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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 14. Nov.

Impulskontrolle/frustrationstoleranz

Hey mich würde mal interessieren was ihr da alles so macht um das auszubauen 😊 Dora muss ab und an warten bis sie ein Leckerli bekommt. Sie dem Ball hinterher darf. Sie darf nicht zu jedem Hund. Ich werfe auch mal Steine. Oder ich werfe ihren futterdummy hol ihn und lass sie ihn dann fangen.
 
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Maria
6. März 06:57
Achtung : Impulskontrolle ist nicht gleich Frustrationstoleranz, hier gibt es Unterschiede beim üben. Impulskontrolle = Impuls einhalten können, nicht sofort nachgehen. Das ist alles, was für den Hund geworfen, vor die Nase gelegt wird und er nicht seinem ersten Impuls nachgehen darf es zu fressen/ hinterherzusprinten etc... Hier darf belohnt werden. Impulskontrolle ist trainierbar, also diese kann bis zu einem bestimmten Maß immer weiter ausgebaut und gesteigert werden. Allerdings ist Impulskontrolle nicht geberalisierbar, das heißt, dass der Hund, nur weil er dem Ball nicht hinterher rennt, nicht zwingend auch dem Hasen nicht hinterher rennt. Die Frustrationstoleranz ist das aushalten von etwas. Hier wichtig: es darf keine Belohnung stattfinden, sonst ist man wieder in der Impulskontrolle und generiert eine Erwartungshaltung, was der Toleranz gegenüber Frust nicht unbedingt zuträglich ist. Das heißt, dass, wenn der Ball mit auf dem Spaziergang ist, der Hund den Ball nie bekommt. Bei manchen reicht schon aus, den Ball für den Hund sichtbar zu tragen und es entsteht schon Frust, weil Hund diesen nicht bekommt. Mit diesem Frust muss der Hund dann lernen umzugehen. Wichtig: der Frust muss für den Hund aushaltbar und schaffbar sein, da muss also sehr gut dosiert werden, dass der Hund überhaupt lernen kann. Boxentraining wäre zB auch üben von Frustrationstoleranz - beim Öffnen der Box (natürlich nur, wenn der Hund ruhig ist), reicht dann eine soziale, ruhige Einladung, dass der Hund wieder aus der Box darf (also nicht übertrieben loben, spielen oder so, das würde wieder in die Belohnungsschiene fallen). Habe das mal auf einem Seminar gehört und wusste es vorher auch nicht, fand ich aber ein mega AHA-Erlebnis.
 
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Dogorama-Mitglied
6. März 08:10
Achtung : Impulskontrolle ist nicht gleich Frustrationstoleranz, hier gibt es Unterschiede beim üben. Impulskontrolle = Impuls einhalten können, nicht sofort nachgehen. Das ist alles, was für den Hund geworfen, vor die Nase gelegt wird und er nicht seinem ersten Impuls nachgehen darf es zu fressen/ hinterherzusprinten etc... Hier darf belohnt werden. Impulskontrolle ist trainierbar, also diese kann bis zu einem bestimmten Maß immer weiter ausgebaut und gesteigert werden. Allerdings ist Impulskontrolle nicht geberalisierbar, das heißt, dass der Hund, nur weil er dem Ball nicht hinterher rennt, nicht zwingend auch dem Hasen nicht hinterher rennt. Die Frustrationstoleranz ist das aushalten von etwas. Hier wichtig: es darf keine Belohnung stattfinden, sonst ist man wieder in der Impulskontrolle und generiert eine Erwartungshaltung, was der Toleranz gegenüber Frust nicht unbedingt zuträglich ist. Das heißt, dass, wenn der Ball mit auf dem Spaziergang ist, der Hund den Ball nie bekommt. Bei manchen reicht schon aus, den Ball für den Hund sichtbar zu tragen und es entsteht schon Frust, weil Hund diesen nicht bekommt. Mit diesem Frust muss der Hund dann lernen umzugehen. Wichtig: der Frust muss für den Hund aushaltbar und schaffbar sein, da muss also sehr gut dosiert werden, dass der Hund überhaupt lernen kann. Boxentraining wäre zB auch üben von Frustrationstoleranz - beim Öffnen der Box (natürlich nur, wenn der Hund ruhig ist), reicht dann eine soziale, ruhige Einladung, dass der Hund wieder aus der Box darf (also nicht übertrieben loben, spielen oder so, das würde wieder in die Belohnungsschiene fallen). Habe das mal auf einem Seminar gehört und wusste es vorher auch nicht, fand ich aber ein mega AHA-Erlebnis.
Danke ich wusste da gibt's einen Unterschied aber das ist jetzt so klar formuliert das es komplett einleuchtend ist. Und am Frust müssen wir noch arbeiten 😂
 
