Ich hatte neulich einen traurigen Fall hier. Der Hund wurde angeschafft als man zu zweit war. Es folgte die Trennung und somit begann auch das ganztags alleine bleiben müssen für den Hund. Der Hund wurde älter und starb jetzt einsam in der Wohnung während der Besitzer ganztags arbeiten war. Vieles war dem Halter entgangen was die Gesundheit des Tieres anging denn neben der Arbeit ging auch viel Zeit für andere Dinge drauf. Der Hund eh schon alt packte größere Runden nicht mehr und schlief vermehrt. Typisch für alte Hunde dachte er sich. Größere Touren wurden ohne ihn geplant, da kam der Hund zu Sittern oder in die HuTa. Als ich den Hund kennenlernte bemerkte man bereits schnell den besorgniserregenden Allgemeinzustand, unabhängig vom Alter. Zu dünn, katastrophales Fell, trübe Augen, Zahnstein, zu lange Krallen, vermehrter Durst ja schon fast zwanghaftes saufen egal aus welcher Wasserstelle uvm.
Der Hund verbrachte 12J. bei dem Halter und doch war dieser nicht in der Lage seinen Hund richtig zu zu sehen, zu lesen und einzuschätzen.
Auch das hat meiner Meinung nach mit der wenigen zur Verfügung stehenden gemeinsamen Zeit zu tun gehabt. Auch er sagte dem Hund ginge es prima. Er wurde geliebt, bekam aus seiner Sicht altersentsprechend Auslauf, Futter und Schlaf, wurde einmal im Jahr zur Impfung gebracht. Trotzdem fiel dem Halter nicht auf das etwas nicht okay war, erst als er darauf hingewiesen wurde. Es war ein toller Hund, der sicherlich unter anderen Umständen noch ein oder zwei gute Jahre vor sich hätte haben können.
Hunde sind von uns abhängig. Komplett und das ein ganzes Hundeleben lang. Das bedeutet auch das sie unsere Aufmerksamkeit brauchen und das nicht nur auf die schnelle vor oder nach der Arbeitszeit. Ganz oft sehe ich aber genau das. Da wird morgens schnell ne Runde gegangen, fressen hingestellt und dann schnell los zur Arbeit. Das der Hund im dunkeln was giftiges aufgenommen hatte blieb ungesehen. Die ersten Symptome zeigten sich innerhalb einer Stunde nach der Aufnahme, da war der Mensch schon auf dem Weg zur Arbeit und steckt im Berufsverkehr. Wie es ausging kann man sich denken.
Jetzt kann man wieder sagen das dies Extrembeispiele sind. Das man selber genauer hinsieht usw.
Unsere Hunde leben je nach Rasse nur eine sehr begrenzte Zeit. Die sollten sie nicht mit ganztags alleine bleiben vertrödeln müssen meiner Meinung nach. Das haben sie nicht verdient.
Wenn einem Halter nicht auffällt, dass sein Hund zu dünn ist, katastrophales Fell hat, trübe Augen, Zahnstein, zu lange Krallen, vermehrt Durst ect dann liegt es sicher nicht an der Arbeit, sondern an extremen Desinteresse und Vernachlässigung.
Du hast das doch direkt gemerkt, ohne 20 Stunden am Tag mit diesem Hund zu verbringen. Dafür braucht es wenige Minuten.
Vernachlässigung von Tieren ist scheiße und findet bei Menschen die Vollzeit, Teilzeit oder gar nicht arbeiten statt.
Ich kenne bzw kannte selber Menschen, die arbeitslos waren und ihre Haustiere massiv vernachlässigt haben.
Eine Freundin aus der Schulzeit: die hatten einen Papagei Zuhause komplett ohne Federn und es hing den ganzen Tag eine dunkle Decke über dem Käfig, damit der Vogel keinen Lärm macht. Die hatten auch einen kleinen Hund, der kannte Gassi gehen nicht. Mit dem ging man vor die Tür, rauchte ne Zigarette und ging wieder rein. Hund machte draußen nie und immer in die Wohnung, bekam dazu auch noch Anschiss. Wie der aussah kommt deiner Beschreibung nahe. Die Mutter meiner Freundin war Hausfrau.
Es bringt doch nichts hier mir den schlimmsten Geschichten um sich zu schmeißen.