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Damaris
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zuletzt 28. März

Freilauf- Training oder "Glück"?

Hallo liebe Community, Mich würde mal interessieren wie ihr das Thema Freilauf bei euren Hunden angeht oder angegangen habt. Ich habe meine Hündin seit sie 9 Wochen alt ist. Seit sie ca. 6 Monate alt ist müssen wir den Freilauf intensiv trainieren da sie oft auf eigene Gedanken kommt, auch schon weggelaufen ist. Nach intensivem, kleinschrittigen Training kann sie nun auch frei laufen, jedoch auch nur in Gebieten dich ich gut kenne. Wie ist /war das bei euren Hunden? Musstet ihr den Freilauf auch so hart trainieren oder hat es einfach geklappt? Ich bekomme häufiger mit, dass die Besitzer das kaum trainieren müssen und ihre Hunde einfach von sich aus immer in der Nähe bleiben (bin da natürlich etwas neidisch ;)). Von was denkt ihr ist das abhängig ob ein Hund eher einen großen oder kleinen Radius hat? Ich freue mich auf einen Austausch :)
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 19:22
Ja du hast recht, der große Radius ist kein Indiz fürs eine schlechte Bindung. 🤔 In seinem natürlichen Radius reagiert mein Hund viel zuverlässiger als in dem von mir auferlegten 🤔. Es nerft in nur ständig zurück gerufen zu werden. Ich hatte schon oft das Gefühl das er dann irgendwann die Ohren auf Durchzug stellt. Meine Hundetrainerin hatte uns die zehn Meter Distanz auferlegt um schnell Zugriff zu haben. Ihrer Meinung nach, sind der zehn meter Radius Freilauf… Bin jetzt nachdenklich…….. Auf größere Distanz kann ich ihn mühelos allein Körpersprachlich zurück rufen.
Mit 10 Metern würde mein Hund nicht glücklich werden. Im städtischen Bereich muss er da manchmal durch und es muss doch mal eine Leine dran.

Meine Idee, sucht euch eine Wanderroute / Gassiroute bei der dein Hund mal in seinem natürlichen Radius unterwegs ist. Nur weil deine Trainerin 10 Meter radius will, heißt das nicht, dass das eure ideale Distanz ist. Ich hätte auch keinen Bock alle 10 Meter zurück zu kommen und pico auch nicht😅
 
