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Simone
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Anzahl der Antworten 543
zuletzt 31. Mai

Gewaltfrei erziehen

Ich möchte einmal ein fiktives Szenario entwerfen : Ich erziehe mein Kind mit der Methode "Wasserspritzflasche" damit es tut was ich sage. Das wird funktionieren bis das Kind einen Kopf größer ist als ich. Auch einem nervigen Kollegen oder gar meinem Chef gegenüber wäre meine Methode nicht angebracht. Spätestens jetzt bräuchte ich eine sinnvolle Methode um meine Forderungen durchzusetzen, nämlich Kommunikation, Argumentation und adäquate Konsequenzen basierend auf Verständnis. Warum glauben manche, dass das bei der Hundeerziehung anders ist? Ich bin der Meinung, jeder Mensch, jedes Nutz- und Haustier haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Denn Gewalt funktioniert (leider) nur bei kleinen, schwächeren Menschen oder Tieren, aber wehe wenn die groß werden! Gerne lese ich dazu eure Meinungen....
 
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Petra
28. Mai 17:49
Ja aber diese „ich-diskutiere-jeden-Mist-aus-Erziehung“ ist der Grund warum manche Kinder ihren Eltern so extrem auf der Nase rumtanzen. Ja man sollte immer mit einem Kind ins Gespräch gehen. Aber auch diese brauchen klare Grenzen und es gibt Sachen da diskutiere ich nicht die sind so Ende Schluss aus. Und bei der Pferdegeschichte bin ich ganz bei dir. Da ist alles nochmal deutlich ruppiger. Ja Pferde sind wahnsinnig sensibel aber sind halt einfach ein paar Kilo mehr als beim Hund die Querschießen. Und wenn da von Anfang an nicht klar gearbeitet wird hast unter Umständen nen respektlosen Gaul der dich ohne zu Zögern mit seinen 750kg an die Wand drückt 😅
Jedes Lebewesen braucht Grenzen...keine Frage. Es kommt halt immer darauf an, wie man sie setzt 😘 Boah, kennt ihr nur schlecht erzogene Zossen, ich kenn zum Glück auch so feine, da reicht fast ein Blick...und sollte das nicht Fernziel jeglicher Erziehung sein ?
 
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Petra
28. Mai 17:58
Ablenkung Umlenkung... Ich wünsch mir, dass mein Hund die Situation normal meistert.... Ohne Wurstliebe. Blicke sammel ich auch gerne - sind aber nur Grundlage für kommunizierende Arbeit - nicht für ein einhalten der Abläufe in dem Fall. Ich find alles ok soetwas bei nem einmaligen Tierarztbesuch anzuwenden, aber in Alltagssituationen ? Immer ne Wurst bei haben ? Immer einen Zirkus für den Hund betreiben ? ... 🤔 Wenn er schlicht bleiben soll, wo er ist ?!...
Du belohnst doch nur am Anfang mit Wurst oder Leckerchen. Mittlerweile kriegt mein Hund nur noch verbales Lob, wenn er mich anschaut. Es geht doch um den Weg dahin...
Also bei uns ist das so 😘
 
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R
28. Mai 18:00
Ja aber diese „ich-diskutiere-jeden-Mist-aus-Erziehung“ ist der Grund warum manche Kinder ihren Eltern so extrem auf der Nase rumtanzen. Ja man sollte immer mit einem Kind ins Gespräch gehen. Aber auch diese brauchen klare Grenzen und es gibt Sachen da diskutiere ich nicht die sind so Ende Schluss aus. Und bei der Pferdegeschichte bin ich ganz bei dir. Da ist alles nochmal deutlich ruppiger. Ja Pferde sind wahnsinnig sensibel aber sind halt einfach ein paar Kilo mehr als beim Hund die Querschießen. Und wenn da von Anfang an nicht klar gearbeitet wird hast unter Umständen nen respektlosen Gaul der dich ohne zu Zögern mit seinen 750kg an die Wand drückt 😅
Diskutieren und reden sollte man auseinanderhalten können , wenn man den anspruchsvolleren weg wählt. Absolut meine Meinung ! 👍

