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Kay
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zuletzt 8. Okt.

Frustrationstoleranz

Hey ich hab bemerkt das mein Charly zwar ziemlich gut in der Impulskontrolle trainiert ist. Er kann warten und ist sehr geduldig bis er etwas bekommt was er gerne hätte. Er hat aber ein riesen Problem damit wenn er es gar nicht haben darf, deswegen würde ich gerne mit ihm an seiner Frustrationstoleranz arbeiten. Viele Übungen die ich bisher in Erfahrung bringen konnte brechen mir aber regelrecht das Herz und arbeiten an meiner Impulskontrolle. Ihm was weg zu nehmen und ihn zu ignorieren wenn er fiebt und am Ende bellt um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich mache mir auch Sorgen damit unsere Bindung zu schädigen. Hat jemand von euch Erfahrung zu dem Thema und ein paar Tipps.
 
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Babs
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8. Okt. 07:49
Moin Kay, das Thema ist nicht nur Frust, sondern auch Akzeptanz. Einfach auch mal etwas akzeptieren zu können.
Auch wenn es sich erst mal hart anhört, aber Du schenkst Deinem Hund mehr Lebensqualität, wenn Du mit ihm übst Frust auszuhalten und auch mal etwas zu akzeptieren. Er wird es Dir mit einer inneren Ruhe und Entspanntheit danken. Denke mal drüber nach, wenn Du den ganzen Tag gefrustet durch die Gegend läufst und nicht gelernt hast auch mal Gegebenheiten zu akzeptieren wie sie nun mal sind.
In Bezug auf Eure Bindung: Wenn er nicht mehr gefrustet ist und Dich so akzeptieren kann wie Du ihn akzeptierst ... was gibt es Schöneres?
 
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Ilona
8. Okt. 07:47
Tja, dann muss du wohl an deiner IPK arbeiten🤣
Es gibt doch immer Gelegenheiten im Alltag das zu üben. Zb.: du willst mit ihm Ball spielen. Spielst aber erst selbst damit. Kann deiner das aushalten, spielt ihr zusammen oder du wirfst mal den Ball für ihn. Aber spiele jetzt selbst nicht stundenlang damit. Sondern du machst das sehr kleinschrittig. Vielleicht hält er das auch nur für ein paar Sekunden aus, dann belohnn ihn dafür.
Ich habe tatsächlich IPK und Frusttrationstoleranz viel in Alltagssituationen geübt. Bei Hundebegegnungen, am Gartentor warten und nicht gleich raus rennen, beim Spielen miteinander. Viel geht auch über die Dummyarbeit. Da hat Yuna gelernt sich zurückzuhalten und erst auf Signal den Dummy zu holen. Auch hier üben wir die Frustationstoleranz. Wenn ich was sehr hochwertiges auslege, ich sie aber zuerst zu den anderen Dummys schicke. Und sie das Hochwertige erst zum Schluss holen darf.
Einfach was weg nehmen würde ich nicht machen. Sondern ich biete ein Tausch an.
Schau dir mal deinen Alltag an. Da findest du in der Regel genug um an IPK und Frustrationstoleranz zu üben.
 
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Babs
8. Okt. 07:49
Moin Kay, das Thema ist nicht nur Frust, sondern auch Akzeptanz. Einfach auch mal etwas akzeptieren zu können.
Auch wenn es sich erst mal hart anhört, aber Du schenkst Deinem Hund mehr Lebensqualität, wenn Du mit ihm übst Frust auszuhalten und auch mal etwas zu akzeptieren. Er wird es Dir mit einer inneren Ruhe und Entspanntheit danken. Denke mal drüber nach, wenn Du den ganzen Tag gefrustet durch die Gegend läufst und nicht gelernt hast auch mal Gegebenheiten zu akzeptieren wie sie nun mal sind.
In Bezug auf Eure Bindung: Wenn er nicht mehr gefrustet ist und Dich so akzeptieren kann wie Du ihn akzeptierst ... was gibt es Schöneres?
 
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Kay
8. Okt. 08:23
Tja, dann muss du wohl an deiner IPK arbeiten🤣 Es gibt doch immer Gelegenheiten im Alltag das zu üben. Zb.: du willst mit ihm Ball spielen. Spielst aber erst selbst damit. Kann deiner das aushalten, spielt ihr zusammen oder du wirfst mal den Ball für ihn. Aber spiele jetzt selbst nicht stundenlang damit. Sondern du machst das sehr kleinschrittig. Vielleicht hält er das auch nur für ein paar Sekunden aus, dann belohnn ihn dafür. Ich habe tatsächlich IPK und Frusttrationstoleranz viel in Alltagssituationen geübt. Bei Hundebegegnungen, am Gartentor warten und nicht gleich raus rennen, beim Spielen miteinander. Viel geht auch über die Dummyarbeit. Da hat Yuna gelernt sich zurückzuhalten und erst auf Signal den Dummy zu holen. Auch hier üben wir die Frustationstoleranz. Wenn ich was sehr hochwertiges auslege, ich sie aber zuerst zu den anderen Dummys schicke. Und sie das Hochwertige erst zum Schluss holen darf. Einfach was weg nehmen würde ich nicht machen. Sondern ich biete ein Tausch an. Schau dir mal deinen Alltag an. Da findest du in der Regel genug um an IPK und Frustrationstoleranz zu üben.
Wie gesagt IPK ist für uns kein Problem, er kann sich gedulden wenn wir Ballspielen oder es essen gibt. Das kann er sogar ziemlich lange. Auch beim rausgehen ist es sehr entspannt bei uns. Es sind nur die Dinge die er garnicht darf bei denen er dann ziemlich unruhig wird. Ich könnte ziemlich lange mit einem Ballspielen und er würde einfach nur zusehen. Das Problem ist dann wenn er seine Geduld dann nicht mit einem Ballspiel belohnt bekommt.