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Alexandra
7. Sept. 21:07
Schleppleine muss halt sowohl Hund als auch Halter lernen mit umzugehen. Weiß ja nicht was du für ein Geschirr nutzt, ich hab ja ein Allround Wandergeschirr was auch hinten eingehakt werden kann, so verfängt er sich nicht so leicht oder es gibt auch welche die am Bauch nen Ring haben zum einhaken, ist das gleiche wie bei mir nur das die Leine nicht am Körper erst runterlaufen muss. Und wie du die Leine führst kommts auch nochmal drauf an, schleppt die Leine und ist lang genug dann gehts eigentlich ganz gut das sich nicht darin verfangen wird. Anfangs wo Rocket den Radius noch nicht so drin hatte hab ich die Schlepp noch aufgerollt gehalten und erstmal nur 5-7 Meter gegeben, später dann 10-15 und jetzt wo er schön entspannt läuft und sich an alle Regeln hält kann ich die vollen 20 Meter schleppen lassen. Wenn man komplett schleppen lässt kann es sich eigentlich so gut wie garnicht verfangen oder wo hängen bleiben, das ist sehr angenehm so weil man auch die Hände schön frei hat, muss man sich aber erstmal erarbeiten. Auch noch nen Tipp wäre das du ihn nicht nach der Freigabe abrufst wenn er losbrettert sondern eben ein Mahnungssignal einbaust zb ein scharfes "äh" "äh äh" oder sowas. Guck da was dir besser liegt. Hab ich auch erst vor ein paar Wochen gelernt und es hilft echt super. Auch hier ist ein gutes Timing wichtig, setze das Signal bevor er an die Grenze kommt oder wenn er schon zu sehr losstürmt. Kannst du auch in vielen anderen Bereichen nutzen. So hab ichs mit ihm hingekriegt, bei mir war da aber eher die Leine das Problem, nicht der Freilauf. Auch bei der Leine eben aufpassen das er nicht zu doll vor dich kommt denn dann kann er ja auch nicht mehr wirklich auf dich achten weil du außerhalb des Blickfeldes bist, da hab ich ihn dann eben ermahnt wenn er meinte vor mich zu stiefeln, wird das ignoriert schieb ich ihn durch körperliches Blocken wieder in seinen Tanzbereich zurück. Vielleicht hilft dir das ja nochmal alles bissi weiter, falls du da Fragen hast frag gern, ich kann auch nochmal versuchen was zu filmen falls was nicht so verständlich ist.
Danke dir für deine ausführliche Antwort! Ich weiß, dass ich da m ihr meiner Hündin noch einen langen Weg vor mir habe, aber ich finde es immer hilfreich bei anderen mal mit reinzuhören und deren Erfahrungen mit zu nutzen :)
Mit den 10m komme ich bisher gut zurecht mit dem auf und abrollen, aber vielleicht schaue ich mich noch nach einer längeren um.
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
7. Sept. 23:01
Ich habe immer von Tag 1 meine Welpen in sicherer Umgebung ohne Leine laufen lassen. Welpen tapsen hinterher. Kein rufen einfach gelaufen bei Abzweigung wenn ich vor lief und der Welpe hinterher belohnt. 😊
Ich bin auch nie hinterher gelaufen ist der Hund nicht gekommen bzw. Hat sich zu weit entfernt bin ich in die andere Richtung gelaufen.
Ich selber besitze keine Schleppleine und bin auch kein Fan davon.
Kleines Beispiel im Erwachsenalter so schaut es aus wenn wir jetzt im Freilauf rumlaufen und so sah es auch bei ihr aus mit mit knapp 1 Jahr. Sie läuft tatsächlich selten an der Leine. Alle 3 Fellnasen von mir laufen zu 98% ohne Leine.
Und ja das funktioniert auch bei eigenständigen Rassen, auch bei Sturköpfen, bei kein will to please und auch mit Jagdtrieb. Habe 3 von der Sorte.
Ich arbeite hauptsächlich mit Orientierung.
Rückruf Brauch ich nicht, weil der Radius nicht groß ist und wenn sie was sehen schauen sie zu mir wenn ich OK sage laufen sie weiter wenn ich zische kommen die 3. Das zischen ist aber bei uns kein Rückruf es ist eher ein Abbruchsignal und egal was sie tun es heißt Abbruch und Aufmerksamkeit bei mir
 
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Dogorama-Mitglied
7. Sept. 23:32
Mein Hund habe ich von Anfang an mit 9 Wochen im Freilauf ( Folgetrieb) Laufen lassen. Ich achte darauf, wie groß die Reize für ihn sind. Er ist gut abrufbar und ist noch nie abgezischt. Ja mal 99m hinter irgendwas her, aber dann mit scharfem Pfiff sofort zurück. Den verwende ich nur wenn ich es todernst meine, und das habe ich nie trainiert. Allerdings ist mein Hund auch sehr selbstbestimmt, wenn er jetzt ganz dringend den perfekten Ort zum 💩 sucht, dann hat das Vorrang und ich werde dann schonmal warten gelassen. Auch kann ein Hormonrausch schonmal kurzfristig aufs Gehör schlagen. Normalerweise entfernt sich mein Hund nie weiter als 55m. Diesen Radius hält er auch ein, wenn seine Freundin mal durch geht…. Aber ich würde seinen Radius gerne verkleinern. So 11m wären gut um im unübersichtlichen Gelände schnell Zugriff zu haben. Ich trainiere das seit einem halben Jahr. Ohne Erfolg. Er ist schneller in der 55m Distanz als ich ihn zurück rufen kann. Ich muss ihn sozusagen präventiv direkt nach dem auflösen, zurück rufen……. Das nervt und Klapp überhaupt nicht. Ich habe sozusagen folgende Optionen. - ihn im Freilauf laufen zu lassen in seinem Radius -ich rufe ihn permanent nach dem auflösen zurück - oder er darf nur noch bei Fuß gehen. - Schleppleine ( in die er sich dann gern rein hängt) Wie an kurzen Leinen auch, außer er geht missmutig bei Fuß 🤷🏼‍♀️ Jaja die Leinenfuehrigkeit ist auf Grund nicht vorhandener Bindung total bescheiden 🤭 Also, auch nicht alles Gold was glänzt. Wir müssen dafür einfach an anderen Baustellen arbeiten.
Warum sind bei dir alle Distanzen so eigentümlich?

