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Simone
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Anzahl der Antworten 543
zuletzt 31. Mai

Gewaltfrei erziehen

Ich möchte einmal ein fiktives Szenario entwerfen : Ich erziehe mein Kind mit der Methode "Wasserspritzflasche" damit es tut was ich sage. Das wird funktionieren bis das Kind einen Kopf größer ist als ich. Auch einem nervigen Kollegen oder gar meinem Chef gegenüber wäre meine Methode nicht angebracht. Spätestens jetzt bräuchte ich eine sinnvolle Methode um meine Forderungen durchzusetzen, nämlich Kommunikation, Argumentation und adäquate Konsequenzen basierend auf Verständnis. Warum glauben manche, dass das bei der Hundeerziehung anders ist? Ich bin der Meinung, jeder Mensch, jedes Nutz- und Haustier haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Denn Gewalt funktioniert (leider) nur bei kleinen, schwächeren Menschen oder Tieren, aber wehe wenn die groß werden! Gerne lese ich dazu eure Meinungen....
 
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Patrick
27. Mai 17:29
Ich finde es übrigens sehr bemerkenswert das viele Trainingsmittel wie Teletakt und Stachler prinzipiell ablehnen und gleichzeitig Methoden wie Wasserflasche und sonstige körperliche und psychische Strafen befürworten. Die Wirkungsweise und vor allem das Wirkungsprinzip ist nämlich technisch gesehen genau das gleiche.
Ja sia
Wenn es danach geht ist die Wirkungsweise und das wirkungsprinzip jeder Strafe gleich !

Als ob man Wasser mit Stromschlägen vergleichen kann 😂😂😂
 
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Emily
27. Mai 17:30
Ich hab da schon drauf geachtet, dass das ein Wort ist, das nicht jeder kennt und was nicht zu deutsch klingt... Und ich belohne meinen Hund lieber mit einem Leckerli, wenn er eine tote Maus liegen lässt (er verzichtet aufs Fressen und bekommt dann was zu fressen von mir im Austausch), als das er lernt: "ich muss nächstes Mal schneller schlucken bevor Muddi das wieder sieht und ich komplett leer ausgehe"
Das stimmt natürlich, für mich spricht aber auch nichts gegen die Methode "doppel hält besser", also ein ermahnendes "nein" und dann eine Belohnung fürs Abbrechen des Verhaltens, was ich ja wie ich bereits geschrieben habe auch mache.
 
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Patrick
27. Mai 17:30
Meine Hündin ist sehr sensibel und merkt kleinste Nuancen in meinem Tonfall. Und da ist ein "ernster" Tonfall schon zu viel. Ich hab vorhin mit meiner Trainerin diskutiert und Fizzi war schon verunsichert, dabei hatte das mit ihr nichtmal zu tun, noch habe ich sie direkt angesprochen. Und ich sehe das so: wenn ich meinen Hund wegschiebe, weil er "etwas" falsch macht, dann weiß er vielleicht, dass er "etwas" falsch gemacht hat, weiß aber noch lange nicht was. War's das knabbern oder eventuell das hochspringen, was er kurz davor dabei gemacht hat, oder eine der hunderten anderen Dinge, die ein Hund völlig unbemerkt von uns so tut und kommuniziert... das ist mir persönlich halt zu ungenau. 🤷🏻‍♀️
Deswegen korrigiert man ja direkt bei Fehlverhalten !

Aber man kann es dem Hund auch einfach erklären der kapiert das schon
 
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Mia
27. Mai 17:32
Meine Hündin ist sehr sensibel und merkt kleinste Nuancen in meinem Tonfall. Und da ist ein "ernster" Tonfall schon zu viel. Ich hab vorhin mit meiner Trainerin diskutiert und Fizzi war schon verunsichert, dabei hatte das mit ihr nichtmal zu tun, noch habe ich sie direkt angesprochen. Und ich sehe das so: wenn ich meinen Hund wegschiebe, weil er "etwas" falsch macht, dann weiß er vielleicht, dass er "etwas" falsch gemacht hat, weiß aber noch lange nicht was. War's das knabbern oder eventuell das hochspringen, was er kurz davor dabei gemacht hat, oder eine der hunderten anderen Dinge, die ein Hund völlig unbemerkt von uns so tut und kommuniziert... das ist mir persönlich halt zu ungenau. 🤷🏻‍♀️
Nu is aber gut, als würde sich der Hund danach zehn Fragen stellen.. wenn er es nicht verknüpft hat, oder einfach sehr charakterstark ist, wird er es nochmal probieren und irgendwann merken was gewünscht ist und was nicht- dafür trainiert man ja und da am besten mit einem kompetenten Trainer, weil der definitiv das Timing besser im Blick hat....
 
