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Simone
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 543
zuletzt 31. Mai

Gewaltfrei erziehen

Ich möchte einmal ein fiktives Szenario entwerfen : Ich erziehe mein Kind mit der Methode "Wasserspritzflasche" damit es tut was ich sage. Das wird funktionieren bis das Kind einen Kopf größer ist als ich. Auch einem nervigen Kollegen oder gar meinem Chef gegenüber wäre meine Methode nicht angebracht. Spätestens jetzt bräuchte ich eine sinnvolle Methode um meine Forderungen durchzusetzen, nämlich Kommunikation, Argumentation und adäquate Konsequenzen basierend auf Verständnis. Warum glauben manche, dass das bei der Hundeerziehung anders ist? Ich bin der Meinung, jeder Mensch, jedes Nutz- und Haustier haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Denn Gewalt funktioniert (leider) nur bei kleinen, schwächeren Menschen oder Tieren, aber wehe wenn die groß werden! Gerne lese ich dazu eure Meinungen....
 
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Nadine
28. Mai 14:21
Ich musste meinen eben beim spatzieren gehen auch mit meinem Fuß korrigieren. Folgende Situation: ich gehe mit meinem Hund an der Leine (links) und meinem drei Jährigen Sohn (rechts) an der Hand die Straße entlang. Ist gegenüber eine junge Dame die gerade mit ihrem Hund ein ich nenn es mal Tänzchen aufgeführt hat. Der Hund wollte vermutlich zu uns oder auch Stress machen konnte ich nicht gut erkennen da die Dame ja vor ihrem Hund hin und her gesprungen ist. Meinem ist nun das Spektakel auch aufgefallen, weil es auch wirklich interessant aussah und wie er manchmal halt so ist mit seinem Dickkopf wollte er rüber ziehen um besser sehen zu können, was da vor sich geht. Mir direkt vor die Beine... Also ich allein schon aus Reflex ihn unterm Laufen mit meinem Knie wieder in die richtige Position geschoben. Mogli ging daraufhin wieder anstandslos Fuß... Was ich damit sagen will, bestimmt sieht das für viele Hundehalter unsanft aus aber ich würde niemals in so einer Situation mit meinem Hund stehen bleiben den Weg blockieren und ihn in aller Ruhe korrigieren oder gar mit ihm eine Diskussion anfangen und ihn mit Worten voll quatschen wie es viele Hundehalter machen. Was soll ich sagen, Mogli ging glücklich seines Weges weiter, während die anderen ihren Tanz fortsetzten. 😅
 
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Petra
28. Mai 14:25
Das Prinzip ist schon ähnlich..zumindest wenn man sich die Lernpsychologie anschaut.. Gewünschtes Verhalten wird anerkannt und gelobt- unerwünschtes getadelt.. Nur ist Autoritäre Erziehung beim Kind ja völlig verpönt mittlerweile.. der Hund zieht nach und nach vielen Jahren Reitsport kann ich nur sagen- dagegen ist Hundeerziehung Kuschelkurs...viel viel Körpereinsatz.. Also eher nicht vergleichbar..
Na ja, es gibt ja auch positive Beispiele im Reitsport...aber leider auch sehr viele negative, da geb ich dir Recht. Und obwohl das auch so sensible, feine Wesen sind 😘
 