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Dogorama-Mitglied
6. März 08:45
Richtig ^^
 
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Dogorama-Mitglied
6. März 12:33
Hab nochmal überlegt wie oft mein Hund eigentlich frustrationstoleranz unbeabsichtigt übt. Sie darf daheim die Katze nicht jagen. Wenn sie an der Leine unterwegs ist natürlich auch nicht. Sie darf nicht mit den Spielzeugen der Kinder spielen Keine Autos/graureiher etc. jagen Wenn ich einen joghurt esse darf sie ganz selten etwas davon abbekommen. Genauso bei anderem essen das wir essen.... Wenn wir ihren besten Hundefreund treffen und er schon an der Leine ist auf dem Heimweg dürfen beide nicht zueinander 👍 Ihre Spielsachen sieht sie immer in Kinderwagen und kriegt sie nicht immer 😂😂 Wenn ich länger nachdenke fällt mir bestimmt noch etwas ein... Wird bei euch wahrscheinlich ähnlich sein 😉
 
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Isabel
6. März 12:38
Wir haben einen gerade sehr pubertären Terrier. Er verliert schnell die Fassung wenn er auf etwas warten muss. Also üben wir immer mal wieder folgende Dinge : erst auf Signal zum Napf gehen (klappt sehr gut), ein vor ihm liegendes leckerchen erst nehmen wenn er darf und so lange in sitz oder Platz verharren (klappt ebenfalls ausgezeichnet), nicht aufspringen und hinterherlaufen wenn die Katze in die Küche geht (klappt nach einem mündlichen Hinweis meistens), nicht hinter dem Ball herlaufen bis ich das OK gebe (klappt so gar nicht), sitzen bleiben wenn die Leine ab ist bis ich ihn "los lasse" (klappt wenn kein Hund in Sicht ist), ohne Herzinfarkt an einem anderen Hund vorbei gehen (das wird langsam besser aber ich könnte ihn immernoch regelmäßig auf links krempeln), seinen seilknochen, der auf meinen Bein liegt, nicht nehmen, sondern abwarten (klappt meistens gut, wenn er ihn wegschnappt und ich ihn frage obs sein ernst ist, legt er ihn wieder hin 😂) joa...
Wie übst du das mit den Hundebegegnungen habe auch einen Terrier der völlig durchdreht🙃
 
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Conny
6. März 12:40
Wie übst du das mit den Hundebegegnungen habe auch einen Terrier der völlig durchdreht🙃
Wenn die Stimmung passt, mindestens 2-3 mal die Woche. Wenn er aber an dem Tag eh schon nur Konfetti im Kopf hat, spare ich mir den Stress 🤣 hab beschlossen mal zu schauen ob "social walks" was für uns sind....
 
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Maxi
6. März 12:43
Achtung : Impulskontrolle ist nicht gleich Frustrationstoleranz, hier gibt es Unterschiede beim üben. Impulskontrolle = Impuls einhalten können, nicht sofort nachgehen. Das ist alles, was für den Hund geworfen, vor die Nase gelegt wird und er nicht seinem ersten Impuls nachgehen darf es zu fressen/ hinterherzusprinten etc... Hier darf belohnt werden. Impulskontrolle ist trainierbar, also diese kann bis zu einem bestimmten Maß immer weiter ausgebaut und gesteigert werden. Allerdings ist Impulskontrolle nicht geberalisierbar, das heißt, dass der Hund, nur weil er dem Ball nicht hinterher rennt, nicht zwingend auch dem Hasen nicht hinterher rennt. Die Frustrationstoleranz ist das aushalten von etwas. Hier wichtig: es darf keine Belohnung stattfinden, sonst ist man wieder in der Impulskontrolle und generiert eine Erwartungshaltung, was der Toleranz gegenüber Frust nicht unbedingt zuträglich ist. Das heißt, dass, wenn der Ball mit auf dem Spaziergang ist, der Hund den Ball nie bekommt. Bei manchen reicht schon aus, den Ball für den Hund sichtbar zu tragen und es entsteht schon Frust, weil Hund diesen nicht bekommt. Mit diesem Frust muss der Hund dann lernen umzugehen. Wichtig: der Frust muss für den Hund aushaltbar und schaffbar sein, da muss also sehr gut dosiert werden, dass der Hund überhaupt lernen kann. Boxentraining wäre zB auch üben von Frustrationstoleranz - beim Öffnen der Box (natürlich nur, wenn der Hund ruhig ist), reicht dann eine soziale, ruhige Einladung, dass der Hund wieder aus der Box darf (also nicht übertrieben loben, spielen oder so, das würde wieder in die Belohnungsschiene fallen). Habe das mal auf einem Seminar gehört und wusste es vorher auch nicht, fand ich aber ein mega AHA-Erlebnis.
Wow, sehr gut beschrieben. 👍👏
 
