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Nessi
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 889
zuletzt 6. Juni

Hundekontakt an der Leine?

Also ich bin ja stark dagegen weil ich möchte das meine Hündin ihren Freiraum hat und nicht jedesmals hochfährt bei anderen Hunden. Sie soll sich beschützt fühlen und an der Leine ist es echt in vielen Situationen (z.b) an der Straße total unpassend. Ich möchte entspannt an Hunden vorbei und den Kontakt nur im Hundepark wo alle genügend Freiraum haben um zu kommunizieren. Leider stoße ich sehr häufig auf respektlose Hundehalter die mich hier ignorieren. Dann fühle ich mich hier ziemlich gestresst, denn die Beweggründe können ja ganz unterschiedlich sein. Training, Gesundheit, Aggression, Frustrationstoleranz, Angsthund etc. Wie steht ihr dazu und was denkt ihr?
 
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Manu
9. Apr. 00:20
Wow..krass..in München habe ich noch keinen Ordnungsbeamten gesehen, der die Hundebesitzer gemaßregelt hat wegen Leinenlosigkeit...leider
Ja, das erste mal war ca. vor einem Monat. Da hatte ich ihn gerade an die Schleppleine gemacht (kein Mensch um mich) und schon kam zufällig das Ordnungsamt direkt ums Eck und auf mich zugelaufen. Habe dann noch schnell die kurze Leine hingemacht und dann sind sie wieder abgedreht. Gestern dann das gleiche im Tiergarten (besonders lustig, da wir dort auch Sonntags immer Hundeschule haben) und da kam er zu mir und meinte „sie wissen schon wie lange die Leine höchstens sein darf?!“ Bis vor einem Monat dachte ich um ehrlich zu sein, eine Schleppleine würde ausreichen (Hauptsache an der Leine) aber es darf selbst im Park (keine Liegewiese) auch nur 2 Meter lang sein. Finde ich persönlich total übertrieben …
 
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Jenny
9. Apr. 06:20
Pepper darf Kontakt an der leine haben, allerdings frage ich immer vorher und es ist auch kein Problem wenn jemand es nicht möchte, was ich allerdings ganz schlimm finde ist wenn die Leute ihren Hund völlig gestresst wegzerren ohne sinn und Verstand weil bloß kein Kontakt und ich rede jetzt nicht von Gründen wie läufigkeit training usw, dieser stress wirkt sich auch auf den hund aus und ich halte generell nix vom rumgezerre am hund, dann lieber entspannt kommunizieren und evtl das vorbei gehen gemeinsam üben. Pepper war im übrigen einen leinenpöblerin aus Unsicherheit und Ungeduld und obwohl sie leinenkontakt haben darf können wir heute ganz entspannt auch vorbei gehen, sie guckt ja aber das wars auch schon,allerdings reagiert sie eben stark auf oben beschriebene gestresste Halter die dann noch pampig werden.
 
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Anna
9. Apr. 07:22
Laut und deutlich dem entgegenkommenden Hundehalter sagen "Wir möchten keinen Kontakt!"
 
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Christa
9. Apr. 07:49
Pepper darf Kontakt an der leine haben, allerdings frage ich immer vorher und es ist auch kein Problem wenn jemand es nicht möchte, was ich allerdings ganz schlimm finde ist wenn die Leute ihren Hund völlig gestresst wegzerren ohne sinn und Verstand weil bloß kein Kontakt und ich rede jetzt nicht von Gründen wie läufigkeit training usw, dieser stress wirkt sich auch auf den hund aus und ich halte generell nix vom rumgezerre am hund, dann lieber entspannt kommunizieren und evtl das vorbei gehen gemeinsam üben. Pepper war im übrigen einen leinenpöblerin aus Unsicherheit und Ungeduld und obwohl sie leinenkontakt haben darf können wir heute ganz entspannt auch vorbei gehen, sie guckt ja aber das wars auch schon,allerdings reagiert sie eben stark auf oben beschriebene gestresste Halter die dann noch pampig werden.
Ich halte es so wie du und habe die Erfahrung gemacht, daß eine Absprache mit den anderen Hundebesitzern der beste Weg ist...