Das wird dann zum Problem wenn wir zum Beispiel beim Gassi gehen im Park Leute mit einem Ball sehen, oder im schlimmsten Fall zwei Hunde beim spielen. Er bleibt an meiner Seite, er rennt nicht hin, er zieht nicht, aber ich sehe wie er leidet. Er fiebt, er ist ungeduldig und er ist einfach unruhig.
 
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Ilona
8. Okt. 09:25
Wie gesagt IPK ist für uns kein Problem, er kann sich gedulden wenn wir Ballspielen oder es essen gibt. Das kann er sogar ziemlich lange. Auch beim rausgehen ist es sehr entspannt bei uns. Es sind nur die Dinge die er garnicht darf bei denen er dann ziemlich unruhig wird. Ich könnte ziemlich lange mit einem Ballspielen und er würde einfach nur zusehen. Das Problem ist dann wenn er seine Geduld dann nicht mit einem Ballspiel belohnt bekommt. Das wird dann zum Problem wenn wir zum Beispiel beim Gassi gehen im Park Leute mit einem Ball sehen, oder im schlimmsten Fall zwei Hunde beim spielen. Er bleibt an meiner Seite, er rennt nicht hin, er zieht nicht, aber ich sehe wie er leidet. Er fiebt, er ist ungeduldig und er ist einfach unruhig.
Dann schau doch mal ob du mit ihm dann ein Spiel oder was anderes soannendes machen kannst.
Und beschreib doch mal, welche Situationen schwierig sind.
Yuna hat das, wenn uns zufällig ihr bruder über den Weg läuft dann ist fiepen, und in die Leine stehen angesagt. Tatsächlich halte ich sie und lenke sie um. Das klappt gut. Dein Hund ist ja jung und er darf noch lernen. Weisst du, es muss nicht alles pefekt in den ersten 2 Jahren klappen. Souveränität kommt eben auch wenn sie älter werden und Erfahrung haben.
 
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Kirsten
8. Okt. 09:47
Solche Dinge habe ich mit der Mira früher auch viel gemacht ☺️
In den Übungen an sich ist sie zu dem Zeitpunkt besser geworden, aber für das richtige Leben hat uns das wenig genützt.

Ich habe gemerkt, dass solche gestellten Übungen sie sehr viel Kraft kosten. Kraft, die ihr dann an anderen Stellen im Alltag fehlt und das diese Übungen aus ihrer Sicht keinen Sinn ergeben und sie dadurch eher anfängt viele Dinge in Frage zu stellen, die sie als ähnlich (sinnfrei) empfindet.

Das es ihr generell eher hilft, mit mehr Gelassenheit durchs Leben zu gehen und sich für schöne und gemeinsame Dinge viel Zeit zu nehmen. Das ist ein Punkt, in dem ich sie wunderbar unterstützen kann, in dem ich ihr das ermögliche.
Nach aufregenden Erlebnissen (zum Beispiel, nach unerfüllten Wünschen, die der Alltag herbeiführt) hilft ihr dagegen eher in guter Atmosphäre Pausen zu schaffen, in denen Vorangeganges verarbeitet werden kann und den Spaziergang in guter Stimmung fortzusetzen. Stück für Stück hat sie so für sich eigene Regulationsmechanismen entwickelt, die ihr gut tun.

Unsere Art achtsam durch das Leben zu gehen macht es ihr einfach auch gelegentliches „Das machen wir jetzt mal nicht!“ zu akzeptieren. Das ist dann eben so und kann dann auch gut hingenommen werden. Nun hat sie sich stattdessen angewöhnt, wenn es möglich ist, diese Dinge stattdessen einfach ein wenig zu beobachten (weil sie möchte, nicht weil sie muss) und kann dann damit zufrieden abschließen.

Bei allem was sich ungut angefühlt hat, habe ich im Nachhinein festgestellt, dass es eben auch ungut war, und es uns besser getan hätte, frühzeitig aufs Bauchgefühl zu hören.
 
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Thomas
8. Okt. 09:52
Vielleicht gibt Dir ja die entsprechende Folge eines Podcasts ein paar sinnvolle Anregungen:

GV 34_Frustrationstoleranz - Impulskontrolle

Frustrationstoleranz und Impulskontrolle - wie der Hund lernt, was wir von ihm erwarten dürfen und warum ein entsprechendes Training keine gute Idee ist, darüber tauschen sich Ute Rott, Nicole Gerwig, Eva Windisch und Sabine Wöhner in dieser Episode aus.
https://good-vibrations-podcast.podigee.io/34-frustrationstoleranz-impulskontrolle