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Isabel
6. März 13:08
Wenn die Stimmung passt, mindestens 2-3 mal die Woche. Wenn er aber an dem Tag eh schon nur Konfetti im Kopf hat, spare ich mir den Stress 🤣 hab beschlossen mal zu schauen ob "social walks" was für uns sind....
Ok ...aber was genau machst du um das Verhalten zu unterbinden denn meine ist da garnicht ansprechbar
 
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Conny
6. März 13:23
Ok ...aber was genau machst du um das Verhalten zu unterbinden denn meine ist da garnicht ansprechbar
Also ich versuche das mal zu erklären. Das ist der Weg wie es bei unserem geklappt hat, heißt nicht dass es allgemeingültig ist. Die Frage ist ja auch immer WARUM ist Hund nicht ansprechbar. In Dobbys Fall möchte er einfach super gern mit jedem anderen Hund rennen und spielen. Die Lösung war uns spannend zu machen. Und zwar, und das ist ganz wichtig, BEVOR er den anderen Hund bemerkt. Entweder mit seinem Ball, oder einem besonders leckeren Stück Futter. Damit holst du dir die Aufmerksamkeit des Hundes. Und nun musst du dich etwas rantasten wie groß der Abstand zum anderen Hund bleiben muss damit seine Aufmerksamkeit auch bei dir bleibt. Das kann man dann langsam steigern. Ich hole mir also die Aufmerksamkeit meines Hundes und gehe dann zielgerichtet und ohne den anderen Hund zu beachten in einem für meinen Hund akzeptablen Abstand an dem anderen Hund vorbei. Wenn der weg zu schmal sein sollte, weiche ich auch schonmal seitlich in Wald oder Feld aus und lasse ihn entweder dort sitzen oder spiele mit ihm bis der andere Hund vorbei ist. Er darf den anderen Hund natürlich wahrnehmen und auch hin schauen, aber sobald er fixiert hole ich mir seine Aufmerksamkeit wieder. Mittlerweile klappt es sehr gut. Bei bekannten Hunden besser als bei neuen. Ich hoffe das war einigermaßen verständlich erklärt... 😊
 
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Isabel
6. März 13:26
Also ich versuche das mal zu erklären. Das ist der Weg wie es bei unserem geklappt hat, heißt nicht dass es allgemeingültig ist. Die Frage ist ja auch immer WARUM ist Hund nicht ansprechbar. In Dobbys Fall möchte er einfach super gern mit jedem anderen Hund rennen und spielen. Die Lösung war uns spannend zu machen. Und zwar, und das ist ganz wichtig, BEVOR er den anderen Hund bemerkt. Entweder mit seinem Ball, oder einem besonders leckeren Stück Futter. Damit holst du dir die Aufmerksamkeit des Hundes. Und nun musst du dich etwas rantasten wie groß der Abstand zum anderen Hund bleiben muss damit seine Aufmerksamkeit auch bei dir bleibt. Das kann man dann langsam steigern. Ich hole mir also die Aufmerksamkeit meines Hundes und gehe dann zielgerichtet und ohne den anderen Hund zu beachten in einem für meinen Hund akzeptablen Abstand an dem anderen Hund vorbei. Wenn der weg zu schmal sein sollte, weiche ich auch schonmal seitlich in Wald oder Feld aus und lasse ihn entweder dort sitzen oder spiele mit ihm bis der andere Hund vorbei ist. Er darf den anderen Hund natürlich wahrnehmen und auch hin schauen, aber sobald er fixiert hole ich mir seine Aufmerksamkeit wieder. Mittlerweile klappt es sehr gut. Bei bekannten Hunden besser als bei neuen. Ich hoffe das war einigermaßen verständlich erklärt... 😊
Super Dankeschön ja das mit dem Abstand versuchen wir auch immer mit Ablenkung funktioniert noch nicht 100 Prozent