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Florentin Yves
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Anzahl der Antworten 95
zuletzt 26. Sept.

Hochsensible Hündin

Hallo liebe dogorama Mitglieder, Ich wende mich nun verzweifelt an euch, weil ich einfach nicht mehr weiter weiss. Kurz zu Leni: - geschätzt 3 Jahre alt - Mischlingshündin (husky-boxer-hovawart-saarloose wolfshound-französische Bulldogge-rauhaardackel-belgischer Schäferhund) -beherrscht grundkommandos (Sitz, Platz, aus, bleib, Fuß) - Vergangenheit unbekannt - hat vorher ein Jahr bei einem sehr netten Mann gelebt, der sie aufgrund beruflicher Umstrukturierung abgeben musste Unser Problem : Als wir Leni übernommen haben, wussten wir nicht, dass wir einen Hund übernehmen würden der so schwierig ist wie sie. ( Das klingt gemein, ist aber so. Uns wurde nämlich nur die halbe Wahrheit erzählt) Leni ist definitiv kein Anfänger Hund, würde uns aber als einer übergeben. Ausser, dass sie Probleme mit Artgenossen hatte schien sie super umgänglich. Leider stellten wir nach der Übernahme Ende März schnell fest, dass Leni nicht so einfach ist, wie uns erzählt wurde. Leni hat angst vor allem. Und wenn ich alles sage, dann meine ich das auch so. Geräusche, fremde menschen, Vorhänge, Wind, ihre futterschussel, Tierarzt, das verabreichen von ohrentropfen, das entfernen von Zecken... Ich könnte die Liste noch weiter führen, aber das würde definitiv den Rahmen sprengen. Wir können keinen Besuch empfangen, weil sie dann total ausflippt, mit aufgesträubtem Fell und gedruckter Haltung, sowie lautem schrillen Gebell. Wir können nicht Gassi gehen, wenn andere Leute im Treppenhaus sind, dann hängt sie sich in die Leine und Bellt ebenso laut. Immer wenn es klingelt wird gebellt und das Fell aufgestellt. Draussen benimmt sie sich wie Die größte furie, sobald sie Hund oder Katze sieht. Tauben und andere Vögel sind auch ganz schlimm. Rennende Kinder werden fixiert, bei jedem noch so kleinen Geräusch zuckt sie zusammen und rennt los. Dabei kommt es häufig vor, dass sie sich halb erstickt. (sie trägt Halsband und Geschirr, damit wir mehr Kontrolle haben, wenn wir Hunden auf engem Raum begegnen) sie lässt sich nicht gut beruhigen, wenn sie gestresst ist. Zuhause kriecht sie uns ständig hinter her. Immer wenn einer aufsteht kommt sie hinter her. Das ist so lästig, dass wir mittlerweile immer die Türen hinter uns schließen, damit sie nicht kontrollieren kann was wir gerade tun. Wenn wir sauber machen Müssen wir sie in einem Raum einsperren, weil sie uns ansonsten nicht sauber machen lässt. Wenn sie eingesperrt ist, dann jammert sie nicht oder bellt oder so. Sie liegt dann nur vor der Tür und wartet. Wenn sie etwas nicht machen möchte ( zum Beispiel auf ihren Platz gehen oder sich hinsetzen) dann ignoriert sie uns gekonnt und läuft ersteinmal noch zehntausend Kreise, bis man sie dann mit lauter Stimme ermahnen muss. ( dann tut sie auch endlich) Wir sind mit unserem Latein am Ende. Wir hatten bereits eine Hunde Trainerin da, die hat uns leider überhaupt nicht geholfen.... Morgen rufe ich die nächste Hunde Schule an... Vielleicht kann uns hier ja jemand weiterhelfen,Tips geben, wie wir ihr beibringen können zu entspannen und nicht alles so eng zu sehen. Wie wir sie zu einem souveräneren Hund bekommen, der nicht immer alleine Gassi gehen muss, weil alles fremde ( ob hund oder mensch) schrecklich ist und verbellt werden muss... Ich danke euch fürs lesen und wünsche mir ein paar Tipps zu bekommen.... 🙏
 