 
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Dogorama-Mitglied
9. Apr. 07:49
An der Leine kann sich ein Hund nicht wehren? Das Risiko ist vielmehr, dass er an der Leine eher gezwungen ist, sich zu wehren, weil ihm die Option ›Fliehen‹ bei unachtsamen Haltern verwehrt bleibt, weil sich die Leine verheddern können und der Hund ist allgemein in seiner Bewegung eingeschränkt. Das ist für manche Hunde nicht nur einschränkend, was zu Panik führen kann, sondern auch frustrierend. Das sind definitiv Risiken, die man bei Hundekontakten ohne Leine nicht hat. Ich verstehe, wenn Halter sagen, sie möchten das generell nicht. Ich finde auch, man muss es ungefragt respektieren, wenn jemand das nicht will. Ich verstehe auch, dass Trainer teilweise sehr restriktiv davon abraten, weil so eine Beißerei in verhedderter Leine alles andere als schön ist. Vielleicht auch, um fürs Rückruftraining zu motivieren, damit die Leine nicht als Ewigkeitshilfe gesehen wird. Trotzdem lasse ich bei meinem Hund Kontakt zu und ich roll auch jedes Mal bei der Gedankenkette ›Lässt Hundekontakt an der Leine zu = Lässt eigenen Hund zu jedem Fremdhund hin = Hund regelt Kontakte selbst = Halter hat keine fucking Ahnung und braucht sich nicht wundern, wenn der Hund asozial wird!‹ mit den Augen. Vor allem, weil diese Gedankenkette meist von Haltern kommt, die ihren Hund als Welpen übernommen haben. Bei uns läuft das so ab: - Wir treffen anderes Hund-Mensch-Gespann - Ich komme mit der/dem Halter:in ins Gespräch - Die Hunde scheinen freundlich gestimmt und neugierig zu sein; ist für mich Grundvoraussetzung dafür, dass ich Kontakt zulasse. Wenn vorher schon jemand auf Krawall aus ist, macht das keinen Sinn. - Oft lassen andere Hunde ihren Hund vor, manchmal fragen sie auch und ich lasse meinen Hund dann auch dazu, wenn sie da Bock drauf hat. Ich schubs sie aber auch nicht rein, wenn sie lieber auf der Wiese schnüffeln will - Wenn die Hunde zusammenkommen konzentriere ich mich auf meinen Hund, nicht aufs Gespräch mit dem Halter, wegen der genannten Risiken und um meine Hündin hinter mich zu holen, wenn sie Anzeichen von Unmut zeigt, die der andere Hund ignoriert (Kopf wegdrehen, Lefzen lecken oder kraus ziehen, Abwenden und am Boden schnüffeln) oder wenn mein Hund sich dem fremden Halter zuwendet (dann hol ich sie auch zu mir). Snow wird auch gelobt, wenn sie selbstständig zu mir kommt, weil sie keine Lust mehr hat. Das ist ja genau das, was ich will (und bei nem HSH ein riesiges Kompliment). - Richtiges Spielen gibt es an der Leine natürlich nicht, höchstens mal ein fröhliches Begrüßen mit Spielaufforderung, wenn man BEKANNTE Gesichter sieht, ansonsten gemeinsames Schnüffeln im Gras oder auch nur kurzes Beschnüffeln – es ersetzt KEINE freie Interaktion ohne Leine! Das ist aber vielen klar. Dafür macht es aus fremden Hunden etwas weniger fremde Hunde und der Hund lernt, dass auch Begegnungen an der Leine keine apokalyptische Begebenheit ist. Pro Woche haben wir, wenn es richtig viel ist, fünf solcher Begegnungen, denn an den meisten Haltern mit Hund gehen wir auch vorbei, sodass es meist deutlich weniger sind. Ich frag nicht jeden oder lass gar meinen Hund einfach hinbrettern. Den Hauptteil ihrer Kontakte hat meine Hündin in der HuTa, aber wenn ich länger irgendwo steh und sie einfach aus Prinzip nicht zum anderen Hund lasse, obwohls für den Halter okay wäre und ein gutes Training ist, dann seh ich für mich darin keinen Sinn, nur weil sich andere Halter, die nix mit der Situation oder meinem Hund zutun haben, darüber mokieren. Dann gibt es auch mal Kontakt an der Leine - weil 'Leine ab' bei uns halt noch ein SEHR langer Weg ist, dank Vorgeschichte und Veranlagung.
