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JayKay
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zuletzt 6. Jan.

Futterneid zu Anfang unterbinden?

Hallo….meine kleine Begleiterin ist super lieb und total ruhig, hat ein wirklich gutes Herz und erfreut mich jeden Tag! Jetzt ist es so, dass sie Futterneid (?) bei Kauartikel aufbringt…beim Fressnapf kann ich es kontrollieren, bei leckere Dingen wie Knochen oder Kaninchenohren fängt sie an zu warnen und auch heftig zu drohen, wenn man in ihrer Nähe kommt…(habe mich zum aufstehen abgestützt und war in der Nähe ihres Kopfes wo sie dieses gefressen hat) Ich habe bereits versucht ihr „Tausch“ anzubieten, darauf lässt sie sich ein…sie bekommt ihr „besseres Fressteil“ auch immer wieder zurück…nachdem ich es für mich beansprucht habe vor ihren Augen… aber heute war es tatsächlich heftiges drohen. Wie kann ich ihr es gerade jetzt in der Anfangsphase wieder abgewöhnen, bevor es sich festigt?
 
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JayKay
29. Dez. 06:18
Ich hab ihr gesagt sie soll sich einen Hundetrainer suchen. Die ganzen bei solcherlei Verhalten entstehenden Fehlverknüpfungen zu erklären würd ich nur gegen Geld. Weil das dauert ne Weile.
Ich glaube nicht dass es ne Weile dauert…wir haben es geübt wie mir ein netter Kommentar von jemanden die Es verständlich erklärt die letzten zwei Tage geübt und siehe da, es hat bereits geklickert bei ihr…also von verbockt weit weg…es muss nur früh genug gehandelt werden, damit sie vielleicht auch das Vertrauen bekommt was sie verdient!
 
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Dogorama-Mitglied
29. Dez. 06:43
Ich glaube nicht dass es ne Weile dauert…wir haben es geübt wie mir ein netter Kommentar von jemanden die Es verständlich erklärt die letzten zwei Tage geübt und siehe da, es hat bereits geklickert bei ihr…also von verbockt weit weg…es muss nur früh genug gehandelt werden, damit sie vielleicht auch das Vertrauen bekommt was sie verdient!
Oh je - dein Hund muss also erst etwas tun bzw. lassen, damit du ihm vertraust??? Falsche Reihenfolge. Einen Hund, der ein Wanderpokal ist, sollte man mMn aber mit ganz anderer Herangehensweise an das neue Zuhause gewöhnen. Und eben einen gehörigen Vertrauensvorschuss leisten.
Sören hat in jeder Hinsicht recht: Es ist vollkommener Quatsch, um den Hund herum zu hampeln, wenn er sein Futter bekommen hat oder sich gemütlich mit seinem kauzeug zurückgezogen hat.
Da diese Dinge per se nicht gefährlich sind, muss man sie dem Hund auch nicht wegnehmen. Also: selbst schuld, wenn der Hund genervt knurrt 🤷🏻‍♀️.
Einfach den Hund beim fressen und knabbern in Ruhe lassen. So vertraut der Hund einem nämlich ganz einfach - von selbst. Faszinierend, oder?

Das Kommando „aus“ für Dinge, die der Hund nicht haben soll oder die gefährlich sind, das trainiert man mit anderen Dingen wie beschrieben als Tauschgeschäft.
 
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Lara
29. Dez. 08:12
Wenn ich hier einige Kommentare sehe, wird mir schon wieder schlecht. Immer dieses aggressive und verurteilende Kommentieren, wenn jemand um Hilfe bittet. Unnötig.
Natürlich ist es nicht sinnvoll, dem Hund Essen zu geben, um ihm das ohne Grund wieder wegzunehmen. Aber: Mein Hund muss mir jederzeit das geben, was er hat, ohne es zu verteidigen. Das kann sich ja im Zweifelsfall zu gefährlichem Verhalten steigern. Was ist, wenn es nicht mehr um Futter geht, sondern um Spielzeug? Den Platz im Bett? Giftköder? Was ist, wenn Kinder sich dem Hund nähern und er schnappt?
Wie man es macht, kann ich dir leider nicht sagen. Asja hat nie etwas gegen mich verteidigt. Aber ich finde es gut, dass du es angehen willst.
 
