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Aranka
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Anzahl der Antworten 74
zuletzt 14. Feb.

Hundetraining mit oder ohne Leckerli?

Hallo zusammen, ich bin auf der Such nach guten Erfahrungen. Wir gehen mit unserem Balu (6 Monate) seit wir in haben in die Hundeschule, zum Training, für Gehorsam und Sozialisierung. Aber das System der Hundeschule ist so das nicht mit Leckerli belohnt wird, sondern nur mit Lob (z. B. wenn er etwas gut gemacht hat) Hab aber seit längere Zeit das Gefühl das ich mit dem Lob als Belohnung nicht mehr weiter komme. Und der Balu es langsam uninteressant findet auch was neues zu lernen und meiner Meinung nach sich nicht weiterentwickelt. Sollte ich vielleicht die Hundeschule wechseln, in eine die mit Leckerli trainiert wird oder wie habt ihr das gemacht?
 
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Dogorama-Mitglied
7. Feb. 22:45
Wenn der Hund etwas tolles leistet, sollte er mit Leckerlis belohnt werden. Ihr geht ja auch nicht gratis arbeiten. Oder genügt es, wenn ihr von eurem Chef ,nur, ein Lob bekommt?
Hier würde ich aber extrinsische und intrinsische Motivation beachten und das ist verschieden insofern ist wie gesagt je nach Typ des Mensch Hund Teams ein leckerli nicht immer eine Belohnung.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Feb. 22:53
@Aranka,
eigentlich eher erschreckend, dass sich in den Köpfen das "Leckerli-in-den-Hund" schon so als Normalität durchgesetzt hat.

Freu dich lieber, dass du eine Hundeschule gefunden hast, die anders arbeitet... 🙂
Was vielleicht auch zusätzlichhilfreich sein könnte, sind die Bűcher von Anne Krűger (einen der Titel findest du in den Bildern in meinem Account)
 
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Dogorama-Mitglied
7. Feb. 23:48
Hm... Warum sollte ich meinen Hund nicht mit einem Leckerchen belohnen, wenn er dies doch so sehr mag? Oder mit einem Spiel oder einer Schnüffelrunde oder was auch immer er gerne hat? Und wenn er mein verbales Lob mag, dann ist das auch okay.

Ich finde es seltsam, dass die Hundeschule Leckerchen absolut ablehnt, schließlich ist jeder Hund und jeder Mensch individuell und Leckerchen zählen zu den beliebtesten Methoden der Belohnung.

Zu unterscheiden ist aber auch zwischen Belohnung und Bestechung ;-) Viele halten ihren Hunden das Leckerchen vorher hin, um ihn zu motivieren. Das ist dann eher Bestechung (die manchmal auch sinnvoll sein kann) und keine Belohnung ^^
Gibt man aber ein Leckerchen nach einer tollen Leistung, dann ist's eine wunderbare Belohnung, über die sich wohl die meisten Hunde sehr freuen :)
 
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Frank
7. Feb. 23:56
Aber wenn mein Hund, die an ihn gestellte Aufgabe (ohne zu Hilfenahme von Keksen) wirklich toll gemacht hat, fällt es doch eigentlich nicht schwer, sich wirklich von Herzen zu freuen und ihm das auch zu zeigen. Auch wenn ich mich dabei zum "Affen" mache 😉😊 Nur meine Meinung...
Hassu absolut recht! 👍😁
 
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Dom
8. Feb. 01:30
Für mich arbeitet eine gute Hundeschule mit verschiedenen Möglichkeiten, je nach dem was bei diesem Hund am besten funktioniert.
Bei uns gibt der eine Leckerchen, der nächste ne kleine spieleinheit nen anderer mit körperlicher Interaktion.

Es gibt nicht einen und nicht den besten Weg, Hunde sind Individuen und jedes Individuum sollte auch individuell behandelt werden.
 
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Fee
8. Feb. 05:33
Wenn Du für euch das Gefühl hast, dass es nicht klappt, würde ich aufjedenfall die Hundeschule wechseln.
So wie für manche die Belohnung durch Futter interessant ist, ist für andere das Lob besser. Da ist jeder Hund einfach individuell. Wenn dein Hund aber auf Futter besser anspringt, würde ich auch definitiv mit Futter trainieren. Das schlimmste was passieren kann ist, dass Dein Hund wirklich das Interesse am Training verliert. Mit einem desinteressierten Hund macht ein Training keinen Spaß. :) Würde mich da zügig umschauen, ob es für Euch nicht eine besser geeignete Hundeschule gibt. :)
Grundsätzlich ist der Ansatz aber nicht falsch. Ich möchte für meinen Hund als Teammitglied und nicht als Futterautomat angesehen werden. Dennoch wäre ich anfangs nicht ohne Leckerli weitergekommen. Zwischendurch habe ich mal angefangen mit einem Spiel zu belohnen und einer absolut peinlichen Party der Freude.😂Das war für meinen aber absolut irrelevant und hat ihn im schlimmsten Moment aufgeputscht (da er sowieso einige Probleme hatte), sodass er mich aus Freude dann angefangen hat zu beißen und zu Boden zu reißen.😬
 
