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Adriane
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Anzahl der Antworten 23
zuletzt 29. Sept.

Hündin greift sich in jeder Schaufensterscheibe an

Meine sehr reaktive Hündin mag keine anderen Hunde und Menschen, sie geht alle an, wird daher in der Öffentlichkeit nur mit Mauli geführt. Wir haben sie immer aus Innenstädten fern gehalten, doch da sie demnächst regelmäßig mit zur Arbeit gehen wird, üben wir dies nun. Es hat sich gezeigt, dass sie arge Probleme mit Schaufensterscheiben hat. Dort sieht sie sich selber und rastet komplett aus. Ich komme an keinem Schaufenster vernünftig vorbei und Passanten werden auf den arg tobenden Hund missmutig aufmerksam. Zur Info, sie ist aus dem Tierschutz und warum auch immer stark "gestört", bzw. traumatisiert. Trotz intensivem Trainings mit erfahrenem Trainer gibt es nach Jahren kaum Besserung. Sie ist ein kniehoher Schäfermix. Hat jemand einen Tipp, wie ich das Schaufensterproblem angehen könnte?
 
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Julia 🐾Nero
Beliebteste Antwort
28. Sept. 09:16
Wir kommen nicht um Schaufenster drum herum, da sich die berufliche Situation ändert und sie jetzt mit kann und an den Schaufenstern vorbei muss. Wir trainieren seit bereits 4 Jahren
Kann sie mit oder muss sie mit?
Ist einem Hund, der keine Menschen mag wirklich geholfen, wenn er mit zur Arbeit geht?
Es gibt so einige Hunde, die weitaus weniger Stress alleine Zuhause haben, als irgendwohin mitzukommen.

Falls es gar nicht anders geht würde ich es wie Nadine vorgeschlagen hat mit einem blickdichten Buggy lösen und Zuhause das Training anfangen.

Jedoch ist Reaktivität euer primäres Problem und nicht die Scheiben. Reaktivität kann oft nur ganzheitlich gelöst werden.
Wichtige Punkte sind körperliche und geistige Auslastung und die Beziehung zwischen Hund und Mensch. Die Reaktivität, gerade bei Hütehunden, ist oftmals nur ein Symptom und daran zu arbeiten ist sehr selten von Erfolg gekrönt.

Wie sieht euer Alltag aus? Hat dein Hund eine Beschäftigung, die ihm richtig Spaß macht? Für einen Schäferhund ist regelmäßiger Erfolg bzw etwas gut machen / schaffen Balsam für die Seele und das Selbstvertrauen (leider haben sehr viele Schäferhunde eine sehr fragiles Selbstbild und müssen "aufgebaut" werden). Diesen regelmäßigen Erfolg kann man zum Beispiel durch einen Sport schaffen. Ein anderer Punkt der beim Schäfi greift ist Adrenalin und Dopamin beim Ausrasten. Es wird zum Highlight des Tages. Ein Cocktail aus Unsicherheit, Frust und Geil, endlich Action.

Bewegung ist auch ein unterschätzer Faktor. Ich habe ein Reaktivitäts Seminar besucht und da wurde gezeigt, dass eine 3 fache Steigerung der Bewegung (idealerweise als Freilauf) bei den allermeisten Hunden Reaktivität um 80% reduziert. Komplett ohne Training an der Reaktivität selber.
Da wir in Deutschland reaktive Hunde nicht so einfach in den Freilauf bekommen, kann sowas wie Canicross toll sein. Dabei läuft man ja als Team (Hund lernt Kommandos wie ziehen, rechts, links, langsam, Stopp), der Hund lernt auch Ablenkung zu ignorieren und es fördert die Beziehung zwischen Hund und Mensch (in der Zugphase hat der Hund auch eine "Aufgabe" -> Erfüllen der Aufgabe = Erfolg). Es gibt auch Studien die zeigen, dass Bewegung bei Hunden Stress abbaut, Trennungsangst und Aggressionsverhalten mildert und vieles mehr. Hunde gehören zu den "Lauftieren", bei denen Ausdauerbewegung das Endocannabinoide System aktiviert (sprich, sie fühlen sich gut dabei/danach). Das passiert bei "Nicht Lauftieren" zum Beispiel gar nicht.
 
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Brigitta
28. Sept. 03:23
Mirabell auch als ich es erkannt habe bin ich mit ihr hin und hab ihr gezeigt das alles okay ist dasselbe im aufzug.sie hat lange gebraucht aber inzwischen ist sie ruhig und hat kei en stress mehr sind wir woanders und die gleiche situation ist sie irritiert und wartet auf meine Ansage alles okay dann entspannt sie sich wieder
 
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Sandra
28. Sept. 06:37
Hat sie das nur bei Schaufenstern oder auch bei Spiegeln?
 
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Adriane
28. Sept. 06:58
Hat sie das nur bei Schaufenstern oder auch bei Spiegeln?
Auch bei Spiegeln aber uns geht es um die Schaufenster, weil wir halt nicht voran kommen in der Innenstadt
 
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Sandra
28. Sept. 07:12
Auch bei Spiegeln aber uns geht es um die Schaufenster, weil wir halt nicht voran kommen in der Innenstadt
Ihr habt wahrscheinlich schon viel probiert..

Unser Gismo hatte das in der Welpenzeit und auch später in der Pubertät ab und zu mal. Bei uns hat geholfen sich die Zeit zu nehmen und in Ruhe mit ihm davor zu setzen. Wir haben dann immer gesagt: "das bist nur du" und ihm mit unserer eigenen Reflexion gezeigt, dass wir uns auch "spiegeln".