 
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Tirza
9. Apr. 08:28
Unsere soll keinen Kontakt an der Leine haben. Sie liebt andere Hunde und würde dauernd hinrennen. Aber wenn sie an der Führleine ist, dann hat das seinen Grund. Kürzlich war ich im Fressnapf, hatte sie sehr kurz. Als ich an der Kasse war, war ich damit beschäftigt und habe das kaum mitbekommen, aber eine frau hat ihren Hund direkt zu meiner geführt, „damit die mal schnuppern können“ und meiner dann noch ein Leckerli gegeben. Na herzlichen Dank auch. Man könnte ja wenigstens fragen. An der Schleppleine ist es für mich okay, wenn beide damit einverstanden sind. Mit ableinen hab ich (vor allem in der Brut- und Setzzeit) so meine Probleme, auch weil der Rückruf noch nicht 100% funktioniert. Aber eigentlich gilt dann immer: kurz schnuppern okay, mehr nicht. Als sie noch ein Welpe war war es ganz furchtbar. Sie hatte erst Angst vor allen anderen Hunden (bzw anderen Rassen). Die Hundeschule hat uns empfohlen sehr ausgewählte Hundekontakte zu haben und bei uns in der Hundeschule gilt sowieso: kein Kontakt an der Leine. So oft haben Leute ihre Hunde zu unserer geschickt obwohl wir gesagt haben, dass wir das nicht wollen. „Aber die muss das lernen“ ganz ehrlich? Ein Kind muss auch nicht lernen jeden zu begrüßen und ich muss auch nicht überall mit allen Kontakt haben.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Apr. 10:06
An der Leine kann sich ein Hund nicht wehren? Das Risiko ist vielmehr, dass er an der Leine eher gezwungen ist, sich zu wehren, weil ihm die Option ›Fliehen‹ bei unachtsamen Haltern verwehrt bleibt, weil sich die Leine verheddern können und der Hund ist allgemein in seiner Bewegung eingeschränkt. Das ist für manche Hunde nicht nur einschränkend, was zu Panik führen kann, sondern auch frustrierend. Das sind definitiv Risiken, die man bei Hundekontakten ohne Leine nicht hat. Ich verstehe, wenn Halter sagen, sie möchten das generell nicht. Ich finde auch, man muss es ungefragt respektieren, wenn jemand das nicht will. Ich verstehe auch, dass Trainer teilweise sehr restriktiv davon abraten, weil so eine Beißerei in verhedderter Leine alles andere als schön ist. Vielleicht auch, um fürs Rückruftraining zu motivieren, damit die Leine nicht als Ewigkeitshilfe gesehen wird. Trotzdem lasse ich bei meinem Hund Kontakt zu und ich roll auch jedes Mal bei der Gedankenkette ›Lässt Hundekontakt an der Leine zu = Lässt eigenen Hund zu jedem Fremdhund hin = Hund regelt Kontakte selbst = Halter hat keine fucking Ahnung und braucht sich nicht wundern, wenn der Hund asozial wird!