Home / Forum / Erziehung & Training / "Gut erzogen" ist ein weit ausgedehnter Begriff

Verfasser-Bild
Jule
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 213
zuletzt 9. Juli

"Gut erzogen" ist ein weit ausgedehnter Begriff

Hallo, Eine Frage, die mir oft kommt lautet „ab wann zählt ein Hund als gut erzogen?“ - es gibt so viele, identische aber trotzdem unterschiedliche, Erwartungshaltungen! Der eine Hund darf alles und muss nicht hören und der nächste Hund muss wiederum hören, um alles zu dürfen! Nun frage ich euch.. Ab wann ist ein Hund eurer Meinung nach gut erzogen? und ab wann beginnt schlechte Erziehung? Bin sehr gespannt 😊
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Alina
7. Juli 21:17
Zunächst einmal sollte man zwischen Dressur und Erziehung differenzieren. Ein gut dressierter Hund ist nicht automatisch gut erzogen. Ich habe früher viel dressiert und war der Meinung mein Hund sei gut erzogen. Im Alltag sind mir dann jedoch Dinge passiert in denen sie sich nicht gut erzogen verhalten hat. Wir hatten einfach keine gute Bindung sodass sie mir in den wichtigen Situationen nicht genug Vertrauen entgegengebracht und die Situation selbst übernommen hat. Seit wir daran arbeiten läuft es besser ☺️
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ivonne
7. Juli 21:34
Das finde ich auch! Wenn man sich einen Hund zulegt, sollte man sich mit dessen Bedürfnissen auseinander setzten und ihn auch je nach Rasse in dem vorgesehen Bereich fördern! Viele Hundebesitzer tun das leider nicht obwohl sie es sollten zum Wohle des Hundes! - manche Hunde fordern die Arbeit auch ein und bekommen es trotzdem nicht wodurch sich der Charakter stark verändern kann ins negative! Meiner hat so viel Energie und Unsinn im Kopf, die richtige Auslastung ist für ein ruhiges Zusammenleben so wichtig! Und dazu gehört eben Arbeit!
Ja genau.. Und das ist bei einigen leider der Grund, warum dieser Mensch, leider wegen Überforderung den Hund abgeben.
Meine kleine Giftzwille hat mich auch einige Tränen gekostet, ABER auch das hat mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Und für jedes Problem gibt es eine Lösung. Man muss dahinter stehen und das sich das Problem nicht in Luft aufgelöst und wie überall mit Arbeit verbunden ist, weiß ja auch jeder.. Und aus den anfänglich, Hilfeschreienden 🤣 Tränen, werden stolze, glücklich Tränen 🤗
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Daniela mit
7. Juli 22:44
Zunächst einmal sollte man zwischen Dressur und Erziehung differenzieren. Ein gut dressierter Hund ist nicht automatisch gut erzogen. Ich habe früher viel dressiert und war der Meinung mein Hund sei gut erzogen. Im Alltag sind mir dann jedoch Dinge passiert in denen sie sich nicht gut erzogen verhalten hat. Wir hatten einfach keine gute Bindung sodass sie mir in den wichtigen Situationen nicht genug Vertrauen entgegengebracht und die Situation selbst übernommen hat. Seit wir daran arbeiten läuft es besser ☺️
Natürlich ist es ein Unterschied. Dennoch nutze ich die Dressur für die Erziehung und umgekehrt. Auch führt eine Dressur kombiniert mit Erziehung zu Vertrauen und somit zu einer gesunden Mensch Hund / Hund Mensch Beziehung.
Mein Hund muss die Grundkommandos beherrschen und darauf kann ich aufbauen.
Mein Hund muss mir anfangen zu vertrauen und auf diesem Vertrauen baue ich auf.
Mein Hund hat ein Problem / Angst / Unsicherheit was auch immer....ich zeige ihm, dass ich ihn verstehe, ernstnehme und wenn er es selber nicht lösen kann, zeige ich ihm wie wir das zusammen lösen.
Mit Erziehung, Dressur und Vertrauen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Daniela mit
7. Juli 22:51
Das finde ich auch! Wenn man sich einen Hund zulegt, sollte man sich mit dessen Bedürfnissen auseinander setzten und ihn auch je nach Rasse in dem vorgesehen Bereich fördern! Viele Hundebesitzer tun das leider nicht obwohl sie es sollten zum Wohle des Hundes! - manche Hunde fordern die Arbeit auch ein und bekommen es trotzdem nicht wodurch sich der Charakter stark verändern kann ins negative! Meiner hat so viel Energie und Unsinn im Kopf, die richtige Auslastung ist für ein ruhiges Zusammenleben so wichtig! Und dazu gehört eben Arbeit!
Da kann ich nur zustimmen.
Man sollte sich eben mit der "Rasse" ausseinandersetzten.
Wenn meine keine Kopfauslastung bekommt, dann fehlt ihr was. Sie will Arbeiten und braucht auch zusätlich die Körperlicheauslastung.
Ich muss mit ihr kein Marathon machen, aber Spatziergang mit Kopftraining, Spieleinheiten und einige Sozialkontackte reichen ihr um "meiner Meinung nach" glücklich und zufrieden zu sein.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Daniela mit
7. Juli 23:07
Vielleicht kann man seine Gesellschaft ändern? Seinem Hund zuliebe? Und letztendlich hilft einem das selber weiter. Carina ist gut kompatibel, Oskar war das nicht. Da hat sich mein Freundeskreis sauber gespalten. Im Rückblick: es sind die guten übriggeblieben. Kann ich dem Össel nur danken😄
😅 ja im Freundeskreis mag das möglich sein und bin ich ganz bei dir. Aber mit Gesellschaft meine ich eigentlich alle (alle Tiere und Menschen denen wir begegnen).
Ich bin für ihre Sicherheit zuständig und übernehme die Verantwortung für mein "Raubtier" welches ich mir zugelegt habe.
Ich alleine trage die Verantwortung für die Sicherheit der Tieren, Menschen und der Umwelt.
Mein Hund ist somit für mich Alltagstauglich und wir meistern Situationen (welche teilweise auch gegen die Natur meines Hundes sprechen).
Natürlich gebe ich meinem Hund auch die Möglichkeit seine Natur ausleben zu können.
Aber gewisse Natürlichkeit muss ich ihm nehmen.