Was ich da hinzufügen möchte, ist auch die fehlende "Platzierung". Eine fünfjährigen, ein Säugling und auch kein Teeny hat das Recht seine falsche Meinung zu Lasten der Familie zu stellen. Da muss sich nicht Mutti, oder Papi dem Kind zuliebe bücken - sondern der Spross muss lernen Frustration zu ertragen und ja autoritär geht das nem Lebewesen sogar leichter in den Kopf 🤔

Ähnlich ist es bei Hunden ... Nahe dem Reitsport ( da ist man dann schneller durchgefallen mit der pferdflüstern ist flüstern Geschichte 😂)
Hunde sind weder Pferd noch Kind noch Fluchttier oder was auch immer man da erstmal reininterpretiert. Ich denke auch das viele die Liebe nicht in die Abhängigkeit des Hundes stellen möchten. Wäre ja ein schlechtes erwachen, wenn es einem nicht in allem Recht gibt...
Da muss sich aber immer jeder selbst an die Nase fassen - ich auch- denn wir sind irgendwie wahnsinnig. Wir leben mit und für den Hund, der eigentlich existiert um für uns da zu sein und nicht umgedreht 🙈

Antiautoritäre Erziehung beim Rudelraubtier Hund ? Ist für mich wie vegane Ernährung für Fleischfresser.
Gewaltlos gerne , aber deutlich stärke zeigen wird für viele der Weg in die bessere Integration sein.
 
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Jasmin
28. Mai 18:39
Jedes Lebewesen braucht Grenzen...keine Frage. Es kommt halt immer darauf an, wie man sie setzt 😘 Boah, kennt ihr nur schlecht erzogene Zossen, ich kenn zum Glück auch so feine, da reicht fast ein Blick...und sollte das nicht Fernziel jeglicher Erziehung sein ?
Meine Reitbeteiligung ist so ein ganz feines Pferd. Da reicht mittlerweile ein Gedanke. Der hört besser wie die meisten Hunde. Aber er ist dann doch eher eine Ausnahme. Zumal ich schon immer ein Faible für die Pferde mit Special Effects hatte. Und da ist Reiter an der Boxentür abstreifen oder hinterherschleifen sowie über den Haufen trampeln, in die Schulter beißen etc. So ein paar Beispiele. Und da fehlt es dann schlichtweg an Erziehung und Respekt. Also ja Pferde können unglaublich fein sein wenn sie von Anfang an klar gearbeitet werden. Dann sind Sie dementsprechend (zumindest wenn die Genetik mitmacht) aber gibt halt wirklich viele andere. Aber das schweift zu sehr ab 😅
 
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Esther
28. Mai 19:37
Du belohnst doch nur am Anfang mit Wurst oder Leckerchen. Mittlerweile kriegt mein Hund nur noch verbales Lob, wenn er mich anschaut. Es geht doch um den Weg dahin... Also bei uns ist das so 😘
Mein Hund würde sich veräppelt vorkommen, wenn er für gleiche Taten nicht mehr 'entlohnt' wird. Ich würde nicht mehr arbeiten gehen, wenn mein Boss mich nicht mehr bezahlt, sondern mir nurnoch sagt 'gut gemacht!'. Deswegen ist es für mich wichtig, dass er auch ohne Leckerchen gehorcht. Klar, das Ganze kann man positiv aufbauen und man kann auch super mit Leckerchen arbeiten, aber es braucht mehr als Futter, um sich den Respekt eines Tieres (sei es Hund/Pferd/Katze) zu erarbeiten.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Mai 20:31
Natürlich ist Hund Hund und Mensch Mensch, das ist klar ...einem Menschen kann ich erklären, warum und wieso. Aber Kleinkinder, Hunde, Pferde ...ich seh da schon Parallele in der Erziehung, oder ...ich habe noch keine Antwort gekriegt, es würde mich einfach interessieren. Ich lasse mich gerne belehren, Wenn es nicht so ist...😘
Ich sehe da Parallelen in der Bindung. Und manche Dinge, wie z.B. positive Verstärkung, Konditionierung und Bestrafung wird bei Tier und Mensch bewusst eingesetzt.
Nur glaube ich das Verhaltensweisen gerne falsch interpretiert oder vermenschlicht werden. Z.B. wenn ein Hund immer mit im Bett schlafen soll und sich nie zurück ziehen darf.
 
