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Simone
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Anzahl der Antworten 543
zuletzt 31. Mai

Gewaltfrei erziehen

Ich möchte einmal ein fiktives Szenario entwerfen : Ich erziehe mein Kind mit der Methode "Wasserspritzflasche" damit es tut was ich sage. Das wird funktionieren bis das Kind einen Kopf größer ist als ich. Auch einem nervigen Kollegen oder gar meinem Chef gegenüber wäre meine Methode nicht angebracht. Spätestens jetzt bräuchte ich eine sinnvolle Methode um meine Forderungen durchzusetzen, nämlich Kommunikation, Argumentation und adäquate Konsequenzen basierend auf Verständnis. Warum glauben manche, dass das bei der Hundeerziehung anders ist? Ich bin der Meinung, jeder Mensch, jedes Nutz- und Haustier haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Denn Gewalt funktioniert (leider) nur bei kleinen, schwächeren Menschen oder Tieren, aber wehe wenn die groß werden! Gerne lese ich dazu eure Meinungen....
 
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Mia
29. Mai 17:22
Ich möchte mich bitte dazu nicht mehr weiter äußern, der Vorfall war nur als Beispiel gemeint, dass eine vermeintlich "kleine Korrektur" für einen Hund unter Umständen schlimmer ausfällt als wahrscheinlich gedacht.
Das bezieht man natürlich in die Arbeit mit Trainer*in und seinem Hund mit ein- da wurden ausgiebige Gespräche geführt, beobachtet, der Fokus lag grundsätzlich mehr auf mir, als auf meiner Hündin und meine Trainerin ist eine Seele von Mensch, mit einer wahnsinnigen Präsenz im Raum, die sehr feinfühlig und individuell arbeitet- und NIEMALS bei einen ängstlichen oder gehandicapten Hund zu etwas reizvolleren Methoden(Wasserflasche) greifen würde..
Resümee bezüglich Hedi-,,die ist ja rotzfrech 🐶🤪“..

Deshalb ist es auch so wichtig, sich zügig kompetente Hilfe zu suchen, um sich nicht vielleicht noch ein Problem mehr zu schaffen..
Ich würde jetzt ja auch nicht wegen meiner Erfolgserlebnisse jedem pauschal zur Wasserflasche raten!!
 
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Simone
29. Mai 17:24
In diesem Thread drehen wir uns langsam nur noch im Kreis. Ich bin trotzdem froh, dieses Thema angeregt zu haben, denn es kamen wirklich viele sehr gute Beiträge zu alternativen Methoden. Da kann sich jetzt jeder bedienen und sich das passende für seine Hunde-Erziehung heraus holen.
Danke für eure vielschichtigen Beiträge und Ansichten.
 
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Lena
29. Mai 17:31
Das bezieht man natürlich in die Arbeit mit Trainer*in und seinem Hund mit ein- da wurden ausgiebige Gespräche geführt, beobachtet, der Fokus lag grundsätzlich mehr auf mir, als auf meiner Hündin und meine Trainerin ist eine Seele von Mensch, mit einer wahnsinnigen Präsenz im Raum, die sehr feinfühlig und individuell arbeitet- und NIEMALS bei einen ängstlichen oder gehandicapten Hund zu etwas reizvolleren Methoden(Wasserflasche) greifen würde.. Resümee bezüglich Hedi-,,die ist ja rotzfrech 🐶🤪“.. Deshalb ist es auch so wichtig, sich zügig kompetente Hilfe zu suchen, um sich nicht vielleicht noch ein Problem mehr zu schaffen.. Ich würde jetzt ja auch nicht wegen meiner Erfolgserlebnisse jedem pauschal zur Wasserflasche raten!!
Ich bezog das Beispiel auch nicht unbedingt auf die Arbeit mit Trainern, wo im Beisein von Trainern korrigiert wird, die ja im Normalfall ein geschultes Auge haben, einfühlsam sind und auch (hoffentlich) eine fundierte Ausbildung haben.

Ich glaube aber, dass sehr viele, weil sie es im TV, oder auch bei ihrem eigenen Trainer sehen ihre Hunde dann auf eigene Faust (und teilweise nicht besonders fachgerecht) anstupsen, kneifen etc. und eventuell garnicht sehen, oder nicht drüber nachdenken, dass ihr Hund ggf. vorher schon Schmerzen hatte und diese vermeintlich kleine "Korrektur" dadurch wesentlich schlimmer ist als sie denken. 😊
 
