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Melissa
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zuletzt 18. Mai

Hündin beißt gezielt in die Arme.

Hallöchen alle zusammen, meine Hündin (1 Jahr alt, seit 3 Wochen bei mir) beißt mir regelmäßig in die Arme. Beim spazieren gehen auf großen Wiesen kommt sie immer in eine Spiellaune, das kippt dann aber ins beißen. Sie rennt um mich herum, dann kippt die Stimmung und sie rennt auf mich zu, springt und beißt in die Unterarme. Und dabei beißt sie auch richtig zu, nicht nur zwicken. Ich hab versucht sie zu ignorieren und die Arme zu verschränken. Zuerst klappt das, dann kaut sie an der Leine und kurz darauf springt sie dann noch höher und schnappt in den Ellbogen. Anfangs hatte ich auch versucht sie zu dominieren, auf den Rücken zu drehen und ihr das Maul zuzuhalten. Dabei dreht sie aber immer mehr ab. Ich weiß leider nicht wie sie in der vorherigen Familie war und erzogen wurde. Mit 6 Wochen haben die sie von der Straße gerettet und wahrscheinlich hat sie seit dem keinen nennenswerten Hundekontakt mehr gehabt und wohl auch keine Beißhemmung gelernt. Mit anderen Hunden ist sie derzeit ganz okay, etwas wild und ruppig, aber eben nicht so wie dem Menschen gegenüber. Heute konnte ich mich nur durch einen Stoffmaulkorb schützen, wobei das den Spaziergang auch zu einer Torture macht. Ich weiß nicht mehr weiter. Alle Tipps von Freunden und einer befreundeten Hundetrainerin helfen nicht. Ich befürchte die vorherigen Besitzer haben gezielt mit ihr trainiert, dass sie gezielt in die Arme beißt. Oder ist das normal? Ich bin dankbar für jeden Tipp! *Und mir ist bewusst, dass ich schnellstens mit ihr zur Hundeschule muss. **Korb-Maulkorb ist bestellt. Vielleicht toleriert sie den besser.
 
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Alex
18. Mai 12:51
Hey Nadine, Also nachdem ich ihr heute den Stoffmaulkorb angelegt habe bis sie sich beruhigt hat (vielleicht 5min), da hat es Wirkung gezeigt. Sie hat sich beruhigt und war danach ganz lieb und aufmerksam. Und ich hab auch gefahrlos neben ihr sitzen können und war mit meinem Kopf genau neben ihrem, als ich den maulkorb abgenommen habe. Sie scheint also nicht drauf zu warten bis sie sich rächen kann. Ich würde den Korb-Maulkorb nur kurz vor den Wiese anlegen, wenn ich befürchte, dass dir gleich wieder aufdreht. Es soll nur ein Mittel sein, dass sie mich nicht verletzt und ich ruhig genug bleiben kann um sie aus der Situation zu befreien.
Hallöchen, bevor ich auf sie eigentliche Frage antworte MUSS ich was zu dem Stoff Maulkorb sagen, denn der ist bei dem Wetter sau mäßig gefährlich. Dein Hund hat keinen Platz zu hecheln und somit seine Temperatur zu regulieren! Auch bei einem drahtmaulkorb drauf achten, dass er tief genug ist: und Tipp, dass ist doppelt bis drei mal so tief wie man als leihe denkt.

Nun zum thema: wir hatten mit unserem Hund während des ganzen ersten Jahres ähnliche Probleme. Ich habe es total falsch interpretiert, falsch reagiert, wurde frustriert und hatte Sorge es nicht in den Griff zu bekommen.

Das wilde spielen mit anderen Hunden weg zulassen hat tatsächlich geholfen. Auslastung vor allem durch Kopf Beschäftigung ist hier viel zielführender. Und diesen ganzen Dominanz Schwachsinn aus meinem Kopf zu verbannen war wohl das wichtigste. Es hängt aber so extrem von dem trigger an das ich keine weiteren Tipps geben möchte. Das muss jemand tun der euch zusammen erlebt. Versuche das ganze auch auf Video einzufangen und sende es einem trainer direkt früh mit
 
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Melissa
18. Mai 12:53
Danke Dir..... Ich weiß und verstehe auch, dass sich das gerade nicht so gut anhört. Aber um Vertauen aufzubauen nötig und wenn Du Dich an den etwas anderen Weg "gewöhnt" hast geht's schnell Berg auf. Suchspiele, Schau zu mir, Sitz Platz, es gibt 1000000 Möglichkeiten. Versuche es doch vielleicht einfach mal?🤗 LG und ganz viel Glück
Bei Hundebegegnungen bekomm ich ihre Aufmerksamkeit mittlerweile schon mal. Dann bekomm ich ihren Blickkontakt und kann mit ihr Sitz und Platz durchgehen.