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Simone
28. Mai 21:01
Ich sehe da Parallelen in der Bindung. Und manche Dinge, wie z.B. positive Verstärkung, Konditionierung und Bestrafung wird bei Tier und Mensch bewusst eingesetzt. Nur glaube ich das Verhaltensweisen gerne falsch interpretiert oder vermenschlicht werden. Z.B. wenn ein Hund immer mit im Bett schlafen soll und sich nie zurück ziehen darf.
Ich vergleichen gerne Menschen mit Tieren. Man kann da vieles übertragen, aber eben nicht alles. Aber meiner Meinung nach ist Erziehung halt Erziehung, das heißt : einer hat die Macht zu bestimmen, der andere soll Grenzen oder Regeln lernen. Deshalb meine ich, dass man da durchaus übergreifend Parallelen ziehen kann.
Und wer Macht hat, kann diese (auch unwillentlich) missbrauchen. Das macht dieses Thema so emotional und schwierig.
 
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Petra
28. Mai 21:43
Mein Hund würde sich veräppelt vorkommen, wenn er für gleiche Taten nicht mehr 'entlohnt' wird. Ich würde nicht mehr arbeiten gehen, wenn mein Boss mich nicht mehr bezahlt, sondern mir nurnoch sagt 'gut gemacht!'. Deswegen ist es für mich wichtig, dass er auch ohne Leckerchen gehorcht. Klar, das Ganze kann man positiv aufbauen und man kann auch super mit Leckerchen arbeiten, aber es braucht mehr als Futter, um sich den Respekt eines Tieres (sei es Hund/Pferd/Katze) zu erarbeiten.
Da ist halt jeder anderes...ich sag’s mal so, als Welpe hat meiner fürs Sitz wesentlich mehr Lecker gekriegt . Heute wird er auch gelobt, aber nicht immer Leckerchen, da reicht auch klaaaasse oder Feeein. ...und fürs draußen Kacka oder Pipi gar nicht mehr 🤪
 
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Dogorama-Mitglied
28. Mai 22:07
Ich vergleichen gerne Menschen mit Tieren. Man kann da vieles übertragen, aber eben nicht alles. Aber meiner Meinung nach ist Erziehung halt Erziehung, das heißt : einer hat die Macht zu bestimmen, der andere soll Grenzen oder Regeln lernen. Deshalb meine ich, dass man da durchaus übergreifend Parallelen ziehen kann. Und wer Macht hat, kann diese (auch unwillentlich) missbrauchen. Das macht dieses Thema so emotional und schwierig.
Kindererziehung sollte nichts mit Macht zu tun haben. Das als solches zu bezeichnen finde ich widerlich. Kindererziehung sollte auf Augenhöhe stattfinden. Stichwort Adultismus! 😊
 
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Dogorama-Mitglied
29. Mai 07:54
Ablenkung Umlenkung... Ich wünsch mir, dass mein Hund die Situation normal meistert.... Ohne Wurstliebe. Blicke sammel ich auch gerne - sind aber nur Grundlage für kommunizierende Arbeit - nicht für ein einhalten der Abläufe in dem Fall. Ich find alles ok soetwas bei nem einmaligen Tierarztbesuch anzuwenden, aber in Alltagssituationen ? Immer ne Wurst bei haben ? Immer einen Zirkus für den Hund betreiben ? ... 🤔 Wenn er schlicht bleiben soll, wo er ist ?!...
Um zu erreichen, dass ein Hund das irgendwann mal meistert, mache ich das so lange, bis es verinnerlicht wurde. Natürlich werden die Methoden und Belohnungen im Laufe der Zeit schwächer.

Und ja, ich habe bis es gut klappt und ich mich verlassen kann immer ein tolles Leckerchen oder Spielzeug bei mir.

Als Zirkus empfinde ich es nicht, schließlich bespaße ich ihn nicht, sondern setze meine Mittel gezielt ein.