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Dogorama-Mitglied
8. Feb. 06:12
Aber wenn mein Hund, die an ihn gestellte Aufgabe (ohne zu Hilfenahme von Keksen) wirklich toll gemacht hat, fällt es doch eigentlich nicht schwer, sich wirklich von Herzen zu freuen und ihm das auch zu zeigen. Auch wenn ich mich dabei zum "Affen" mache 😉😊 Nur meine Meinung...
Ich les ja eig nur still mit, aber bei solchen Kommis könnt ich aus der Haut fahren – auch wenn du es vermutlich nicht so böse meintest, wie ich es gerade lese, aber: DOCH, es gibt Menschen, die in ihrer Ausdrucksweise gehemmt sind! Die eher ein norddeutsches Gemüt haben und bei dem ein Ausdruck überschwänglicher Freude ist, wenn sie mal beide Mundwinkel gleichzeitig heben. Für die es ECHTE Überwindung ist, mit ihrem Hund zu reden wie mit einem Kleinkind, damit der Vierbeiner merkt, da freut sich jemand. Und es gibt auch Hunde, die darauf nichts geben. Das hat dann nichts mit ›schlechte Beziehung‹ oder ›du freust dich ja gar nicht wirklich über deinen Hund. Liebst du ihn nicht?‹ zu tun (aber genau sowas schwingt in derartigen Kommentaren immer mit!). Klar kann man sich ›dem Hund zuliebe‹ doch einen abbrechen, einen Versuch ist es wert, evtl taut man dann ja auf und findet selbst Freude dran, aber es ist einfach nicht jedermanns Ding und das ist auch okay. Dafür gibt es dann halt Leckerlis.

Und der Hund 'lernt' damit sehr wohl, sofern ich ihn nicht jedes Mal mit dem Käse an der Schnauze in die gewünschte Position dirigiere. Am Ende verknüpft er Kommandos mit einer gewünschten Handlung, die auch funktioniert, ohne dass er die Belohnung sieht oder sie jedes Mal bekommt. Die einzige Gefahr ist, dass er zu Handeln anfängt und verweigert, wenn es sich aus seiner Sicht nicht mehr lohnt. Er vergisst aber nicht, was man beim Kommando von ihm erwartet! Halte ich ihm dann ein Stück Käse vor die Nase (was Trainingstechnisch blöd wäre, da man sich auf Diskussionen einlässt), wird er vermutlich alles tun, auch wenn er für dieses Kommando noch nie mit Käse belohnt wurde, sondern einfach weil für ihn dann ›der Preis‹ stimmt.

Übrigens gibt es Situationen, wo ich mit meiner auch nur mit Keksen weiterkomme. Nämlich unterwegs und wenn Gäste im Haus sind. Dann erwartet mein Hund nämlich von mir, dass ich aufpasse. Auf ihn und die Umgebung. Tue ich das nicht, übernimmt sie den Job. Da kann ich nicht anfangen rumzuhüpfen oder zu Zergeln, ich kann sie auch nicht ableinen, um Fangen zu spielen und Streicheln genießt sie drinnen, aber draußen oder allgemein im Angesicht von Fremden empfindet sie das als störend und unangemessen. Klar könnte ich dann rein stimmlich loben, aber mit Keks geht es halt bei ihr schneller. Und die Leckerchen gibt es auch nicht lebenslang. Die werden nachbund nach reduziert und durch stimmliches Lob ersetzt, bis das, was ich trainieren wollte, letztlich eine Selbstverständlichkeit ist und gar nicht mehr kommentiert wird.
Genauso gibt es Hunde, die selbst für Fleischwurst keinen Finger krumm machen, dafür lieber zocken oder Schmusen. Andere Clickern. Das ist doch auch okay. So ist jeder Hund und jeder Halter anders und da sollte sich niemand rechtfertigen müssen, solange es im tierschutzrechtlichem Rahmen bleibt.

Und in meinen Augen sollte da auch eine Hundeschule flexibel sein. Natürlich ist es gut, wenn zu zuerst mal ermutigen, andere Belohnungssysteme auszuprobieren, aber ich find es bedenklich, gewisse (positive) Anreize komplett zu verteufeln ...
 
