Huhu
Wie einige wissen, sind wir gerade das 1. Mal an der Ostsee mit Yuna, genannt Gaga Hund.
Heute haben wir das 1. Mal die Sl abgemacht, sie war ansprechbar und rückrufbar. Bis sie die Möwen bemerkt hat. Dann war alles vergessen und weg war sie. Und zwar ziemlich weit weg.
Ich in Stockstarre, den Rückruf mit pfeiffe, keine Reaktion. Also sind wir ihr gefolgt. Irgendwann war mein Mann auf ihrer Höhe, hat sich klein gemacht, und sie gerufen. Sie kam dann auch,und er konnte sie wieder anleinen.
Sie war ca. 300m entfernt.
Habt ihr Trainingstipps für mich. Wie kann ich mit ihr trainieren, das sie nicht abhaut, bei Möwensichtung? Sie bleibt jetzt erstmal an der SL. Anscheinend ist die Reizlage für sie doch noch zu hoch. Ich werde jetzt mal das ruhige schauen bei Möwensichtung belohnen, sowie ich es auch bei Krähen gemacht hab. Aber was könnt ihr mir noch zusätzlich raten? Für Ideen wäre ich sehr dankbar, denn allmählich bin ich doch etwas gefrustet, da sie ja anfangs gut ansprechbar war. Sie kann es ja, wenn nur nicht die Möwen wären.....😒
Ich finde, dein Plan klingt erst mal gut. Aber natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber wenn sie keinen Erfolg mehr mit dem Hetzen hat dürfte es trotzdem immerhin an der Leine recht bald entspannter werden.
Bei uns ist die wichtigste Stellschraube die Aufregung. Ist mein Hund total drüber, gibts hier keinen Freulauf. Dann hört er zwar grundsätzlich immer noch, aber wenn ich den Moment verpasse kommt er dann trotzdem ganz schnell ins Hetzen hinter einem Reiz (zb Vogel). Darum wäre das erste was ich in der Situation machen würde, mir zu überlegen, wie ich den Hund etwas entspannter bekomme in dieser Situation mit doch sehr vielen Reizen. Du hattest weiter unten geschrieben, auf dem Dünenweg gingen auch wieder Futtersuchspiele - heißt das, auf dem Strand war das nicht möglich? Bei meinem Hund würde ich dann über ableinen gar nicht erst nachdenken, wenn das so ist ;)
Was genau euch hilft, die Aufregung runter zu fahren, ist natürlich wieder individuell, darum nur paar Ideen:
- Vor dem Betreten vom Strand am Rand vom Strand hinsetzen und Futter streuen / Kauartikel / Schleckmatte anbieten. Und wenn das weg ist, erst mal noch ruhig beobachten bevor man wirklich auf den Strand geht.
- Gemeinsames Rennspiel, dabei nach und nach immer langsamer werden und so die Aufregung runter fahren
- Denkaufgaben einbauen
- Seeehr regelmäßig das Aufmerksamkeitssignal abfragen. Jedenfalls bei Wayne funktioniert das, dass er nach so 5-20x (je nach Situation und Erregungslevel) danach deutlich ruhiger bei mir bleibt
- den Strandbesuch mehr strukturieren. Pausen in den Dünen einlegen, wenn du merkst, es wird zu viel und sie in den Dünen besser entspannen kann
Bezüglich Vögeln, meiner ist nach monaten ohne Krähenjagd vor 2 Wochen wieder mal auf dem Feld hinterher, als er mit meinem Freund unterwegs war. "War ja keiner da, den es gestört hätte, und der hatte so Spaß". Hat dazu geführt, dass er am nächsten Tag bei Krähen im 40m Umkreis (auch nach oben in der Luft!!) sofort im Adrenalinrausch war, auch an der Leine. Jetzt sind wir wieder langsam auf dem Level, wo ich nicht mehr anleine, wenn wir an Krähen vorbei laufen. ABER ist eine im Umkreis von 20m, rufe ich ihn ran und halte ihn auch bei mir. Klar, er würde "nur" kurz hinterher und tatsächlich nach spätestens 100-200m wieder umdrehen und zurück kommen. Aber danach ist er so drüber, dass er nicht mehr klar denken kann. Das ist ja auch Stress für alle.
In der Zeit, die wir das wieder neu trainieren mussten, und auch jetzt, hat mir unser aufmerksamkeitssignal auch extrem geholfen. Und natürlich genauestens die Körpersprache beachten. Im Normalfall sind die Vögel hier nicht interessant, werden vielleicht ne Sekunde angeschaut und dann gehts weiter. Wenn er aber den Körper anspannt und den Kopf senkt, muss ich ihn schleunigst ansprechen (Aufmerksamkeitssignal).
Wenn er schon zu weit im fixieren ist, hilft mein "Turn" besser als alles andere. Da werfe ich ein Futterstück mit Schwung in die andere Richtung. Er kann also trotzdem rennen und so die Anspannung aus dem Körper bekommen, nur eben nicht hinter der "Beute" her.