Beispiel:
Hunde treffen sich nicht zum Spielen mit fremden Hunden.
Fremde Hunde sind in der Natur konkurrenten und werden vertrieben, bekämpft und teils sogar getötet.
So... jetzt muss ich gegen die Natur meines Hundes arbeiten.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Daniela mit
7. Juli 23:11
😅 ja im Freundeskreis mag das möglich sein und bin ich ganz bei dir. Aber mit Gesellschaft meine ich eigentlich alle (alle Tiere und Menschen denen wir begegnen). Ich bin für ihre Sicherheit zuständig und übernehme die Verantwortung für mein "Raubtier" welches ich mir zugelegt habe. Ich alleine trage die Verantwortung für die Sicherheit der Tieren, Menschen und der Umwelt. Mein Hund ist somit für mich Alltagstauglich und wir meistern Situationen (welche teilweise auch gegen die Natur meines Hundes sprechen). Natürlich gebe ich meinem Hund auch die Möglichkeit seine Natur ausleben zu können. Aber gewisse Natürlichkeit muss ich ihm nehmen. Beispiel: Hunde treffen sich nicht zum Spielen mit fremden Hunden. Fremde Hunde sind in der Natur konkurrenten und werden vertrieben, bekämpft und teils sogar getötet. So... jetzt muss ich gegen die Natur meines Hundes arbeiten.
Oder auch das Jagen.
Ja Bello, das Jagen liegt in deinen Genen... dennoch jagst du mir nicht Nachbars Katze oder die spielenden und schreinenden Kinder...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Daniela mit
7. Juli 23:20
Die Hundetrainer machen meiner Meinung nach einen guten Job, leider sehen die Besitzer meist nicht den Zusammenhang zwischen ihrem Problem und dem Lösungsweg welche der Trainer vorgiebt.

BEISPIEL:
Hund hat ein soziales Problem und Trainer rät mit seinem Hund zu Apportieren....was hat das eine mit dem andern zu tun?

Zum Beispiel Bindungsaufbau.

Halter sieht keinen Zusammenhang und führt das Training nicht oder halben Herzens durch.

Ergebniss:
Problem bleibt bestehen und das Traning dauert länger oder wird abgebrochen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
7. Juli 23:41
Für mich ist ein Hund gut erzogen wenn er soviel Bindung und Vertrauen in seine Halter hat, das er egal wer oder was ihm gerade vor die Nase kommt auf die Kommandos hört. Er muss keine perfekt funktionierende Maschine sein und darf auch mal äußern das ihm dieses Kommando gerade nicht gefällt, aber tendenziell sollte der Halter eben sehr, sehr wichtig sein.

Eine schlechte Erziehung beginnt meiner Meinung nach beim Halter. Um eine gute Bindung aufzubauen muss ich viel Zeit mit meinem Hund verbringen. Und vor allem muss ich mich bei der Erziehung immer wieder selbst hinterfragen.

Auch Kritik von anderen Hundebesitzern oder auch von Hundetrainern sollte ich nicht immer direkt als ungerechtfertigt abschmettern.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kira
8. Juli 00:10
Für mich bedeutet „gut erzogen“, dass ich meinem Hund auf eine faire Weise beigebracht habe, wie er sich in unserer menschlichen Gesellschaft eingliedern bzw. „benehmen“ kann. Dabei sind erstmal Kommandos a la „Sitz“, „Platz“ etc. nebensächlich, denn die kann man trainieren und Training und Erziehung sind zwei verschiedene paar Schuhe in meinen Augen.
Viel wichtiger ist es, dass sich mein Hund an mir orientieren kann und die Grenzen, die ich setzte akzeptiert und wir somit gelassen und als Team durch durchs Leben bzw. den Alltag gehen können. Dafür ist es wichtig gegenseitig auf einander zu achten, sodass auch die Bedürfnisse meines Hundes befriedigt sind und gleichzeitig, wie gesagt, der Rahmen, den ich vorgebe, eingehalten wird vom Hund.
Dies erreicht man, meiner Meinung nach, mit gegenseitigem Respekt und indem ich als Hundehalter konsequent bleibe & das durchsetzte, was ich von meinem Hund erwarte, was aber immer fair und verständlich für den Hund sein muss… z.B. weiß meine Hündin, dass sie, wenn ich die Tür öffne oder im Freilauf mal eine Weggabelung kommt, nicht einfach vorgehen darf, sondern ICH erstmal vorgehe (das hat den einfachen Grund, dass ich für die Sicherheit meines Hundes verantwortlich bin und nicht möchte das sie vor der Haustür oder auf der Straße überfahren wird, sprich ICH bin die Verantwortliche und übernehme das Ruder & sie akzeptiert das auch. Das ist für mich grob “Erziehung”.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
8. Juli 07:24
Oder auch das Jagen. Ja Bello, das Jagen liegt in deinen Genen... dennoch jagst du mir nicht Nachbars Katze oder die spielenden und schreinenden Kinder...
Nachbars Katze ist aber schon hart🙈