Also meine Haley hat nie im Haus gelebt, sie war bereits 3 Jahre alt und hatte das Problem auch... Aber andersrum. Sie wollte um keinen Preis der Welt raus. Locken, Leckerchen, Spielzeug machten sie nur noch misstrauischer. Druck in Form von Leine.. Mitziehen ebenfalls. Warten behob das Problem auch nicht, denn 1x in 24 Stunden Pipi war jetzt keine Lösung. Da konnten wir lange warten.
Die Leine war ebenfalls ein Problem... Auch Haley lief keinen Meter in keine Richtung.
Am Ende half es nur diese 25 Kilo auf den Arm zu nehmen und raus zu tragen, immer zu den gleichen Zeiten.
Und draussen mit Leine die immer gleichen Orte aufzusuchen, egal wie lang es bis dahin dauerte.
Ich stand oft lange irgendwo rum und kam mir doof vor, aber irgendwann ging sie wieder ein paar Meter weiter. An lange freudige Spaziergänge war bei uns lange nicht zu denken. Haley hatte offenbar Angst vor Allem, Angst das ihr jeden Moment der Himmel auf den Kopf fallen könnte oder ein Monster aus dem nächsten Gebüsch springen könnte. Sie ist gelaufen wie ein Frosch... Flach auf dem Boden.
Ich habe trotzdem keine Situation gemieden, sie aber auch nicht durchgezwungen, sondern ihr Alternative Wege aufgezeigt. Abstand zu Dingen an denen sie nicht vorbeigehen wollte, Stehenbleiben am Rand.
Immer ruhig bleiben, nicht betüdeln wenn sie Angst zeigte, ich hab ihr immer nur signalisiert "Ich bin da und ich gehe mit dir da durch", egal was die Leute denken, egal wie doof es aussieht wenn ein 25 Kilo Muskelpaket, vor dem die Leute eher Angst haben, mit eingeklemmtem Schwanz flach über den Boden krabbelt.
Es half. Aber es hat etwa 6 Monate gedauert und den wichtigsten Durchbruch erzielte ich, indem ich anfing mit anderen Hundehaltern zusammen zu gehen. Hunde gucken sich unheimlich viel von Artgenossen ab. Und ganz nebenbei lernte sie auch ihre Angst vor fremden Menschen zu bewältigen.
Die durften Haley nämlich bis dahin weder ansehen noch ansprechen,ohne daß sie flüchtete.
Einen befreundeten Hund zu aktivieren, der das Leben hier bereits kennt wäre also vielleicht eine Idee. Ansonsten hilft nur jede Menge Geduld und ein bisschen sanfter Zwang und sichere Struktur. Zu seinem eigenen Wohl. Das müsst ihr euch immer vor Augen führen.
Es ist zu seinem Besten, denn dieses Leben ist nun sein Leben.
2 Wochen sind noch keine Zeit für einen ängstlichen Hund, der das Leben hier nicht kennt.
Er braucht im Haus einen Ort an dem er sich sicher fühlt, ihr könnt ihm auch eine Art Höhle bauen. Wo hält er sich denn auf wenn er das Haus betreten hat?