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Simone
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 543
zuletzt 31. Mai

Gewaltfrei erziehen

Ich möchte einmal ein fiktives Szenario entwerfen : Ich erziehe mein Kind mit der Methode "Wasserspritzflasche" damit es tut was ich sage. Das wird funktionieren bis das Kind einen Kopf größer ist als ich. Auch einem nervigen Kollegen oder gar meinem Chef gegenüber wäre meine Methode nicht angebracht. Spätestens jetzt bräuchte ich eine sinnvolle Methode um meine Forderungen durchzusetzen, nämlich Kommunikation, Argumentation und adäquate Konsequenzen basierend auf Verständnis. Warum glauben manche, dass das bei der Hundeerziehung anders ist? Ich bin der Meinung, jeder Mensch, jedes Nutz- und Haustier haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Denn Gewalt funktioniert (leider) nur bei kleinen, schwächeren Menschen oder Tieren, aber wehe wenn die groß werden! Gerne lese ich dazu eure Meinungen....
 
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Jan
26. Mai 18:04
Letzten Endes geht es hier ja um die Verhältnismäßigkeit von Kraftanwendung zum Erreichen eines bestimmten Zieles. Und das kann auch verbal oder emotional sein. Wenn wir uns das Verhalten von Hunden untereinander ansehen und auf unser Zusammenleben adaptieren, ist das für mich der richtige Weg. Den meisten Hunden fällt es schwer „menschlich“ mit uns zu kommunizieren, also halte ich es für zweckmäßig, wenn wir unsere Kommunikation zum Hund seiner „Sprache“ anpassen. Auch bei Hunden wird Gewalt nur bis zu einem bestimmten Grad toleriert, bis dem „Täter“ ebenso gewaltsam seine Grenzen gezeigt werden. Wenn ein Hund (warum auch immer) für mich oder andere zur Gefahr wird, würde ich mich zur Not auch gewaltsam verteidigen. Für mich ist also entscheidend, von wem die Gewalt ausgeht, initial sollten wir Menschen uns da ein Beispiel an den Hunden nehmen, die in aller Regel sehr gut ohne Gewalt untereinander auskommen. Man muss aber auch sagen, dass Rudeltiere sehr gut mit Hierarchien klar kommen, sich unterordnen usw. , und das passt nicht so recht zum modernen Menschen. Es sei denn, der Mensch steht an der Spitze der Hierarchie, dann klappt’s wieder. Das wäre eine Erklärung für mich, warum so viele Hundehalter mit Gewalt ihren Hund erziehen.
 
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Esther
26. Mai 18:10
Man muss sich einfach mal die Definition von Gewalt durchlesen 🤷🏻‍♂️ Und das sollte hier auch klar definiert werden ! Eine übermäßige Gewalt im Sinne von Schlagen treten ( was ja eher schon ins misshandeln geht ) geht gar nicht und ist super kontra produktiv! Aber wenn es verhältnismäßig ist wie schnauzgriff Ruck an der Leine Stoß in die Seite Oder auch ne Wasserflasche ist es vollkommen ok ! Aber auch hier bei ist darauf zu achten was für einen Charakter Hund hab ich und dem entsprechend muss auch meine Korrektur angepasst werden! Ich nutze bei meinem Hund die Wasserflasche als letztes Mittel und es klappt ohne Probleme, er hat weder Angst vor Wasser noch vor der Flasche! Was man außerdem nicht vergessen darf, Hunde untereinander erziehen sich auch mit Gewalt, warum soll der Mensch sich jetzt mit dem Hund hinsetzen und die Situation ausdiskutieren wenn’s mit na einfachen körperlichen Korrektur getan wäre 🤷🏻‍♂️
Klar, wenn man den Typ Hund dafür hat, dann klappt das gut! Ich stampfe, wenn meiner anfängt zu pöbeln und das holt ihn in die Aufmerksamkeit zurück. Dann kann ich ihn für Blickkontakt wieder belohnen. Es gibt ja nicht nur mit oder ohne Gewalt. Das Maß ist entscheidend.
 
