Freilauf- Training oder "Glück"?

Ging uns gerade heute so. Wir laufen in den Park rein. Yuna an der SL, da hab ich schon gesehen das ihr Bruder unangeleint läuft. Hab dem Halter zugerufen, er möchte bitte anleinen. Hat er nicht gemacht. Yuna hat immer eine sehr sehr hohe Erregungslage bei ihrem Bruder . Da ist es echt blöd, wenn er unangeleint ist. Zumal der Halter unsere Thematik kennt. Also gabs erstmal aufgeregte Begrüssung, konnte sie dann weglotsen, was auch nötig war, weil eine Halterin mit ihrem kleinen Hind kam und dachte, sie könne mit Party machen...das war alles zu einer Uhrzeit wo der Park stark frequentiert ist. Da leine ich nicht ab. Ist mir zu gefährlich , weil ich eben auch die Dynamik kenne zeischen Yuna und ihrem Bruder.. aber so ist es halt. Ich nutze das ja gerne auch zum üben. War nur Blöd, das da nich jemand kam.

Zuerst haben wir es im Garten und auf der Hundewiese geübt, dann in bekannter Umgebung so haben wir uns nach und nach voran gearbeitet. Zuerst mit Schleppleine und dann ohne.

Ich hab mir Plätze im Gewebegebiet gesucht, die zb. Am Wochenende ja nicht frequentiert werden. Oder eingezäunte Parks, brachflächen, grosse Wiesen, die nicht an der Strasse liegen oder auch gut sind die Anlagen von Schrebergärten. Was auch hilfreich ist: das an und ableinen so zu konditionieren das der Hund mit dir noch Spass hat. Ich leine ab und dann streue ich kekse. Alles in Ruhe. Ich gehe dann auch ohne Signal los. Ich will das wir ganz in Ruhe gehen, ohne Aufregung...das klappt super. Das gleiche auch beim Anleinen.

Welche Rasse? Mit Schleppleine trainieren bis der Rückeuf sitzt.

Meine hat einen enormen Jagtrieb, wenn sie etwas sieht reagiert sie auf gar nichts mehr. Deswegen darf sie nur da frei laufen, wo ich selbst den Überblick habe und rechtzeitig reagieren kann. Andere Hunde oder Menschen sind kein Problem und da funktioniert der Rückruf auch zu 100%. Wir haben den aber auch sehr lange und sehr oft trainiert (fast ein Jahr lang). Sie bleibt auch von sich aus immer in Sichtweite und kommt immer wieder kurz zu mir, danach flitzt sie wieder los. Für mich war der schwierigste Moment der, an dem ich entschieden habe die Leine wirklich los zu machen 😅

Wir haben das hauptsächlich bei uns in der Feldmark und im Wald geübt. Hauptsächlich ganz früh morgens wenn noch nicht so viel los war.

Ja, das kenne ich. Der Moment des ersmaligen Ableinens...das hab ich immerbeinen halben Herzinfarkt bekommen...

Das kenn ich, konnte meine auch 🤣 Ich habe den Vorteil auf dem Land zu wohnen, ab in die Feldmark und du kannst problemlos bis zum Horizont schauen ob da jmd kommt. Heute egal aber damals perfekt zum Üben

Das kommt ja ganz stark auf den Hund und sicher auch Rasse an. Bei meiner älteren Hündin( Jagdhund) musste ich 1 1/2 Jahre hart trainieren sie konnte tatsächlich erst mit eineinhalb Jahre zuverlässig langfristig von der Leine. Da sie mit voll Speed mal schnell 1 km gesaust ist um irgendwelche Leute auf der anderen Seite zu begrüßen. Entfernung war für sie kein Kriterium da zu bleiben. Sie war immer lieb mit den Leuten aber geht halt gar nicht. Sobald sie jemand gesehen hatte mit Karacho hin. Solche Hunde haben halt von Natur aus auch schon ein weiten Radius und den Antrieb nach vorne zu gehen und erkunden. Das waren schon harte Zeiten. Aber ging halt nicht anderst. Meistens hab ich an der Schleppleine das pendeln geübt. Aber man kann ja nicht immer üben das war für mich wie für den Hund auch viel Frust. Ich bin dann auch viel mit der flexi gelaufen ohne groß zu üben einfach des Friedens willen. Nach ca 1.1/2 Jahren hatte ich dieses Problem aber gelöst und brauchen eigenlich nie eine Leine. Das war aber schon nicht einfach soweit zu kommen. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Bei meinem jungen Hund ist es wie du sagst er läuft nicht so weit weg. Bisher hört er gut sodass er noch meist ohne Leine laufen kann auf Feld und im Wald aber ich denke auch da wird eine Zeit kommen wo es nicht mehr so einfach ist. Dann geht halt kein uneingeschränktes freilaufen mehr. Und wir müssen üben. Meine Erfahrung ist wirklich auch von den vorherigen Hunden: Bei manchen geht es leicht ohne große Bemühung und bei anderen verzweifelt man fast und dann gibt es noch alles dazwischen 😀

OBELIX 💖🐾 und ich haben das hart 1,5 Jahre trainieren müssen. Von Haus aus ist er ein Tut-nix , der in andere Hunde reingebrettert ist. Jagdtrieb hat er nicht. 1,5 Jahre Schleppleine, 1000x im Kurpark um die Hundewiese gekreiselt, 200x durch die Stadt an der Leine an fremden Hunden vorbei und 1.000.000 x Verstecken gespielt, damit er sich an mir orientiert. Heute läuft er überall ohne Leine und ich muss nicht oft korrigieren, eher selten. Rückruf brauch ich auch fast gar nicht. Er kreiselt aber nicht die ganze Zeit um mich herum, sondern macht viel sein eigenes Ding. Andere Hunde sind immer noch toll und dann muss ich ihn auch rufen. Ich bin zufrieden mit dem Zustand. Aber es war extrem viel Arbeit.