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Birgit
22. Juni 09:25
Hab auch schon mit einer Baggerschaufel geredet und sie gestreichelt, weil Mara davor Angst hatte 😉
Ich glaube das kennt so mancher 😂
 
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Petra
22. Juni 09:25
Nein! Das mit der Rüttelflasche klingt überhaupt nicht gut! Zu 99% ist das der absolut falsche Weg. Ganz besonders bei einem ängstlichen Hund mit Deprivationssyndrom. Einen solchen unsicheren Hund mit Schreckreizen zu hemmen, macht alles noch viel schlimmer. Bitte bitte bitte macht das nicht! Außerdem löst das kein einziges Problem, sondern deckelt nur ein Verhalten / Symptom. Die Ursache bleibt bestehen... Baut eine gute Bindung und Vertrauensverhältnis auf, regelt für Leni die Dinge in der großen weiten, "beängstigenden" Welt, übernehmt durch Struktur, Regeln, Routine, Respekt (vor Leni und ihren Bedürfnissen und auch vor ihren Ängsten), Ruhe, Schutz, Fairness und Liebe die Führung. Ihr müsst absolut souverän und geduldig sein, jede Form von Stress, Ungeduld und Härte ist absolut fehl am Platz und Kontraproduktiv. Ihr müsst (beide!) Lenis Fels in der Brandung sein. Sie muss das Gefühl haben, mit euch geht alles. Bei euch hat sie Sicherheit... Ich bin ein großer Fan von ordentlicher Sozialisierung beim Hund, so dass er die Umwelt, Menschen, Hunde kennenlernt und positiv abspeichert. Denn das bringt einen umweltsicheren und wesensfesten Hund hervor. Das war Leni offensichtlich nicht gegönnt bisher. Aber das könnt ihr noch schaffen, wie bei einem Welpen. Fangt bei Null an, es dauert bloß länger bei einem 3-jährigen Hund mit Vorgeschichte. Bitte habt Geduld und Ruhe und Kraft. Das wird was! ☺️ ☀️
Tausendmal tierisch gut 👍
 
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Dogorama-Mitglied
22. Juni 09:51
Halli hallo!
Von dem Tipp, weiter oben im Beitrag, mit dem Maulkorb und dem Augen verbinden rate ich dir ganz dringend ab!!!! 🤭So wird man niemals Vertrauen zu einem misstrauischen und ängstlichen Hund aufbauen!
Ein Maulkorb sollte zudem so sitzen, dass der Hund trotzdem hecheln und gegebenenfalls auch trinken bzw leckerlies nehmen kann! Ich würde WENN es eine Option sein sollte, auf einen leichten Drahtmaulkorb zurückgreifen! Bei einem so sensiblen Hund, wie du ihn hast, könnte die Konditionierung etwas dauern, aber am Ende eines jeden Tunnels ist Licht 😉
Es kamen schon viele tolle Vorschläge und ich denke da wird das passende für euch dabei sein! Struktur wird für euch das Wesentlichste sein und ein Trainer, der diw richtigen Ansätze hat!
 
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Tom
22. Juni 10:26
Ich schließe mich Petra, Nicole und Peter& Neo an:

Augen verbinden, mit RüttelFlasche rum krachen oder bei Fehlverhalten mit Dingen bewerfen würde ich persönlich nicht machen. Insgesamt eher nicht und in eurem Fall bei Leni erst recht nicht
 
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Dagmara
22. Juni 10:34
Wow... das ist heftig. Ich würde die Hündin nicht aufgeben. Holt euch nur richtige Hilfe, am Besten einen Verhaltensberater. Ich bin zum Beispiel ein Riesenfan von Martin Rütters Philosophie. Er hat um die 120 Schulen in Deutschland mit von ihn ausgebildeten Trainern. Kannst ja mal auf der Website von Martin Rütter schauen, da findest du die Hundeschulen 🙄 ich drücke euch die Daumen, dass es klappt.
 