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Tobias
26. Mai 19:19
Spannendes Thema. Aber ein Aspekt fehlt mir in der Ganzen Diskussion immer wieder, der Kontext. Geht es um Training, also dem Hund etwas neues beizubringen, oder um Sport? Oder geht es um Erziehung, für mich grob das Aufstellen von Alltagsregeln, und natürlich auch deren Einhaltung. Das macht für mich schon einen großen Unterschied. Im Training und Aufbau von Übungen hat "Gewalt" für mich nichts zu suchen und ist da auch aus meiner Sicht super Kontraproduktiv. Geht es um Erziehung ist das für mich schon eine andere Sache. Ich glaube das man sich nicht darum streiten muss das man seinem Hund (und auch jedem anderen Lebewesen) keine Schmerzen zufügen soll, aber der Begriff wurde ja sehr weit gefasst. Aber auch hier sehe ich es so das die Mittel der Situation angepasst sein müssen, also fair sein müssen. Damit meine ich das Sie dem Hund, der Möglichkeit von Hund und Herrchen/Frauchen entsprechen müssen. Je nach Hund und Situation kann ein Wasserspritzer, eine Trainingsdisc, ein Schnauzgriff, ein Stupser angebracht sein. Das alles per se zu verteufeln ist für mich eine ideologische Verzerrung. Wenn man Hunde untereinander sieht ist Aggression Teil des normalen Verhaltens und auch leicht verständlich. Also kann ich auch Mal drohend reagieren (Stimme, Körperhaltung, Einschränkung, was ja nach obiger Definition auch schon Gewalt ist.) und wenn mein Hund dann noch nicht reagiert mache ich deutlich daß ich es auch so meine, aber halt angemessen... Beispiel: Ich sitze am Tisch und will gerade in Ruhe gelassen werden. (Klar könnte ich sie jetzt per Kommando auf die Decke schicken... aber ich will ja meine Ruhe und nicht meinen Hund auf der Decke.) Ich gucke sie hält an und sag ihr ein Ab... Das wird aber ignoriert und sie stubst mich weiter mit der Nase an. Dann kann ich ihr auch leicht über die Schnauze greifen und mein "Anliegen" noch einmal unterstreichen.... Lässt sie es dann immer noch nicht kann ich aufstehen und Sie zurück drängen, bis sie den Abstand hält den ich gerne hätte. Ich sehe das als völlig natürlich. Ich setze damit eine Grenze... Mit sanfter Gewalt, aber aus meiner Sicht angemessen, und mein Hund hat es verstanden. Die Beziehung ist dadurch auch nicht Kaputt... Also warum nicht? Ein anderes Beispiel, diesmal nicht so nett. Mein Hund ist wenn wir losgehen immer etwas unter Spannung. (Kleines Temperamentbündel) Regel draussen ist... Ich bin für die Sicherheit und den Schutz zuständig. Manchmal glaubt Sie mir das aber nicht, dann geht es mit ihr durch... Bei Hundebegnungen wenn der andere Hund an der Leine ist kommt deshalb bei mir das Kommando Ran. (Wie Fuss, aber halt nicht exakt.) Nimmt sie dass nicht an oder lässt sich ablenken, dann Stubse ich sie auch leicht an. Nicht um ihr weh zu tun (das tut es auch nicht), sondern um Sie aus ihrer Tunnelsicht heraus zu holen. Der Deal ist geht es gut gibt's einen Keks, wenn nicht gibt es "Ärger". Ich fordere damit bei ihr ein das sie meine Regeln einhällt. Finde ich jetzt auch nicht Schlimm.... Meinem Hund ist nichts passiert, die Bindung hat nicht gelitten, aus meiner Sicht sogar im Gegenteil, ich bin verlässlich und berechenbar. Unfair war es auch nicht.... Also? Letzte Stufe ist dann für mich das Tabu... also Verhalten das gar nicht geht weil es meinen Hund oder andere gefährdet. Beispiel... Ich bin mit ihr unterwegs zu ihrer besten Freundin, sie ist wieder einmal komplett aufgeregt, an der Leine es kommt ein Fahrrad... Sie aus ihrer aktuellen Lage geht nach vorne Springt in die Leine und Bellt das Fahrrad an. An dieser Stelle habe ich auch kein Problem damit meinen Hund zu legen und ihm damit zu sagen dass das ein totaler Fehlgriff war den ich auf keinen Fall dulde. Hab ich dem Hund weh getan? Nein... Sie hat sich direkt fallen lassen und auf den Rücken gelegt und mir signalisiert...ok... verstanden. Danach sind wir ruhig weiter gegangen. Hat der Beziehung auch nicht geschadet. Sind schon ein paar Stufen die man voneinander abgrenzen kann. Zumindest tue ich das für mich. Schnauzgriff und mal abdrängen kommt öfter vor. Das anstupsen schon viel viel seltener. Und legen.... am besten gar nicht. Bisher so 2-3 Mal immer in anderen Situationen. Allerdings das so als Allheilmittel zu sehen ist auch nicht richtig, dessen bin ich mir bewusst. Für uns als Team funktioniert es aber sehr gut. Nur loben und verhalten aufbauen ist das eine... ab und zu muss aber auch Mal eine verständliche dem Hund angepasste Grenze sein. Anderes Beispiel ... Mein Hund findet gerade einen Hasen spannend und ich rufe Sie.... Wer da wohl gewinnt? Da kann man sich auch Mal mit Wasser oder einer Disk, oder einem Stück Erda das vor ihren Füssen landet Gehör verschaffen... (Bevor sie ganz im Tunnel ist) Gott sei Dank hat meine Dame nicht so einen ausgeprägten Jagdtrieb, da hat das gut geholfen. Ich will damit jetzt auch nicht Werbung für"Gewalt" machen, aber ich für mich sehe das als natürlich angepasst und verständlich. Wobei ich auch ein Freund davon bin die Situation nach Möglichkeit vorher so zu gestalten das kein Konflikt entsteht. Was für mich aber klar ist ... Kein Mittel ist das Allheilmittel für jede Situation und sich immer nur auf diese Art durchzusetzen ist falsch und stört auch die Beziehung. Wenn es aber fair und angemessen und ohne Schmerzen ist und ohne den Hund zu verstören, dann passt das so für mich. Jedes Mensch-Hund Team ist da aber ganz individuell gestrickt. Für unsere Mali bricht die Welt zusammen wenn man lauter wird, und meine Hundedame fragt noch Mal nach ob ich es wirklich so gemeint habe und ob wirklich sie gemeint ist. Entschuldigt den langen Text, könnte mich bei dem Thema nicht zurück halten. Finde es komplex und Spannend.
 