Aber ich werd mal mehr in die Richtung ausprobieren :)
 
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Melissa
18. Mai 12:58
Jetzt stelle ich ganz einfache Fragen ... Hast du Hunde-Erfahrung? Warum hast du genau diesen Hund geholt? Hast du dir vorher über Probleme Gedanken gemacht? Wenn ich einen Pflegehund übernehme, dann ist das ein komplettes Überraschungspaket. Ich arbeite, bzw. leite oder führe solche Hunde ihrem Wesen, ihrem Temperament, ihrem Erziehungsstand an. Und genau so musst du das auch machen. Dazu gehört aber sehr viel Erfahrung, wissen und Kenntnis über die Körpersprache des Hundes und sehr viel Zeit. Wissen über die Auslastung, die Ruhe/ Spiel / Übungsphasen. Wissen über Dominanz aber auch Unsicherheit beim Hund und was daraus entstehen kann. Man sieht hier bereits bei Beginn der Diskussion wie beißen in den Arm vom Schutzdienst über Dominanz bis Überforderung beschrieben wird. Wir alle wissen es nicht. Lass bitte deinen Partner filmen und stell das hier ein .. dann kann eher geholfen werden. Nur geschriebenes birgt so viel Falschinterpretationen und letztendlich ist jede Empfehlung auch gefährlich, weil wir dich nicht kennen. Wir kennen deine Energie und die des Hundes nicht ...
Hallo Birgit,

mein Partner hat primär die Entscheidung für diese Hündin getroffen. Ich beaufsichtige sie aber größtenteils.
Und nein, ich habe bisher keinen eigenen Hund gehabt und hätte dieses Überraschungs-Paket auch nicht genommen.
Sie wurde uns als Angst-Hündin beschrieben, die vom Krieg gezeichnet ist. Das trifft aber absolut nicht zu. Weder reagiert sie auf laute Autos, Motorräder noch auf Hubschrauber. Maximal ist sie neugierig und will zu den Sachen hin (Rasenmäher war es heute).

Mein Papa (Eltern getrennt) und meine Tante hatten Hunde, also komplett ahnungslos bin ich nicht. Und auch mein Freund hatte immer Hunde in der Familie.

Ich gucke mal ob ich ein Video hier hochladen kann.
 
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Melissa
18. Mai 13:03
Hallöchen, bevor ich auf sie eigentliche Frage antworte MUSS ich was zu dem Stoff Maulkorb sagen, denn der ist bei dem Wetter sau mäßig gefährlich. Dein Hund hat keinen Platz zu hecheln und somit seine Temperatur zu regulieren! Auch bei einem drahtmaulkorb drauf achten, dass er tief genug ist: und Tipp, dass ist doppelt bis drei mal so tief wie man als leihe denkt. Nun zum thema: wir hatten mit unserem Hund während des ganzen ersten Jahres ähnliche Probleme. Ich habe es total falsch interpretiert, falsch reagiert, wurde frustriert und hatte Sorge es nicht in den Griff zu bekommen. Das wilde spielen mit anderen Hunden weg zulassen hat tatsächlich geholfen. Auslastung vor allem durch Kopf Beschäftigung ist hier viel zielführender. Und diesen ganzen Dominanz Schwachsinn aus meinem Kopf zu verbannen war wohl das wichtigste. Es hängt aber so extrem von dem trigger an das ich keine weiteren Tipps geben möchte. Das muss jemand tun der euch zusammen erlebt. Versuche das ganze auch auf Video einzufangen und sende es einem trainer direkt früh mit
Hey Alex,

Ich hab den Maulkorb auch nur kurz und als Notlösung dran gemacht. Der Korb-Maulkorb in der richtigen Größe lässt leider auf sich warten, Fressnapf hat Lieferschwierigkeiten. Ich hab meine Hündin auch genau beobachtet mit dem Stoffmaulkorb, sie konnte hecheln, wir waren heute früh unterwegs und ich hab ihn sofort abgenommen als sie ruhig war.

Ich versuche die gezielt vom Kopf auszulasten, gehe viele neue Strecken und sorge auch dafür, dass sie sich viel auf mich konzentriert.



Ich werd mal ein Video machen.
 
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Alex
18. Mai 13:07
Hey Alex, Ich hab den Maulkorb auch nur kurz und als Notlösung dran gemacht. Der Korb-Maulkorb in der richtigen Größe lässt leider auf sich warten, Fressnapf hat Lieferschwierigkeiten. Ich hab meine Hündin auch genau beobachtet mit dem Stoffmaulkorb, sie konnte hecheln, wir waren heute früh unterwegs und ich hab ihn sofort abgenommen als sie ruhig war. Ich versuche die gezielt vom Kopf auszulasten, gehe viele neue Strecken und sorge auch dafür, dass sie sich viel auf mich konzentriert. Ich werd mal ein Video machen.
Hey,

Ich meinte tatsächlich etwas anderes. Lange Spaziergänge in wechselnden Umgebungen können den Hund, grade wenn er erst seit 3 Wochen bei euch ist, tatsächlich eher überfordern, und von allem was ich hier lese habe ich tatsächlich den Eindruck, dass es ein großer Faktor sein könnte. Du forderst sehr viel impulskontrolle von dem Hund ein, diese braucht aber auch Zeit sich wieder aufzubauen.

Ich meine mit Kopf Auslasten etwas wobei der Hund ganz instinktiv etwas machen kann, ohne sich zurück nehmen zu müssen o.ä.

