Wie schrecklich.🙈
Ist ja wie im Bootcamp.
Freigabe bezüglich Fresschen macht Sinn, von mir aus auch Bett oder Sofa.
Aber Pipi machen und schnüffeln?
Sorry, ein Hund ist keine Maschine und alle natürlichen Instinkte unterdrücken zu wollen ist m. E. nicht richtig.
Alles läuft über Kommunikation. Wenn ich möchte, dass mein Hund nicht selbst entscheidet, ob er mal eben das Reh verfolgen geht, muss er gelernt haben, dass es sich lohnt, mit mir zu kommunizieren.
In 97 Prozent der Fälle kriegt der Hund dabei genau was er will. Er möchte morgens als Erstes über die Wiese flitzen: Blick zu mir und er darf losfetzen.
Er möchte mit seinem Hundekumpel toben: Blick zu mir und mein Nicken gibt ihn frei.
Er möchte an der Leine in bewohntem Gebiet markieren: Blick zu mir und ich zeige ihm den Busch, an dem er pinkeln darf.
Deshalb fragt er mich gerne, denn all der geile Scheiß passiert durch mich. Ich bin nämlich diejenige, die genau erkennt, was er gerade tun möchte. Und das bediene ich so oft wie möglich.
Kommunizieren ist keine Einbahnstraße. Ich sehe und verstehe, was mein Hund will. Das ist die Grundlage dafür, dass ich seine Frage auch positiv beantworten kann.
Ich führe vorausschauend so, dass ich so oft wie möglich in seinem Sinn entscheiden kann. Es kommt ein Hund entgegen, der sich schon von weitem aufbaut: Mein Hund fragt mich, was er tun soll. Ich weiß, dass er von mir erwartet, dass er unbeschadet durch diese Situation kommt. Also wähle ich entweder einen Weg, der für ausreichend Abstand sorgt, damit er unbehelligt bleibt oder nehme ihn mit dem Rücken zum anderen zwischen meine Beine und gebe ihm eine Aufgabe. Seinen Dummy halten oder meine Tasche bewachen etwa.
Er weiß, dass es sich lohnt, mich zu fragen. Die 3 Prozent, in denen ich nein sage - wie z.B. beim Reh oder beim Fressen von Zeugs, das er findet, kann er locker akzeptieren.
Zumal es immer sofort ein cooles Alternativangebot gibt. Statt des Rehs ein Wettrennen mit mir, bei dem am Ende der Dummy fliegt. Unsere gemeinsam erjagte Beute, die wir uns teilen, indem wir gemeinsam den Käse essen, der im Dummy ist. Meiner eingepackt in eine Tüte.
Bootcamp? Nein. Führung. Kommunikation. Artgerechte Bestätigung. Mit Ausnahme des Futterdumnys als Jagdalternative übrigens völlig ohne Leckerchen.
Braucht er nicht, weil er etwas für ihn viel Besseres kriegt.