Ich hab meinen bekommen, als er 3 Monate alt war. Am ersten Abend hab ich ihm auf dem Fußboden ein Hundebett vorbereitet, aber er ist immer wieder jammernd zwischen meinem und seinem Bett hin- und hergelaufen. Kein Wunder, er war es ja gewohnt, mit seiner Mutter und seinen Geschwistern zusammengekuschelt zu schlafen. Auf meinem Bett wollte er auch nicht schlafen, weil er zu klein war und nicht selbständig rauf- und runterspringen konnte. Also hab ich eine Welpentreppe bestellt und die ersten paar Tage bei ihm auf dem Fußboden geschlafen und er ist zu mir unter die Decke gekrochen. Am nächsten Morgen hat mir alles weh getan, aber er hat so glücklich dreingeschaut, dass es das wert war. Seither schläft er immer bei mir im Bett, manchmal in seinem Hundebett, das drauf steht, meist einfach auf einem Polster und wenn ihm kalt wird, kriecht er zu mir unter die Decke. Es gibt nichts schöneres als in Gesellschaft der Haustiere zu schlafen, egal, ob Hund oder Katzen.
Er hat zwar eine Transportbox, die immer offen herumsteht, aber das ist nicht sein Zuhause. Mein Zuhause ist auch sein Zuhause.
Anfangs hatte er beim Spaziergang noch Angst vor allem, er kannte ja noch nicht viel: andere Hunde, Menschen, Kinder auf Fahrrädern, Autos waren für ihn total furchteinflößend. Wir haben daher Abstand gehalten und nach ein bis zwei Wochen war er neugierig und wollte alles aus der Nähe sehen.
Eine Zeit lang hat er alles zerbissen und hatte mehrmals am Tag seine narrischen 5 Minuten, aber das geht von selber wieder vorbei, ich hab halt alles weggeräumt (vor allem Fernbedienungen, Kabeln) und ihm Kauknochen und getrocknetes Fleisch als Ersatz gegeben.
Junge Tiere testen nicht ihre Grenzen aus, sie werden von ihrer Mutter sehr gut erzogen. Tiere sind extrem höflich und freundlich, wenn sie keine schlechten Erfahrungen machen mussten. Sie kommen als kleines Kind in eine vollkommen fremde Umgebung, weg von ihren Geschwistern und ihrer Mutter, und müssen lernen, sich dort zurechtzufinden und mit fremden Menschen klarzukommen. Das ist eine enorme Aufgabe für die Kleinen. Mit viel Liebe und Geduld kann man ihnen dabei sehr helfen. Das wichtigste ist eigentlich, dass sie sich sicher und geborgen fühlen. Und dass man als Mensch versucht, alles aus ihrer Perspektive zu sehen.
Ich hab meinen Welpen nicht erzogen, er hat alles selber gelernt. Es braucht halt etwas Zeit, bis man sich aneinander gewöhnt hat und weiss, was man tun soll und was nicht. Das gilt auch für den Menschen, nicht nur für den Hund. Ich musste zB lernen, dass ich ihn nicht einfach in den Arm nehmen und kuscheln darf, wenn mir grad danach ist und er schlafen will.
Wenn ein junger Hund an Armen oder Beinen rammelt, macht er das meist, weil er aufgeregt oder überfordert ist. Es beruhigt ihn.