Schnüffelspiele, gezielt etwas zerreißen (zb. Einen alten Karton, klopapierrollen etc.)
 
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Céline
18. Mai 13:15
Hey Celine, Danke für deine Schilderung und Hilfe! Ja, Frustration, dass ich nicht mit ihr spiele könnte es sehr gut sein. Wir wohnen in Berlin und hier sind seeehr viele Eindrücke. Vorher war sie in der Ukraine und danach in Stuttgart. Ich weiß leider nicht wie die Situation dort war. Welche Leine ist denn unzerstörbar? Eine aus Metall? Ich merke, dass sir ruhiger ist und nicht so hoch dreht wenn wir viele Hunde sehen. Denke das spricht für die Spiel-Frust-Theorie.
Ich nehme an, dass ihr auch die vielen Eindrücke, bis sie in der Natur angelangt ist, zu viel sind und dann kommen Platz und Gerüche dazu und das ist dann die Kirsche auf der Torte. So empfinde ich das jedenfalls bei meinem (Manush kommt aus Rumänien und ich wohne am Stadtrand, daher gibt es hier sehr viele Reize, die ihn schnell überfordern) versuch vielleicht auch am Anfang immer die gleichen Spaziergänge zu gehen, dass sie die Eindrücke besser verarbeiten kann. Und dann wenn möglich mit dem Auto raus in die Natur, dass sie dort 'bei Null' starten kann und nicht schon überfordert ist. Dann langsam an all die neuen Reize heranführen.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Mai 13:16
Hey, Ich meinte tatsächlich etwas anderes. Lange Spaziergänge in wechselnden Umgebungen können den Hund, grade wenn er erst seit 3 Wochen bei euch ist, tatsächlich eher überfordern, und von allem was ich hier lese habe ich tatsächlich den Eindruck, dass es ein großer Faktor sein könnte. Du forderst sehr viel impulskontrolle von dem Hund ein, diese braucht aber auch Zeit sich wieder aufzubauen. Ich meine mit Kopf Auslasten etwas wobei der Hund ganz instinktiv etwas machen kann, ohne sich zurück nehmen zu müssen o.ä. Schnüffelspiele, gezielt etwas zerreißen (zb. Einen alten Karton, klopapierrollen etc.)
Dem kann ich nur zustimmen
Die neue Umgebung, den total anderen Tagesablauf, das abtasten, kennenlernen, fordert von einem Hund so wahnsinnig viel.

Oft ist weniger mehr !
 
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Céline
18. Mai 13:19
Dem kann ich nur zustimmen Die neue Umgebung, den total anderen Tagesablauf, das abtasten, kennenlernen, fordert von einem Hund so wahnsinnig viel. Oft ist weniger mehr !
Ich schliesse mich hier an.
 
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Melissa
18. Mai 13:24
Hey, Ich meinte tatsächlich etwas anderes. Lange Spaziergänge in wechselnden Umgebungen können den Hund, grade wenn er erst seit 3 Wochen bei euch ist, tatsächlich eher überfordern, und von allem was ich hier lese habe ich tatsächlich den Eindruck, dass es ein großer Faktor sein könnte. Du forderst sehr viel impulskontrolle von dem Hund ein, diese braucht aber auch Zeit sich wieder aufzubauen. Ich meine mit Kopf Auslasten etwas wobei der Hund ganz instinktiv etwas machen kann, ohne sich zurück nehmen zu müssen o.ä. Schnüffelspiele, gezielt etwas zerreißen (zb. Einen alten Karton, klopapierrollen etc.)
Also soll ich mit ihr immer die gleichen Strecken laufen? Wird sie da nicht aus Frust und Langeweile aufdrehen?
Ich gehe teilweise neue, teilweise alte Strecken mit ihr.
Und speziell zuhause, wo sie sich gut konzentrieren kann, da mach ich suchspiele mit ihr und übe mit ihr die Kontrolle.
 
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Melissa
18. Mai 13:28
Ich nehme an, dass ihr auch die vielen Eindrücke, bis sie in der Natur angelangt ist, zu viel sind und dann kommen Platz und Gerüche dazu und das ist dann die Kirsche auf der Torte. So empfinde ich das jedenfalls bei meinem (Manush kommt aus Rumänien und ich wohne am Stadtrand, daher gibt es hier sehr viele Reize, die ihn schnell überfordern) versuch vielleicht auch am Anfang immer die gleichen Spaziergänge zu gehen, dass sie die Eindrücke besser verarbeiten kann. Und dann wenn möglich mit dem Auto raus in die Natur, dass sie dort 'bei Null' starten kann und nicht schon überfordert ist. Dann langsam an all die neuen Reize heranführen.
Bei den altbekannten Strecken dreht sie eher ab. Die Wiese, auf der sie zum ersten mal ausgetickt ist, die haben wir vorher und nachher total oft aufgesucht. Jetzt nicht mehr, da es zum Schluss immer einen Ausraster gab.

Sie fährt leider total ungerne Auto/Öffis, sprich wir sind total eingeschränkt. Bei neuen Orten ist sie bisher am liebsten und mehr mit schnuppern als mit ausrasten beschäftigt...