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Ilona
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zuletzt 13. Feb.

Gaga Hund am Meer

Ihr Lieben Ich bin mit Yuna am Meer, genauer gesagt an der Ostsee. Es ist ihr 1. Mal am Meer. Nun waren wir heute früh mit SL am Strand. Und der Gaga Hund hat alles vergessen, was sie so im trauten Heim gelernt hat. Möwen jagen ist angesagt, wie irre ins Meer springen, der Möwe nach. Zuhause interessieren sie Vögel nicht die Bohne. Wir versuchen hier die gleichen Abläufe zu etablieren wie zuhause, damit sie mehr Sicherheit hat und auch weiss was passiert. Nun zu meiner Frage: ist es günstiger die SL einfach abzumachen? Und sie laufen zu lassen? Sodas sie erstmal ihre Energie abrennen kann? Die Ansprechbarkeit war schon gut, der RR hat auch zu 90 % geklappt. Zuhause ist das alles kein Thema. Was meint ihr? Ihre Erregungslage war schon hoch, viel reinrennen in die Leine. Teilweise hab ich sie dann fallen lassen, damit nicht noch mehr Frust beiderseits aufkommt. Berichtet doch mal, wie eure Hinde die 1. Male am Meer erlebt haben bitte. Ich glaube, ich brauche mal etwas Zuspruch. Danke Euch 😋
 
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Babs
12. Feb. 09:32
Ja, das mache ich ja. Die ersten Minuten am Strand haben ja gut geklappt. Zuhause lass ich sie viel schauen, belohne vielfältig das ruhige schauen. Ich warte bis sie fertig ist, und dann gehts weiter. Alternativverhalten haben wir auch trainiert. Ich denke, das die Teizlage einfach noch zu hoch ist. Ich werde jetzt erstmal das ruhige Schauen bri Möwen belohnen, ind uns so langsam ran tasten.
Newton war am ersten Tag auch außer Rand und Band. Am 2. Tag zwar auch noch ubd da ist er mir bei kleinen Vögeln mal abgedackelt. Ich habe dann da über das Abbruchsignal gearbeitet, zur mir gerufen, etwas schönes bei mir gemacht (aber nichts aufdrehendes) eher was wie einen Trick. Ich habe ihn auch einfach mal zu mir gerufen, wenn er mir zu sehr ins Außen ging, ein Handtouch machen lassen und weiter.
 
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Ilona
12. Feb. 10:09
Newton war am ersten Tag auch außer Rand und Band. Am 2. Tag zwar auch noch ubd da ist er mir bei kleinen Vögeln mal abgedackelt. Ich habe dann da über das Abbruchsignal gearbeitet, zur mir gerufen, etwas schönes bei mir gemacht (aber nichts aufdrehendes) eher was wie einen Trick. Ich habe ihn auch einfach mal zu mir gerufen, wenn er mir zu sehr ins Außen ging, ein Handtouch machen lassen und weiter.
Das funktioniert ja auch sonst bei uns gut. Zuhause kann sie im Oark auch in den Freilauf etc. Aber hier ist das Hirn doch etwas mehr gefordert, alleine schon durch die Umgebung. Mein Plan sueht jetzt folgendermassen aus: mein Mann hat sie an der Sl und ich versuche den Punkt abzufassen, bevor sie losstartet und fange mit ihr ne coole Beschäftigung an oder verfestige nochmal gerade in dieser Reizlage den RR sowie Abbruch und Stoppsignal. Na ja zum trainieren gibts ja immer was...
 