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Lena
28. Mai 14:39
Das könnte aber auch ein Problem an der ich nenns jetzt eif mal autoritätsfreien Erziehung sein, man muss halt ständig Ausschau halten und auf der Hut sein, dass einem nichts in der Erziehung dazwischen funkt. Wenn man mal zb das Fehlverhalten "zu einem anderen Hund rennen" nimmt: So weit ich gesehen habe ist man sich im Forum ja weitestgehend einig, dass fremde Hunde geblockt werden sollten, was je nach Begeisterung und Größe des Hundes ohne ein bisschen dagegenschieben nicht geht. Genau so kann wenn "nicht hochspringen" nicht klappt auch immer ein Mensch dabei sein, der rein instinktiv den Hund von sich schiebt, gleiches gilt beim Schnappen. Nun hat aber ein Hund wie deiner diese Form der menschlichen Kommunikation, die zT denke ich sehr instinktiv ist, nicht gelernt, weiß also mit dieser Form der Zurückweisung nicht umzugehen. Das sind natürlich Ausnahmesituationen, können sind aber nicht völlig auszuschließen und man muss halt sehr aufmerksam sein um es zu verhindern. Auch den Hund niemals zu ignorieren stelle ich mir schwer vor, spielst du denn immer mit deinen Hunden wenn sie darauf Lust haben?
Positives Training hat nichts mit autoritätsfrei zu tun... Autoritätsfrei wäre, wenn mein Hund alles machen könnte und dürfte was er will und das ist definitiv nicht so. Und nein, ich spiele nicht immer mit meinen Hunden, wenn sie das wollen, aber wenn ich mit meinen Hunden spazierengehe tue ich das ja auch für und mit den Hund und nehme ihn nicht als Dekoration mit auf "meinen" Spaziergang. Deshalb achte ich da auch darauf was mein Hund grade braucht und wenn das ein Spiel ist, dann bekommt er das. Meine Hunde haben aber auch gelernt, dass sie ruhig sind und auf ihrem Platz liegen während ich arbeite. Aber nicht indem ich sie jedesmal begrenze und zurück schiebe sobald sie eine Pfote vom Platz nehmen, sondern indem ich ihnen den Platz positiv verknüpft habe und nicht als Ort, wo sie abgelegt werden, wenn sie grade stören. Da meine Hunde nicht an Leuten hochspringen brauche ich mir auch darüber keine Gedanken machen, was wohl passiert wenn sie jemand fremden anspringen, der sie dann schubst... Und zum Thema blocken habe ich mich gar nicht geäußert. Aber auch blocken tue ich nicht, fremde Hunde nicht und meine erst Recht nicht. Das war jetzt mein letzter Beitrag zu dem Thema.

Wenn man es möchte kann man meiner Meinung nach jeden Hund positiv erziehen und trainieren und muss auch bei bestimmten Verhaltensweisen da keine Ausnahmen machen, wenn man bei bestimmten Problemen keine Idee hat, wie man es positiv trainieren kann fragt man einen Trainer, der hat sicherlich noch diverse Ideen dazu... 🤷🏻‍♀️ Und auch wenn jetzt noch mehr Rückfragen zu Fall X oder Fall Y kommen und "was wäre wenn?" Werde ich immer wieder positive Lösungswege suchen und finden 😉 wenn es dich ernsthaft interessiert, dann geh mal zu positiven Trainern und stelle ganz viele Fragen zu den diversen Problemen zu denen du selbst keinen positiven Ansatz findest. Da wirst du antworten bekommen. 😊 Und wenn da einer zu einer Wasserflasche rät (außer zum trinken) ist es kein positiver Trainer 😊
 
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Dogorama-Mitglied
28. Mai 15:35
Ich musste meinen eben beim spatzieren gehen auch mit meinem Fuß korrigieren. Folgende Situation: ich gehe mit meinem Hund an der Leine (links) und meinem drei Jährigen Sohn (rechts) an der Hand die Straße entlang. Ist gegenüber eine junge Dame die gerade mit ihrem Hund ein ich nenn es mal Tänzchen aufgeführt hat. Der Hund wollte vermutlich zu uns oder auch Stress machen konnte ich nicht gut erkennen da die Dame ja vor ihrem Hund hin und her gesprungen ist. Meinem ist nun das Spektakel auch aufgefallen, weil es auch wirklich interessant aussah und wie er manchmal halt so ist mit seinem Dickkopf wollte er rüber ziehen um besser sehen zu können, was da vor sich geht. Mir direkt vor die Beine... Also ich allein schon aus Reflex ihn unterm Laufen mit meinem Knie wieder in die richtige Position geschoben. Mogli ging daraufhin wieder anstandslos Fuß... Was ich damit sagen will, bestimmt sieht das für viele Hundehalter unsanft aus aber ich würde niemals in so einer Situation mit meinem Hund stehen bleiben den Weg blockieren und ihn in aller Ruhe korrigieren oder gar mit ihm eine Diskussion anfangen und ihn mit Worten voll quatschen wie es viele Hundehalter machen. Was soll ich sagen, Mogli ging glücklich seines Weges weiter, während die anderen ihren Tanz fortsetzten. 😅
In der Situation ist unsere Lösung Click für Blick mit Leckerchen in Laufrichtung oder weg vom Auslöser oder eine tolle Beschäftigung in die gewünschte Richtung. Da spart man sich dann das Blockieren und kann voller Freude weiterziehen ;-)
 
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R
28. Mai 15:56
In der Situation ist unsere Lösung Click für Blick mit Leckerchen in Laufrichtung oder weg vom Auslöser oder eine tolle Beschäftigung in die gewünschte Richtung. Da spart man sich dann das Blockieren und kann voller Freude weiterziehen ;-)
Ablenkung Umlenkung... Ich wünsch mir, dass mein Hund die Situation normal meistert.... Ohne Wurstliebe. Blicke sammel ich auch gerne - sind aber nur Grundlage für kommunizierende Arbeit - nicht für ein einhalten der Abläufe in dem Fall.
Ich find alles ok soetwas bei nem einmaligen Tierarztbesuch anzuwenden, aber in Alltagssituationen ? Immer ne Wurst bei haben ? Immer einen Zirkus für den Hund betreiben ? ... 🤔 Wenn er schlicht bleiben soll, wo er ist ?!...
 