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Simone
26. Mai 19:39
Spannendes Thema. Aber ein Aspekt fehlt mir in der Ganzen Diskussion immer wieder, der Kontext. Geht es um Training, also dem Hund etwas neues beizubringen, oder um Sport? Oder geht es um Erziehung, für mich grob das Aufstellen von Alltagsregeln, und natürlich auch deren Einhaltung. Das macht für mich schon einen großen Unterschied. Im Training und Aufbau von Übungen hat "Gewalt" für mich nichts zu suchen und ist da auch aus meiner Sicht super Kontraproduktiv. Geht es um Erziehung ist das für mich schon eine andere Sache. Ich glaube das man sich nicht darum streiten muss das man seinem Hund (und auch jedem anderen Lebewesen) keine Schmerzen zufügen soll, aber der Begriff wurde ja sehr weit gefasst. Aber auch hier sehe ich es so das die Mittel der Situation angepasst sein müssen, also fair sein müssen. Damit meine ich das Sie dem Hund, der Möglichkeit von Hund und Herrchen/Frauchen entsprechen müssen. Je nach Hund und Situation kann ein Wasserspritzer, eine Trainingsdisc, ein Schnauzgriff, ein Stupser angebracht sein. Das alles per se zu verteufeln ist für mich eine ideologische Verzerrung. Wenn man Hunde untereinander sieht ist Aggression Teil des normalen Verhaltens und auch leicht verständlich. Also kann ich auch Mal drohend reagieren (Stimme, Körperhaltung, Einschränkung, was ja nach obiger Definition auch schon Gewalt ist.) und wenn mein Hund dann noch nicht reagiert mache ich deutlich daß ich es auch so meine, aber halt angemessen... Beispiel: Ich sitze am Tisch und will gerade in Ruhe gelassen werden. (Klar könnte ich sie jetzt per Kommando auf die Decke schicken... aber ich will ja meine Ruhe und nicht meinen Hund auf der Decke.) Ich gucke sie hält an und sag ihr ein Ab... Das wird aber ignoriert und sie stubst mich weiter mit der Nase an. Dann kann ich ihr auch leicht über die Schnauze greifen und mein "Anliegen" noch einmal unterstreichen.... Lässt sie es dann immer noch nicht kann ich aufstehen und Sie zurück drängen, bis sie den Abstand hält den ich gerne hätte. Ich sehe das als völlig natürlich. Ich setze damit eine Grenze... Mit sanfter Gewalt, aber aus meiner Sicht angemessen, und mein Hund hat es verstanden. Die Beziehung ist dadurch auch nicht Kaputt... Also warum nicht? Ein anderes Beispiel, diesmal nicht so nett. Mein Hund ist wenn wir losgehen immer etwas unter Spannung. (Kleines Temperamentbündel) Regel draussen ist... Ich bin für die Sicherheit und den Schutz zuständig. Manchmal glaubt Sie mir das aber nicht, dann geht es mit ihr durch... Bei Hundebegnungen wenn der andere Hund an der Leine ist kommt deshalb bei mir das Kommando Ran. (Wie Fuss, aber halt nicht exakt.) Nimmt sie dass nicht an oder lässt sich ablenken, dann Stubse ich sie auch leicht an. Nicht um ihr weh zu tun (das tut es auch nicht), sondern um Sie aus ihrer Tunnelsicht heraus zu holen. Der Deal ist geht es gut gibt's einen Keks, wenn nicht gibt es "Ärger". Ich fordere damit bei ihr ein das sie