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Katja
12. Feb. 10:20
Huhu Wie einige wissen, sind wir gerade das 1. Mal an der Ostsee mit Yuna, genannt Gaga Hund. Heute haben wir das 1. Mal die Sl abgemacht, sie war ansprechbar und rückrufbar. Bis sie die Möwen bemerkt hat. Dann war alles vergessen und weg war sie. Und zwar ziemlich weit weg. Ich in Stockstarre, den Rückruf mit pfeiffe, keine Reaktion. Also sind wir ihr gefolgt. Irgendwann war mein Mann auf ihrer Höhe, hat sich klein gemacht, und sie gerufen. Sie kam dann auch,und er konnte sie wieder anleinen. Sie war ca. 300m entfernt. Habt ihr Trainingstipps für mich. Wie kann ich mit ihr trainieren, das sie nicht abhaut, bei Möwensichtung? Sie bleibt jetzt erstmal an der SL. Anscheinend ist die Reizlage für sie doch noch zu hoch. Ich werde jetzt mal das ruhige schauen bei Möwensichtung belohnen, sowie ich es auch bei Krähen gemacht hab. Aber was könnt ihr mir noch zusätzlich raten? Für Ideen wäre ich sehr dankbar, denn allmählich bin ich doch etwas gefrustet, da sie ja anfangs gut ansprechbar war. Sie kann es ja, wenn nur nicht die Möwen wären.....😒
Mir ist auch dabei das Herz in die Hose gerutscht: wir waren in England und durch die Tide wird der Strand irgendwann echt WIRKLICH richtig groß, quasi endlos!
Polli hat da auch total das Gefühl für Distanzen verloren, was sie sonst eigentlich prima kann. Ist schon ein blödes Gefühl, wenn der Hund plötzlich nur noch ein kleiner Punkt am Horizont ist…😳

Wir sind dann einfach weitergegangen und wenn wir wieder im „Wahrnehmungsradius“ waren, konnte man auch wieder mit ihr agieren. Gute Hütehund-Gene! 😀
Oder aber wir sind auch in die andere Richtung losgesprintet, quasi als „interessanter Gegenreiz“…
Sie war dann jedenfalls aber auch von der ganzen Rennerei so platt, dass ich das Gefühl hatte, dass sie quasi fast dankbar war, dass man sie endlich aus dem Jagdmodus rausgeholt hat.

Das haben wir dann sukzessive ausgebaut und recht schnell konnten wir auch mal sagen: „Och, nö… die Möwe lass doch jetzt mal da in Frieden sitzen… komm, wir nehmen lieber mal den Ball!“. Insbesondere wenn andere Menschen oder Hunde in der Nähe waren. Ruhe bzw. Tricksen hätte da bei uns in der Situation, glaub ich, nicht funktioniert: da war zu viel Energie drin!
Wir machen aber auch alles immer ohne Leine, d.h. ich brauche bei sowas immer die aktive Mitarbeit des Hundes, sonst klappt‘s nicht. Da muss man dann schon gut beobachten, wann man was von ihr verlangen kann…

Aber ich muss auch gestehen: ich wollte ihr den Spaß mit den Möwen generell nicht vermiesen. Dafür hatte die Kleene echt viel zu viel Spaß! Und ich hatte den Eindruck, die Möwen auch…😉
 
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Katja
12. Feb. 10:25
Das funktioniert ja auch sonst bei uns gut. Zuhause kann sie im Oark auch in den Freilauf etc. Aber hier ist das Hirn doch etwas mehr gefordert, alleine schon durch die Umgebung. Mein Plan sueht jetzt folgendermassen aus: mein Mann hat sie an der Sl und ich versuche den Punkt abzufassen, bevor sie losstartet und fange mit ihr ne coole Beschäftigung an oder verfestige nochmal gerade in dieser Reizlage den RR sowie Abbruch und Stoppsignal. Na ja zum trainieren gibts ja immer was...
Hört sich doch nach einem guten Plan an… gib ihr ein bisschen Zeit, dann kriegt ihr das hin!😀👍

PS: Und immer schön klarmachen: welche Endsituation will ich wirklich sehen? Soll sie Möwen irgendwann komplett ignorieren oder (wie bei uns) es nur nicht übertreiben und sich abbringen lassen, wenn die Situation es eben gerade nicht erlaubt. Wäre für mich, glaub ich, unterschiedliches Training…🤔
 
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Babs
12. Feb. 10:32
Hört sich doch nach einem guten Plan an… gib ihr ein bisschen Zeit, dann kriegt ihr das hin!😀👍 PS: Und immer schön klarmachen: welche Endsituation will ich wirklich sehen? Soll sie Möwen irgendwann komplett ignorieren oder (wie bei uns) es nur nicht übertreiben und sich abbringen lassen, wenn die Situation es eben gerade nicht erlaubt. Wäre für mich, glaub ich, unterschiedliches Training…🤔
Das Endbild finde ich DEN Hinweis überhaupt 👍
 
