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Lou
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Anzahl der Antworten 103
zuletzt 17. Sept.

Hundewiese, ungeschriebene Regeln

Moin moin, wir hatten neulich einen kleinen „Vorfall“ auf einer Hundewiese und ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht wie ich darüber denken soll. Wir waren neulich das erste mal auf einer „offiziellen“ Hundewiese (wir sind bisher in Wäldern etc. Gewesen), und welche nicht eingezäunt ist und um die herum Wald ist. Jedenfalls hatten wir unseren 7 Monate alten Bully als wir auf die Wiese zugingen an der Leine, da wir dort ein kleines Grüppchen von Besitzern und deren Hunden gesehen haben. Als wir am Rand der Wiese ankamen sahen wir Ca. 20m entfernt der Gruppe eine Frau mit ihrem Husky, der unseren Hund sofort gesehen hatte. Es dauerte keine 5 Sekunden, da rannte er auf uns zu (er wirkte recht jung und einfach sehr neugierig). Da wir den Hund aber nicht kannten haben wir unseren als wir merkten er sprintet wirklich auf uns zu abgeleint, damit falls etwas sein sollte er die Möglichkeit hat aus dem Weg zu gehen (jeder hat zu so einer Situation eine andere Meinung, aber ich möchte meinen Hund nicht noch festhalten so dass er „geliefert“ ist im schlimmsten falle.). Die beiden waren sich zum Glück sofort sympathisch und wir sind dann zur Besitzerin gegangen, die immer noch ca. 50m entfernt stand. Wir haben uns mit ihr unterhalten, die beiden haben miteinander gespielt also alles gut soweit. Dann jedoch rannte ihr Husky zu der Gruppe (wir dachten die Frau und die kennen sich aber es war nicht so) (deren Hunde waren auch alle abgeleint) und unser Hund natürlich hinter her. Bei uns klappt der Rückruf noch nicht immer perfekt wenn er mit anderen Hunden am spielen ist, der Grund wieso wir auf der Wiese waren um es zu üben. Ich rief natürlich sofort, aber die beiden fanden die Hunde natürlich viel zu interessant in dem Moment also bin ich schnell hingerannt. Eine Besitzerin hatte ihren ca. 2 Jahre alten Labrador auf den Arm genommen, mir wurden sofort böse Blicke zu geworfen als ich ankam. Ich entschuldigte mich natürlich als erstes, und habe gefragt ob alles in Ordnung sei etc. Sie meinten zwar ja, aber es war mehr als deutlich das sie auf mich „herab sahen“. Ich erzählte Ihnen das unserer erst 7 Monate alt ist, und zwar neugierig aber auch absolut unterwürfig ist und er seinem neuen Spielkameraden einfach nur beim laufen hinter her ist. Ihre Hunden waren aufjedenfall auch an meinem interessiert, trotzdem hielten sie sie auf einmal fest. Ich fragte ob einer von Ihnen ängstlich wäre oder ein Problem mit Rüden/Junghunden hätte und ob sie gerade am trainieren sind (in der Hoffnung das sie sich kennen lernen können) und alles wurde verneint. Trotzdem wurde ich mit bösen Blicken gestraft und einem sehr überheblichen und grimmigen ton, also bin ich wieder zurück mit Bayu. Dabei hörte ich dann wie sie zueinander sagten wie asozial es wäre so einen Hund auf sie los zu lassen, das er schlecht erzogen sei und wir hier ja nichts zu suchen hätten. Ich habe kein dickes Fell was so etwas angeht und kam dann recht traurig bei meinem Grüppchen wieder an. Unsere Hunde spielten wieder, und die andere Gruppe ging dann los. Nach 100m rannte der Husky wieder in deren Richtung, meiner hinter her aber blieb zum Glück nach 50m stehen und beobachtete nur das Getummel das der Husky auslöste. Der Husky kam zurück, meiner hinter her und wir hatten die Wiese nach 15 min Aufenthalt dann für uns alleine. Ich würde gerne eure Meinung dazu wissen, da ich abgesehen von der Situation das Gefühl habe das es ungeschriebene Regeln auf so einer Wiese gibt. Bayu wäre nicht zu der Gruppe gelaufen, wäre der Husky nicht hingerannt (ich möchte damit nicht dem Husky die Schule geben!). Ich weiß wie es ist wenn ein fremder Hund auf einen zugerannt kommt, und das man dabei ein mulmiges Gefühl hat. Es war in der Situation aber auch für jeden klar das der Husky auf die anderen zugerannt kam, und meiner im Spiel nur hinter her ist. Wir waren ursprünglich da im zu üben ihn im Spiel mit einem anderen Hund raus zu rufen, ansonsten klappt der Rückruf inzwischen recht gut und er rennt auch nicht einfach so auf Leute oder Hunde zu, dazu ist er wie gesagt besonders bei fremden sehr unterwürfig, wirft sich sehr schnell auf den Rücken und sobald ein Hund eine Grenze setzt akzeptiert er sie und zieht sich zurück.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Apr. 14:29
Leider muss man auf dieser Welt in jeder Lebenslage und Situation mit der Dummheit anderer rechnen. Die Reaktion der Beteiligten würde ich mir jetzt aber auch persönlich nicht so sehr annehmen. Dann sind es Hundehalter, und keine "-freunde", da sie wahrscheinlich nicht mal ansatzweise das Verhalten von Hunden verstehen.
 
