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Simone
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 543
zuletzt 31. Mai

Gewaltfrei erziehen

Ich möchte einmal ein fiktives Szenario entwerfen : Ich erziehe mein Kind mit der Methode "Wasserspritzflasche" damit es tut was ich sage. Das wird funktionieren bis das Kind einen Kopf größer ist als ich. Auch einem nervigen Kollegen oder gar meinem Chef gegenüber wäre meine Methode nicht angebracht. Spätestens jetzt bräuchte ich eine sinnvolle Methode um meine Forderungen durchzusetzen, nämlich Kommunikation, Argumentation und adäquate Konsequenzen basierend auf Verständnis. Warum glauben manche, dass das bei der Hundeerziehung anders ist? Ich bin der Meinung, jeder Mensch, jedes Nutz- und Haustier haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Denn Gewalt funktioniert (leider) nur bei kleinen, schwächeren Menschen oder Tieren, aber wehe wenn die groß werden! Gerne lese ich dazu eure Meinungen....
 
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Agnieszka
26. Mai 23:29
Wo wird denn jemand zerfleischt?🤭
Noch zum Glück nicht, das erstaunt mich tatsächlich 😄👍🏼
 
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Patrick
27. Mai 05:26
Vor meinem jetztigen Hund hätte ich dir noch recht gegeben. ABER zum Thema Hunde untereinander: Wie viel Kommunikation geht am Menschen vorbei, weil sie so subtil ist, dass wir es nicht mitbekommen? Schon mal Hunde einfach beobachtet? Da reicht ein Blick! Und so sollte auch die Kommunikation Hund-Mensch laufen. Was viele von uns als „das machen Hunde untereinander auch so!“ rechtfertigen, ist ja schon eine ziemlich krasse Maßnahme der Tiere untereinander. Oder umgekehrt gefragt, würdest du dir einen Biss von einem großen Hund mal eben so gefallen lassen, weil hey, die Kommunizieren so! Ich denke nicht! Viel Spaß beim drüber nachdenken😉
Das war auch überhaupt nicht mein Punkt
Also interpretier da nicht irgend ein Quatsch rein !

Ja es reicht manchmal ein Blick eine Bewegung aber bei manchen reicht das eben nicht und dann wird es auch bei Hunden körperlich. Und wenn du Hunde schon so oft untereinander beobachtet hast weißt du das ja sicher 😉

Abgesehen davon habe ich nie behauptet das es direkt körperlich sein soll.
 
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Bea
27. Mai 05:52
Ich finde das Thema super...
Wenden wir uns der Natur zu, dem Wolfsrudel. Ja sicher der heutige Haushund hat genetisch einige Abänderungen erfahren, aber was den Umgang untereinander betrifft, denke ich nicht. Im Rudel, wenn man sich das mal anschaut, sind die Mitglieder auch manchmal nicht "nett" und da bekommt der eine mal ein blutiges Ohr, weil er eben die Grenze nicht verstanden hat. Jedoch, wenn man von vornherein körpersprachliche deutlich Grenzen setzt und Distanzbereiche auch die des Hundes einhält, schon im Welpenalter, bin ich der Meinung benötige ich keine Spritzflasche, Leckerli und Co, nur meine alte Socke für unterwegs...
Die Hunde heute können vor lauter Leckerlistopferei gar keine richtige Beschwichtigung zeigen und das ist die Sprache des Tieres!
Meine Meinung....
 
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Nadine
27. Mai 06:04
Genau...ich finde richtig angewendet dem Hund eine gute Alternative geboten, da ist oft nichts einzuwenden. Was mir immer aufstößt, ist dieses pauschale. probiers einfach mal mit einer Wasserflasche oder oder Es kommt soviel aufs richtige Timing an
Genau, du sprichst mir aus der Seele. Man benötigt keine wasserspritze🙃
 
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Bea
27. Mai 06:32
Ja genau, einen Knoten rein und fertig.
 
