Ich finde die Haltung des Vereins etwas welt- und lebensfremd.
Etwas anderes wäre es aus meiner Sicht, wenn es Hinweise gibt, dass um den Hund ein Tauziehen entsteht und ihr versucht, das Scheitern der Beziehung auf dem Rücken des Hundes auszutragen und sich darüber auch Konflikte und gegenseitige Verletzungen entladen. Habe ich jetzt der Beschreibung nicht entnommen…
Tatsächlich ist ein synchronisiertes Training, Kommandos, aber auch was erlaubt wird in Bezug auf Couch, Bett usw. schon wichtig. Aber das kriegen manche Halter ja nicht mal in einer gemeinsamen Wohnung hin 😉
Letztlich sehe ich folgende Vorteilsargumente, die ich dem Verein vorstellen würde:
1. Der Hund hat 2 Haushalte, die sich um ihn kümmern. Selbst wenn sich in einem Haushalt die Lebensumstände ändern und die Haltung unmöglich macht, hat der Hund immer noch ein intaktes Zuhause.
2. Den absoluten Optimalfall gibt in vielen Haltungsformen nicht, die Lebensqualität des Hundes verbessert sich bei euch kontinuierlich.
3. Die jeweiligen Aufenthalte sind bei jedem Haushalt lange genug, dass der Hund sich nicht täglich umorientieren muss, dass sollte er bewältigen können.
4. Davon ausgehend, dass ihr gleichgeschaltet gegenüber dem Tierschutz kommuniziert, würde ich betonen, dass ihr in der Erziehung, Haltung etc. synchron vorgeht und bei Adoption und auch weiterhin identische Vorstellungen und Ziele habt.
5. Ob es der Tierschutz ernsthaft in Betracht zieht, dass der Hund zurückgegeben werden muss, falls ihr euch nicht auf einen Adoptierenden einigen könnt oder wollt und ob es hier wirklich noch um das Tierwohl geht?
Mich würde auch mal der Schutzvertrag interessieren. Kann ehrlich gesagt nicht glauben, dass eine juristisch haltbare Handhabe besteht, euch den Hund zu entziehen. Papier ist geduldig und viele derartige Verträge sind Wunschdenken und wegen der eindeutigen einseitigen Benachteiligung (fehlende Balance zwischen Rechten und Pflichten) der Adoptierenden als sittenwidrig einzuschätzen.
Wenn ihr euch einig seid und genug Restvertrauen vorhanden ist, kann auch formal eine/r von euch die Adoption übernehmen, die Lebensrealität ist dann eben so wie sie ist … Achtung: Der Adoptierende kann damit im Zweifel aber auch dem anderen gegenüber Eigentumsrechte geltend machen, man ist bezüglich der Zukunft also auf dessen „Wohlwollen“ angewiesen.
Ich kann nachvollziehen, dass der Tierschutz da nachhakt, aber wenn ihr das wirklich auf Dauer gut gehandelt bekommt, sehe ich das in eurer Eigenverantwortung.