‹ mit den Augen. Vor allem, weil diese Gedankenkette meist von Haltern kommt, die ihren Hund als Welpen übernommen haben. Bei uns läuft das so ab: - Wir treffen anderes Hund-Mensch-Gespann - Ich komme mit der/dem Halter:in ins Gespräch - Die Hunde scheinen freundlich gestimmt und neugierig zu sein; ist für mich Grundvoraussetzung dafür, dass ich Kontakt zulasse. Wenn vorher schon jemand auf Krawall aus ist, macht das keinen Sinn. - Oft lassen andere Hunde ihren Hund vor, manchmal fragen sie auch und ich lasse meinen Hund dann auch dazu, wenn sie da Bock drauf hat. Ich schubs sie aber auch nicht rein, wenn sie lieber auf der Wiese schnüffeln will - Wenn die Hunde zusammenkommen konzentriere ich mich auf meinen Hund, nicht aufs Gespräch mit dem Halter, wegen der genannten Risiken und um meine Hündin hinter mich zu holen, wenn sie Anzeichen von Unmut zeigt, die der andere Hund ignoriert (Kopf wegdrehen, Lefzen lecken oder kraus ziehen, Abwenden und am Boden schnüffeln) oder wenn mein Hund sich dem fremden Halter zuwendet (dann hol ich sie auch zu mir). Snow wird auch gelobt, wenn sie selbstständig zu mir kommt, weil sie keine Lust mehr hat. Das ist ja genau das, was ich will (und bei nem HSH ein riesiges Kompliment). - Richtiges Spielen gibt es an der Leine natürlich nicht, höchstens mal ein fröhliches Begrüßen mit Spielaufforderung, wenn man BEKANNTE Gesichter sieht, ansonsten gemeinsames Schnüffeln im Gras oder auch nur kurzes Beschnüffeln – es ersetzt KEINE freie Interaktion ohne Leine! Das ist aber vielen klar. Dafür macht es aus fremden Hunden etwas weniger fremde Hunde und der Hund lernt, dass auch Begegnungen an der Leine keine apokalyptische Begebenheit ist. Pro Woche haben wir, wenn es richtig viel ist, fünf solcher Begegnungen, denn an den meisten Haltern mit Hund gehen wir auch vorbei, sodass es meist deutlich weniger sind. Ich frag nicht jeden oder lass gar meinen Hund einfach hinbrettern. Den Hauptteil ihrer Kontakte hat meine Hündin in der HuTa, aber wenn ich länger irgendwo steh und sie einfach aus Prinzip nicht zum anderen Hund lasse, obwohls für den Halter okay wäre und ein gutes Training ist, dann seh ich für mich darin keinen Sinn, nur weil sich andere Halter, die nix mit der Situation oder meinem Hund zutun haben, darüber mokieren. Dann gibt es auch mal Kontakt an der Leine - weil 'Leine ab' bei uns halt noch ein SEHR langer Weg ist, dank Vorgeschichte und Veranlagung.
Hast du super geschrieben!👍 Ich halte nicht viel von "kein Kontakt an der Leine". Dieses hysterische wegzerren vom Hund, der deutlich zeigt, dass er Kontakt haben möchte...🙄🙄 Natürlich nie die Hunde zwingen, weder den eigenen noch den anderen. Beißerei an der Leine? Halte ich für nahezu ausgeschlossen, wenn man die Körpersprache beobachtet. Unsere sind immer ohne Leine unterwegs, den großen leine ich bei Rüdenbegegnungen manchmal an, weil er nicht jeden großen Rüden mag. Dann sehe ich an seiner Körpersprache, ob ich wieder ableinen kann oder zügig weitergehe. Bin ich vorbei, kann ich sofort wieder ableinen, er würde nie zurück laufen. Kontakte komplett zu unterbinden halte ich grundsätzlich für nicht sinnvoll, da konditioniert man den Hund auf "alle anderen Hund sind böse", das kann doch eigentlich keiner wollen, daher verstehe ich diese Aussage von Hundeschulen mal gar nicht.
