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Nadine
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zuletzt 29. Okt.

Hündisch sinnvoll handeln

Ganz oft empfehle ich unter verschiedensten Fragen, hündisch sinnvoll zu handeln. Aber was verbirgt sich eigentlich dahinter? Im Grunde geht es darum, im Sinne des Hundes zu handeln und so, dass es für ihn nachvollziehbar ist. Und dadurch ein verlässlicher Partner zu werden. Ich versuche das mal mit Beispielen zu erklären, es zieht sich allerdings durch das komplette Zusammenleben. Im Grunde fragt man sich, was wäre für einen Hund eine nachvollziehbare, verlässliche, souveräne Reaktion? Und das tut man dann. (Natürlich muss keiner am Hintern von jemandem schnüffeln 😉 und nur, wenn es in unserer Menschenwelt eine Option ist) Im Umkehrschluss tut man aber auch möglichst nichts, was konträr zu hündischem Verhalten ist, und vor allem zwingt man seinem Hund so etwas nicht auf. Natürlich müssen wir alle arbeiten, einkaufen, Menschendinge tun. Aber wenn wir mit unseren Hunden unterwegs sind, macht es Sinn, möglichst "hündisch sinnvoll" und für ihn nachvollziehbar und verlässlich zu sein. Das einfachste Beispiel sind wohl Begegnungen. Nur ein sehr unhöflicher, distanzloser Hund würde frontal auf andere zu laufen. Das ist einfach unhöflich und für das Gegenüber auch unangenehm. Stattdessen werden in der Hundewelt Bögen gegangen oder, wenn sich einer unwohl fühlt, auch weiträumig ausgewichen. Wir Menschen laufen aber meistens auf unseren Straßen und Wegen stur aufeinander zu und zwingen unsere Hunde damit, es auch zu tun. Sie sollen ja schließlich brav bei Fuß mit uns vorbei gehen, ist doch schließlich kein Hexenwerk. Für die Hunde ist das aber unangenehm, für den einen mehr, für den anderen weniger. Wenn es die Situation also irgendwie erlaubt, gehe ich hier leichte Bögen (geht andeutungsweise auch auf dem engsten Weg). Wenn ich sehe, mein Hund oder auch das Gegenüber fühlt sich unwohl, gehe ich nach Möglichkeit nicht in die Situation, sondern weiche aus oder drehe um. Wie ein Hund es tun würde. Nächstes Beispiel, Thema Leinenführigkeitstraining. Oft werden hier unangekündigte Richtungswechel oder stehen bleiben, wenn der Hund zieht, empfohlen. Schauen wir uns mal an, warum ein Hund stehen bleibt. Aus meiner Beobachtung meist, weil er entweder etwas gutes gerochen hat und sich festschnüffelt oder weil er etwas beobachtet. Letzteres ist oft mit Gefahren einschätzen und der Sicherheit verbunden. Bleibe ich stehen, macht mein Hund das auch. Und sucht nach dem Auslöser. Mache ich es jedes Mal, wenn er in der Leine hängt, wird mein Hund recht schnell feststellen: es gibt aus hündischer Sicht keinen sinnvollen Grund! Und als Folge zwar vielleicht auf mich achten, weil ihm das dauernde in die Leine rennen unangenehm ist, aber nicht weil er mein Handeln als sinnvoll versteht. Mein Hund im speziellen (und das will ich jetzt explizit nicht verallgemeinern) würde sich zusätzlich aber denken, dass ich überhaupt keinen Plan vom Leben habe, und sich zukünftig nicht mehr an mir orientieren, wenn ich (im Freilauf) stehen bleibe. Richtung wechseln funktioniert ähnlich. Das macht ein Hund nicht, wenn er nicht irgendwas strategisch abschnüffelt. Meinem Hund würde ich in unserem Fall also wieder zeigen, dass ich sinnlos handele, und würde damit Minuspunkte in Sachen Orientierung und Vertrauen