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JayKay
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zuletzt 6. Jan.

Futterneid zu Anfang unterbinden?

Hallo….meine kleine Begleiterin ist super lieb und total ruhig, hat ein wirklich gutes Herz und erfreut mich jeden Tag! Jetzt ist es so, dass sie Futterneid (?) bei Kauartikel aufbringt…beim Fressnapf kann ich es kontrollieren, bei leckere Dingen wie Knochen oder Kaninchenohren fängt sie an zu warnen und auch heftig zu drohen, wenn man in ihrer Nähe kommt…(habe mich zum aufstehen abgestützt und war in der Nähe ihres Kopfes wo sie dieses gefressen hat) Ich habe bereits versucht ihr „Tausch“ anzubieten, darauf lässt sie sich ein…sie bekommt ihr „besseres Fressteil“ auch immer wieder zurück…nachdem ich es für mich beansprucht habe vor ihren Augen… aber heute war es tatsächlich heftiges drohen. Wie kann ich ihr es gerade jetzt in der Anfangsphase wieder abgewöhnen, bevor es sich festigt?
 
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JayKay
2. Jan. 19:54
Ist es denn wirklich einfach Futterneid? Mein Rüde hat zu Anfang unsere gesamte Familie in allen Tonlagen angeknurrt und auch weitere Drohsignale abgespult, wenn er was zu fressen bekam; Kind, Mann, Hund sogar die Katze, die im Leben nie sein Ekelfutter anrühren würde😂 Wir waren da recht unaufgeregt, da wir von seiner Vorgeschichte wussten; dass er reizarm in trostloser Umgebung aufwuchs und nicht im Bällebad und mit Knisterfolie sozialisiert wurde. Uns ging es nun nie darum, das Knurren abzustellen sondern uns mit der Ursache dahinter zu befassen. Er hat nicht geknurrt , um eine Tyrannenherrschaft einzuleiten unter der wir irgendwann ins Gesindehaus hätten ziehen müssen. Er war schlichtweg total verunsichert, ängstlich, konnte uns alle nicht einschätzen und war es gewohnt, dass Futter nur solange seins bleibt, wie er es verteidigen kann - Angriff war eben die beste, weil bewährte, Verteidigungsstrategie. Wir haben also erstmal lange gar nichts getauscht und dadurch ja den Konflikt, den er aufgemacht hat, nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil; wir haben zugefüttert und waren so gar nicht auf Stress aus. Ganz zufällig, ohne Tamtam, ohne Blickkontakt und im Vorbeigehen. Nein, wir hatten keine Sorge dass wir das knurren belohnen, denn wir hielten soweit Abstand, dass er nicht Knurren brauchte. Wir haben ihm zu verstehen gegeben; wir wollen Nix von dir und interessieren uns null für dein Zeug, sondern sind voll nett und haben noch mehr tolle Sachen. Das und viele andere vertrauensbildende Maßnahmen liefen solange, bis wir wahrnehmen konnten, dass er entspannt futtert und drohen nicht mehr nötig für ihn ist. Das ist nun unser individuelles Vorgehen bei eben diesem Hund. Bei der TE kann die Sache ganz anders liegen. Wichtig finde ich halt, das Knurren als Ausdruck mehrerer möglicher Ursachen zu verstehen. Um das richtig einzuordnen und entsprechend die Erziehung zu gestalten, hilft nur ein differenzierter Blick auf das Gesamte; bestenfalls vor Ort. Also; Erfahrungsaustausch ja, aber für konkrete Erziehungstipps lieber Hundetrainer anstatt Forum.
Hab Dank für deine Antwort…ggf ist es auch nur das was du erwähnt hast, ich werde es einfach mal versuchen
 
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Dogorama-Mitglied
3. Jan. 18:32
Ich nehme sie ihm nicht weg! Sie hat sie oft genug bekommen und sie vertraut nur mir…Niemanden andern…sie ist mein Schatten und hinterfragt erst die Situation an mich bevor sie bei andern sich streicheln lässt z.B., sie auf sie zukommen und auch wen sie an sich ran lassen kann… Ich wollte lediglich wissen WAS ICH TUN KANN!!! Nicht mehr nicht weniger…Ich wollte lernen von euch die es ggf. schon kennen und das einzige was ihr zu tun habt, ist mir vorwürfe zu machen?? Mich blöd zu nehmen und unmöglich…mich nickt vertrauensvoll schimpfen oder mich zu denunzieren weil ich der Hundeseele weh tue??? Sorry!! Ich habe gefragt! ich habe gefragt was ich tun kann um ihr zu helfen! Sie hat diesen Kauartikel zweimal bekommen…beim zweiten mal bin ich nur etwas nah an ihr vorbei gekommen und habe ihre Reaktion gesehen…DESHALB und nur deshalb frage ich hier!!! Und ich wollte von den Guten lernen…anscheind könnt ihr nur denunzieren statt andern was beibringen…. Was soll das bitte???
Vielleicht solltest du ihre Selbstsicherheit und Eigenständigkeit fördern.
Sie scheint sehr unsicher und abhängig von dir zu sein, das macht sie auch defensiv.
 