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Christa
12. Feb. 10:39
Ich glaube, bei ihr ist es ne Mischung aus Aufregung und Begeisterung. Abrufen lies sie sich tatsächlich, aber an Spielen war erstmal nicht zu denken. Auf dem Rückweg sind wir einen Weg hinter den Dünen gegangen. Das war dann wieder gut. Da ging dann auch ne Futtersuche ... Ich hab auch schon überlegt, sie erstmal rennen zu lassen, damit die 1. Energie raus ist. Ich hab nur Schiss, das sie dann jeder Möwe hinterher will, und dann einfach mal weg ist. Aber ich bin da auch echt ein Schisser.
Dann lieber auf Nummer sicher gehen würde ich sagen weil ein entlaufener Hund im Urlaub? das braucht keiner
 
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Ilona
12. Feb. 10:41
Hört sich doch nach einem guten Plan an… gib ihr ein bisschen Zeit, dann kriegt ihr das hin!😀👍 PS: Und immer schön klarmachen: welche Endsituation will ich wirklich sehen? Soll sie Möwen irgendwann komplett ignorieren oder (wie bei uns) es nur nicht übertreiben und sich abbringen lassen, wenn die Situation es eben gerade nicht erlaubt. Wäre für mich, glaub ich, unterschiedliches Training…🤔
Wie sähe denn das Training aus bei komplett ignoriere? Auch bei nicht übertreiben und abbringen lassen?
Ich schwanke zwischen ignorieren und nicht übertreiben. Aber ich wüsste jetzt nicht, wie ich das hinbekommen soll? Kannst du mir mal ein paar ideen dazu geben bitte?
 
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Nadine
12. Feb. 11:00
Huhu Wie einige wissen, sind wir gerade das 1. Mal an der Ostsee mit Yuna, genannt Gaga Hund. Heute haben wir das 1. Mal die Sl abgemacht, sie war ansprechbar und rückrufbar. Bis sie die Möwen bemerkt hat. Dann war alles vergessen und weg war sie. Und zwar ziemlich weit weg. Ich in Stockstarre, den Rückruf mit pfeiffe, keine Reaktion. Also sind wir ihr gefolgt. Irgendwann war mein Mann auf ihrer Höhe, hat sich klein gemacht, und sie gerufen. Sie kam dann auch,und er konnte sie wieder anleinen. Sie war ca. 300m entfernt. Habt ihr Trainingstipps für mich. Wie kann ich mit ihr trainieren, das sie nicht abhaut, bei Möwensichtung? Sie bleibt jetzt erstmal an der SL. Anscheinend ist die Reizlage für sie doch noch zu hoch. Ich werde jetzt mal das ruhige schauen bei Möwensichtung belohnen, sowie ich es auch bei Krähen gemacht hab. Aber was könnt ihr mir noch zusätzlich raten? Für Ideen wäre ich sehr dankbar, denn allmählich bin ich doch etwas gefrustet, da sie ja anfangs gut ansprechbar war. Sie kann es ja, wenn nur nicht die Möwen wären.....😒
Ich finde, dein Plan klingt erst mal gut. Aber natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber wenn sie keinen Erfolg mehr mit dem Hetzen hat dürfte es trotzdem immerhin an der Leine recht bald entspannter werden.

Bei uns ist die wichtigste Stellschraube die Aufregung. Ist mein Hund total drüber, gibts hier keinen Freulauf. Dann hört er zwar grundsätzlich immer noch, aber wenn ich den Moment verpasse kommt er dann trotzdem ganz schnell ins Hetzen hinter einem Reiz (zb Vogel). Darum wäre das erste was ich in der Situation machen würde, mir zu überlegen, wie ich den Hund etwas entspannter bekomme in dieser Situation mit doch sehr vielen Reizen. Du hattest weiter unten geschrieben, auf dem Dünenweg gingen auch wieder Futtersuchspiele - heißt das, auf dem Strand war das nicht möglich? Bei meinem Hund würde ich dann über ableinen gar nicht erst nachdenken, wenn das so ist ;)
Was genau euch hilft, die Aufregung runter zu fahren, ist natürlich wieder individuell, darum nur paar Ideen:
- Vor dem Betreten vom Strand am Rand vom Strand hinsetzen und Futter streuen / Kauartikel / Schleckmatte anbieten. Und wenn das weg ist, erst mal noch ruhig beobachten bevor man wirklich auf den Strand geht.
- Gemeinsames Rennspiel, dabei nach und nach immer langsamer werden und so die Aufregung runter fahren
- Denkaufgaben einbauen
- Seeehr regelmäßig das Aufmerksamkeitssignal abfragen. Jedenfalls bei Wayne funktioniert das, dass er nach so 5-20x (je nach Situation und Erregungslevel) danach deutlich ruhiger bei mir bleibt
- den Strandbesuch mehr strukturieren. Pausen in den Dünen einlegen, wenn du merkst, es wird zu viel und sie in den Dünen besser entspannen kann

