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Aranka
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zuletzt 14. Feb.

Hundetraining mit oder ohne Leckerli?

Hallo zusammen, ich bin auf der Such nach guten Erfahrungen. Wir gehen mit unserem Balu (6 Monate) seit wir in haben in die Hundeschule, zum Training, für Gehorsam und Sozialisierung. Aber das System der Hundeschule ist so das nicht mit Leckerli belohnt wird, sondern nur mit Lob (z. B. wenn er etwas gut gemacht hat) Hab aber seit längere Zeit das Gefühl das ich mit dem Lob als Belohnung nicht mehr weiter komme. Und der Balu es langsam uninteressant findet auch was neues zu lernen und meiner Meinung nach sich nicht weiterentwickelt. Sollte ich vielleicht die Hundeschule wechseln, in eine die mit Leckerli trainiert wird oder wie habt ihr das gemacht?
 
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Lydia
7. Feb. 20:07
Hallo Aranka,
unsere Hundetrainerin arbeitet auch ohne Leckerli. Der Hund soll ja vordergründig auf den Menschen achten und die gestellten Aufgaben nicht nur für die Kekse machen.
Bei uns hat das gut geklappt. Beim Lob muss man sich halt auch zum Clown machen und auch mal überschwänglich loben. Hunde sind hervorragend darin unsere Mimik und Körpersprache zu lesen. Und wenn du dich wie "irre" freust, erkennt das der Hund durchaus als tolles Lob.
Wenn du dich aber so überhaupt nicht mit der Philosophie der Hundeschule anfreunden kannst, dann musst du wechseln
 
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Sandra
7. Feb. 20:19
Bei der Hundeschule sind Leckerli verboten. Der Trainer sagt das der Hund lernen muss fürs Herrchen/ Frauchen Befehle auszuführen und nicht nur fürs Leckerli, das versteh ich schon aber ich glaube das nur das Lob "Fein gemacht, Brav, Super, usw" für den Hund irgendwann langweilig wird? Weil ich momentan mit dem Balu nicht groß weiter komme.
Ich bin jetzt mal ganz böse…
Dann brauchen Mensch/ Hund halt länger, gut für die Hundeschule😉
Spaß beiseite, natürlich soll Hundi auch ohne Leckerlies Kommandos ausführen. Aber was spricht dagegen, sich das Leben in der Lernphase einfacher zu machen? Sukzessive dann immer weniger Leckerlies
 
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Madeleine
7. Feb. 20:27
Ich habe in der Martin Rütter Hundeschule gelernt dass man als Belohnung mit vielen Noms und Lob startet und die dann langsam die Leckereien abbaut. Was hab ich nicht an Noms verbraucht in den ersten Wochen wo hailey bei uns war. 😂 Aber wir haben das immer weiter abgebaut und dann angefangen mit spielen zu belohnen. Kurzes zerrspiel oder Ball geworfen oder eben Lob. Heute bekommt sie nur noch Noms wenn sie besonders gut hört. Zum Beispiel wenn sie sich aus einer Gruppe von spielenden Hunden mit nur einem Ruf rausholen lässt. ☺️
 
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Dogorama-Mitglied
7. Feb. 20:38
Tatsächlich kommt es drauf an. Eine Hundeschule die mit Lob arbeitet ist eigentlich eher fortschrittlich. Leckerlie sind ja am Ende eine kleine Bestechung, auch wenn wir es nett als Belohnung bezeichnen.
Es kann zum Einstieg helfen mit Leckerlies zu arbeiten, der Nachteil ist allerdings, das es oft dazu führt, das Hunde Kommandos weniger gut ausführen, sobald die Leckerliezufuhr eingestellt wird. Der Hund macht es dann ja nur wegen der Belohnung.
Wenn du nun möchtest das er bestimmte Kommandos immer ausführt ist die Beziehung hakt wichtig und dann ist Lob inform von Stimme, immer wiederkehrender Bestätigung und streicheln der richtige weg. Die Frage ist eher, nimmt dein Hund dein Lob richtig an?
Es gibt zu dieser Trainingsmethode auch das Buch „Wenn Hunde Lachen“. Ich gebe zu die ersten Kapitel lesen sich etwas anstrengend, aber danach ist es sehr gut beschrieben. Vielleicht hilft dir das ja diese Methode weiter auszubauen. Wenn du bis jetzt ohne Leckerlie gearbeitet hast und es klappt würde ich tatsächlich nicht umstellen sondern weiter Methoden probieren. Zb geneinsames Zergel zum Ende einer Einheit.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Feb. 20:40
Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Arten zu "loben" und Verhalten zu bestärken. In einem guten und ausgeglichem Hundertraining sollten auch verschiedene Möglichkeiten von Belohnung genutzt werden und je nach Aufgabe bieten sich auch andere Belohnungen an. Bei einer ruheübung wär es zum Beispiel kontraproduktiv mit Spielzeug oder überschwänglicher freude zu arbeiten.

Leckerlis grundsätzlich zu verbieten macht deshalb keinen Sinn. Futter wird von den meisten Hunden sehr gern genommen und stellt auch eine entsprechend hochwertige Belohnung dar. Das komplette wegzulassen ist so als würdest du dir einen Arm auf den Rücken binden. Ist zwar machbar, bringt aber nicht viel.

