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Jule
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zuletzt 9. Juli

"Gut erzogen" ist ein weit ausgedehnter Begriff

Hallo, Eine Frage, die mir oft kommt lautet „ab wann zählt ein Hund als gut erzogen?“ - es gibt so viele, identische aber trotzdem unterschiedliche, Erwartungshaltungen! Der eine Hund darf alles und muss nicht hören und der nächste Hund muss wiederum hören, um alles zu dürfen! Nun frage ich euch.. Ab wann ist ein Hund eurer Meinung nach gut erzogen? und ab wann beginnt schlechte Erziehung? Bin sehr gespannt 😊
 
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Daniela
8. Juli 10:57
Wir haben ab und an Rottweiler besuch😊
 
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Andreas
8. Juli 11:08
Ich denke, dass ein Hund nicht „erzogen“ im klassischen Sinn gehört, eher sozialisier,t denn das ist weit schwieriger als Kommandos einzuüben. Ein Hund sollte sich Mensch und Tier friedlich, gelassen und respektvoll annähern und folgsam sein im Sinne Dein Hund folgt Dir, so dass Du „eigentlich „ kein Abrufsignal, oder Leine brauchst. Selbstverständlich sollte ein Hund leinenführig und abrufbar sein, dennoch hilft soziales Verhalten im Alltag mehr als Sitz und Platz. Übrigens kann jeder Hund von Geburt am Sitz und Platz und das auch ganz ohne. Kommando 😉😉😉😂. Ich sehe bei vielen Hundeschulen eher Dressur ( Sitz, Platz, Aus usw. Im besten Fall mit Belohnung, häufig auch mit Gewalt sowohl körperlich, als auch seelisch) als soziales Verhaltenstraining. Muss jeder selber wissen. Mir ist es wichtig einen gelassenen Begleiter zu haben, der in sich ruht, niemanden angreift und mir folgen will auch ohne Kommando und Leinen zerrren…
 
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Daniela mit
8. Juli 11:21
Wir haben ab und an Rottweiler besuch😊
😅 meine würde da ganz kleine Brötchen backen....so große Hunde 😍
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juli 12:40
Ich unterscheide immer stark zwischen Erziehung und Training. Training sind für mich alle Kommandos wie sitz, platz, bleib, fuß, rückruf usw.

Erziehung ist für mich alles was der Hund von sich aus macht. Das wichtigste ist hierbei für mich die Orientierung an mir, Leinenführigkeit, dass man nicht alles allzu bellen hat was einem so über den Weg läuft.
 
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Melanie
8. Juli 14:25
Ich unterscheide immer stark zwischen Erziehung und Training. Training sind für mich alle Kommandos wie sitz, platz, bleib, fuß, rückruf usw. Erziehung ist für mich alles was der Hund von sich aus macht. Das wichtigste ist hierbei für mich die Orientierung an mir, Leinenführigkeit, dass man nicht alles allzu bellen hat was einem so über den Weg läuft.
So sehe ich das auch. Dazu braucht man aber auch eine gute Bindung und das Vertrauen des Hundes. Das bekommt man nicht innerhalb von 5 Minuten.

Kommandos wie Sitz und Platz lernen Hunde in der Regel auch schnell.
 
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Melanie
8. Juli 14:37
Dann ist mein Hund schlecht erzogen. Wenn ihr ein Reh oder frische Rehspur vor die Nase kommt, bin ich bisher noch zweitrangig. Aber daher ist sie im Wald auch immer an der Schleppleine und wir trainieren fleißig. Was etwas schwer ist, da es hier zwar Rehe gibt aber sie sich selten Blicken lassen.😅
So gesehen ist unsere kleine auch noch schlecht erzogen. Ich meine damit das mein Ziel ist das ich mit Tessa bei mir bleibt, egal wo ich lang laufe. Wenn sie etwas sieht oder auch wittert soll es bei mir in Zukunft so laufen das sie mich " fragt" ob ein hinterher rennen OK ist und es nicht einfach tun.

Ich arbeite auch noch daran und bin noch weit entfernt vom Ziel. Mittlerweile erkenne ich an ihrer Körperhaltung wenn sie etwas wittert, aber sie z.B. dann ins Sitz zu bringen schaffe ich auch noch nicht immer.

Ich arbeite ebenfalls noch mit Schleppleine und hole mir immer wieder noch fachliche Ratschläge bei unserer HT.

Für mich steht aber fest das es mir wichtig ist die Bindung zwischen mir und Tessa zu festigen. Ich möchte so gesehen ihr Herz noch weiter erobern, sodass sie wenn sie irgendwann ohne Leine läuft und vor der Wahl steht: Reh oder Frauchen steht, sich für mich entscheidet.
 