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N.
14. Apr. 20:44
Willkommen in der Welt von eingefleischten "Hundewiesen-Gruppen". Ein Hundebesitzer hat mal einen Spruch "mein Hund ist reinrassig, bitte entfernen sie ihren" an den Kopf bekommen. Da fällt einen nichts mehr zu ein.🤬 Lass dich bitte nicht ärgern und ich wünsche dir noch viele tolle Momente mit deinen Kleenen.
 
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Peter
14. Apr. 21:44
Natürlich gibt es ungeschriebene Regeln. Die oberste lautet gegenseitiger Respekt. Sicherlich ist es nicht schön, wenn ein unbekannter Hund in eine Gruppe rein rennt , aber es kann halt passieren und auch bei Hunden die ansich gut hören, kann der Rückruf Mal nicht klappen. Mir ist immer wichtig, das die Besitzer ihren Hund gut im Blick haben und ggf eingreifen, wenn der eigene Hund sich falsch verhält oder eben stört. Also du hast alles richtig gemacht. Du hattest die Situation im Blick ( und hast nicht auf dein Handy geschaut) hast dich entschuldigt und versucht es zu erklären. Insofern alles gut.
Hier möchte ich mal in das selbe Horn stoßen, wie Jana. Auf so einer Hundewiese ist gegenseitiger Respekt, Höflichkeit und Absprache nötig. Ich war erst Sonntag auf einer riesigen Wiese an der Elbe, öffentlich. Da gab es frei laufende Hunde, freie Rudel, an 2m Führleine oder auch 10m Schleppleine... Aber die "ungeschriebene" Regel war dort – und so kenne ich es auch allgemein, sei es Wald oder Bürgersteig – vor Kontakt sollten sich die Hundemenschen mit einander verständigen: Kontakt ja / nein, gibt es Probleme mit Welpe / Junghund / Läufigkeit / Spielzeug / Futter / Schutztrieb / streicheln ja oder nein... Wenn okay: Feuer frei – nachdem sich die Hunde auf Distanz als okay eingeschätzt haben und man merkt, das wird wohl klappen. Ohne so eine Absprache würde ich meinen Hund nicht in ein bestehendes, spielendes Rudel rennen lassen. Das kann schon knallen, wenn plötzlich ein fremder, ungestümer (=unhöflicher) Hund in die Gruppe rammelt. Da entsteht schnell eine ungewollte Dynamik. Da ich aber zur Zeit auch einen von der Sorte "Oh geil, ein Hund, noch besser! Ganz viele, da muss ich hin" habe, und er mit seinen 62cm SH, 32kg Gewicht und der unbändigen, freundlich-rüpelhaften Energie eines unbekümmerten einjährigen Labradors mit Maximaltempo da hin will, ist er bis zur Einschätzung der Lage an der Leine. Zumindest in der Theorie und als langfristiger Plan. Durchgeschlüpft ist er mir auch schon! Ich dachte ich hab seinen Fokus, plötzlich sieht er am Horizont etwas reizvolles und dann ist es zur Zeit 70:30 ob ich ihn zurückpfeifen kann, oder eben nicht. Das gehört zum Lernprozess dazu. Wie soll er den Freilauf und Rückruf unter Ablenkung lernen, wenn er im Wohnzimmer sitzt oder an der Leine hängt? Nun hab ich das große Glück, dass Neo einerseits verdammt gut sozialisiert ist und "Hundesprache" kann, als Labrador überwiegend als groß aber nett angesehen wird, Streß aus dem Weg geht und deeskalieren kann. Und wenn das nicht reicht, bin ich sofort zur Stelle. Und blocke oder trenne. Solche Situationen spielen sich ja extrem schnell ab. Beobachten und einschätzen und bei Bedarf eingreifen gehört immer dazu. Lou, wenn ein Pitbull auf mich zugerannt kommt, egal ob 7 Monate oder 7 Jahre, das sieht man aus 50m Entfernung nicht unbedingt in 1 Sekunde, hätte ich deinen Hund auch geblockt. Den Husky auch. Ich hätte da Ruhe reingebracht und kommuniziert. Aber ich hätte meinen Hund nicht auf den Arm genommen. 😂 Ich will damit auch noch mal betonen, dass man sich bewusst sein sollte, wie die Wirkung des eigenen Hundes, sei es wegen Verhalten oder Rasse, auf andere Leute ist. Viel Spaß weiterhin! ☺️
 