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Nadine
29. Dez. 08:16
Wenn ich hier einige Kommentare sehe, wird mir schon wieder schlecht. Immer dieses aggressive und verurteilende Kommentieren, wenn jemand um Hilfe bittet. Unnötig. Natürlich ist es nicht sinnvoll, dem Hund Essen zu geben, um ihm das ohne Grund wieder wegzunehmen. Aber: Mein Hund muss mir jederzeit das geben, was er hat, ohne es zu verteidigen. Das kann sich ja im Zweifelsfall zu gefährlichem Verhalten steigern. Was ist, wenn es nicht mehr um Futter geht, sondern um Spielzeug? Den Platz im Bett? Giftköder? Was ist, wenn Kinder sich dem Hund nähern und er schnappt? Wie man es macht, kann ich dir leider nicht sagen. Asja hat nie etwas gegen mich verteidigt. Aber ich finde es gut, dass du es angehen willst.
Alle von dir genannten Dinge sind kein Problem, wenn der Hund vertraut - weil er gelernt hat, dass der Mensch ihm nichts unnötig weg nimmt. Denn dann akzeptiert er die Entscheidung, wenn der Mensch es als gefährlich ansieht, eben weil es aus Hundesicht nicht reine Schikane ist.
 
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Takumi
29. Dez. 08:16
Ich frage mich gerade „warum“?

Dein Hund ist relativ frisch bei dir nach etlichen Besitzerwechsel eingezogen und er kennt dich kaum und hat garantiert noch kein blindes Vertrauen zu dir.

Dann gibt du ihn eine wichtige Ressource und nimmst ihn diese wieder willkürlich wieder ab.

Wie soll dein Hund dich so als berechenbaren Menschen einordnen der gute, verlässliche und vor allem nachvollziehbare Entscheidungen trifft?

Wenn der Hund dir vertraut ist es kein Problem aber ihr seit in der kennenlernphase, und daraus lernt er nur das du unberechenbar und willkürlich handelst.
 
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Soeren
29. Dez. 08:42
Wenn ich hier einige Kommentare sehe, wird mir schon wieder schlecht. Immer dieses aggressive und verurteilende Kommentieren, wenn jemand um Hilfe bittet. Unnötig. Natürlich ist es nicht sinnvoll, dem Hund Essen zu geben, um ihm das ohne Grund wieder wegzunehmen. Aber: Mein Hund muss mir jederzeit das geben, was er hat, ohne es zu verteidigen. Das kann sich ja im Zweifelsfall zu gefährlichem Verhalten steigern. Was ist, wenn es nicht mehr um Futter geht, sondern um Spielzeug? Den Platz im Bett? Giftköder? Was ist, wenn Kinder sich dem Hund nähern und er schnappt? Wie man es macht, kann ich dir leider nicht sagen. Asja hat nie etwas gegen mich verteidigt. Aber ich finde es gut, dass du es angehen willst.
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Spielzeug aus zu geben und zu tauschen ist was anderes als Futter. Vor allem Futter, welches man vorher freiwillig und mit Wohlwollen frei gegeben hat.
Man tauscht immer eine niedrigere Ressource gegen eine hochwertigere in Tauschgeschäften (Spielzeug gegen Leckerli, Platz auf dem Sofa gegen Leckerli oder Streicheleinheiten oder Lob etc).

Wenn man als positiv besetztes Futter wegnimmt ohne erkennbaren Grund, ersteht ein Negativgeschäft, weil Futter ist für Hund das Nonplusultra. Irgendwann nervt das dann und es wird geknurrt und gebissen.

Giftköder, Kinder, etc sind da wiederum andere Dinge, die man mit direktem Abbruchkommando (Nein oder Pfui) trainiert und mit Vorraussicht begegnet.
 
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Soeren
29. Dez. 09:01
Und wie hast du deinem Hund das Aus beigebracht? Über ein Tauschgeschäft?
Mit Spielzeug, oder auch mit ungefährlichen Dingen die er gerne mal klaut um Tauschgeschäfte einzugehen wie meinen Ofenhandschuh oder alte Socken.
 