meine Regeln einhällt. Finde ich jetzt auch nicht Schlimm.... Meinem Hund ist nichts passiert, die Bindung hat nicht gelitten, aus meiner Sicht sogar im Gegenteil, ich bin verlässlich und berechenbar. Unfair war es auch nicht.... Also? Letzte Stufe ist dann für mich das Tabu... also Verhalten das gar nicht geht weil es meinen Hund oder andere gefährdet. Beispiel... Ich bin mit ihr unterwegs zu ihrer besten Freundin, sie ist wieder einmal komplett aufgeregt, an der Leine es kommt ein Fahrrad... Sie aus ihrer aktuellen Lage geht nach vorne Springt in die Leine und Bellt das Fahrrad an. An dieser Stelle habe ich auch kein Problem damit meinen Hund zu legen und ihm damit zu sagen dass das ein totaler Fehlgriff war den ich auf keinen Fall dulde. Hab ich dem Hund weh getan? Nein... Sie hat sich direkt fallen lassen und auf den Rücken gelegt und mir signalisiert...ok... verstanden. Danach sind wir ruhig weiter gegangen. Hat der Beziehung auch nicht geschadet. Sind schon ein paar Stufen die man voneinander abgrenzen kann. Zumindest tue ich das für mich. Schnauzgriff und mal abdrängen kommt öfter vor. Das anstupsen schon viel viel seltener. Und legen.... am besten gar nicht. Bisher so 2-3 Mal immer in anderen Situationen. Allerdings das so als Allheilmittel zu sehen ist auch nicht richtig, dessen bin ich mir bewusst. Für uns als Team funktioniert es aber sehr gut. Nur loben und verhalten aufbauen ist das eine... ab und zu muss aber auch Mal eine verständliche dem Hund angepasste Grenze sein. Anderes Beispiel ... Mein Hund findet gerade einen Hasen spannend und ich rufe Sie.... Wer da wohl gewinnt? Da kann man sich auch Mal mit Wasser oder einer Disk, oder einem Stück Erda das vor ihren Füssen landet Gehör verschaffen... (Bevor sie ganz im Tunnel ist) Gott sei Dank hat meine Dame nicht so einen ausgeprägten Jagdtrieb, da hat das gut geholfen. Ich will damit jetzt auch nicht Werbung für"Gewalt" machen, aber ich für mich sehe das als natürlich angepasst und verständlich. Wobei ich auch ein Freund davon bin die Situation nach Möglichkeit vorher so zu gestalten das kein Konflikt entsteht. Was für mich aber klar ist ... Kein Mittel ist das Allheilmittel für jede Situation und sich immer nur auf diese Art durchzusetzen ist falsch und stört auch die Beziehung. Wenn es aber fair und angemessen und ohne Schmerzen ist und ohne den Hund zu verstören, dann passt das so für mich. Jedes Mensch-Hund Team ist da aber ganz individuell gestrickt. Für unsere Mali bricht die Welt zusammen wenn man lauter wird, und meine Hundedame fragt noch Mal nach ob ich es wirklich so gemeint habe und ob wirklich sie gemeint ist. Entschuldigt den langen Text, könnte mich bei dem Thema nicht zurück halten. Finde es komplex und Spannend.
Vielen Dank für diese tolle anschauliche Ausführung der einzelnen Punkte. Ich habe hier noch nicht gelesen, dass jemand "Gewalt" definiert hat, oder habe ich es übersehen? Die Grenzen, wann Gewalt anfängt sind ja fließend und dafür sollte man immer sensibel bleiben.
 