Dementsprechend würd ich dir raten wirklich die Schule zu wechseln und versuchen im Alltag möglichst abwechslungsreich zu belohnen.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Feb. 20:40
Hmm warum sollte ein Hund sich zum Beispiel hinsetzen, obwohl er rennen oder buddeln will? Da kann das Leckerli die Attraktivität des Menschen durchaus bestärken.
Stimmt halt nicht. Auch Körperkontakt, Ausstrahlung und Stimmung bestärken Hunde in ihrem Verhalten. Und das erlernte ist besser abrufbar ;)
 
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Dogorama-Mitglied
7. Feb. 20:45
Tatsächlich kommt es drauf an. Eine Hundeschule die mit Lob arbeitet ist eigentlich eher fortschrittlich. Leckerlie sind ja am Ende eine kleine Bestechung, auch wenn wir es nett als Belohnung bezeichnen. Es kann zum Einstieg helfen mit Leckerlies zu arbeiten, der Nachteil ist allerdings, das es oft dazu führt, das Hunde Kommandos weniger gut ausführen, sobald die Leckerliezufuhr eingestellt wird. Der Hund macht es dann ja nur wegen der Belohnung. Wenn du nun möchtest das er bestimmte Kommandos immer ausführt ist die Beziehung hakt wichtig und dann ist Lob inform von Stimme, immer wiederkehrender Bestätigung und streicheln der richtige weg. Die Frage ist eher, nimmt dein Hund dein Lob richtig an? Es gibt zu dieser Trainingsmethode auch das Buch „Wenn Hunde Lachen“. Ich gebe zu die ersten Kapitel lesen sich etwas anstrengend, aber danach ist es sehr gut beschrieben. Vielleicht hilft dir das ja diese Methode weiter auszubauen. Wenn du bis jetzt ohne Leckerlie gearbeitet hast und es klappt würde ich tatsächlich nicht umstellen sondern weiter Methoden probieren. Zb geneinsames Zergel zum Ende einer Einheit.
Es gibt durchaus einen Unterschied zwischen mit Futter belohnen und bestechen.

Wenn belohnt wird hat futter den Gleichen effektiv wie eine Belohnung über Lob, Berührung usw. Ist aber je nach Hund um einiges hochwertiger.
 
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Ivonne
7. Feb. 20:45
Schau doch, was dir dein Gefühl dir sagt.
Ich finde man muss das individuell sehen, was der Hund als " DAS GRÖßTE" ansieht, damit sollte man belohnen, ob es jetzt Leckerlis, ein Spielzeug oder Streicheleinheiten ist, kommt doch auf den Hund drauf an.

Bei Louis hab ich mit Leckerlies gearbeitet, er ist verrückt nach HähnchenFischLeckerlies. Zu Anfang gab es viel, irgendwann ab und zu.
Ava wiederrum kann man am besten mit Berührungen belohnen und wenn es nur ein kurzes Kopf tätscheln ist, das macht sie schon glücklich.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Feb. 20:53
Es gibt durchaus einen Unterschied zwischen mit Futter belohnen und bestechen. Wenn belohnt wird hat futter den Gleichen effektiv wie eine Belohnung über Lob, Berührung usw. Ist aber je nach Hund um einiges hochwertiger.
Das stimmt nicht ganz. Es baut sich schnell eine Erwartungshaltung auf. Leichte Aufregung bis hohe Aufregung um die nächste „Belohnung“ zu bekommen.
Die Lob-Variante löst eher selten eine Erwartungshaltung aus. Es führt mehr zu Zufriedenheit und danach ist auch keine Aufregung.
Das kann man auch sehr gut an Körperhaltung und Fokus sehen :)
Wie gesagt, man kann es auch mit Bestechung machen für den Einstieg. Es hat nur oft einen Nachteil.
Ich benutze zb für Physioübungen auch Karotte als Belohnung.
Draußen für normale Kommandos und Übungen lobe ich mit Stimme, Körperkontakt und je nach Situation mit einem kurzen Spiel.
Man bemerkt schon einen extremen Unterschied wenn man umsteigt auf Lob. Der Hund strahlt eine andere Art von Zufriedenheit aus. Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen 😅
 
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Ivonne
7. Feb. 20:54
Stimmt halt nicht. Auch Körperkontakt, Ausstrahlung und Stimmung bestärken Hunde in ihrem Verhalten. Und das erlernte ist besser abrufbar ;)
Man darf aber auch nicht vergessen, das Liebe beim Hund oftmals durch den Magen geht.

Ich weiß Kinder und Hunde sind nicht gleichzusetzen, aber..
wenn dein Kind eine 1 in Mathe schreibt, weil es endlich mal für die Arbeit gelernt hat und du dann etwas Tolles mit ihm unternimmst, ist es dann Bestechung oder eher Anreiz für die nächste Arbeit auch zu lernen 🤔
Ist es für einen Hund nicht eher Anreiz seine Sache gut zu machen und dafür eine Belohnung in Form eines Leckerlis zu bekommen, als eine Bestechung?