Ein ganz anschauliches Beispiel aus meiner Erfahrung:
Zunächst einmal habe ich 2 Hunde aus dem Tierschutz, die kaum etwas kannten als sie einzogen.
Fizzi war 6 Monate alt, sehr unsicher und nicht stubenrein.
Möglichkeit 1 aversiv an die Sache rangehen: ich schreie Fizzi an (oder spritze optional mit Wasser) wenn sie sich hinhockt zum Pinkeln oder wenn ich eine Pfütze finde.
Ergebnis: Fizzi erschreckt sich, fühlt sich unwohl, weiß aber garnicht den Grund, oder was sie anders machen soll und lernt, dass ich fies werde wenn sie mal muss, versteckt sich also in Zukunft besser.
Möglichkeit 2 positives Training:
Fizzi fängt an unruhig zu werden. Weil ich es nicht merke hockt sie sich hin und pinkelt. Ich mache es weg ohne jeglichen Kommentar (selber schuld dass ich nicht gemerkt habe dass sie raus muss) Ergebnis: ich lerne daraus dass ich in Zukunft genauer beobachte.
Nächstes Mal: Fizzi wird unruhig, ich lasse sie raus, sie macht im Garten, ich freue mich und lobe sie ausgiebig. Ergebnis: Fizzi lernt im Garten machen ist super.
Ich finde einfach statt einem Hund (optional auch Kind, Chef, Kollege) ständig zu vermitteln: das war falsch (ob durch schreien, Leine rucken, meckern, nein sagen oder sonstwie) ist es doch fairer und besser ihm beizubringen, was er stattdessen machen soll.
Statt am Tisch zu betteln soll er lieber ruhig liegen, also sage ich ihm dass er sich hinlegen soll und belohne das ruhige liegen statt ihn nur wortlos weg zu schubsen.
Statt zu anderen Hunden zu rennen soll er lieber bei mir bleiben, also sorge ich dafür, dass bei mir tolle Sachen stattfinden, die mein Hund besser findet als zum Artgenossen zu laufen.
Es gibt unendlich viele Beispiele... Klar macht das auch ein bisschen Arbeit, aber ich finde die Vorstellung wesentlich schöner, dass mein Hund Dinge tut weil er gelernt hat, dass dich das lohnt als wenn er Dinge nur tut, weil er Angst vor den Konsequenzen hat.
Super schöne Beispiele - das sollte eigentlich jeder nachvollziehen können.... Danke!