 
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Anna
9. Apr. 10:48
Ich glaube, was die meisten hier vergessen ist, dass die wenigsten Hundehalter draußen so denken, handeln und vor allem auf ihre Hunde achten, wie man selber. Das heißt wenn man selbst sagt: "Wieso soll Kontakt an der Leine schlimm sein? Ich merke doch von vorne herein, ob die Hunde überhaupt wollen, frage den anderen Halter und wenn es brenzlig wird, sehe ich das rechtzeitig an der Körpersprache und trenne die Situation" Ich glaube, gegen diese Art von Kontakt hätte kaum jemand etwas einzuwenden, da er ja nur zustande kommt, wenn wirklich ALLE ihn wollen und in den allermeisten Fällen friedlich ausgeht. Die Realität sieht aber meist anders aus, nämlich dass man selbst mit dem angeleinten Hund unterwegs ist und... ... ein freilaufender (distanzloser und/oder unverträglicher) Hund in einen reinbrettert, gerne von hinten, sodass man ihn nicht einmal zwingend kommen sieht ... (Leinen)aggressive Klein(st)hunde und ähnliche Vertreter an der Flexileine mit scheinbar defektem Stopp-Knopf durch die Gegend sausen und sich kläffend und schnappend auf jeden Hund in Reichweite stürzen und dem passierenden Hund-Halter Team nichts anderes übrig bleibt, als auf die Straße auszuweichen ... Halter hinter ihren Hunden mit rotierenden Beinen auf einen zugezogen werden, häufig schon kläffend - gerade diese Besitzer sind dann meist empört, wenn man den Kontakt verweigert, schließlich haben sie sich gerade ohne nach links und rechts zu gucken über eine stark befahrene Straße ziehen lassen und haben eine halbe Weltreise hinter sich, damit ihr Waldi mal Hallo sagen kann ... Halter mit Hunden, die schon bei der ersten Sichtung anfangen, sich steif zu machen, zu fixieren, Kamm aufzustellen und rumzuprollen, die aber trotzdem mal Hallo sagen sollen, weil "meist beruhigt der sich dann ja wieder - außer es ist ein Rüde, die kann er gar nicht leiden, ist Ihrer etwa ein Rüde?" Deshalb, aufgrund von möglichen Missverständnis, gerade an gespannter Leine (jaja, ich weiß, ihr lasst die Leine bei Begegnungen alle locker, aber eben die ANDEREN Menschen da draußen nicht...) und aus dem einfachen Grund, dass einem in der (Groß-)Stadt, in unserem Fall Berlin oder Rostock, so oft und so viele Hunde mitunter auch gleichzeitig begegnen, dass es unerlässlich ist, dass der Hund lernt, die an der Leine in gewissem Maße auszublenden bzw. zu ignorieren. Ich bin damit bisher sehr gut gefahren - kein Pöbeln, kein Ziehen, entspanntes Laufen auch im Gedränge wo dann auch gerne mal 15 - 20 fremde angeleinte Hunde um einen herum sind (z.B. Am alten Strom in Warnemünde) Und gerade bei Hunden, die auf Stunk gebürstet sind, merke ich, wie sehr Sammy es zu schätzen weiß, sich da gar nicht drum kümmern zu müssen und stattdessen entspannt auf der abgewandten Seite vorbeilaufen kann. Wo ich meinem Hund damit also beibringen soll, dass alle anderen Hunde böse sind, erschließt sich mir noch nicht. Sammy ist sehr verträglich, in sehr seltenen Ausnahmen (z.B. wenn mich Leute mit sehr unsicheren und nicht ableinbaren Hunden um positiven Kontakt zwecks Sozialisierung bitten) lasse ich auch Fremdhundkontakt an der Leine zu, nur bitte immer im Hinterkopf behalten, dass die Leute, die dafür zuständig sind dass sich die Fronten auf beiden Seiten so verhärten, einem diese Entscheidung meist gar nicht zugestehen (siehe oben)
 
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Dogorama-Mitglied
9. Apr. 11:42
Ich glaube, was die meisten hier vergessen ist, dass die wenigsten Hundehalter draußen so denken, handeln und vor allem auf ihre Hunde achten, wie man selber. Das heißt wenn man selbst sagt: "Wieso soll Kontakt an der Leine schlimm sein? Ich merke doch von vorne herein, ob die Hunde überhaupt wollen, frage den anderen Halter und wenn es brenzlig wird, sehe ich das rechtzeitig an der Körpersprache und trenne die Situation" Ich glaube, gegen diese Art von Kontakt hätte kaum jemand etwas einzuwenden, da er ja nur zustande kommt, wenn wirklich ALLE ihn wollen und in den allermeisten Fällen friedlich ausgeht. Die Realität sieht aber meist anders aus, nämlich dass man selbst mit dem angeleinten Hund unterwegs ist und... ... ein freilaufender (distanzloser und/oder