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JayKay
3. Jan. 21:10
Vielleicht solltest du ihre Selbstsicherheit und Eigenständigkeit fördern. Sie scheint sehr unsicher und abhängig von dir zu sein, das macht sie auch defensiv.
Ja das stimmt…uns war es in erster Linie wichtig ihr Sicherheit zu bieten..das hat sich nun in „Schatten sein“ verwandelt…wenn ich mal den Raum verlasse und wieder komme dann bleibt sie auf ihrem Liegeplätzen liegen…auch im Auto watet sie einfach geduldig…aber ICH muss wieder kommen…

Kannst du mir sagen wie ich ihr Selbstsicherheit und Eigenständigkeit beibringen kann?

Ach ja…im übrigen habe ich Leberwurst gekauft und ihr die Tage, „was besseres“ für ihre knabberohren geboten…sie hattest freudig angenommen und ihr Futterstück in meine Hand gelegt…Ich habe es ihr natürlich dann wieder zurück getauscht…
Habe ich zweimal kurz gemacht…dann hat sie es verstanden…und mich oder die Katzen nicht mehr angeknurrt als wir dem futterstück zu nahe kamen…seitdem kein Problem…

Natürlich übe ich es nur max. 2x die Woche in Zukunft…sie ist sehr lehrbegierig und lernt schnell, will gefallen…
Ich denke wir sind auf einem guten Weg…

Es wäre super nett, wenn du mir Tipps gibst, wie ich dies antrainieren kann
 
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Sigi
4. Jan. 01:19
Ja das stimmt…uns war es in erster Linie wichtig ihr Sicherheit zu bieten..das hat sich nun in „Schatten sein“ verwandelt…wenn ich mal den Raum verlasse und wieder komme dann bleibt sie auf ihrem Liegeplätzen liegen…auch im Auto watet sie einfach geduldig…aber ICH muss wieder kommen… Kannst du mir sagen wie ich ihr Selbstsicherheit und Eigenständigkeit beibringen kann? Ach ja…im übrigen habe ich Leberwurst gekauft und ihr die Tage, „was besseres“ für ihre knabberohren geboten…sie hattest freudig angenommen und ihr Futterstück in meine Hand gelegt…Ich habe es ihr natürlich dann wieder zurück getauscht… Habe ich zweimal kurz gemacht…dann hat sie es verstanden…und mich oder die Katzen nicht mehr angeknurrt als wir dem futterstück zu nahe kamen…seitdem kein Problem… Natürlich übe ich es nur max. 2x die Woche in Zukunft…sie ist sehr lehrbegierig und lernt schnell, will gefallen… Ich denke wir sind auf einem guten Weg… Es wäre super nett, wenn du mir Tipps gibst, wie ich dies antrainieren kann
Du hast zwar nicht mich gefragt!
Hat dein Hund Spielkameraden ausser Dir? ( Natürlich in der gleichen Gewichtsklasse deines Hundes)
 