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Simone
26. Mai 19:44
Letzten Endes geht es hier ja um die Verhältnismäßigkeit von Kraftanwendung zum Erreichen eines bestimmten Zieles. Und das kann auch verbal oder emotional sein. Wenn wir uns das Verhalten von Hunden untereinander ansehen und auf unser Zusammenleben adaptieren, ist das für mich der richtige Weg. Den meisten Hunden fällt es schwer „menschlich“ mit uns zu kommunizieren, also halte ich es für zweckmäßig, wenn wir unsere Kommunikation zum Hund seiner „Sprache“ anpassen. Auch bei Hunden wird Gewalt nur bis zu einem bestimmten Grad toleriert, bis dem „Täter“ ebenso gewaltsam seine Grenzen gezeigt werden. Wenn ein Hund (warum auch immer) für mich oder andere zur Gefahr wird, würde ich mich zur Not auch gewaltsam verteidigen. Für mich ist also entscheidend, von wem die Gewalt ausgeht, initial sollten wir Menschen uns da ein Beispiel an den Hunden nehmen, die in aller Regel sehr gut ohne Gewalt untereinander auskommen. Man muss aber auch sagen, dass Rudeltiere sehr gut mit Hierarchien klar kommen, sich unterordnen usw. , und das passt nicht so recht zum modernen Menschen. Es sei denn, der Mensch steht an der Spitze der Hierarchie, dann klappt’s wieder. Das wäre eine Erklärung für mich, warum so viele Hundehalter mit Gewalt ihren Hund erziehen.
Das ist auch ein sehr interessanter Aspekt, danke dafür!
 