unverträglicher) Hund in einen reinbrettert, gerne von hinten, sodass man ihn nicht einmal zwingend kommen sieht ... (Leinen)aggressive Klein(st)hunde und ähnliche Vertreter an der Flexileine mit scheinbar defektem Stopp-Knopf durch die Gegend sausen und sich kläffend und schnappend auf jeden Hund in Reichweite stürzen und dem passierenden Hund-Halter Team nichts anderes übrig bleibt, als auf die Straße auszuweichen ... Halter hinter ihren Hunden mit rotierenden Beinen auf einen zugezogen werden, häufig schon kläffend - gerade diese Besitzer sind dann meist empört, wenn man den Kontakt verweigert, schließlich haben sie sich gerade ohne nach links und rechts zu gucken über eine stark befahrene Straße ziehen lassen und haben eine halbe Weltreise hinter sich, damit ihr Waldi mal Hallo sagen kann ... Halter mit Hunden, die schon bei der ersten Sichtung anfangen, sich steif zu machen, zu fixieren, Kamm aufzustellen und rumzuprollen, die aber trotzdem mal Hallo sagen sollen, weil "meist beruhigt der sich dann ja wieder - außer es ist ein Rüde, die kann er gar nicht leiden, ist Ihrer etwa ein Rüde?" Deshalb, aufgrund von möglichen Missverständnis, gerade an gespannter Leine (jaja, ich weiß, ihr lasst die Leine bei Begegnungen alle locker, aber eben die ANDEREN Menschen da draußen nicht...) und aus dem einfachen Grund, dass einem in der (Groß-)Stadt, in unserem Fall Berlin oder Rostock, so oft und so viele Hunde mitunter auch gleichzeitig begegnen, dass es unerlässlich ist, dass der Hund lernt, die an der Leine in gewissem Maße auszublenden bzw. zu ignorieren. Ich bin damit bisher sehr gut gefahren - kein Pöbeln, kein Ziehen, entspanntes Laufen auch im Gedränge wo dann auch gerne mal 15 - 20 fremde angeleinte Hunde um einen herum sind (z.B. Am alten Strom in Warnemünde) Und gerade bei Hunden, die auf Stunk gebürstet sind, merke ich, wie sehr Sammy es zu schätzen weiß, sich da gar nicht drum kümmern zu müssen und stattdessen entspannt auf der abgewandten Seite vorbeilaufen kann. Wo ich meinem Hund damit also beibringen soll, dass alle anderen Hunde böse sind, erschließt sich mir noch nicht. Sammy ist sehr verträglich, in sehr seltenen Ausnahmen (z.B. wenn mich Leute mit sehr unsicheren und nicht ableinbaren Hunden um positiven Kontakt zwecks Sozialisierung bitten) lasse ich auch Fremdhundkontakt an der Leine zu, nur bitte immer im Hinterkopf behalten, dass die Leute, die dafür zuständig sind dass sich die Fronten auf beiden Seiten so verhärten, einem diese Entscheidung meist gar nicht zugestehen (siehe oben)
Du, es gibt viele gute Gründe, Leinenkontakt abzulehnen. Hund krank, Hündin läufig, Angsthund, Artspezifische Aggression, Halter hat kein Bock auf Smalltalk mit anderen Haltern. Und das finde ich alles okay, ich mache niemandem einen Vorwurf oder hinterfrage das. Das ist die Entscheidung eines Hundehalters und das respektiere ich. Was ich in solchen Diskussionen immer doof finde, sind die Unterstellungen (auf beiden Seiten!!!). »Hunde an der Flexileine randalieren immer.« »Hundehalter, die Leinenkontakt zulassen, haben ihren Hund nicht im Griff, sind naiv und haben keine Ahnung von Hunden.« »Leute, die gegen Leinenkontakt generell sind, sind alles Hysteriker.« »Freilaufende Hunde sind alles Rambos, die mir in den Hund reinbrettern.« »Kleine Hunde sind alles aggressive Kläffer.« Das wurde hier nirgends so krass formuliert, der Unterton und eine gewisse Grundgenervtheit schwingt der anderen Partei gegenüber aber immer mit. Wenn man viele Scheiß-Begegnungen hat, kann ich das bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, aber ich hab drei Jahre lang ehrenamtlich Hunde Gassi geführt und ehrlich gesagt nie Probleme gehabt, obwohl ich da durchaus Problemhunde an der Leine hatte. Ich hab immer den Abstand bekommen, um den ich gebeten habe, auch bei freilaufenden Hunden. Die Tierheimhunde durften nämlich gar keinen Kontakt mit Fremden haben, denn Husten oder Flöhe durch Heim grassieren haben ist Mist. Auch mit meinem eigenen Hund habe ich extrem wenige Horrorbegegnungen, die hier scheinbar für andere absoluter Alltag sind. Scheint an der Gegend zu liegen, aber so unterscheiden sich halt die Realitäten und Schubladendenken, gerade in die Negativrichtung, verhärtet bloß die Fronten.