sammeln. Wenn ich dagegen aufgrund eines bestimmten Auslösers die Richtung wechsele und Abstand rein bringe, und ihm das auch fair ankündige wenn er gerade anderweitig beschäftigt ist, gibt es bei meinem Hund viele Pluspunkte dafür. Mein Hund hört etwas Gruseliges (und sei es nur der Nachbar vor der Tür). Ich bedanke mich bei ihm freundlich fürs melden und gehe nachschauen. Und sage ihm dann, dass es ok ist. Oder wenn nicht, kümmere ich mich natürlich drum 😉 Mit zunehmendem Vertrauen in meine Urteilsfähigkeit muss ich auch gar nicht mehr aufstehen, meine Bestätigung wird ihm reichen. Der nicht hündisch sinnvolle Gegenpart wäre das Strafen (wie zum Beispiel weg schicken), was leider oft praktiziert wird. Abgesehen davon, dass es das Bedürfnis vom Hund so überhaupt nicht befriedigt, würde ein souveräner Hund so etwas nicht machen. Eine Meldung/Warnung hat schließlich den Zweck, die Gruppe zu schützen. Ein weiteres großes Thema war bei uns Besuch. Mein Hund hat ein Problem mit fremden Menschen, und wenn sie dann noch im seinen sicheren Ort - unsere Wohnung - "eindringen" natürlich erst recht. Ganz oft habe ich den Ratschlag bekommen, ihn auf seinen Platz zu schicken und da muss er bleiben. Da will ich jetzt erst mal gar nichts gegen sagen, solange der Hund sich da wohl und sicher fühlt (bei uns tut er das am meisten in meiner Nähe, darum behalte ich ihn auch bei Besuch bei mir). Würde ein Hund so halt nicht tun, aber wenn es dem Hund hilft, ok. Der deutlich größere Punkt bei dem Thema, den mir aber damals keiner gesagt hat, ist, dass mein Hund meinte einen Job zu haben. Weil keiner sonst ihn gemacht hat. Irgendjemand muss den Besuch kontrollieren, ihn durch die Wohnung lenken, ihm Plätze zuweisen. Mein Hund ist sowohl gestresst wenn er das machen muss (es überfordert ihn nämlich) als auch, wenn er irgendwo liegen soll und keiner macht den Job. Also muss ich ihn übernehmen: den Besuch in die Wohnung einladen, ihn durch die Wohnung dirigieren und ihm einen Platz zuweisen. Alles mit deutlicher Körpersprache. Anfang bin ich auch immer aufgestanden, wenn der Besuch aufstehen wollte, und habe ihn dann weiter begleitet oder dirigiert. Mit zunehmendem Vertrauen des Hundes darein, dass ich den Job gut mache, ist das nicht mehr nötig. Aber je nach Hund - lässt man ihn mit dem "Fremden" alleine, kann es gut sein, dass er glaubt den Job wieder übernehmen zu müssen. Ich versuche mir also immer die Frage zu stellen, was würde ein souveräner Hund tun (oder auch definitiv nicht tun) und dann entsprechend zu handeln. Und habe dabei auch speziell meinen Hund im Kopf und handele orientiert an seinen Bedürfnissen. Seine Körpersprache sagt mir zum Beispiel, wie groß der aktuelle Bogen sein muss, ob wir die Begegnung gemeinsam meistern, oder ob wir lieber umdrehen. Natürlich klappt das nicht 100% in jeder Situation, aber dann muss ich mich nicht wundern, wenn er übernimmt und auf seine Art regelt. Was bellen, in die Leine springen etc heißen kann. Dieser Ansatz hat bei uns zu einer sehr guten Orientierung an mir geführt und einer guten Bindung und Vertrauen. Ich versuche, ein jederzeit verlässlicher Sozialpartner zu sein. Viele unserer Probleme haben sich dadurch von selbst gelöst. Mein Hund rennt zum Beispiel nicht mehr zu anderen Hunden, die weit entfernt sind, sondern fragt erst bei mir ab. Begegnungen, die für ihn eigentlich viel zu viel sind, steht er