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Dogorama-Mitglied
28. Mai 16:12
In der Situation ist unsere Lösung Click für Blick mit Leckerchen in Laufrichtung oder weg vom Auslöser oder eine tolle Beschäftigung in die gewünschte Richtung. Da spart man sich dann das Blockieren und kann voller Freude weiterziehen ;-)
Damit würdest du bei meiner nicht weit kommen. Sie würde dir den mittleren Finger zeigen, wenn du in so einer Situation einen Blick erwarten würdest. Für sie ist ein Block besser verständlich und sie kann entspannt weitergehen. Ich finde deine Methoden gut, nur passt es nicht auf jeden ☺️
 
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Jacqueline
28. Mai 16:27
Weder Kind noch Tier sollte mit Gewalt aufwachsen! Vor allem oft gehört, dass Hunde das Vertrauen in Menschen verlieren und aggressiv werden!! 🤷🏻‍♀️ tja
 
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Nadine
28. Mai 16:31
In der Situation ist unsere Lösung Click für Blick mit Leckerchen in Laufrichtung oder weg vom Auslöser oder eine tolle Beschäftigung in die gewünschte Richtung. Da spart man sich dann das Blockieren und kann voller Freude weiterziehen ;-)
Wir sind voller Freude weiter gegangen es hat ihm nichts gemacht und mir auch nicht. Eine Sache von einer Sekunde. Eine Hand frei für Leckerli hatte ich nicht aber ein Lob kam natürlich als er brav weiter ging.
 
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Nadine
28. Mai 16:46
Damit würdest du bei meiner nicht weit kommen. Sie würde dir den mittleren Finger zeigen, wenn du in so einer Situation einen Blick erwarten würdest. Für sie ist ein Block besser verständlich und sie kann entspannt weitergehen. Ich finde deine Methoden gut, nur passt es nicht auf jeden ☺️
Da stimme ich dir zu. Es gibt einfach Hunde die würden alles für ihren Menschen tun und dann gibt es die, die lieber ihren eigenen Weg gehen möchten. Die einen sind leichter zum händeln und andere brauchen halt einfach einen kleinen Block oder einen kurzen Stups um zu merken, dass ein anderes Verhalten gewünscht ist. Manchmal reicht auch ein Wort und er ist wieder bei mir aber in so einer Situation mitten auf einer stark befahrenen Kreuzung mit meinem Sohn... Da geht einfach die Sicherheit vor und dass wir zügig weiter gehen. Der Hund war eh auf der anderen Seite und mein Hund wollte nicht hin sondern lediglich vor mich um besser sehen zu können aber das blockiert halt mich 😅
 
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Jasmin
28. Mai 16:56
Das Prinzip ist schon ähnlich..zumindest wenn man sich die Lernpsychologie anschaut.. Gewünschtes Verhalten wird anerkannt und gelobt- unerwünschtes getadelt.. Nur ist Autoritäre Erziehung beim Kind ja völlig verpönt mittlerweile.. der Hund zieht nach und nach vielen Jahren Reitsport kann ich nur sagen- dagegen ist Hundeerziehung Kuschelkurs...viel viel Körpereinsatz.. Also eher nicht vergleichbar..
Ja aber diese „ich-diskutiere-jeden-Mist-aus-Erziehung“ ist der Grund warum manche Kinder ihren Eltern so extrem auf der Nase rumtanzen. Ja man sollte immer mit einem Kind ins Gespräch gehen. Aber auch diese brauchen klare Grenzen und es gibt Sachen da diskutiere ich nicht die sind so Ende Schluss aus.
Und bei der Pferdegeschichte bin ich ganz bei dir. Da ist alles nochmal deutlich ruppiger. Ja Pferde sind wahnsinnig sensibel aber sind halt einfach ein paar Kilo mehr als beim Hund die Querschießen. Und wenn da von Anfang an nicht klar gearbeitet wird hast unter Umständen nen respektlosen Gaul der dich ohne zu Zögern mit seinen 750kg an die Wand drückt 😅