 
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Anna
9. Apr. 12:01
Du, es gibt viele gute Gründe, Leinenkontakt abzulehnen. Hund krank, Hündin läufig, Angsthund, Artspezifische Aggression, Halter hat kein Bock auf Smalltalk mit anderen Haltern. Und das finde ich alles okay, ich mache niemandem einen Vorwurf oder hinterfrage das. Das ist die Entscheidung eines Hundehalters und das respektiere ich. Was ich in solchen Diskussionen immer doof finde, sind die Unterstellungen (auf beiden Seiten!!!). »Hunde an der Flexileine randalieren immer.« »Hundehalter, die Leinenkontakt zulassen, haben ihren Hund nicht im Griff, sind naiv und haben keine Ahnung von Hunden.« »Leute, die gegen Leinenkontakt generell sind, sind alles Hysteriker.« »Freilaufende Hunde sind alles Rambos, die mir in den Hund reinbrettern.« »Kleine Hunde sind alles aggressive Kläffer.« Das wurde hier nirgends so krass formuliert, der Unterton und eine gewisse Grundgenervtheit schwingt der anderen Partei gegenüber aber immer mit. Wenn man viele Scheiß-Begegnungen hat, kann ich das bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, aber ich hab drei Jahre lang ehrenamtlich Hunde Gassi geführt und ehrlich gesagt nie Probleme gehabt, obwohl ich da durchaus Problemhunde an der Leine hatte. Ich hab immer den Abstand bekommen, um den ich gebeten habe, auch bei freilaufenden Hunden. Die Tierheimhunde durften nämlich gar keinen Kontakt mit Fremden haben, denn Husten oder Flöhe durch Heim grassieren haben ist Mist. Auch mit meinem eigenen Hund habe ich extrem wenige Horrorbegegnungen, die hier scheinbar für andere absoluter Alltag sind. Scheint an der Gegend zu liegen, aber so unterscheiden sich halt die Realitäten und Schubladendenken, gerade in die Negativrichtung, verhärtet bloß die Fronten.
Das ist ja genau das, worauf ich in meinem Beitrag ein wenig hinaus wollte, dass sich die Fronten verhärten, weil man irgendwie aneinander vorbei redet, da jeder erst einmal von sich und seinem Hund (und Umfeld) ausgeht - was ja auch erst einmal total logisch und in Ordnung ist. Wenn ich in einer netten Gegend wohne, wo ich - wie du sagst - spätestens auf die Bitte hin den Raum bekomme, den ich benötige und alle auf ihre Hunde und deren Körpersprache achten, diskutiert man auf einem ganz anderen Standpunkt, als wenn man den eigenen Hund auf jedem Spaziergang um 10 blöde Hunde herummanövrieren muss oder fremde Hunde auch nach einem dreifachen Nein und mehreren Erklärungen (in unserem Fall: Nein, die sind gerade an der Leine/ im Training, wir haben es eilig, die Kleine ist ängstlich, die andere gerade läufig...) TROTZDEM herangelassen werden. Wenn ich mit den Beispielen den Eindruck erweckt habe, ich würde alle kleinen Hunde/ Flexileinen Nutzer/ Hallo-Besitzer/ etc. für inkompetent halten, tut mir das Leid, das ist weder meine Meinung noch war das meine Absicht. Ich wollte lediglich die Augen dafür öffnen, dass eben nicht jede Begegnung so abläuft, wie man das selbst vielleicht handhaben würde und unabhängig davon, wie viele toll erzogene kleine Hunde, verantwortungsvolle Halter oder Hunde an der Flexileine es auch gibt, ist es eben traurige Realität, dass auch diese Negativbeispiele existieren und weiter die Klischees bedienen...