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Romy
27. Mai 06:36
Also meiner Meinung nach, liegt das Problem der richtigen oder falschen Erziehung darin begraben, dass wir Menschen einfach verlernt haben instinktiv zu handeln. Wir überlegen zu viel, malen uns Szenarien aus, etc....und by the way, wer bitte hat die Spritzflasche immer in der Hand und steht dauerhaft neben seinem Hund um just in dem Moment zu spritzen wenn die Situation es erfordert? -> Hund hat gebellt, ich strecke mich und greife erst noch zur Flasche und renne am besten noch zu Wautzi rüber um ihn dann anzuspritzen - super! Alles falsch gemacht! Schon mal Kinder mit Tieren beobachtet? Bei denen läufts. Kinder handeln instinktiv und meinen was sie sagen. Und die Tiere verstehen das. Meinen ersten Hund habe ich mit 14 bekommen. Davor bin ich zwischen den Mischlingen und Schäferhunden meiner Großeltern aufgewachsen. Da hab ich mir noch keinen Kopf darüber gemacht, dass der Hund seine Waffen immer dabei hat. Das wurde mir erst später eingetrichtert. Aus diesem und noch ein paar anderen Gründen - u.a. mir von Trainern angeratenen Erziehungsmaßnahmen à la das ist ein Herdenschutzhund, dem muss du zeigen wer das Sagen hat, Stups in die Seite, Spritzflasche, Ruck an der Leine, „Alphawurf“ blablabla habe ich mir einen Problemhund rangezogen. Ich habe all diese Trainingsmethoden überdacht und mich gefragt was mit meinem ersten Hund und denen davor und jenen fremden die uns im Feld entgegengerannt kommen anders gelaufen ist bzw. läuft. Und glaubt mir, die Wauzis funktionieren alle gleich, wenn wir uns nur etwas mehr auf unseren Instinkt verlassen und auf unser Bauchgefühl hören. Warum sonst, kommen Tiere verschiedener Arten miteinander klar? Instinkt, Respekt und klare Kommunikation über Körpersprache. Ich weise meinen Duke auch körperlich in die Schranken, aber dafür muss ich ihn nicht zwangsläufig berühren, auch nicht mit Wasser oder Gegenständen. Meine Körpersprache ist ausschlaggebend. Wenn er aber draußen meint um mich rumspringen zu müssen um den Radfahrer anzupöbeln, dann werde ich auch etwas ruppiger und laufe in ihn rein bzw. blocke ihn wenn’s sein muss die nächsten 2-3m. Das Maß ist ausschlaggebend. Das hat er mir auch schon klar gemacht. Ich meine wir bitten ein auf die Straße und vor ein vorbeifahrendes Auto laufendes Kind auch nicht darum bitte wieder umzudrehen, weil.... Wir holen es instinktiv aus der Gefahrensituation heraus! Zumindest sollte es so sein. Wenn keine Gefahr droht, nehmen wir uns die Zeit dem Kind zu erklären warum man nicht einfach auf die Straße läuft. Nach dem Prinzip sollten wir auch mit unseren Tieren umgehen.
Was glaubst du warum es vethältnissmäßig viele Beißvorfälle mit Kindern gibt? Klar,weil die Eltern nicht aufgepasst haben aber eben hauptsächlich weil die Körpersprache von Kindern für viele Hunde nicht eindeutig ist und Kinder die Körpersprache des Hundes nicht lesen können und so kommt es zu Missverständnissen.
 
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Romy
27. Mai 06:49
Vielleicht ist die Kernfrage gar nicht ob es Gewalt ist oder nicht sondern ob das Verhältnis Schaden-Nutzen verhältnissmäßig ist. Grobes Beispiel :wie schon gesagt kann man Fälle hier nicht in ein paar Sätzen wiedergeben,da einfach zu komplex. Man nehme einen Hund der aufgrund von Fehlern des Besitzers am Gartenzaun randaliert,dabei stress entwickelt,die Nachbarn sich beschweren und der Besitzer somit auch extremen Streß hat. Er sucht sich Hilfe bei einem Trainer. Die Ursachen werden erforscht,der Hund wird ausgelastet,er bekommt Alternativen gezeigt,er wird nicht mehr allein in den Garten gelassen,ihm wird vermittelt,dass das Verhalten nicht erwünscht ist,es wird mit Körpersprache gearbeitet,es wird ihm vermittelt,dass aufpassen die Aufgabe des Besitzers ist,nicht seine.Es gibt ein Abbruchsignal usw. Das ganze wird über Wochen oder Monate aufgebaut. Nun ist das Verhalten über Jahre ritualisiert beim Hund,er weiß quasi gar nicht mehr warum er ausrastet. Da kann dann ein gezieltes,oft schon einmaliges Sprühen von einem guten Trainer das Problem vom Besitzer und Hund(denn auch der hat dadurch dauerhaft stress) lösen.

Die Alternative ist der Hund darf nicht mehr in den Garten. Das ist dann weder für den Hund noch für den Besitzer eine zufriedenstellende Lösung.