auch mal mit mir durch. Weil er mir vertrauen kann. Natürlich darf ich das Vertrauen nicht überstrapazieren 😉 Ich würde mich sehr über eure Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema freuen. Wie weit man mit dem Ansatz kommt und wie sehr der Hund "sinnloses" Verhalten verzeiht, ist sicher auch eine Sache des Charakters. Bei meinem Herdi-Charakter habe ich darüber zum Beispiel viele Pluspunkte gesammelt, in seinen Augen sinnloses Verhalten führt aber auch schnell dazu, dass schon behobene Probleme wieder aufleben. Natürlich nicht direkt, aber ich muss die Minuspunkte definitiv bald wieder ausgleichen. Habt ihr bei euren Hunden auch solche Erfahrungen gemacht? Oder habt ihr das Gefühl, es ist ihnen relativ egal? Auch über weitere Beispiele freue ich mich sehr. Vielleicht kann ich ja auch noch etwas in unserem Umgang optimieren oder habe an manche Situationen schlicht noch gar nicht gedacht 😊
 
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21. Okt. 11:16
Wenn ich einen Mathe Kurs mache und 50% meiner Schüler rasseln jedes Jahr durch, dann kann ich sagen, 50% meiner Schüler sind dumm, null Motivation, null Eigeninitiative, oder ich überlege, wie ich meinen Kurs anpassen und verbessern kann. Vielleicht würde es schon helfen, einen Eignungstest vor Kursbeginn abzuhalten und die Schüler in zwei Gruppen einzuteilen. Eine in der alles etwas schneller und selbständigee läuft und eine mit mehr Betreuung und mehr Wiederholungen.
Oder eine Gruppe, wo es den Hunden prinzipiell eher ums Überleben geht/ging und einer wo die Hunde den Kopf für Spiele frei haben, was in der Natur aufgrund des Kalorienverbrauchs nie einfach so praktiziert würde.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Okt. 11:26
Genau das meine ich aber mit Anpassungen. Jetzt zähle ich Leckerli in den Hund zu stopfen aber auch nicht zu einer Trainingsmethode. Die Kernaussage ist aber trotzdem richtig. Man muss versuchen den Fokus auf sich zu ziehen und den dann auch entsprechend bestätigen. Das es genügend miese Trainer gibt ist ja auch nichts neues. Schon deswegen sollten Leute einen guten Instinkt für den Hund haben und auch eigenständig Denken können. Beides ist für mich genauso wichtig wie das beherrschen von Grundwissen das über vorne sind die Zähne und hinten die Rute hinausgeht.
Ich würde gar nicht pauschal sagen, dass die Trainerin mies war. Ich würde sagen ihre Kompetenz lag auf Begleithunderassen und darin Anfängern mit unproblematischen Hunden eine sehr schöne Anleitung für das gemeinsame Leben zu geben. Die Familie mit dem Toy Pudel kam auch immer mit den Kids zur Stunde und für die war es schon ein schönes Erlebnis und eine gute Investition. So als Familie zusammen mit dem Hund in die Hundeschule zu gehen.
 
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21. Okt. 11:28
Genau das meine ich aber mit Anpassungen. Jetzt zähle ich Leckerli in den Hund zu stopfen aber auch nicht zu einer Trainingsmethode. Die Kernaussage ist aber trotzdem richtig. Man muss versuchen den Fokus auf sich zu ziehen und den dann auch entsprechend bestätigen. Das es genügend miese Trainer gibt ist ja auch nichts neues. Schon deswegen sollten Leute einen guten Instinkt für den Hund haben und auch eigenständig Denken können. Beides ist für mich genauso wichtig wie das beherrschen von Grundwissen das über vorne sind die Zähne und hinten die Rute hinausgeht.