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Nadine
29. Mai 20:40
Fakt ist, man sollte immer mit der sanften Methode einsteigen ... Sei es Klicker, Leckerli, überschwängliches Loben oder sonst was. Wenn das aber einfach keinen Anreitz bei dem Hund findet oder es aber die Situation nicht anders zu lässt, muss man auch auf die Körpersprache zurückgreifen dürfen. Es handelt sich hier um Tiere. Und nur weil ich meinem Hund einen "Rempler" verpasse für unerwünschtes Verhalten weil ich z.b eine Gefahrensituation habe, ist das noch lange keine schlechte Art einen Hund zu erziehen. Eure Ideen sind wirklich nicht schlecht und immer der erste Weg aber es gibt einfach schwierige Hunde... Trotzige und auch sehr sture oder aggressive Hunde, die es genauso verdient haben eine Familie zu haben. Und mit genau diesen muss man ab und an auch einfach anders kommunizieren. Das wir unsere Familienmitglieder nicht verletzen versteht sich wohl von selbst. Aber es ist einfach ein riesen Unterschied zwischen mit Hand und Fuß leicht korrigieren und einem Magenschwinger... Man sollte immer individuell auf seinen Hund eingehen. Ich hätte meinem einäugigen Australien Shepard auch keinen "Schups" verpasst. War aber auch einfach nicht nötig obwohl er fast taub und halb blind war. Mogli mein tageweise pupertierender Russe ist einfach ein anderes Kaliber und das ist okay, weil ich genau weiss wie ich ihn auf den Boden zurück bringen kann, wenn er einen Höhenflug bekommt. Und es tut ihm wirklich nicht weh. Im Gegenteil. Nach jedem Gassi gehen und jeder Lektion ist er happy und zufrieden. Und er ist der beste Familienhund den ich mir wünschen könnte.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Mai 09:50
Natürlich interessiert es mich.. Du hast also unabhängig von deiner Ausbildung auch persönlich schlechte Erfahrungen mit anderen Trainingsmaßnahmen gemacht.. Du schaffst es durch ausschließlich positive Verstärkung mit deinen Hunden zu trainieren- wunderbar 👍 Damit wird realistisch betrachtet aber nun mal nicht jedem Hund-Mensch-Gespann gerecht.. Ich würde mir insgesamt für dieses Forum wünschen, dass auch die Dinge toleriert werden, die von der Idealvorstellung abweichen... Als Therapeut bedient man sich auch einem gewissen Schema F + Bedürfnisse des einzelnen, den einen musst du ganz sensibel führen, der nächste braucht klare Ansagen- Ich sehe genau da den Grund für so unglaublich viele Möglichkeiten der Hundeerziehung- siehe vergangener Forenbeitrag..
Es gibt zum Lernverhalten und allgemein zur Psyche des Hundes divers Studien und Untersuchungen. Die kommen nahezu alle zum Schluss das Erziehung über Positive Verstärkung und ohne Strafen für den Hund am besten und nachhaltigsten ist und das positiv aufgebautes auch am zuverlässigsten funktioniert.

Es gibt verschiedene Statistiken, wie z.B zur Erfolgsrate bei der Blindenhundausbildung seit dem Wechsel zu einer Ausbildung die auf positive Veränderungen beruht die das ebenfalls untermauern

Es gibt da draussen unzählige Trainer und Menschen-Hund Teams die rein über Positive Verstärkung und Gewaltfrei erziehen und trainieren und Erfolge erzielen, und das mit den unterschiedlichsten Hundetypen und auch mit Hunden mit einer schwierigen Vorgeschichte und Verhaltensauffälligkeiten.

Darüber zu diskutieren ob Gewaltfreie Erziehung mit jedem Hund möglich ist ist in etwa so sinnvoll wie darüber zu diskutieren ob Wasser nass ist.

Und wer denkt das es in Gewaltfrei nur ein Schema F gibt hat sich entweder nie richtig damit auseinander gesetzt oder es nicht verstanden.

Aber wie heisst es so schön, Gewalt fängt da an wo wissen Endet.

Und damit verabschiede ich mich aus der Diskussion hier.
 
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Cornelia
30. Mai 12:36
Mensch und Tier zwei Welten. Wasserflasche einsetzen kommt auf Hund und Situation an, habe ich nie gemacht, ist aber nicht immer falsch und schlecht.
Bitte mehr auf die natürliche Beziehung zum Hund setzen. Mehr sage ich nicht dazu, weil mir einige in Facebook gesagt haben, ich darf nicht von Rudelführung reden. Trotzdem ist das der Schlüssel zum Hund, um ihn vor allen Dingen zu schützen. Rudelführung ist niemals Gewalt, siehe Wolfsrudel. Lese Erik Zimen, Wölfe brauchen keine Wasserflaschen.
 
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Cornelia
30. Mai 13:13
Wo wohnst du? suche eine Mitstreiterin für eine vernünftige Hundeschule.
 
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Katrin
30. Mai 15:05
Wenn die Pferde vorher entwurmt wurden und dein Hund das dann frisst, kann er sehr krank davon werden. Da du nicht weisst welche Pferdeäpfel von einem frisch entwurmten Pferd stammen wäre ich da vorsichtig.
Nicht nur Wurmmittel. Auch andere Medikamentenrückstände.
 
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Nadine
30. Mai 15:23
Nicht nur Wurmmittel. Auch andere Medikamentenrückstände.
Stimmt da hast du Recht.
 
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Nadine
30. Mai 16:00
Der Begriff wie man es nennt ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Mensch die Regeln und Verhaltensweisen die gewünscht sind vorgibt. Ob ich mich jetzt als Rudelführer, Hundeführer, Freund oder Mama bezeichne ist dem Hund wohl egal. 😄