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Petra
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zuletzt 14. Juli

Hundeführerschein

Hallo, in Ba- Wü soll der Hundeführerschein kommen. Finde ich echt gut aber trotzdem kommen da noch Fragen auf. Der Hundeführerschein soll 200€+40€ Prüfung kosten. In welchen Bundesländern gibt es dies noch und was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie läuft dies ab? Teilt doch gerne eure Erfahrungen. Danke schon mal im Voraus. VG Petra
 
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Rio
5. Mai 22:24
Ich verstehe den Zusammenhang nicht... Warum müssen Hunde in's Tierheim wenn ein Sachkunde Nachweis eingeführt wird?👀
Sorry , ich meinte dass viele Hunde ins Tierheim kommen wenn man den Test nicht schafft oder das viele ihren Hund vielleicht wieder abgeben deswegen.
 
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Edi
6. Mai 04:21
In NRW gilt die 24kg/40cm Regel. Ab dem Erreichen eines dieser (bei Welpem vermutlich) erreiten Körpermaße besteht die Pflicht eines Sachkundenachweises. Das verpflichtet nicht zum Besuch einer Hundeschule.
Eine "Schulpflicht" bringt nicht zwangsläufig den proklamierten Erfolg. Wer beratungsresistent ist wird damit kein besserer Hundehalter.
Der Sachkundenachweis heute ist eine theoretische Prüfung, die in Grunduügen mit der theoretischen bei der Begleithundeprüfung (Voraussetzung für die meisten Hundesportlichen Turnierteilnahmen) mit wahrhaftiger Sachkunde hat das wenig zu tun, kostet 50 bis 80 Euro.
Absurd fand ich... seit über 35 Jahren hab ich Hunde, alle auch im Sport geführt. Mein Schäferhund starb 1996. Da hatte mein Mann noch einen Jack Russell, schwieriger Hund mit Vergangenheit, mit dem ich gearbeitet habe. Nach dessen Tod kam der 1. Grosspudel. Inzwischen kam die 24/40 Regelung. Weil der letzte große zu lange her war... Mein Mann zahlte die Steuern, also musste er die Prüfung machen....und bezahlen. Diesen Hund habe ich bis 2016 im Obedience bis in die höchste Klasse geführt. Als er in den Ruhestand ging, zog wieder ein GP ein, für den ich die Steuern zahlen wollte. Das Ordnungsamt forderte von mir einen Sachkundenachweis... bürokratisch betrachtet ist das erforderlich.
Behördlicherseits zählt die Bescheinigung, die man sich in 5 Minuten kaufen kann, mehr als die Kenntnisse und Zertifikate die man in 30 Jahren als Hundesportlerin und Trainerin mit Aus- und Weiterbildungen, erworben hat.
 
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Vivien
6. Mai 04:50
Da sind wir endlich mal absolut einer Meinung. Das mit einem anderen Hund zu machen ist unfassbar sinnbefreit! Es geht ja auch nicht darum, dass Sitz, Platz abgeprüft werden sollte - ich gehe bei meiner Prämisse, dass der Test Sinn macht davon aus, dass die Inhalte sinnvoll sind - sondern es sollte darum gehen, nachzuweisen, dass man mit den Schwierigkeiten, die der eigene Hund hat umgehen kann. Dass man einen aggressiven Hund unter Kontrolle hat und weiß, dass er nicht von der Leine kann und dass ich bei meinem ängstlichen Hund weiß, wann es ihm zu viel ist und wie ich meinem Hund Sicherheit gebe etc.
Danke! Genau das ist mein Standpunkt 🙏🏼
 