Ja, aber dieser Instinkt ist einem oft nicht in die Wiege gelegt worden. Man wächst ja mit den Aufgaben. Deswegen finde ich es utopisch, davon auszugehen, dass ein Ersthundehalter in seiner ersten Hundeschule gleich brauchbar von nicht brauchbar unterscheiden kann, geschweige denn in der Lage ist, die richtigen Sachen am Gesagten vom Trainer so zu modifizieren, dass es im Endeffekt beim Hund nicht ganz nach hinten los geht. Man geht ja schließlich zu einem "Experten" und will eine Basis erlernen und nicht im Vorfeld schon alles so gut wissen sollen müssen, um den Trainer sinnvoll zu hinterfragen. Zudem kennt man zu dem Zeitpunkt oft seinen eigenen Hund noch nicht so gut (besonders wenn man einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz aufgenommen hat - der so zu sagen mit seinen Mustern und Macken "fertig" bei mir ankommt - als Ersthundehalter ist mir das vielleicht auch gar nicht bewußt was Muster und Macken sind und wie es "normal" aussehen sollte), um ihn und die Brauchbarkeit der Methode einschätzen zu können. Deswegen bin ich als Halter ja eigentlich auf die Erfahrung und Expertise des Trainers angewiesen, sowie seiner Einschätzung zu meinem Hund. Und da bringt es mir nichts, wenn man mir den Hund als Hexe betitelt und man mich mit dem Bild nach Hause entlässt.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Okt. 11:41
Ja, aber dieser Instinkt ist einem oft nicht in die Wiege gelegt worden. Man wächst ja mit den Aufgaben. Deswegen finde ich es utopisch, davon auszugehen, dass ein Ersthundehalter in seiner ersten Hundeschule gleich brauchbar von nicht brauchbar unterscheiden kann, geschweige denn in der Lage ist, die richtigen Sachen am Gesagten vom Trainer so zu modifizieren, dass es im Endeffekt beim Hund nicht ganz nach hinten los geht. Man geht ja schließlich zu einem "Experten" und will eine Basis erlernen und nicht im Vorfeld schon alles so gut wissen sollen müssen, um den Trainer sinnvoll zu hinterfragen. Zudem kennt man zu dem Zeitpunkt oft seinen eigenen Hund noch nicht so gut (besonders wenn man einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz aufgenommen hat - der so zu sagen mit seinen Mustern und Macken "fertig" bei mir ankommt - als Ersthundehalter ist mir das vielleicht auch gar nicht bewußt was Muster und Macken sind und wie es "normal" aussehen sollte), um ihn und die Brauchbarkeit der Methode einschätzen zu können. Deswegen bin ich als Halter ja eigentlich auf die Erfahrung und Expertise des Trainers angewiesen, sowie seiner Einschätzung zu meinem Hund. Und da bringt es mir nichts, wenn man mir den Hund als Hexe betitelt und man mich mit dem Bild nach Hause entlässt.
Ich hatte mal die Situation, dass mich eine ältere Frau übelst ausgeschimpft hat, dass ich falsch mit meinem Hund umgehe. Und dann sagte sie, sie hätte seit über 40 Jahren Hunde und würde schwer misshandelte Hunde aufnehmen und resozialisieren und und und. Und da habe ich mich auch gefragt, wieso ihr nicht selber einleuchtet, dass ich mit ersten Hund gar nicht die gleiche Kompetenz haben kann wie sie. Nachdem sie mich ordentlich ausgeschimpft und sich ein wenig beruhigt hatte, hat sie mir auch tolle Tipps mitgeben können. Aber ich habe den Eindruck, dass die Reaktion von erfahrenen Menschen immer erst mal ist "wie kann man nur so blöd sein 🤬". Nicht hilfreich. Ich glaube die Frau hat viel Wissen mitzugeben (und hat das scheinbar auch gerne getan), aber die meisten werden doch beim Schimpfen schon gehen und ihr den Vogel zeigen.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Okt. 11:48
Dass viele standard Methoden (für den Menschen) funktionieren, jedenfalls bei den meisten Hunden, bezweifle ich ja gar nicht. Aber viele berücksichtigen nicht die Gefühle und Bedürfnisse des Hundes, darum geht es mir. Manche Hunde (vermutlich die meisten) machen es mit, andere Hunde spiegeln das einem. Vor 20 Jahren waren die Standardmethoden Stachelhalsband, Leinenruck und wenn er nicht spurt, wurde der Hund körperlich bestraft. Die Methoden haben auch funktioniert. Steht heute stark in der Kritik und zum Glück haben die Methoden sich sehr geändert (ich will die heutigen "Standard" methoden auch in keiner Art und Weise damit vergleichen!). Gab es aber auch, "weil der Hund nun mal Hund ist". Finde ich also ein sehr schwaches Argument.
