Sollte man aber definieren können wenn man damit arbeiten will.
Also wenn ich mir deinen Unterschied Grenze Regel anschaue dann ist die Grenze also die Strafe für das nicht einhalten der Regel?
Zum Unterschied Grenze Verhalten: kann man sich wirklich nicht Verhalten? Irgendwie verhalt man sich ja immer auf die ein oder andere Weise, auch etwas meiden ist ein Verhalten.
Zum Thema Kommunikation gibt es den recht bekannten Spruch "man kann nicht nicht kommunizieren" ich finde der passt auch auf Verhalten recht gut.
Zum Unterschied Kommando: in der Pädagogik ist man inzwischen vom "Tu das nicht" ziemlich weg gekommen da es vom Menschen nicht wirklich verstanden werden kann. Stattdessen sagt man was man stattdessen tun soll. Macht auch in der Hundeerziehung mehr Sinn da z.B ein "bleib bei mir" viel leichter zu vermitteln ist als ein "geh nicht da hin". Und auch hier wieder die frage, geht Nicht-Verhalten überhaupt?
Und auch bei dir stell ich fest das du den Begriff Grenze unterschiedlich verwendest, einerseits ist es die Konsequenz (strafe) auf ein nicht einhalten von Regeln, andererseits ein Nicht-Verhalten.
Wie soll ein Hund also etwas verstehen und danach Leben können das wir nicht einmal selber definieren und benennen können?
Die Betonung liegt auf dem Wort allgemein. Definieren kann man es, aber ich glaube man wird sich nicht auf DIE eine Definition einigen.
Nein, die Grenze ist keine Strafe. Die Grenze ist auch in dem Sinne wertfrei. Sie gibt nur einen Rahmen vor. Nehmen wir als Beispielregel Tempolimit 50, dann ist 50km/h die Grenze. Wenn ich nun 60km/h fahre, passiert nicht automatisch etwas, obwohl ich die Grenze überschritten habe. Es kann aber etwas passieren, wenn ich dabei erwischt werde.
Ich stimme dir zu, dass man weder nicht kommunizieren noch nicht verhalten kann. Im Umkehrschluss bedeutet das für mich aber nicht, dass es kein Nicht-Verhalten gibt (ich bleibe mal bei dem Begriff, weil mir kein besserer einfällt). Um beim Tempolimitbeispiel zu bleiben: wenn ich 50km/h fahre, ist das mein Verhalten. Damit fahre ich aber auch nicht schneller als 50km/h. Das etwas nicht tun, ist für mich kein Verhalten, da ein Meideverhalten für mich einen aktiveren Teil beinhaltet.
Natürlich ist ein „Tu das nicht“ eigentlich nicht verständlich. Da kommt ja auch das Alternativverhalten ins Spiel. Es gibt aber auch Situationen, in denen ich kein bestimmtes Verhalten vorgeben will. Beispiel Begegnung: mein Hund soll nicht rumnerven oder die andere Person belästigen. Nun könnte ich meinem Hund sagen, dass er sich hinsetzen soll. Allerdings ist es mir völlig egal, ob er sitzt, liegt oder rumschnüffelt und vor allem habe ich keine Lust zu korrigieren, wenn er das Sitz selbstständig auflöst. Also sage ich dem Hund „Lass diese Person in Ruhe“, wobei es wahrscheinlich eher ein „Geh weg von dieser Person, das ist meine“ ist.
Und nochmal, die Grenze ist für mich nicht die Konsequenz. Sie ist das Ende der Regel und wenn sie nicht respektiert wird, kann es eine Konsequenz geben.
Ich glaube Definitionen haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, gerade in solchen Diskussionen. Aber ich glaube man kann Hunde sehr wohl erziehen (und Grenzen setzen) ohne alles genau definiert zu haben. Wie viele Leute können das Prinzip von positiver und negativer Belohnung bzw. Bestrafung nicht erklären, nutzen es aber trotzdem im Alltag?
Oder um das Ganze mal umzudrehen, wie definierst du denn eine Grenze?