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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Dez.

Grenzen setzen - Raumverwaltung

In verschiedenen Beiträgen kommt das Thema immer wieder auf, deshalb möchte ich die Diskussion hier ausführlicher führen. Was versteht ihr unter Grenzen? Welche Grenzen setzt ihr? Wie setzt ihr diese? Beansprucht ihr auch mal Raum für euch? „Streitet“ ihr euch mit eurem Hund? Wie löst ihr Konflikte? Arbeitet ihr körpersprachlich, nur mit Kommandos oder mit einer Mischung aus beidem? Warum setzt ihr Grenzen, warum nicht? Ich persönlich bin der Meinung, dass Grenzen Halt geben. Ein Ablenken/Alternativverhalten ist für mich keine Grenze, auch wenn es dazugehört. Das kann z.B. so aussehen bei uns: es klingelt, ich beanspruche die Wohnungstür für mich, heißt ich blocke meinen Hund und lasse ihn nicht zur Tür. Biete ein Alternativverhalten an (geh auf deine Decke), dafür wird der Hund belohnt. Warum mache ich das? Ich habe einen Hund, der extrem unsicher ist (u.a.) bei fremden Menschen, sich aber gleichzeitig für sehr viele Dinge zuständig fühlt. Indem ich den Raum um die Wohnungstür verwalte, mache ich klar, dass ich die Besucherkontrolle übernehme und nehme dem Hund dadurch Verantwortung ab (die ihn nur überfordert). Für uns ist in diesem Beispiel die Grenze wichtig, denn wenn ich meinen Hund nur auf die Decke schicken würde ohne zu klären, dass sie gerade nicht zuständig ist, ist sie zwar auf ihrem Platz, aber alles andere als entspannt. Bitte bleibt sachlich und freundlich! Ich weiß, dass das Thema kontrovers diskutiert wird. Mir geht es darum andere Sichtweisen zu verstehen und meine eigene Herangehensweise zu reflektieren (und ggf. anzupassen).
 
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Mia
18. Nov. 22:14
Deine Hunde haben doch ganz gewiss viel mehr Regeln gehabt.
Auf Dinge wie Stubenreinheit hab ich mal verzichtet in der Aufzählung 😉
Es ging mir eher um so für mich völlig sinnfreie Regeln wie,,ich geh als erste durch Türen“- ich muss mein Zuhause nicht sichern- die Scheißerchen wohnen hier auch 😅 und die fühlen sich auch nicht stärker, wenn sie zuerst gehen dürfen..

Als mein letzter Hund nach elf Jahren starb, hab ich mich geärgert und bedauert, manchmal so streng gewesen zu sein..

Wenn ich höre,,der/die muss sich sein Futter erarbeiten“, krieg ich die Krise- eine effektive Methode um die Bindung zu,,Problemhunden“zu stärken- jeder andere soll doch bitte normal und in Ruhe fressen dürfen..

Ich arbeite viel und genieße einfach jede freie Minute mit beiden- das heißt nicht, das es Narrenfreiheit gibt, aber Regeln eben nur die, die für das Zusammenleben und die Gesellschaft wichtig sind…
 
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Dimitri
18. Nov. 22:30
Auf Dinge wie Stubenreinheit hab ich mal verzichtet in der Aufzählung 😉 Es ging mir eher um so für mich völlig sinnfreie Regeln wie,,ich geh als erste durch Türen“- ich muss mein Zuhause nicht sichern- die Scheißerchen wohnen hier auch 😅 und die fühlen sich auch nicht stärker, wenn sie zuerst gehen dürfen.. Als mein letzter Hund nach elf Jahren starb, hab ich mich geärgert und bedauert, manchmal so streng gewesen zu sein.. Wenn ich höre,,der/die muss sich sein Futter erarbeiten“, krieg ich die Krise- eine effektive Methode um die Bindung zu,,Problemhunden“zu stärken- jeder andere soll doch bitte normal und in Ruhe fressen dürfen.. Ich arbeite viel und genieße einfach jede freie Minute mit beiden- das heißt nicht, das es Narrenfreiheit gibt, aber Regeln eben nur die, die für das Zusammenleben und die Gesellschaft wichtig sind…
Diese Regeln zählen natürlich dazu. Nicht irgendwas von der Wiese fressen, an einer Straße stehen bleiben ist absitzen, Menschen zu ignorieren und und und.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 22:33
Ich glaube bevor man über Grenzen setzten diskutieren kann muss man erst einmal definieren was eine Grenze überhaupt ist. Ständig wird gesagt Grenzen sind so wichtig und Hunde brauchen das usw. Aber so gut wie nie wird erklärt was eine Grenze überhaupt ist und wie sie dem Hund beigebracht wird. Und jeder versteht etwas anderes unter Grenzen setzten. Daher wär doch die wichtigsten Fragen erstmals : Was sind Grenzen? Wie zeige ich einem Hund Grenzen? Worin unterscheidet sich Grenze von Regeln, erlernten Verhalten, Kommandos usw.? Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich mag den Begriff Grenzen überhaupt nicht, zum einen weil er einfach zu schwammig und nichtssagend ist, zum anderen weil er oftmals als Vorwand missbraucht wird um seinen Hund schlecht zu behandeln.
Ich glaube so allgemein kann man das sowieso nicht beantworten oder definieren.