Nein, gerade diese Methode mit Stachelhalsband hat eben NICHT funktioniert: die Hunde haben in ihrerPanik NOCH MEHR gezogen.. und den Schmerz komplett ausgeblendet! Nochmal: Es ist eher der HUNDEHALTER, der zu der entsprechenden Methode passen muss.. 😘 Nadine, wirklich, ich schätze sehr, dass du dir viele Gedanken machst.. bei manchen Dingen sind sie hilfreich, bei manchen schießen sie aber deutlich űbers Ziel hinaus.. Da verirrst du dich zu tief in den eigenen Grűbeleien... Und ich mein das űberhaupt nicht bös🙂
 
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21. Okt. 11:49
Ich hatte mal die Situation, dass mich eine ältere Frau übelst ausgeschimpft hat, dass ich falsch mit meinem Hund umgehe. Und dann sagte sie, sie hätte seit über 40 Jahren Hunde und würde schwer misshandelte Hunde aufnehmen und resozialisieren und und und. Und da habe ich mich auch gefragt, wieso ihr nicht selber einleuchtet, dass ich mit ersten Hund gar nicht die gleiche Kompetenz haben kann wie sie. Nachdem sie mich ordentlich ausgeschimpft und sich ein wenig beruhigt hatte, hat sie mir auch tolle Tipps mitgeben können. Aber ich habe den Eindruck, dass die Reaktion von erfahrenen Menschen immer erst mal ist "wie kann man nur so blöd sein 🤬". Nicht hilfreich. Ich glaube die Frau hat viel Wissen mitzugeben (und hat das scheinbar auch gerne getan), aber die meisten werden doch beim Schimpfen schon gehen und ihr den Vogel zeigen.
Ja, es ist im Endeffekt das natürlichste der Welt, wie wir mit unseren Hunden umgehen bzw. umgehen sollen. Aber ganz ehrlich, wir müssen das am Anfang "wieder" lernen. Wir kommen aus der Schule, aus dem Arbeitsleben, aus der Gesellschaft wo nur ein bestimmter Bruchteil unserer Fähigkeiten jahrelang gefördert wurde. Oft nur immer das "Messbare". Und dann holt man sich ein Tier, und auf einmal kommen wir mit den gesellschaftlichen Konventionen nicht weiter und wir müssen unsere Instinkte und unser Bauchgefühl neu entdeckten und lernen dem zu vertrauen. Denn wir sind aufgrund unserer Erziehung darauf "dressiert" immer dem Messbaren, dem Priorität zu geben was Leistung verspricht.
