Ich glaube, du hast meine Einstellung zum Thema anleinen falsch verstanden. Deswegen gebe ich mal 2 Beispiele, die meine Haltung gut zeigen.
Ich lief mit meiner Hündin einen Parkweg lang und sah einen Dackel, der sie steif fixierte. 2 Frauen standen daneben und unterhielten sich. Ich rief Fina ins Fuß (auf die andere Seite als die Truppe stand) und leinte sie vorsichtshalber an, um Stress zu vermeiden, zumal der Weg dort nicht wahnsinnig breit war und der Dackel fast die Hälfte davon einnahm.
Als wir fast vorbei waren, schoss der Dackel los und wollte angreifen. Die Frau zog ihn erst im letzten Moment zurück. Ich schaute die beiden an, um abzuschätzen, ob sich ein Gespräch lohnt, aber sie drehten sich weg. Also ging ich auch, weil ich da keine Einsicht erwartete. Ich hörte noch, wie eine zur anderen sowas sagte wie, das würde er immer nur an bei angeleinten Hunden machen. Ich war schon ziemlich skeptisch wegen dieser Einschätzung.
Ein paar Tage später traf ich die gleiche Gruppe an der gleichen Stelle. Ich blieb kurz stehen, um die Situation zu bewerten und abzuwarten, ob die Frau ihren Hund vielleicht besser vorher zurück nimmt. Das tat sie trotz Blickkontakt nicht. Ich nahm Fina wieder ins Fuß, diesmal ohne Leine. Zur großen Überraschung wollte er Fina auch an dem Tag angreifen. Ich blieb danach wieder stehen, um das Gespräch zu suchen, aber die beiden drehten wieder ab. Nachdem ich weiterging, sagte die eine Frau zur anderen "Siehst du, er greift nur freilaufende Hunde an." Ich dachte nur "also alle"...
Ich will damit sagen, dass ich natürlich bereit bin, Fina anzuleinen, wenn es Sinn macht oder notwendig ist. Das ist für mich ein ganz klares Zeichen von Respekt.
Ich hab nur auch die Erfahrung gemacht, dass es Menschen gibt, die immer die Verantwortung abschieben.
Außerdem sollte man drauf achten, dass die Kommunikation stimmt. Das wird im anderen Beispiel noch deutlicher.
Wir liefen einen Weg lang und es kam ein Pärchen mit einem (vermutlich) Border Collie auf uns zu. Beide Hunde hatten Interesse aneinander. Er wäre bestimmt auch ohne Absprache durchgebrannt, aber ich rief Fina ab, wie ich es immer mache. Sie rief daraufhin ihren auch zurück. Dann fragte ich, ob Fina zu dem Hund darf. Ich leinte Fina an dem Tag nicht an, weil ich davon ausging, dass die Hunde zueinander dürfen. Sonst hätte ich sie beim Nein angeleint. Die Frau schien überrascht, als wäre es so unlogisch, die Hunde vor dem Spiel zu rufen. Sie hatte ihre Leine schon in der Hand, hielt wegen meiner Frage aber inne. In dem Moment quitschte ihr Hund auf, rannte los und stürzte sich auf Fina. Da brauch ich dann auch nicht mehr zu versuchen, sie anzusprechen. Ich nehme sowas ja mit Humor und sagte "Damit hat er die Frage wohl beantwortet." Sie schaute sich nur stumm das Spiel an. Dummrrweise rannten die beiden in einen Busch, wo Fina sich einen Köttel reinzog. Ich rannte hin, um ihr das zu verbieten und währenddessen sagte die Frau in einem ganz spöttischen Ton (aus dem Augenwinkel sah ich, dass sie ihren schnell packte, als er zufällig an ihr vorbeilief), dass ich sie (Fina) ja vielleicht besser anleinen sollte, damit sie nicht ständig Erfolge mit Stiftengehen hat. Mal abgesehen davon, dass beide Hunde an dem Tag keine Medaille für Gehorsamkeit verdient hätten, reagiere ich allergisch auf solche besserwisserischen Kommentare. Es geht nicht um das Anleinen. Es geht um respektvollen Umgang miteinander. Sowas empfinde ich als Arroganz. Hätte sie trainieren wollen, hätte sie auf mich warten müssen und beide Hunde hätten noch einmal eine Weile nebeneinander da stehen müssen, wo sie ursprünglich hätten warten sollen. Aber sie ging, mit rollenden Augen und so zügig, dass ich keine Antwort geben konnte. Wenn man also solche Ratschläge erteilt, müsste man auch in der Situation bleiben, diese gemeinsam besprechen und zu einem sinnvollen Abschluss bringen.
Durch solche sinnlosen Streitigkeiten verpasst man manchmal so wunderbare Trainingsmomente. Ich glaube, dass niemand hier so drauf ist und wirklich an lösungsorientierten Erziehungsansätzen interessiert ist und das finde ich ganz ganz toll.
Ich wünschte mir wirklich, im Alltag mehr Menschen zu treffen, die ihre Themen bearbeiten wollen, anstatt nur zu meckern. Indem man andere in die Verantwortung zieht, ändert sich nichts.
Hey Judith, nichts für ungut ✌️ich verstehe deinen Standpunkt.... Da ich Maggy und bisher schon immer alle meine Hunde aus Respekt anleine...egal wer kommt , ob mit Hund oder ohne, ob Jogger Kinder. Egal... Erwarte ich , dass ein entgegenkommender Hundhalter ebenso anleint....aus Respekt...denn wenn er mit offenen Augen durch die Welt läuft und ich f. Ihn sichtbar bin ...das er seinen Hund ebenso anleint... Es sollte dann auch ohne Erklärung machbar sein, denn es ist offensichtlich das ich einen Grund dafür habe.... Leider wird man oft auch blöd behandelt oder es kommen Sachen wie.... Ich Leine meinen Hund nicht an, was kann ich dafür,das sie ihren Hund nicht erzogen haben ...Hallo.?!..f. mich gehört das respektvolle anleinen dazu... Denn ich bin jeden Tag dabei meinen Hund zu erziehen 🤷 Maggy ist aber auch noch jung und wir werden noch ne Weile brauchen, das alles so gut funktioniert wie bei dir . .aber sie bekommt alle Zeit der Welt von mir 💪🐾🙋🏼♀️