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Mary-Lou
29. Dez. 09:46
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Spielzeug aus zu geben und zu tauschen ist was anderes als Futter. Vor allem Futter, welches man vorher freiwillig und mit Wohlwollen frei gegeben hat. Man tauscht immer eine niedrigere Ressource gegen eine hochwertigere in Tauschgeschäften (Spielzeug gegen Leckerli, Platz auf dem Sofa gegen Leckerli oder Streicheleinheiten oder Lob etc). Wenn man als positiv besetztes Futter wegnimmt ohne erkennbaren Grund, ersteht ein Negativgeschäft, weil Futter ist für Hund das Nonplusultra. Irgendwann nervt das dann und es wird geknurrt und gebissen. Giftköder, Kinder, etc sind da wiederum andere Dinge, die man mit direktem Abbruchkommando (Nein oder Pfui) trainiert und mit Vorraussicht begegnet.
So ganz rund ist dein Kommentar aber auch nicht.
Hunde, die nie gelernt haben, dass man Menschen vertrauen kann (und das kann ich mir bei dem Hund der TE gut vorstellen), verteidigen nicht selten wirklich ALLES. Alles wird als wichtige Ressource angesehen. Da kommt man mit einem Tauschgeschäft nicht weiter.
Dann gibt's auch noch Hunde, für die Spielzeug oder geklaute Gegenstände wesentlich hochwertiger als Futter sind. Da kannst du noch so mit der Fleischwurst wedeln. Das interessiert die gar nicht.
Es ist also längst nicht immer so einfach wie du es hier darstellst.
 
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Sophie
29. Dez. 10:19
Weil hier die ganze Zeit die Rede davon ist, das Tauschgeschäft "unnötiges Wegnehmen" und für den Hund "nervig" sei: ich weiß nicht wie ihr das trainiert, aber ich mache das folgendermaßen: der Hund hat etwas im Maul und ich halte ihm etwas Hochwertigeres vor die Nase. Der Hund lässt das, was er im Maul hat, freiwillig fallen und nimmt das höherwertige. Er darf danach seine vorherige Ressource direkt wieder haben. Ich baue also eine die Verknüpfung auf, dass etwas "aus" zu geben Vorteile für den Hund hat. Und auch, dass der Mensch ihm nichts wirklich wegnimmt, sondern der Hund alles sofort wieder haben darf. Und dass es somit auch nicht schlimm ist, wenn Frauchen mir nahe kommt, wenn ich gerade etwas wertvolles habe. Der Hund verliert nichts und bekommt zusätzlich etwas hochwertiges. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hund das nervig findet, wenn man das hin und wieder macht. Aber wer weiß🤷🏻
Eine andere Methode, wie man das ganze trainieren kann ist, dass man sich dem Hund und seiner Ressource so weit nähert, dass er noch nicht knurrt. Dann wirft man Leckerlis zu ihm rüber (vorausgesetzt der Hund mag Leckerlis). Man kann die Distanz zum Hund (über mehrere Trainingseinheiten hinweg) dann Schritt für Schritt verkleinern. So lernt der Hund auch, dass es etwas positives ist, wenn Frauchen in der Nähe ist, wenn der Hund eine Ressource hat.
Aber ich würde auf jeden Fall einen kompetenten Hundetrainer empfehlen
 
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Kati
29. Dez. 10:39
Ich bin gerade etwas schockiert, wie viele Menschen es hier völlig normal finden, dass der Hund knurrt, wenn ich ihm und seinem Kauirgendwas nahe komme. Gerade wenn noch andere Tiere oder vielleicht Kinder im Spiel sind.

Jetzt habe ich das große Glück, dass Bero mir gegenüber nie etwas so verteidigen wollte und das auch nicht muss. Aber ich will jederzeit ein Kaudings wieder abnehmen können. Und sei es nur, weil es spontan eine Planänderung gibt oder ich Angst habe, dass er Reststücke abschluckt oder oder oder...

Ich würde es denke ich so handhaben, dass ich ihr erstmal was zum Kauen gebe, sie aber in meinem Nahbereich (2-3m) halte zB über eine kleine Hausleine, aber den Fokus nicht auf dem Hund habe. So dass sie erstmal lernt "joa sitzt die Alte eben neben mir während ich kaue". Und das dann gaaannnz langsam ausbauen. Wenn die Nähe keine Reaktion vom Hund mehr hervorruft mal kurz die Hand in die Nähe führen, dann kurz das Kaudings antippen...aber eben alles sehr langsam.
Wenn ich keine Zeit habe das auszusitzen, dann gibt's nichts zu kauen.