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Dogorama-Mitglied
8. Feb. 07:09
Ich les ja eig nur still mit, aber bei solchen Kommis könnt ich aus der Haut fahren – auch wenn du es vermutlich nicht so böse meintest, wie ich es gerade lese, aber: DOCH, es gibt Menschen, die in ihrer Ausdrucksweise gehemmt sind! Die eher ein norddeutsches Gemüt haben und bei dem ein Ausdruck überschwänglicher Freude ist, wenn sie mal beide Mundwinkel gleichzeitig heben. Für die es ECHTE Überwindung ist, mit ihrem Hund zu reden wie mit einem Kleinkind, damit der Vierbeiner merkt, da freut sich jemand. Und es gibt auch Hunde, die darauf nichts geben. Das hat dann nichts mit ›schlechte Beziehung‹ oder ›du freust dich ja gar nicht wirklich über deinen Hund. Liebst du ihn nicht?‹ zu tun (aber genau sowas schwingt in derartigen Kommentaren immer mit!). Klar kann man sich ›dem Hund zuliebe‹ doch einen abbrechen, einen Versuch ist es wert, evtl taut man dann ja auf und findet selbst Freude dran, aber es ist einfach nicht jedermanns Ding und das ist auch okay. Dafür gibt es dann halt Leckerlis. Und der Hund 'lernt' damit sehr wohl, sofern ich ihn nicht jedes Mal mit dem Käse an der Schnauze in die gewünschte Position dirigiere. Am Ende verknüpft er Kommandos mit einer gewünschten Handlung, die auch funktioniert, ohne dass er die Belohnung sieht oder sie jedes Mal bekommt. Die einzige Gefahr ist, dass er zu Handeln anfängt und verweigert, wenn es sich aus seiner Sicht nicht mehr lohnt. Er vergisst aber nicht, was man beim Kommando von ihm erwartet! Halte ich ihm dann ein Stück Käse vor die Nase (was Trainingstechnisch blöd wäre, da man sich auf Diskussionen einlässt), wird er vermutlich alles tun, auch wenn er für dieses Kommando noch nie mit Käse belohnt wurde, sondern einfach weil für ihn dann ›der Preis‹ stimmt. Übrigens gibt es Situationen, wo ich mit meiner auch nur mit Keksen weiterkomme. Nämlich unterwegs und wenn Gäste im Haus sind. Dann erwartet mein Hund nämlich von mir, dass ich aufpasse. Auf ihn und die Umgebung. Tue ich das nicht, übernimmt sie den Job. Da kann ich nicht anfangen rumzuhüpfen oder zu Zergeln, ich kann sie auch nicht ableinen, um Fangen zu spielen und Streicheln genießt sie drinnen, aber draußen oder allgemein im Angesicht von Fremden empfindet sie das als störend und unangemessen. Klar könnte ich dann rein stimmlich loben, aber mit Keks geht es halt bei ihr schneller. Und die Leckerchen gibt es auch nicht lebenslang. Die werden nachbund nach reduziert und durch stimmliches Lob ersetzt, bis das, was ich trainieren wollte, letztlich eine Selbstverständlichkeit ist und gar nicht mehr kommentiert wird. Genauso gibt es Hunde, die selbst für Fleischwurst keinen Finger krumm machen, dafür lieber zocken oder Schmusen. Andere Clickern. Das ist doch auch okay. So ist jeder Hund und jeder Halter anders und da sollte sich niemand rechtfertigen müssen, solange es im tierschutzrechtlichem Rahmen bleibt. Und in meinen Augen sollte da auch eine Hundeschule flexibel sein. Natürlich ist es gut, wenn zu zuerst mal ermutigen, andere Belohnungssysteme auszuprobieren, aber ich find es bedenklich, gewisse (positive) Anreize komplett zu verteufeln ...
Du sprichst mir aus der Seele. Mir ist hier vieles zu Methoden zu absolut ausgedrückt. Das in meinen Augen wichtigste hast Du zum Schluss gesagt. Es geht um positive Anreize und die können sehr unterschiedlich gestaltet werden.
 
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Aranka
8. Feb. 08:14
Ich möchte mich bei euch allen bedanken für die vielen Ratschläge. Ich werde versuchen die Belohnung etwas zu variieren durch Lob, Streicheln oder Zargeln, Spielen usw und dann mal sehen was ihm am besten gefällt, darauf versuche ich dann aufzubauen. Ich möchte nur das beste für mich und den Balu und somit eine gute Beziehung und eine gute Erziehung zu erhalten. Werde jetzt noch ein paar Wochen daran arbeiten und wenn ich wirklich nicht mehr weiter weiß, hole ich mir vielleicht doch mal den Rat eines anderen Hundetrainers. Ich finde auch jeder Hund und jedes Herrchen ist anders und tickt anders, da ich es glaube ich auch nicht verkehrt was anders auszuprobieren. Möchte mich auf jeden Fall bei euch bedanken und wünsche euch und euren Fellnasen alles Gute.
 
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Ivonne
8. Feb. 08:50
Ich möchte mich bei euch allen bedanken für die vielen Ratschläge. Ich werde versuchen die Belohnung etwas zu variieren durch Lob, Streicheln oder Zargeln, Spielen usw und dann mal sehen was ihm am besten gefällt, darauf versuche ich dann aufzubauen. Ich möchte nur das beste für mich und den Balu und somit eine gute Beziehung und eine gute Erziehung zu erhalten. Werde jetzt noch ein paar Wochen daran arbeiten und wenn ich wirklich nicht mehr weiter weiß, hole ich mir vielleicht doch mal den Rat eines anderen Hundetrainers. Ich finde auch jeder Hund und jedes Herrchen ist anders und tickt anders, da ich es glaube ich auch nicht verkehrt was anders auszuprobieren. Möchte mich auf jeden Fall bei euch bedanken und wünsche euch und euren Fellnasen alles Gute.
Halt uns mal auf dem Laufenden, wie alles so klappt und womit du Erfolg hattest😘