Für mich ist eine Grenze die Linie zwischen erwünschtem und unerwünschtem Verhalten.

Gezeigt werden sie je nach Situation bzw. Grenze unterschiedlich. Körpersprachlich (blocken/wegdrängen oder auch nur Spannung aufbauen), verbal (Abbruchkommando, Ermahnung) oder auch gar nicht durch Vermeidung der Gesamtsituation.

Unterschied zur Regel: die Regel ist die Ursache, die Grenze die Folge. Beispiel: Die Regel ist „Hund hat mich nicht zu bedrängen“, die Grenze (bzw. Grenzüberschreitung) wäre dann Anspringen. Gibt es die Regel nicht, gibt es auch die Grenze nicht.

Unterschied zu (erlerntem) Verhalten: Die Grenze ist für mich kein Verhalten. Der Hund macht sie nicht, sondern sie ist da und gibt einen Rahmen vor.

Unterschied zu Kommando: beim Kommando wird ein Verhalten wird durch Konditionierung mit einem Signal verknüpft. Dieses Verhalten kann ich dann abrufen. Die Grenze bedeutet einfach nur „Tu das nicht“ ohne ein bestimmtes Verhalten zu verknüpfen. Beispiel Grenze „belästige Leute nicht, mit denen ich mich unterhalte“, der Hund macht dann nichts Bestimmtes, sondern unterlässt etwas.

Ich glaube, die Kernaussage meiner „Definition“ ist Folgende: eine Grenze ist ein Nicht-Verhalten.
Entsprechend kann sie auch nicht abgefragt werden. Ich kann dem Hund ja z.B. nicht sagen „Setz dich nicht hin“. Ich kann aber sagen, dass er sich hinlegen soll (Alternativverhalten). Oder dass er aufstehen soll, wenn er sich setzt (Grenze zeigen entweder körperlich aufscheuchen oder verbal Abbruchkommando).
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 22:40
Auf Dinge wie Stubenreinheit hab ich mal verzichtet in der Aufzählung 😉 Es ging mir eher um so für mich völlig sinnfreie Regeln wie,,ich geh als erste durch Türen“- ich muss mein Zuhause nicht sichern- die Scheißerchen wohnen hier auch 😅 und die fühlen sich auch nicht stärker, wenn sie zuerst gehen dürfen.. Als mein letzter Hund nach elf Jahren starb, hab ich mich geärgert und bedauert, manchmal so streng gewesen zu sein.. Wenn ich höre,,der/die muss sich sein Futter erarbeiten“, krieg ich die Krise- eine effektive Methode um die Bindung zu,,Problemhunden“zu stärken- jeder andere soll doch bitte normal und in Ruhe fressen dürfen.. Ich arbeite viel und genieße einfach jede freie Minute mit beiden- das heißt nicht, das es Narrenfreiheit gibt, aber Regeln eben nur die, die für das Zusammenleben und die Gesellschaft wichtig sind…
Wir gehen auch vor den Hunden zur Tür raus, bei uns wohnt eine ältere Dame die etwas ängstlich gegenüber Hunden ist, auch hier Grenzen um Stresssituationen für alle zu vermeiden.

Du siehst worauf ich hinaus möchte, so banal die Grenzen/Regeln für Dich sind, für andere sind sie relevant, es muss nicht gleich bedeuten man denkt, der Hund übernehme die Weltherrschaft. ;)
 
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Mia
18. Nov. 23:09
Diese Regeln zählen natürlich dazu. Nicht irgendwas von der Wiese fressen, an einer Straße stehen bleiben ist absitzen, Menschen zu ignorieren und und und.
Die müssen sich aber nicht an der Straße hinsetzen- womöglich noch ins kalte/nasse?!
Noch so ne für mich Sinnlosregel…
Das ist Leinenführigkeit- ich bleib stehen, Hund bleibt stehen…
Die rennen auch nicht zu fremden Menschen…