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Dogorama-Mitglied
27. Mai 17:33
Aber das ist ja der Punkt um den es in dieser Diskussion dauernd geht: Hunde sind unterschiedlich. Natürlich muss man bei einem vorsichtigen Hund viel vorsichtiger sein beim Ermahnen und bei dem wirkt das dann eben auch gut, das Problem ist aber dass wir ja zum Beispiel pauschal von der Erziehung eines Welpen gesprochen haben, bei der es für dich nur den einen richtigen Weg gibt (nämlich Hände wegziehen und Kauspielzeug geben), was aber bei einem anderen Hund möglicherweise nicht zum Ziel führt. Das ist aber auch ein guter Punkt: natürlich muss das Timing einer Maßregelung wie immer die auch aussieht stimmen, das gilt aber genauso für Belohnungen, woher soll dein Hund sonst wissen für welches Verhalten er jetzt eigentlich belohnt wird.
Ja Hunde sind individuell, das bedeutet aber nicht das die einen Strafen brauchen und die anderen nicht.

Individuell bedeutet in erster Linie das es von Hund zu Hund unterschiedlich ist was eine Belohnung ist und was eine Strafe ist. Darin Unterscheiden sich die Hunde hauptsächlich.

Und eine Strafe die funktioniert, Wirkung zeigt und dazu führt das ein Hund ein Verhalten nicht mehr zeigt ist für den Hund immer Gewalt, beim einen fängt das bei einem strengen Nein an, beim anderen bei der Wasserflasche und beim nächsten erst beim Teletakt. Wenn es der Hund nicht als Gewalt empfinden würde wäre die Strafe wirkungslos.

Das gleiche bei Belohnungen.
 
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Lena
27. Mai 17:34
Aber das ist ja der Punkt um den es in dieser Diskussion dauernd geht: Hunde sind unterschiedlich. Natürlich muss man bei einem vorsichtigen Hund viel vorsichtiger sein beim Ermahnen und bei dem wirkt das dann eben auch gut, das Problem ist aber dass wir ja zum Beispiel pauschal von der Erziehung eines Welpen gesprochen haben, bei der es für dich nur den einen richtigen Weg gibt (nämlich Hände wegziehen und Kauspielzeug geben), was aber bei einem anderen Hund möglicherweise nicht zum Ziel führt. Das ist aber auch ein guter Punkt: natürlich muss das Timing einer Maßregelung wie immer die auch aussieht stimmen, das gilt aber genauso für Belohnungen, woher soll dein Hund sonst wissen für welches Verhalten er jetzt eigentlich belohnt wird.
Fürs Timing beim belohnen hab ich das Markerwort, das kommt innerhalb weniger Millisekunden und sagt meinem Hund: "toll gemacht, gleich kommt die Belohnung" damit kann man so punktgenau das gewünschte verhalten hervorheben, dass der Hund sogar unterscheiden könnte ob beim Pfötchen geben das anheben oder das absenken der Pfote das richtige verhalten ist, wenn man's drauf anlegen würde. So genau auf den punkt maßregeln kann (außer Hunde unter sich) sicherlich niemand. 😉
 
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Dogorama-Mitglied
27. Mai 17:36
Ja sia Wenn es danach geht ist die Wirkungsweise und das wirkungsprinzip jeder Strafe gleich ! Als ob man Wasser mit Stromschlägen vergleichen kann 😂😂😂
Nein kann man nicht, für einen sehr empfindlichen Hund ist Wasser schlimmer wie für einen Hund der hart im nehmen ist ein Stromschlag. So ist jeder Hund in seinem Empfinden individuell, Strafe bleibt aber schlussendlich astrafe, egal in welcher Form.
 
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Lena
27. Mai 17:40
Nu is aber gut, als würde sich der Hund danach zehn Fragen stellen.. wenn er es nicht verknüpft hat, oder einfach sehr charakterstark ist, wird er es nochmal probieren und irgendwann merken was gewünscht ist und was nicht- dafür trainiert man ja und da am besten mit einem kompetenten Trainer, weil der definitiv das Timing besser im Blick hat....
Ja, dafür trainiere ich, und wenn ich meinen Hund für das richtige Verhalten belohne und er deshalb garnicht erst "falsches" oder unerwünschtes verhalten zeigt, weil er durch die Belohnung schon weiß was gewünscht ist, dann muss ich nicht maßregeln (in welcher Form und Intensität auch immer).
 
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Mia
27. Mai 17:40
Nein kann man nicht, für einen sehr empfindlichen Hund ist Wasser schlimmer wie für einen Hund der hart im nehmen ist ein Stromschlag. So ist jeder Hund in seinem Empfinden individuell, Strafe bleibt aber schlussendlich astrafe, egal in welcher Form.
Ein sehr empfindlicher Hund braucht auch die Wassermethode nicht 🙄
 
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Lena
27. Mai 17:42
Deswegen korrigiert man ja direkt bei Fehlverhalten ! Aber man kann es dem Hund auch einfach erklären der kapiert das schon
Ich find's trotzdem besser es durch frühzeitiges belohnen von gewünschtem Verhalten garnicht erst dazu kommen zu lassen, dass ich irgendwas korrigieren muss.