Ich glaube man versteht worauf ich hinaus will. Ich selbst würde es bei meinem Hund nie anwenden und ich haaaaasse diese Sprühstoßhalsbänder,die grenzen für mich an Misshandlung und haben in privathänden schonmal gar nichts zu suchen -meine Meinung
 
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Danijela
27. Mai 06:56
Was glaubst du warum es vethältnissmäßig viele Beißvorfälle mit Kindern gibt? Klar,weil die Eltern nicht aufgepasst haben aber eben hauptsächlich weil die Körpersprache von Kindern für viele Hunde nicht eindeutig ist und Kinder die Körpersprache des Hundes nicht lesen können und so kommt es zu Missverständnissen.
Weil das Kind den Rückzug des Hundes, das Abwenden, Zähnzeigeb, Brummen, Knurren, Schnappen ohne zuzubeißen nicht interpretieren können... Nicht jeder Hund zeigt die volle Bandbreite, klar, aber könnte es vllt auch daran liegen, dass er im Zusammenleben mit dem Menschen gelernt hat, dass der Mensch ihn nicht versteht und deswegen bereits anders kommunizieren muss?

Und abgesehen davon, wo waren die Eltern bei diesen Beißvorfällen? Warum haben sie nicht eingegriffen? Wir sind als Kinder Hunden auch mal auf den Keks gegangen, unsere Eltern und Großeltern haben uns aber immer erklärt wie man mit dem Tier umgeht und wie nicht und wann genug ist. Und das Tier wurde auch erzogen wie es sich in Gegenwart von Kindern zu verhalten hat.
Ich sage Tier, denn es geht hierbei schon nicht mehr nur um Hunde, sondern Katzen, Hühner, Gänse, Schweine, Schafe, Rinder, Pferde.... Bauerhof halt eben. Ich bin im Leben noch bin keiner Sau und keinem Eber gebissen worden zu dem ich in den Stall gekommen bin. Durchaus aber schon von den Nachbarshunden. Weil sie nicht richtig erzogen wurden und dann mit der Situation nicht umgehen konnten. 0815-Mensch wird jetzt sagen, genau so ein Hund braucht entsprechende Erziehungsmaßnahmen. Ich frage, warum ist es überhaupt soweit gekommen?
 
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Dogorama-Mitglied
27. Mai 07:05
Ich halte von solchen Erziehung garnichts .Musste das bei der Erziehung, bei meinem Nachbarn immer mit ansehen. Wenn man den Hund in der Situation sieht ,ist es echt kein schöner Anblick. Naja muss jeder selbst wissen wie er erzieht .Bei uns ging es ohne (Hilfe ) etwas strengere Stimme reicht meiner.
 
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Romy
27. Mai 07:09
Weil das Kind den Rückzug des Hundes, das Abwenden, Zähnzeigeb, Brummen, Knurren, Schnappen ohne zuzubeißen nicht interpretieren können... Nicht jeder Hund zeigt die volle Bandbreite, klar, aber könnte es vllt auch daran liegen, dass er im Zusammenleben mit dem Menschen gelernt hat, dass der Mensch ihn nicht versteht und deswegen bereits anders kommunizieren muss? Und abgesehen davon, wo waren die Eltern bei diesen Beißvorfällen? Warum haben sie nicht eingegriffen? Wir sind als Kinder Hunden auch mal auf den Keks gegangen, unsere Eltern und Großeltern haben uns aber immer erklärt wie man mit dem Tier umgeht und wie nicht und wann genug ist. Und das Tier wurde auch erzogen wie es sich in Gegenwart von Kindern zu verhalten hat. Ich sage Tier, denn es geht hierbei schon nicht mehr nur um Hunde, sondern Katzen, Hühner, Gänse, Schweine, Schafe, Rinder, Pferde.... Bauerhof halt eben. Ich bin im Leben noch bin keiner Sau und keinem Eber gebissen worden zu dem ich in den Stall gekommen bin. Durchaus aber schon von den Nachbarshunden. Weil sie nicht richtig erzogen wurden und dann mit der Situation nicht umgehen konnten. 0815-Mensch wird jetzt sagen, genau so ein Hund braucht entsprechende Erziehungsmaßnahmen. Ich frage, warum ist es überhaupt soweit gekommen?
Stimme ich dir absolut zu. Wie ich schon schrieb,die Eltern sind da in der Pflicht,nicht das Kind oder der Hund.
Aber mit Körpersprache des Hundes haben so einige Menschen echt Probleme diese halbwegs zu deuten. Wenn ich immer diese "niedlichen" Kinder mit Hunden Fotos oder Videos in den sozialen Medien sehe....🙄Ich glaub ich brauch an der Stelle nicht weiter schreiben