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Katrin
15. Apr. 14:39
Willkommen in der Welt von eingefleischten "Hundewiesen-Gruppen". Ein Hundebesitzer hat mal einen Spruch "mein Hund ist reinrassig, bitte entfernen sie ihren" an den Kopf bekommen. Da fällt einen nichts mehr zu ein.🤬 Lass dich bitte nicht ärgern und ich wünsche dir noch viele tolle Momente mit deinen Kleenen.
Nee echt? Dein ernst? Da hätte ich den Lachanfall des Jahres bekommen🤣🤣🤣
 
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Claudia
15. Apr. 16:31
Ich komme grad gar nicht drüber weg was du geschrieben hast, Lou G... die eine Dame aus der Gruppe hat ihren 2 JAHRE alten Labbi auf den Arm genommen? 🤔 spätestens an der Stelle halte ich persönlich dich für die kompetentere Rudelführerin! 👍🏻 wer nimmt denn in solchen Situationen einen erwachsenen, großen Hund auf den Arm? 🤭
Ich habe einen 2 Jahre alten Labbi und würde niemals auf die Idee kommen, sowas zu tun 😂😂😂
 
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Peter
15. Apr. 17:42
Ich habe einen 2 Jahre alten Labbi und würde niemals auf die Idee kommen, sowas zu tun 😂😂😂
Als mal ne Frau ihren Yorkshire Terrier auf den Arm genommen hat, als wir gemütlich um die Ecke kamen, hab ich Neo auch hochgehoben und gefragt "und jetzt? Auf Augenhöhe besser?"😂
 
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Claudia
15. Apr. 17:47
Als mal ne Frau ihren Yorkshire Terrier auf den Arm genommen hat, als wir gemütlich um die Ecke kamen, hab ich Neo auch hochgehoben und gefragt "und jetzt? Auf Augenhöhe besser?"😂
Auch gut😂😂😂
 
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Anja
15. Apr. 18:06
Ich stelle mir gerade die Frau vor mit einem 2 Jahre alten, 30 Kilo schweren Labbi auf dem Arm😂😂😂😂. Ich hoffe, die hat sich keinen Bruch gehoben Mein Labbi ist 11 Monate alt und hätte mit deinem mitspielen dürfen.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 18:39
Meine Meinung ist: Ein Rückruf sollte sitzen, muss aber natürlich geübt werden. Und welcher Ort würde sich dafür besser eignen als eine HUNDEwiese??? Mich persönlich stört es, wenn mein Hund angeleint ist und dann ein fremder Hund auf uns zu gerannt kommt. Das ist immer blöd. ABER: Wenn die Halter sich entschuldigen, ist alles ok,kein Hund ist zu 100 % abrufbar, 0.1% bleiben immer😅. Sich auf einer Hundewiese über so etwas zu echauffieren ist meiner Meinung nach echt unangebracht. Aber ich glaube, die Menschen die das machen, sind auch solche, die dich im Kleingarten mit Missachtung strafen, wenn deine Hecke 2cm zu hoch ist🙃😉
 
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Fee
15. Apr. 19:37
Es ist ein junger Hund, da kann das passieren. Bloß keine Vorwürfe machen. Weder dem Hund, noch dir! Bulldogen werden leider immer noch von vielen als "böse" und "aggressiv", wie "Kampfhunde" eben angesehen. Da die Frau ihren Labrador auf den Arm genommen hat, solltest du lachen und den Kopf schütteln. Was kann man denn ungünstigeres machen, als das? Von Besitzern auf einer Hundewiese erwarte ich toleranz gegenüber jeder Rasse. Eine Rasse sagt was über die Veranlagungen eines Hundes aus, aber nichts über die tatsächlichen Charaktereigenschaften. Wer das nicht akzeptiert, sollte nicht auf eine Hundewiese gehen. Jeder der schon mal einen jungen Hund erzogen hat weiß, wie anstrengend das manchmal sein kann und dass es am Anfang eben nicht immer klappt mit Kommandos oder dem Hören. Alles was ich ein deiner Stelle tun würde ist, es so gut wie möglich zu ignorieren und dich definitiv nicht davon beirren zu lassen! Auf jeden Hundebesitzer der so ist, kommt auch ein guter, von dem man viel lernen kann und dessen Hunde nicht auf den Arm genommen werden.😂 Mein einjähriger Goldie spielt übrigens viel lieber mit Bullys, als mit "Gleichgesinnten". Also einfach weghören und weitermachen. Die Menschen haben bestimmt sonst nichts anderes im Leben, zum drüber meckern.