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Dorthe
22. Juni 11:00
Erst einmal danke für die vielen Antworten! Ja, Leni ist unglaublich unsicher, das zeigt sie uns sehr sehr oft. Wir reisen uns häufig zusammen, nicht laut mit ihr zu werden, auch wenn wir gestresst sind oder ähnliches, das täte ihr einfach nicht gut. Auf jedenfall sind wir gewillt unserer Maus zu helfen, auch wenn wir dafür an uns arbeiten müssen, was sicherlich der Fall sein wird! Wir lieben unsere kleine grosse knutschkuller, auch wenn sie viel von uns ab verlangt! Definitiv möchten wir daran arbeiten, dass sie weiss, sass sie bei uns sicher ist. Wir trainieren bereits das "safe". Heisst sie geht hinter uns, zb bei Hunde Begegnungen. Das stresst sie nicht so sehr, wie wenn wir vorbei gehen oder sie den anderen hund ansehen muss. Leider möchten wir nicht ausprobieren direkte Begegnungen mit anderen Hunden zu tätigen. Wir können nicht einschätzen, wie sie reagiert und ich denke es wäre uhnfair ihr gegenüber sie in eine Situation zu pressen, die ihr nicht behagt.... Kann denn jemand eine gute hundeschule in Remscheid oder Umgebung empfehlen, die evtl auch nachhause kommen? Wir haben kein Auto und so mit Leni Bahn oder Bus fahren ist nicht möglich...
Ihr tut mir alle leid..Es könnte alles so schön sein...und es wird es mit viel Geduld. ..
Probiere bei Martin Rütter Zentrum für hund und Mensch nähe Köln anzurufen...Dort wirst du bestimmt geholfen mit der richtige Trainer. ..Viel Glück. .😍😍😍
 
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Susann
22. Juni 11:01
Hi Florentin, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es mühselig ist. Nun, nebst der sogenannten Hochsensibilität von der Leni, bedarf es mit Sicherheit ein Konzept einen Plan, um Leni Sicherheit zu geben. Meine Idee dazu ist es, Zilli Lehmann einmal zu kontaktieren. Sie könnte Dir mit Sicherheit beistehen! Wenn Du magst, kann ich Dir die Telefonnummer von Zilli geben. Liebe Grüße, Susann
 
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Irina
23. Juni 12:39
Hi, ich hatte gerade ein deja vu , so war meiner auch, das hört sich sehr nach Angstaggressivität an, Angst vor allem, verlustängste und aus dem resultierend wird auch geschnappt ( das wird kommen) Unverträglich mit Hunden. Ich bin Hundeerfahren aber meiner hat mich echt geschafft, wir sind vereinsamt und meine Ängste wurden immer größer, 3 Beißvorfälle hatten wir, ich konnte nirgends hin keinen Besuch empfangen. 3 Hundeschulen haben uns abgelehnt, Tiertrainer haben wir 5 gehabt, nix half, gar nix.
Dann hab ich angefangen Cesar Milan zu sehen und versucht seine Anweisungen umzusetzen, wir hatten nichts mehr zu verlieren, das ist jetzt 9 Jahre her, es war eine harte Zeit, mit vielen kämpfen und Rückschlägen, seit ein paar Jahren gehen wir zusammen ins Kaffee, er spielt mit anderen Hunden, lässt sich von fremden anfassen, Kinder, Autos ect werden ignoriert. Man mag von Cesar Milan halten was man will, uns hat er geholfen, er ist unser Held. Hätte ich meinen dicken abgegeben wäre er im Tierheim verrottet oder wäre eingeschläfert worden. Viele Grüße, viel Kraft, konsequents und Glück. Irina Krug und Luke
 
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Irina
23. Juni 13:22
Ich vergaß, seit 1 Jahr lebt meiner mit 2 Katzen zusammen, du siehst also, die Mühe lohnt sich 🤗👍
 
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Simone
24. Juni 06:23
Hab auch schon mit einer Baggerschaufel geredet und sie gestreichelt, weil Mara davor Angst hatte 😉
Dann bin ich ja zum Glück nicht die Einzige die mit diversen Gegenständen redet, damit Wuffel keine so große Angst mehr hat☺️😂😂