Für mich sind Hundebegegnungen an der Leine immer Training, weil Kalle noch so kindlich-begeistert zu jedem Hund gerne hinmöchte.
Da ist meine Konzentration schon auf Kalle und mich gerichtet, weil ich ihn nicht „festhalten“ möchte, sondern durch Kommando und klare Körpersprache durch die Situation möchte. Ich habe also ehrlicherweise den Fokus auf uns und meine „Antenne“ für das andere Hundeteam ist nicht so riesig.
Da sich natürlich Fortschritte zeigen, kann ich zunehmend auch „einfach so“ vorbei, dann grüße ich auch bewusst deutlich. Ich habe die Idee, dass die Hunde die Entspanntheit der Menschenbegrüssung durchaus aufnehmen (können).
Dann gibt es aber grob unterteilt 3 Reaktionen:
1. die einen sind mit ihrem Hund beidhändig, komplett unentspannt (soviel zu Ruhe und Souveränität 😁) und verkniffen beschäftigt, die haben nicht mal die kognitive Reserve zurückzugrüssen oder sonstige Kommunikation.
2. (oft bei älteren Hunden) neutrale Begegnungen, der Hund sendet aber durchaus aus, dass er mit son Jungspund nix zu tun haben will und Herrchen/Frauchen haben das verinnerlicht, grüßen freundlich und gehen ansonsten aber neutral weiter.
3. grüßen überschwänglich zurück, lassen den Hund mal direkt in Kalle’s Richtung Leine locker oder quatschen den Hund an. Dann ist seine Impulskontrolle natürlich überfordert und er steigt freudig in die Interaktion ein.
Je nachdem mache ich dann mittlerweile einen kleinen Meidebogen, wenn möglich, hebe die Hand und sage schroff, wir sind im Training und gehe weiter.
Soll heißen, ich finde den Ansatz der TE grundsätzlich gut, aber man soll schon ein bisschen Antenne für die Situation haben. Ich würde bei der Begegnung unter 2 durchaus so vorgehen, wie vorgeschlagen, bei den anderen Szenarien eher nicht.
Trotzdem würde ich bei 1. auch helfen. Da Kalle bei Pöblern sehr zurückhaltend ist und sich nicht zu bellen oder besondere Aufgeregtheit animieren lässt (Kopf und Nase werden Richtung Pöbler ausgestreckt, Körper bleibt defensiv/neutral, als wolle er aufnehmen, was der andere Hund denn wohl hat 😀) wäre er möglicherweise sogar ein guter Trainingspartner. Aber dafür sind die Leute mE in der Situation zu gefangen und aufdrängen würde ich mich nicht. Ich möchte dem anderen Besitzer nicht den Eindruck vermitteln, es wäre an mir, ihm etwas beizubringen, das fände ich anmaßend.