Hunde können sich nach meinem Wissensstand nicht selbst im Spiegel erkennen und denken dann, dass da ein anderer Hund ist.
Reagiert er auch auf "reale hunde" so, wie auf sei Spiegelbild?
 
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Claudia
28. Sept. 07:16
Auch bei Spiegeln aber uns geht es um die Schaufenster, weil wir halt nicht voran kommen in der Innenstadt
Es wäre vielleicht einfacher, es an Spiegeln zunächst zu üben. Also zuhause oder in reizarmer Umgebung.
Nimm dir so viel Zeit, wie dein Hund braucht. „Wir kommen nicht voran“ klingt für mich, als wenn du ihn ungeduldig versuchst weiter mitzunehmen.
 
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Jochen
28. Sept. 07:18
Auch bei Spiegeln aber uns geht es um die Schaufenster, weil wir halt nicht voran kommen in der Innenstadt
Das mag sein, aber ein Training sollte sich immer kleinschrittig steigern und nicht in der vollen Reizlage beginnen. Ich würde auch erst mit einem Spiegel in der Wohnung beginnen, erst wenn das problemlos klappt, nach draußen (reizarm) und dann am Ende -auch erst mit großem Abstand etc- mich dem Schaufenster in der Stadt widmen.
 
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Jochen
28. Sept. 07:22
Ihr habt wahrscheinlich schon viel probiert.. Unser Gismo hatte das in der Welpenzeit und auch später in der Pubertät ab und zu mal. Bei uns hat geholfen sich die Zeit zu nehmen und in Ruhe mit ihm davor zu setzen. Wir haben dann immer gesagt: "das bist nur du" und ihm mit unserer eigenen Reflexion gezeigt, dass wir uns auch "spiegeln". Hunde können sich nach meinem Wissensstand nicht selbst im Spiegel erkennen und denken dann, dass da ein anderer Hund ist. Reagiert er auch auf "reale hunde" so, wie auf sei Spiegelbild?
Hunde erkennen sich selbst. Aber Hunde sind nicht wie wir Menschen visuell orientiert, sondern olfaktorisch. Das heißt, sie erkennen ihren eigenen Duft. Dazu gibt es Studien, zB. mit umgesetzten Markierungsschneehäufchen. Wäre darob vllt. eine Idee dem Spiegel die eigene Duftmarke zB. über Fell zu applizieren.
 
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Vivi &
28. Sept. 07:35
Hunde erkennen sich selbst. Aber Hunde sind nicht wie wir Menschen visuell orientiert, sondern olfaktorisch. Das heißt, sie erkennen ihren eigenen Duft. Dazu gibt es Studien, zB. mit umgesetzten Markierungsschneehäufchen. Wäre darob vllt. eine Idee dem Spiegel die eigene Duftmarke zB. über Fell zu applizieren.
Wobei Hunde durchaus ein Verständnis dafür entwickeln können, wie ein Spiegel funktioniert. Pico wurde ja auf Sicht trainiert und hat sehr schnell begriffen, dass die Frau hinter ihm im Spiegel, ich bin und ihm Sitz signalisiere.
Und danach hat er den Spiegel genutzt, um zu schauen, wo ich bin, ohne aufzustehen.

Ich glaube, ein Hund kann durchaus verstehen, dass der Hund im Spiegel kein fremder Hund ist.

An Stelle von Adriane würde ich mir einen großen Spiegel hinstellen und mit meinem Hund ganz gezielt trainieren. Ich kann mir nämlich vorstellen, das Marcy draußen so gestresst ist, dass der flüchtige Blick auf einen Hund, ausreicht zu eskalieren. Und wenn man zumindest das Visuelle etwas abbauen kann, könnte das den Stresspegel runterfahren. Wahrscheinlich wäre es am einfachsten, wenn der Hund draußen nicht mehr so gestresst ist, aber das zu erreichen dauert sehr viel länger.
 
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Jochen
28. Sept. 07:39
Wobei Hunde durchaus ein Verständnis dafür entwickeln können, wie ein Spiegel funktioniert. Pico wurde ja auf Sicht trainiert und hat sehr schnell begriffen, dass die Frau hinter ihm im Spiegel, ich bin und ihm Sitz signalisiere. Und danach hat er den Spiegel genutzt, um zu schauen, wo ich bin, ohne aufzustehen. Ich glaube, ein Hund kann durchaus verstehen, dass der Hund im Spiegel kein fremder Hund ist. An Stelle von Adriane würde ich mir einen großen Spiegel hinstellen und mit meinem Hund ganz gezielt trainieren. Ich kann mir nämlich vorstellen, das Marcy draußen so gestresst ist, dass der flüchtige Blick auf einen Hund, ausreicht zu eskalieren. Und wenn man zumindest das Visuelle etwas abbauen kann, könnte das den Stresspegel runterfahren. Wahrscheinlich wäre es am einfachsten, wenn der Hund draußen nicht mehr so gestresst ist, aber das zu erreichen dauert sehr viel länger.
Ja stimmt, merke ich immer im Auto, wenn ich in den Rückspiegel schaue und er durchs Hundegitter nach vorn schaut.
 
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Adriane
28. Sept. 08:02
Es wäre vielleicht einfacher, es an Spiegeln zunächst zu üben. Also zuhause oder in reizarmer Umgebung. Nimm dir so viel Zeit, wie dein Hund braucht. „Wir kommen nicht voran“ klingt für mich, als wenn du ihn ungeduldig versuchst weiter mitzunehmen.
Diese Aussage liegt daran, dass wir seit 4 Jahren mittlerweile feststecken.