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Ulrike
4. Jan. 06:34
Du hast ja nicht ganz Unrecht. Es ist aber nicht fair, der TE vorzuwerfen, den Hund versaut zu haben, weil er knurrt. Du hättest ihr auch einfach sachlich erklären können, weshalb das, was sie macht, nicht so besonders clever ist, und was sie stattdessen machen könnte.
Ich finde es logisch dem Hund einen Tausch vorzuschlagen. Allerdings würde ich das nur ab und zu machen. Wenn Tauschen nicht geht, dann würde ich das Leckerchen einfach neben den Hund legen. Ich glaube nicht, daß man dabei die Aggression belohnt, sondern das es zu einem Stimmungsumschwung des Hundes kommt. Von, Hilfe ich muss mein Futter verteidigen, zu oh ich bekomme noch mehr Leckerei. Grundsätzlich finde ich Futterverteidigung normal. Trotzdem würde ich trainieren um Unfällen aller Art vorzubeugen. Ich hatte mal einen Hund, der hat es als Jungspund versucht und ich habe erschrocken zurückgezuckt. Das hat der Hund als Erfolg verbucht und es immer wieder getan. Ich habe dann ganz dumm versucht mich durchzusetzen. Es wurde immer schlimmer. Dann habe ich festgestellt, daß ich den Hund nur vom Napf wegschicken musste. Dann konnte ich immer problemlos an den Napf. Der Hund ist 16 Jahre alt geworden. Bis zum Schluss wurde er steif wenn man einfach so an den Napf ging. Knurren und Schnappen ist aber weg gewesen. Aus sagen ging immer. Nur einfach greifen ging nicht. Wenn keine Kinder im Haus sind, würde ich nicht zuviel versuchen und auf jeden Fall den Konflikt meiden. Sollte es außerhalb der Wohnung gefährlich werden (Restaurant, Kinder und heruntergefallene Kartoffel), dann empfehlen ich einen Maulkorb. Füttern in einer Box könnte Mensch und Hund Sicherheit vermitteln. Ansonsten helfen vielleicht grundsätzliche Gehorsamsübungen, Futterbeutel apportieren, Rückruf, Bleib, Aus u. ä. Wenn ich den Hund, nach Aus vom Futter wegrufen kann, dann Bleib verlangen kann, während ich das Futter begutachte, dann ist das Problem ja auch gelöst.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Jan. 07:58
Ich finde es logisch dem Hund einen Tausch vorzuschlagen. Allerdings würde ich das nur ab und zu machen. Wenn Tauschen nicht geht, dann würde ich das Leckerchen einfach neben den Hund legen. Ich glaube nicht, daß man dabei die Aggression belohnt, sondern das es zu einem Stimmungsumschwung des Hundes kommt. Von, Hilfe ich muss mein Futter verteidigen, zu oh ich bekomme noch mehr Leckerei. Grundsätzlich finde ich Futterverteidigung normal. Trotzdem würde ich trainieren um Unfällen aller Art vorzubeugen. Ich hatte mal einen Hund, der hat es als Jungspund versucht und ich habe erschrocken zurückgezuckt. Das hat der Hund als Erfolg verbucht und es immer wieder getan. Ich habe dann ganz dumm versucht mich durchzusetzen. Es wurde immer schlimmer. Dann habe ich festgestellt, daß ich den Hund nur vom Napf wegschicken musste. Dann konnte ich immer problemlos an den Napf. Der Hund ist 16 Jahre alt geworden. Bis zum Schluss wurde er steif wenn man einfach so an den Napf ging. Knurren und Schnappen ist aber weg gewesen. Aus sagen ging immer. Nur einfach greifen ging nicht. Wenn keine Kinder im Haus sind, würde ich nicht zuviel versuchen und auf jeden Fall den Konflikt meiden. Sollte es außerhalb der Wohnung gefährlich werden (Restaurant, Kinder und heruntergefallene Kartoffel), dann empfehlen ich einen Maulkorb. Füttern in einer Box könnte Mensch und Hund Sicherheit vermitteln. Ansonsten helfen vielleicht grundsätzliche Gehorsamsübungen, Futterbeutel apportieren, Rückruf, Bleib, Aus u. ä. Wenn ich den Hund, nach Aus vom Futter wegrufen kann, dann Bleib verlangen kann, während ich das Futter begutachte, dann ist das Problem ja auch gelöst.
Die Verhaltensänderung finde ich gut erklärt! Ich bin auch bei dir, was das direkte Abnehmen anbelangt. Ich kenne das von "Hund soll vom Sofa". Wenn es da zu Problemen kommt klappt es dennoch häufig, den Hund einfach erst mal ganz unverfänglich anzuleinen - und an der Leine geht er dann brav runter.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Jan. 08:05
Ja das stimmt…uns war es in erster Linie wichtig ihr Sicherheit zu bieten..das hat sich nun in „Schatten sein“ verwandelt…wenn ich mal den Raum verlasse und wieder komme dann bleibt sie auf ihrem Liegeplätzen liegen…auch im Auto watet sie einfach geduldig…aber ICH muss wieder kommen… Kannst du mir sagen wie ich ihr Selbstsicherheit und Eigenständigkeit beibringen kann? Ach ja…im übrigen habe ich Leberwurst gekauft und ihr die Tage, „was besseres“ für ihre knabberohren geboten…sie hattest freudig angenommen und ihr Futterstück in meine Hand gelegt…Ich habe es ihr natürlich dann wieder zurück getauscht… Habe ich zweimal kurz gemacht…dann hat sie es verstanden…und mich oder die Katzen nicht mehr angeknurrt als wir dem futterstück zu nahe kamen…seitdem kein Problem… Natürlich übe ich es nur max. 2x die Woche in Zukunft…sie ist sehr lehrbegierig und lernt schnell, will gefallen… Ich denke wir sind auf einem guten Weg… Es wäre super nett, wenn du mir Tipps gibst, wie ich dies antrainieren kann
Selbstsicherheit und Eigenständigkeit fördert man, indem man sie zulässt.

