Ich halte das für höchst individuell und Pauschalisierungen (nicht länger als 4 Stunden alleine) als veraltet.
Ob ein Hund zufrieden ist sieht man ihm für gewöhnlich an.
Woran misst man, dass ein Hund, der den ganzen Tag mit dem Besitzer zusammen ist zufrieden ist?
Ich dachte früher ja auch, dass alles rund um den Hund standardisiert ist und arbiträre Richtwerte zwingend umgesetzt werden müssen.
Ich habe aber inzwischen Hunde getroffen, deren Besitzer Vollzeit außer Haus arbeiten, die höchst zufrieden und glücklich wirkten und ich habe Hunde getroffen, deren Besitzer gar nicht arbeiten, die ziemlich unglücklich wirkten.
Eine Dame ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Die ist jeden Tag um halb 5 Uhr morgens aufgestanden und ist erst Mal zwei Stunden mit dem Hund raus (Freilauf), dann zur Arbeit für ca. 9,5 Stunden, nach Hause, bevor sie irgendwas anderes gemacht hat ist sie erst Mal mit dem Hund raus (Hund zuerst, dann selber aufs Klo, essen etc.) um alle Geschäfte zu erledigen und war abends noch auf dem Hundeplatz und hat Hundesport gemacht. Die Hündin war ruhig und ausgeglichen, sehr aufmerksam und orientiert und sehr motiviert, deren Augen haben echt gestrahlt. War ein Malinois Mädchen. Die hatte nicht mal ein Halsband um, weil die eigentlich fast nur im Freilauf ist.
Ganz ehrlich, wer sagt, die Frau sollte keinen Hund haben, weil sie sich wegen der Arbeit nicht mit dem Hund beschäftigt, den interessiert die Zufriedenheit des Hundes gar nicht, dem geht es um Ideologie. Ich hingegen habe höchsten Respekt vor der Dame. Die hat nicht das Privileg nicht zu arbeiten, Teilzeit oder Home Office zu haben, hat keine Unterstützung von einem Partner oder Familie und erfüllt sich trotzdem ihren Traum. Dafür steht sie verdammt früh auf und auch nach dem Job arbeitet sie mir ihrem Hund. Und das sieht man dem Hund an. Gepflegt war die Hündin auch, aber das ist eher nebensächlich.
Naja ein entscheidender Unterschied ist, wenn ich da bin, kann ich den Hund sehen. Wenn nicht, dann nicht 😅
Ich wüsste nicht, wie man einem Hund, der gerade zufrieden anderen Aktivitäten nachgeht automatisch ansehen sollte, ob er von den 8 Stunden 2 Stunden ziemlich gestresst umher gelaufen ist.
Ich mein, man kann das machen, aber zu behaupten die Hunde seien zufrieden sollte doch irgendeinen Griffpunkt haben, an dem man das festmacht?
Ich glaub das Missverständnis ist hier wie oft eine Art binäre Bewertung.
Ein Hund muss nicht todesunglücklich sein dafür, dass es nicht schön ist. Und wie viel "nicht schön" man dem Hund zumutet, muss man eben abwägen.
Es wird so oder so dadurch aber nicht schön.
(und die Vergleiche, dass es auch Hunde gibt, die nicht alleine bleiben müssen aber nicht glücklich sind, sind einfach nur falsche Logik 😬 es sagt ja niemand, dass das der einzige Faktor ist)