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Jule
8. Juli 16:13
So gesehen ist unsere kleine auch noch schlecht erzogen. Ich meine damit das mein Ziel ist das ich mit Tessa bei mir bleibt, egal wo ich lang laufe. Wenn sie etwas sieht oder auch wittert soll es bei mir in Zukunft so laufen das sie mich " fragt" ob ein hinterher rennen OK ist und es nicht einfach tun. Ich arbeite auch noch daran und bin noch weit entfernt vom Ziel. Mittlerweile erkenne ich an ihrer Körperhaltung wenn sie etwas wittert, aber sie z.B. dann ins Sitz zu bringen schaffe ich auch noch nicht immer. Ich arbeite ebenfalls noch mit Schleppleine und hole mir immer wieder noch fachliche Ratschläge bei unserer HT. Für mich steht aber fest das es mir wichtig ist die Bindung zwischen mir und Tessa zu festigen. Ich möchte so gesehen ihr Herz noch weiter erobern, sodass sie wenn sie irgendwann ohne Leine läuft und vor der Wahl steht: Reh oder Frauchen steht, sich für mich entscheidet.
Naja schlecht erzogen würde ich nicht sagen! eher in Arbeit, wenn man das so sagen kann, was aber nicht schlecht erzogen heißt :)

Habt ihr schon mal mit Impulskontrolle gearbeitet?
 
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Melanie
8. Juli 16:44
Naja schlecht erzogen würde ich nicht sagen! eher in Arbeit, wenn man das so sagen kann, was aber nicht schlecht erzogen heißt :) Habt ihr schon mal mit Impulskontrolle gearbeitet?
Ja, das machen wir von Anfang an: fängt bei uns beim Futter geben an. Sie darf nur an den gefüllten Napf, wenn ich es ihr erlaube. Geht weiter mit den üblichen Übungen wie z.B. Spielzeug werfen usw.
Mittlerweile sind unserer kleinen Jägerin beim Laufen selbst Fahrradfahrer und Vögel egal. Hier läuft es bereits so das sie stehen bleibt und mich anguckt ( quasi um Erlaubnis fragt). Mit regelmäßigen Training klappt das.

Für mich ist es so, das ein gut erzogener Hund der bereits mehrere Jahre bei seinen Leuten ist , nicht immer sofort ab durch die Mitte hinter Reh, Hase und co. rennt. Wer seinen Hund kennt weiß in der Regel auch wann er gerade etwas wittert.

Natürlich gibt es Ausnahmen: Hunde erschrecken sich und ich kann mir auch sehr gut vorstellen das dieser Punkt bei ehemaligen Straßenhunden nicht immer möglich ist.
 
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Daniela mit
8. Juli 16:48
So gesehen ist unsere kleine auch noch schlecht erzogen. Ich meine damit das mein Ziel ist das ich mit Tessa bei mir bleibt, egal wo ich lang laufe. Wenn sie etwas sieht oder auch wittert soll es bei mir in Zukunft so laufen das sie mich " fragt" ob ein hinterher rennen OK ist und es nicht einfach tun. Ich arbeite auch noch daran und bin noch weit entfernt vom Ziel. Mittlerweile erkenne ich an ihrer Körperhaltung wenn sie etwas wittert, aber sie z.B. dann ins Sitz zu bringen schaffe ich auch noch nicht immer. Ich arbeite ebenfalls noch mit Schleppleine und hole mir immer wieder noch fachliche Ratschläge bei unserer HT. Für mich steht aber fest das es mir wichtig ist die Bindung zwischen mir und Tessa zu festigen. Ich möchte so gesehen ihr Herz noch weiter erobern, sodass sie wenn sie irgendwann ohne Leine läuft und vor der Wahl steht: Reh oder Frauchen steht, sich für mich entscheidet.
Finde ich einen sehr guten Ansatz von dir. Und schön, dass ihr daran arbeitet.
Bleib am Ball und schau das es bei Frauchen einfach immer was besseres / spannenderes giebt als das was sie gerade erschüffelt hat.
Es dauert seine Zeit aber immer fleissig üben und ihr werdet ein noch besseres Team 👍
 
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Jule
8. Juli 17:00
Ja, das machen wir von Anfang an: fängt bei uns beim Futter geben an. Sie darf nur an den gefüllten Napf, wenn ich es ihr erlaube. Geht weiter mit den üblichen Übungen wie z.B. Spielzeug werfen usw. Mittlerweile sind unserer kleinen Jägerin beim Laufen selbst Fahrradfahrer und Vögel egal. Hier läuft es bereits so das sie stehen bleibt und mich anguckt ( quasi um Erlaubnis fragt). Mit regelmäßigen Training klappt das. Für mich ist es so, das ein gut erzogener Hund der bereits mehrere Jahre bei seinen Leuten ist , nicht immer sofort ab durch die Mitte hinter Reh, Hase und co. rennt. Wer seinen Hund kennt weiß in der Regel auch wann er gerade etwas wittert. Natürlich gibt es Ausnahmen: Hunde erschrecken sich und ich kann mir auch sehr gut vorstellen das dieser Punkt bei ehemaligen Straßenhunden nicht immer möglich ist.
Na also :) das hat ja nichts mit schlecht erzogen sein zu tun ..

Das ist der springende Punkt.. wenn man seinen Hund und sein Verhalten studiert und zum Team wird hat man das einfach drinnen :) - Grenzen testen und weiter machen ist so wichtig um zusammen zu wachsen..

ist ein tolles Gefühl wenn man die Verbindung spürt durch Kleinigkeiten wie kleine Rücksprachen :)
(Einem kleinen Babyigel hat die Impulskontrolle und Verbindung das Leben gerettet - wenn Henning Wild sieht bleibt er stehen schaut und hält direkt Absprache die natürlich bestätigt wird durch spiel und Spaß 🤩