Bezüglich Vögeln, meiner ist nach monaten ohne Krähenjagd vor 2 Wochen wieder mal auf dem Feld hinterher, als er mit meinem Freund unterwegs war. "War ja keiner da, den es gestört hätte, und der hatte so Spaß". Hat dazu geführt, dass er am nächsten Tag bei Krähen im 40m Umkreis (auch nach oben in der Luft!!) sofort im Adrenalinrausch war, auch an der Leine. Jetzt sind wir wieder langsam auf dem Level, wo ich nicht mehr anleine, wenn wir an Krähen vorbei laufen. ABER ist eine im Umkreis von 20m, rufe ich ihn ran und halte ihn auch bei mir. Klar, er würde "nur" kurz hinterher und tatsächlich nach spätestens 100-200m wieder umdrehen und zurück kommen. Aber danach ist er so drüber, dass er nicht mehr klar denken kann. Das ist ja auch Stress für alle.
In der Zeit, die wir das wieder neu trainieren mussten, und auch jetzt, hat mir unser aufmerksamkeitssignal auch extrem geholfen. Und natürlich genauestens die Körpersprache beachten. Im Normalfall sind die Vögel hier nicht interessant, werden vielleicht ne Sekunde angeschaut und dann gehts weiter. Wenn er aber den Körper anspannt und den Kopf senkt, muss ich ihn schleunigst ansprechen (Aufmerksamkeitssignal).
Wenn er schon zu weit im fixieren ist, hilft mein "Turn" besser als alles andere. Da werfe ich ein Futterstück mit Schwung in die andere Richtung. Er kann also trotzdem rennen und so die Anspannung aus dem Körper bekommen, nur eben nicht hinter der "Beute" her.
 
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Babs
12. Feb. 11:10
Die Distanzen sind größer als zu Hause. Newton war da knapp 3 Jagre alt und am ersten Tag echt durchgeknallt, am 2. Tag morgens hinter den Vögeln her und Nachmittags entstand dann das erste Filmchen ... Ich möchte Dir mit dem Filmchen etwas Mut machen, dass es klappen kann 😉
 
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Dogorama-Mitglied
12. Feb. 11:37
Wie sähe denn das Training aus bei komplett ignoriere? Auch bei nicht übertreiben und abbringen lassen? Ich schwanke zwischen ignorieren und nicht übertreiben. Aber ich wüsste jetzt nicht, wie ich das hinbekommen soll? Kannst du mir mal ein paar ideen dazu geben bitte?
Ich befürchte, dass Katjas Hund und dein Hund letztlich komplett anders sind.
Was du von deinem Hund beschreibst ist haargenau das, was mein Hund am Strand und auf großen freien Flächen zeigt. Komplette Überforderung mit der Weite und wenn dann noch der super-Reiz „fliegende Vögel“ dazu kommt, dann ist der Ofen aus. Da finde ich den Rat von Katja zwar okay, aber nicht bei einem aufgeregten Hund wie deinem oder meinem anwendbar, jedenfalls nicht ohne volles Risiko. Mein Training mit den fliegenden Vögeln am Strand ist nun auf ein Jahr angelegt, und wir wohnen in Strandnähe, ich kann das tatsächlich üben. Du wirst das im Urlaub jetzt nur managen können.
Wenn meine Kleine Freilauf am Strand bekommt, den ich ihr wirklich von Herzen gönne, da muss ALLES passen. Wir müssen weitestgehend alleine sein, wenig Wind und auf dem Meer dürfen echt keine Vögel sein - weder schwimmend noch fliegend. Immer das Umfeld scannend bin ich dann unterwegs und spiele, spiele, spiele mit meinem Hund dort. Sobald ich wieder weiter gehe kommt die Leine dran. Das ist blöd und nervt mich sehr, aber ein Hund, der hoch oben fliegenden Vögeln hinterher rast ist der wahre Horror, das geht Open end.