Mach Dinge mit dem Hund, wo sie selbst entscheiden kann, wo sie kleine Ängstlichkeiten überwinden und ihre Fähigkeiten ausbauen und stärken kann.

Freilauf mit Erkundungen, du folgst mal ihr statt umgekehrt.
Ein Hundesport, der ihr Spaß macht, wo sie langsam lernen kann, was zu tun, das ihr jetzt noch gruselig ist.
Langsame Gewöhnung, Desensibilisierung, Überwindung von Vermeiden unangenehmer Situationen etc.

Als Grundlage für Selbstsicherheit braucht es eine sichere Bindung (siehe Bindungsmodelle nach Bowlby/Robertson/Ainsworth).

Aktiv und womöglich etwas begluckend Sicherheit geben bewirkt NICHT, dass sich ein sicherer Bindungstyp und ein selbstsicherer Schützling entwickelt!

Dafür muss man wie gesagt auch die Eigenständigkeit zulassen und fördern und als Schutz und Unterstützung zwar jederzeit vorhanden sein, aber so zurückhaltend und im Hintergrund wie irgend möglich.
 
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JayKay
4. Jan. 10:31
Du hast zwar nicht mich gefragt! Hat dein Hund Spielkameraden ausser Dir? ( Natürlich in der gleichen Gewichtsklasse deines Hundes)
Ja hat sie, aber leider nicht so viele..in der Umgebung sind nur so große Hunde die auch noch total tollpatschig sind (Boxer, Berner, jungschöferhund)

Da sind wir noch auf der Suche…wir ziehen aber bald innerhalb vom Dorf um, aber solange hält es sich leider in Grenzen
 
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JayKay
4. Jan. 10:36
Selbstsicherheit und Eigenständigkeit fördert man, indem man sie zulässt. Mach Dinge mit dem Hund, wo sie selbst entscheiden kann, wo sie kleine Ängstlichkeiten überwinden und ihre Fähigkeiten ausbauen und stärken kann. Freilauf mit Erkundungen, du folgst mal ihr statt umgekehrt. Ein Hundesport, der ihr Spaß macht, wo sie langsam lernen kann, was zu tun, das ihr jetzt noch gruselig ist. Langsame Gewöhnung, Desensibilisierung, Überwindung von Vermeiden unangenehmer Situationen etc. Als Grundlage für Selbstsicherheit braucht es eine sichere Bindung (siehe Bindungsmodelle nach Bowlby/Robertson/Ainsworth). Aktiv und womöglich etwas begluckend Sicherheit geben bewirkt NICHT, dass sich ein sicherer Bindungstyp und ein selbstsicherer Schützling entwickelt! Dafür muss man wie gesagt auch die Eigenständigkeit zulassen und fördern und als Schutz und Unterstützung zwar jederzeit vorhanden sein, aber so zurückhaltend und im Hintergrund wie irgend möglich.
Hundesport in der Größe ist eher schlecht oder nicht so gut machbar..sie wiegt 2,4kg, da ist sie sehr sehr klein und zerbrechlich…
Aber ja…ich werde versuchen es mehr in den Alltag einzubauen.. Danke dir für die Erklärung
 
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Sigi
4. Jan. 10:39
Ja hat sie, aber leider nicht so viele..in der Umgebung sind nur so große Hunde die auch noch total tollpatschig sind (Boxer, Berner, jungschöferhund) Da sind wir noch auf der Suche…wir ziehen aber bald innerhalb vom Dorf um, aber solange hält es sich leider in Grenzen
Der Ansatz von Joe ist gut, ich hätte jetzt noch den umgang mit anderen Hunden (gleiche grösse) hin zu gefügt.