 
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21. Okt. 11:51
Nein, gerade diese Methode mit Stachelhalsband hat eben NICHT funktioniert: die Hunde haben in ihrerPanik NOCH MEHR gezogen.. und den Schmerz komplett ausgeblendet! Nochmal: Es ist eher der HUNDEHALTER, der zu der entsprechenden Methode passen muss.. 😘 Nadine, wirklich, ich schätze sehr, dass du dir viele Gedanken machst.. bei manchen Dingen sind sie hilfreich, bei manchen schießen sie aber deutlich űbers Ziel hinaus.. Da verirrst du dich zu tief in den eigenen Grűbeleien... Und ich mein das űberhaupt nicht bös🙂
Ja, stimme ich zu, die Methode muss für den Menschen funktionieren.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Okt. 11:52
Ja, aber dieser Instinkt ist einem oft nicht in die Wiege gelegt worden. Man wächst ja mit den Aufgaben. Deswegen finde ich es utopisch, davon auszugehen, dass ein Ersthundehalter in seiner ersten Hundeschule gleich brauchbar von nicht brauchbar unterscheiden kann, geschweige denn in der Lage ist, die richtigen Sachen am Gesagten vom Trainer so zu modifizieren, dass es im Endeffekt beim Hund nicht ganz nach hinten los geht. Man geht ja schließlich zu einem "Experten" und will eine Basis erlernen und nicht im Vorfeld schon alles so gut wissen sollen müssen, um den Trainer sinnvoll zu hinterfragen. Zudem kennt man zu dem Zeitpunkt oft seinen eigenen Hund noch nicht so gut (besonders wenn man einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz aufgenommen hat - der so zu sagen mit seinen Mustern und Macken "fertig" bei mir ankommt - als Ersthundehalter ist mir das vielleicht auch gar nicht bewußt was Muster und Macken sind und wie es "normal" aussehen sollte), um ihn und die Brauchbarkeit der Methode einschätzen zu können. Deswegen bin ich als Halter ja eigentlich auf die Erfahrung und Expertise des Trainers angewiesen, sowie seiner Einschätzung zu meinem Hund. Und da bringt es mir nichts, wenn man mir den Hund als Hexe betitelt und man mich mit dem Bild nach Hause entlässt.
Der Fehler liegt darin, dass man vom Trainer nur Hundekenntnisse erwartet😘 Ein guter Trainer hat vor allen Dingen MENSCHENKENNTNIS...😉 und fűr sein Gegenűber halt nicht nur eine, sondern einen Strauß von Methoden in Petto🙂 um mal zu provozieren.. Gerade Kleinhundehalter sind eine GANZ spezielle Art von Spezies.. 😘😂
 
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21. Okt. 11:56
Der Fehler liegt darin, dass man vom Trainer nur Hundekenntnisse erwartet😘 Ein guter Trainer hat vor allen Dingen MENSCHENKENNTNIS...😉 und fűr sein Gegenűber halt nicht nur eine, sondern einen Strauß von Methoden in Petto🙂 um mal zu provozieren.. Gerade Kleinhundehalter sind eine GANZ spezielle Art von Spezies.. 😘😂
Absolut, und da ist dann der Beruf eigentlich irreführend betitelt. Denn es müsste ja im Grunde "Menschentrainer" heißen 😅 Jeder gute "Hundetrainer" im TV oder sonst wo sagt es ja eigentlich immer, dass sie Menschen trainieren und Hunde erziehen.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Okt. 12:12
Ja, es ist im Endeffekt das natürlichste der Welt, wie wir mit unseren Hunden umgehen bzw. umgehen sollen. Aber ganz ehrlich, wir müssen das am Anfang "wieder" lernen. Wir kommen aus der Schule, aus dem Arbeitsleben, aus der Gesellschaft wo nur ein bestimmter Bruchteil unserer Fähigkeiten jahrelang gefördert wurde. Oft nur immer das "Messbare". Und dann holt man sich ein Tier, und auf einmal kommen wir mit den gesellschaftlichen Konventionen nicht weiter und wir müssen unsere Instinkte und unser Bauchgefühl neu entdeckten und lernen dem zu vertrauen. Denn wir sind aufgrund unserer Erziehung darauf "dressiert" immer dem Messbaren, dem Priorität zu geben was Leistung verspricht.
Traurig, wenn man "Gefűhl erst wieder lernen muss", 😉 Und ehrlich? ich glaub ja eher, man/frau HAT es.. 😘.. oder eben nicht.. 🤷 Was. man LERNEN kann, ist WISSEN😉