Also ich verstehe was du meinst- aber Grundgehorsam habe ich jetzt mal vorausgesetzt- hier ist ja sicher keiner dabei, der sagt- mein Hund darf in die Wohnung pinkeln, fremde Menschen anspringen oder wahllos Zeug was er auf der Gassirunde findet fressen…
 
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Mia
18. Nov. 23:15
Wir gehen auch vor den Hunden zur Tür raus, bei uns wohnt eine ältere Dame die etwas ängstlich gegenüber Hunden ist, auch hier Grenzen um Stresssituationen für alle zu vermeiden. Du siehst worauf ich hinaus möchte, so banal die Grenzen/Regeln für Dich sind, für andere sind sie relevant, es muss nicht gleich bedeuten man denkt, der Hund übernehme die Weltherrschaft. ;)
Versteh ich absolut- du kennst dich ja aber rund um den Hund auch prima aus- unsere Tür ist zum Beispiel sehr schwer und fliegt schnell zu, gehen die hinter mir, ist das Verletzungsrisiko echt hoch…
Nun höre ich aber immer wieder von selbsternannten Experten- dass man dem Hund so zeigt wer der Boss ist und da wird das knallhart durchgesetzt- danach großes Erstaunen, dass Bello trotzdem noch nicht hört- ich denke du weißt, was ich meine…
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 23:23
Versteh ich absolut- du kennst dich ja aber rund um den Hund auch prima aus- unsere Tür ist zum Beispiel sehr schwer und fliegt schnell zu, gehen die hinter mir, ist das Verletzungsrisiko echt hoch… Nun höre ich aber immer wieder von selbsternannten Experten- dass man dem Hund so zeigt wer der Boss ist und da wird das knallhart durchgesetzt- danach großes Erstaunen, dass Bello trotzdem noch nicht hört- ich denke du weißt, was ich meine…
Oh Du verwechselst mich, es sind meine ersten Hunde. 🙈
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 23:26
Ich muss persönlich zugeben, dass ich meinen Hund eher legere erziehe und keinen Mehrwert darin sehe, dass sie zB perfekt bei meinem Bein bleibt während ihren Spaziergängen. Ich hab lieber wenige Regeln, die konsequent eingehalten werden. Grenzen müssen denk ich aber immer gesetzt werden. Ich arbeite hier auch mit blocken und Stimmlage. Auch korregiere ich oft schon bevor das unerwünschte Verhalten startet. (Verbal) Was ich richtig schlimm finde, sind zB Hunde die fremde Menschen durch anspringen begrüßen. Wenn der Besitzer wenigstens den Hund korregiert ist sowas natürlich auch nicht schlimm, kann ja passieren. Oft erlebe ich es aber auch das gar nicht darauf reagiert wird.
 
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Dimitri
18. Nov. 23:36
Ich muss persönlich zugeben, dass ich meinen Hund eher legere erziehe und keinen Mehrwert darin sehe, dass sie zB perfekt bei meinem Bein bleibt während ihren Spaziergängen. Ich hab lieber wenige Regeln, die konsequent eingehalten werden. Grenzen müssen denk ich aber immer gesetzt werden. Ich arbeite hier auch mit blocken und Stimmlage. Auch korregiere ich oft schon bevor das unerwünschte Verhalten startet. (Verbal) Was ich richtig schlimm finde, sind zB Hunde die fremde Menschen durch anspringen begrüßen. Wenn der Besitzer wenigstens den Hund korregiert ist sowas natürlich auch nicht schlimm, kann ja passieren. Oft erlebe ich es aber auch das gar nicht darauf reagiert wird.
Ich würde vielleicht auch legerer erziehen, wenn ich keinen triebigen großen starken Hund hätte. Da gehört eben dazu, einen viel strengeren Erziehungsstil zu pflegen und nicht ganz so nachsichtig zu sein. Die 90kg Dogge aus der Nachbarschaft hat Frauchen auch schon mal gute 10 m über dem Boden geschleift. Das muss nicht sein. Hätte ich nen Hund, der nur 20 kg wiegt, wäre es nicht so. Den kann man mal eben halten, wenn er ausbricht, mit dem doppelten Gewicht nicht.

Vielleicht wäre ich auch einer der Kleinhundehalter mit unerzogenen Hunden🤷.
 
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Mia
18. Nov. 23:43
Oh Du verwechselst mich, es sind meine ersten Hunde. 🙈
Vielleicht sogar besser- noch ganz unverdorben 😜
Die Erfahrungen mit meinen großen Rassen vorher, haben mir nämlich bei meinen kleinen Terriern jetzt kaum was genützt- ganz andere Nummer….