99, 55, 11?
Wie kannst du das beurteilen, dass das 99m sind und nicht 96 oder 101 oder 10 oder 60?
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
7. Sept. 23:37
Versteckt hab ich mich nie bin halt anderes gelaufen so schauen meine hunde jetzt immer wo ich bin und ich habe vier hunde alle ohne leine natürlich an strassen und wenn im Wald uns leute entgegen kommen mit oder ohne hund kommen sie mittlerweile ohne das ich was sage zu mir ich vertraue und sie vertrauen mir bei mir funktioniert es schleppleine mag ich persönlich nicht muss aber jeder selber entscheiden
Du machst das so wie ich mit Orientierung 😊😇
 
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Jasmin
8. Sept. 15:27
Ich hatte meine Hunde jeweils schon als Welpe. Hab mir das Folgeverhalten zu Nutze gemacht. Welpe war frei und jeder Blick zu mir, jedes Ohr zu mir drehen wurde positiv rückgemeldet. Mal mit Leckerlie, mal mit loben, mal einfach mit einem Lächeln oder Blinzeln. Rückruf hab ich mir so auch aufgebaut. Radius sehe ich so individuell wie den Hund. Mein erster Hund hatte einen deutlich kleineren Radius. Er hat aber auch schlichtweg ganz arg Dumme Entscheidungen getroffen sodass Freilauf sowieso nur in gut überschaubaren Regionen überhaupt möglich war und er in meiner Nähe bleiben musste. Rückruf saß. Aber wenn er um ne Ecke gebogen wäre und da plötzlich jemand gestanden wäre, hätte das null funktioniert. Mein Rüde jetzt hat nen Riesen-Radius. Wenn jemand entgegen kommt, kommt er zu mir um mir das mitzuteilen und abzufragen was wir tun.
 
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Liane
8. Sept. 15:36
Du machst das so wie ich mit Orientierung 😊😇
Genau
 
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Jenni und
9. Sept. 08:26
Wir trainieren immer noch😅unsere wird bald 2 und es klappt noch eher mässig🙈jeder Hund ist anders. Und es wird immer mal gute und schlechte tage geben
 
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Tira
9. Sept. 11:18
Betreffend der Orientierung: gibt es denn da besonders empfehlenswerte Übungen? Also ergänzend zu den gängigeren Dingen wie die Spaziergänge interessant zu gestalten und auf dem Spaziergang, dass zurückschauen, freiwillig zu mir kommen, warten an einer Wegkreuzung etc. zu markern und zu belohnen?
 
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Franziska
9. Sept. 11:23
Ich sehe es als Training und Erziehung.

Freilauf ist für mich ein Gesamtkonzept. Es fängt zu Hause an, der tägliche Umgang miteinander, Bindung,Verbindlichkeiten, usw. Freilauf bedeutet ja am Ende nur eine unsichtbare Leine zu haben.
Und all diese Punkte übt man im Alltag.

Natürlich ist auch immer etwas Glück dabei. Wie einfach Verbindlichkeiten und Aufmerksamkeit dem Hund fällt ist eben vom Charakter abhängig (und auch rassespezifisch).