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Simone
26. Mai 19:45
Menschen mit Hunden zu vergleichen macht keinen Sinn. Die meisten Hunde sind unerzogen, bzw. schwer erziehbar, weil Menschen ihre Hunde wie Menschen behandeln. Gewalt hat nichts in der modernen Hundeerziehung zu suchen. Wer mit neusten Erkenntnissen arbeitet und versteht wie ein Hund Hund sein kann, der kann auch gewaltfrei Maßregeln und bei gewünschtem Verhalten positiv bestärken. Einen Hund bei Fehlverhalten zu unterbrechen, oder ggf. zu Maßregeln bei z.B. dominantem Verhalten ist in Ordnung, aber die Sorte Provinzidiot die seinen Hund gewaltsam erzieht gibt ihm / ihr auch einen Klaps 10 Minuten nachdem er Mist gebaut hat. Der Hund versteht das nicht er bekommt einfach fürs Rumstehen eine gewischt. Ob der Hund dir in einer brisanten Situation genau vertraut?
Das sehe ich auch so....
 
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Dogorama-Mitglied
26. Mai 19:50
Bei Gewalt denke ich erst einmal an körperliche Gewalt wie schlagen..und psychische Gewalt ist so vielfältig und kaum zu beschreiben..das sollte man weder Tier noch Mensch antun. Ich glaube die meisten Hundebesitzer mögen ihren Hund und versuchen alles richtig zu machen..manchmal kann einem aber auch der Kragen platzen und man wird doch wütend..hilflos..ungeduldig..genervt..ich finde das normal..wenn man dann gegen besseren Wissens doch schimpft oder kurz laut wird ist das nicht gleich Gewalt..der Hund darf ruhig merken, wenn das Menschenrudel auch mal die Pappe aufhat😉Hunde unter sich die zusammen leben können sehr gut zeigen wenn sie sauer sind und auch beißen ..danach ist es wieder gut..also nicht schlagen und nicht mies behandeln..das wäre gewaltfreie Erziehung für mich..das Thema bitte oben halten😊wichtig! Grüße an Alle
 
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Dogorama-Mitglied
26. Mai 20:03
Beim Thema Gewalt geht meiner Meinung nach zu oft vergessen das nicht wir, also der Täter, entscheiden was Gewalt ist, sondern immer der Hund, also das Opfer. Und eine Korrektur über eine positive Strafe kann nur dann funktionieren wenn der Hund die Korrektur als etwas sehr unangenehmes, also Gewalt, empfindet. Wenn die Korrektur nicht als unangenehm und Gewalt empfunden werden würde hätte der Hund ja keinen Grund das verhalten nicht mehr zu zeigen.
 
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Petra
26. Mai 20:06
Beim Thema Gewalt geht meiner Meinung nach zu oft vergessen das nicht wir, also der Täter, entscheiden was Gewalt ist, sondern immer der Hund, also das Opfer. Und eine Korrektur über eine positive Strafe kann nur dann funktionieren wenn der Hund die Korrektur als etwas sehr unangenehmes, also Gewalt, empfindet. Wenn die Korrektur nicht als unangenehm und Gewalt empfunden werden würde hätte der Hund ja keinen Grund das verhalten nicht mehr zu zeigen.
Das ist in meinem Augen nicht ganz richtig, der Hund sieht so einige Sachen nicht als falsch, sondern für ihn normal .
 
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Dogorama-Mitglied
26. Mai 20:10
Das ist in meinem Augen nicht ganz richtig, der Hund sieht so einige Sachen nicht als falsch, sondern für ihn normal .
Ich denke er hat schon nicht unrecht. Jeder Hund empfindet etwas anderes schon als „Gewalt“. Für den einen kann eine Wasserflasche schon richtig übel sein und jemand anderes interessiert es gar nicht. Wir benennen es nur, nach unserem empfinden