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Vivien
6. Mai 05:10
Ich frage mich gerade, welche Frage hier diskutiert wird: Geht es darum zu klären, ob die Regelungen, die aktuell bzgl. eines Hundeführerscheins bestehen, gut sind oder nicht? Das würde ich ohne mich in die Details einzulesen klar verneinen! Mir geht es um die Fragen 1. ist die Einführung einer solchen obligatorischen Prüfung sinnvoll? und 2. Was wäre dabei wichtig, damit es auch sinnvoll also zielführend ist? Man könnte dann auch noch eine dritte Frage anhängen: 3. Was ist und nesser sollte day Ziel dieser Maßnahme sein?
Nun ja, es ist ja nunmal Fakt, dass es eingeführt werden wird.
Im Endeffekt ist es mir egal, weil ich so oder so bestehen werde und es für mich keinerlei Problem darstellt.
Mich stört die Begründung, Durchführung und Konsequenz der ganzen Sache.
Wie ich schon dargelegt habe, soll der Hundeführerschein dazu dienen Beißattacken vorzubeugen und eine Artgerechte Haltung zu garantieren. An sich ja keine schlechten Beweggründe. Gleichzeitig kann ein Hundeführerschein dies nicht garantieren und schon gar nicht, da wären wir bei der Durchführung, wenn man die praktische Prüfung mit einem fremden Hund durchführen darf. Der Mensch stellt zwar zuvor sein theoretisches Wissen unter Beweis, hat dieses aber nie selbst angewendet und soll dann prädestiniert dazu sein eine Artgerechte und rücksichtsvolle Haltung zu gewährleisten? In meinen Augen völliger Humbug, da der Mensch den Hund anschließend immer noch nicht richtig erziehen kann. Und weiterhin auf so selbstverständliche Dinge wie den Kot aufzuheben pfeifen kann. Selbst wenn diese Prüfung mit dem eigenen Hund absolviert werden muss, gibt es danach immer noch die Möglichkeit den Hund scharf zu machen oder die Entwicklung einer Leinenaggressivität. Und da wären wir bei dem letzten Punkt, der Konsequenz, sollte man die Prüfung nicht bestehen. Die fehlende Erlaubnis einen Hund anzuschaffen oder gar die Pflicht ihn abzugeben. Dazu ein kleines Beispiel mal wieder aus der Praxis. Auf meinen Spaziergängen begegnen mein Nelson und ich oftmals einem älteren Herrn mit einem Schäferhund. Diese Schäferhund hat eine ausgewachsene Leinenaggressivität entwickelt und kann aufgrund von Umweltbedingungen in der Stadt wie Autos usw. nicht von der Leine gelassen werden. So. Der Herr weißt Hundebesitzer darauf hin und bittet Abstand zu halten. Es ist zudem klar erkennbar, dass die beiden ein gutes Team sind (wie es hier ja oftmals hauptsächlich und richtigerweise gefordert wird). Dieser Hund würde den praktischen Teil, so wie ihn hier einige erklärt haben, nicht bestehen, obwohl der Herr seinen Hund richtig handhaben kann und verantwortungsvoll mit ihm umgeht. In meinen Augen Sinnbefreit.. der Hund hat es offensichtlich gut bei ihm. Und so wird es vielen Hunden gehen die vllt nicht 100% erzogen sind, die Besitzer hingegen alles für sie tun würden.

Fazit für mich: der Hundeführerschein ist in meinen Augen einfach die falsche Maßnahme, da sie keinen weitreichenden Einfluss auf die Beweggründe dieser Entscheidung bietet.
Und ja ich habe das Argument mit der Geldmacherei nun weggelassen, weil das eh jeder anders sieht und das eher ein politisches nebensächliches Argument darstellt.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Mai 06:07
Viele verschiedene Menschen und Meinungen! Wir würden den Schein immer machen,wenn für uns diese Auflage verpflichtend wäre,aber wie bereits erwähnt,sind unsere Hunde nachweisbar immer unauffällig und konsequent erzogen worden und werden es jetzt noch! Trotzdem gehen wir zur Hundeschule mit jedem Hund,der neu dazu kommt(zur Zeit fällt dies leider flach,Corona!),aber sobald es wieder möglich ist,werden wir mit Fiete dort auch vorstellig werden,es kann nie schaden! Man kann auch nie davon ausgehen, das ein Hund gleicher Rasse auch den gleichen im Buch beschriebenen Charakter besitzt,oder alle Hunde aus einem Wurf gleich ticken,das gibt es nicht!!! Unsere Meinung ist einfach,das man sich damit intensiv auseinander setzen und beschäftigen muss,was man für einen Hund in Zukunft an seiner Leine führt..der Kleinste kann ausser Rand und Band sein,genauso wie der Grösste und vorher schon mal eine Grundkenntniss zu haben, wird dem Hund bestimmt nicht schaden! Und dem Menschen helfen,vielleicht umzudenken! Aus Erfahrung können wir ganz klar sagen,das man sich auf jeden Hund anders einlassen muss, nur weil wir vor unseren jetzigen beiden Rackern einen Bouvier erzogen haben,der super lieb war und seine genetisch verankerten Aufgaben erfüllen wollte,heisst das nicht,daß wir andere Hunde genauso über den gleichen Weg erziehen können! Und noch wichtiger ist immer,passt die Rasse in das Leben des Menschen? Was nützt es dem Hund,wenn er zwar einen liebevollen Besitzer hat,dieser aber seinen Bedürfnissen nicht nach kommen kann? Drum prüfe,was sich "ewig"bindet...Hund und Mensch muss ein Team sein,draußen und zu Hause gleichermaßen! Nur als Beispiel: hier bei uns läuft eine ältere Dame mit Stock und ihrem Hund jeden Tag 3x um die Ecke,damit der Hund alles machen kann 👌😉, Sie führt einen kleinen Terrier bei sich,wo man anfangs denkt,ok, ein kleiner Racker😃,der aber ohne Wenn und Aber an der nicht gestoppten Flexileine erst einmal auf einen wild kläffend zugerannt kommt und die Dame alle Hände voll zu tun hat,diesen zurück zu holen,mit den Worten,würde ich stoppen,dann holt der mich von den Füssen🤔. Das kann nicht richtig sein! Für beide Seiten nicht! Wäre das nun aber ein Kraftpaket,würde so eine Situation ganz anders ausgehen und darum kann es nicht falsch sein,zu prüfen,ob sich der Besitzer für den Hund,mit all seinen Bedürfnissen eignet und umgekehrt. Da ist es eine vollkommen korrekte Einstellung seitens der Tierheime,die ihre Hunde vor der Vermittlung genau beobachten, einem Interessenten zu sagen,das passt oder eben nicht,denn man möchte doch auch nicht,daß diese armen Seelen dort wieder landen müssen. Wenn man schon liest,wegen Überforderung dem Tierheim übereignet,dann kann man sich ausrechnen,was der Mensch versaut hat,nicht der Hund! Darum Hundeschule und mit dem Hund lernen und wachsen!!!!
 
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Stef
6. Mai 06:31
Halte ich für völligen Bürokratenquatsch und eine neue Methode des abkassieren. Man denke nur an die vielen unsinnigen theoretischen Fragen des Führerscheins (Tochter hat es gerade hinter sich). Dort werden Fälle konstruiert, die in der Praxis so gut wie nie vorkommen. Und wenn das dann doch mal geschehen sollte, reagieren und entscheiden die Menschen aus ihrer Praxis heraus. Mit Sicherheit aber nicht, weil da mal eine ähnliche Frage in der Prüfung vorkam. Und jetzt soll jemand der ggf. seit vielen Jahrzehnten Hunde hat, ohne jemals auffällig geworden zu sein, beweisen dass er das kann? Ich kann dazu nur sagen: Herr, lass Hirn regnen.
Dieser sogenannte Führerschein ist in erster Linie ein Sachkundenachweis.
Hier werden keine dubiose Fälle konstruiert, es geht darum Verständnis für den Hund zu haben "Hundesprache zu verstehen", Gesundheitliche Aspekte zu kennen und wie ich in der Öffentlichkeit mit dem Hund umgehe.
Also vollkommen in Ordnung auch wenn man in der Praxis manche Punkte in Frage stellen kann, z.b. wird ein HSH selten neutral auf fremde Hunde oder Menschen reagieren, hier müsste man betrachten wie Mensch/Hunde Team damit umgehen...
Beim Mofa und Fahrrad fahren muss man die Verkehrsregeln ebenfalls kennen. Auch wenn ich mich das bei manchen Frage.

Auch Fälle welche selten vorkommen kommen vor.
Somit kann man das ganze Schulsystem in Frage stellen, rein in der Mathematik brauche ich außer den Grundrechenarten den Rest später äußerst selten und die Beispiele sind konstruiert...
 
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Nico
6. Mai 06:47
Ich danke Euch allen für die tolle Diskussion!
 
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Sandra
6. Mai 08:11
Ich hab jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, also schonmal SORRY falls die Frage schon kam.

Gibt es irgendwo Online die Möglichkeit sich auf die Tests vorzubereiten? Also z.B. Fragenkataloge und/oder Inhalte der praktischen Prüfung?
 
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Stef
6. Mai 08:16
Ich hab jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, also schonmal SORRY falls die Frage schon kam. Gibt es irgendwo Online die Möglichkeit sich auf die Tests vorzubereiten? Also z.B. Fragenkataloge und/oder Inhalte der praktischen Prüfung?
Es ist erst einmal geplant...

Konkret geht es dabei um einen sogenannten Sachkundenachweis. Der Hundehalter oder die Hundehalterin müssen in einem schriftlichen Test und einer praktischen Prüfung ihr Wissen über das Sozialverhalten ihres Tieres demonstrieren. Es geht also darum zu beweisen, dass Halterinnen und Halter mit ihrem Vierbeiner richtig umgehen können.

Wenn es den so umgesetzt wird. Also kein Vergleich zum VDH Teamtest bzw Begleithunde Prüfung

https://hundefuehrerschein.net/hundefuehrerschein-baden-wuerttemberg/
 
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Sandra
6. Mai 08:21
Es ist erst einmal geplant... Konkret geht es dabei um einen sogenannten Sachkundenachweis. Der Hundehalter oder die Hundehalterin müssen in einem schriftlichen Test und einer praktischen Prüfung ihr Wissen über das Sozialverhalten ihres Tieres demonstrieren. Es geht also darum zu beweisen, dass Halterinnen und Halter mit ihrem Vierbeiner richtig umgehen können. Wenn es den so umgesetzt wird. Also kein Vergleich zum VDH Teamtest bzw Begleithunde Prüfung https://hundefuehrerschein.net/hundefuehrerschein-baden-wuerttemberg/
Danke für deine Antwort und den Link 🤗🤓