Home / Forum / Erziehung & Training / Frage: Wieviele Kommandos zwingend notwendig?

Verfasser-Bild
P.
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 239
zuletzt 16. Okt.

Frage: Wieviele Kommandos zwingend notwendig?

Wie viele Kommandos müssen eure Hunde kennen und können? Und welche? Ich finde 7 sind vollkommen ausreichend... Sitz, hier, Stopp, bleib, Fuß, Pfui und Nein - meiner kennt natürlich noch mehr, aber die Frage ist ja ob ein Hund wirklich so viele zwingend braucht. An alle einen schönen Sonntag.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Friedel
9. Okt. 08:24
Wir brauchen kein bleib, sitz ist sitz bis aufgelöst wird, platz genauso. Also bleib bin ich bei euch, völlig überflüssig. Wofür im alltag: ich bin in nem Raum, dante soll kurz bleiben wo er ist während ich mir z.b. was zum essen hole - ich bleibe in Sichtweite aber will ihn nicht hochscheuchen, es ist aber gut möglich das ein anderer hund kommt z.b. - dante würde da vielleicht hingehen, daher bekommt er ein platz - sicheres kommando. (Samstag mehrfach genutzt im vereinsheim während nem Turnier) Kein muss aber praktisch. Ich nutze es aber zumeist natürlich für Auslastung, z.b. ein warten (sitz) während man ein leckerli versteckt - braucht nicht mal hundesport um nützliche zu sein...aber das ist hier ja auch nicht gewünscht.
Hm, Sitz wurde bei meinem Vorgängerhund aussortiert, nachdem er sich im Sommer (durch das Ausführen des Kommandis Sitz) mal den Popo verbrannt hatte.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Friedel
9. Okt. 08:58
Nenne es wie Du willst, bei mir privat sowie in meinem Unterricht heißt es Hör- und Sichtzeichen, ich finde diesen Sprachgebrauch nunmal zeitgemäßer, freundlicher und weniger antiquiert. Auch Hörzeichen sind bei unseren Hunden kein "wünsch Dir was", nur weil sie nicht Kommando heißen. Auch unsere Hör- und Sichtzeichen werden zuverlässig ausgeführt. Die Bezeichnung ändert ja nichts daran, dass ein Hund sie zuverlässig befolgen sollte. Das versteht sich m.E. von selbst. Dass wir hier nicht über Militär reden ist mir klar. Aber im Kontext solltest Du verstanden haben, dass ich damit versucht habe zu erklären, wo Kommando/Befehl ihre eigentliche Verwendung haben (sollten). Und Kommandos/Befehle sind halt nach meiner Auffassung ein anderer Umgang, eine andere Form der Anspache, ein anderer Ton, eine andere Lautstärke als ich es im Umgang mit Hunden sehe und umsetze.
Mein Securitykomando ist ein total fröhlich gerufenes "Halihalo". Es soll ja animieren, dass er sofort motiviert kommt und nicht erst überlegt, ob er sich irgendeinen Zwang aussetzt. Die Armee möchte ich sehen, in der Kommandos in solch einer Tonlage und Motivation erfolgen. Und mein Notfallkommando Halihalo wird ganz stark konditioniert und mit dem lebenslangen Versprechen (genauso wie auch das Markerwort "Top") immer eine meist hochwertige Belohnung (Leckerli, Superleckerlie, wenn ich eins bei habe, soziales Lob, Spiel) zu erhalten. Wie gesagt, es geht um den hoffentlich auch in Gefahrensituationen, oder auch bei extremer Reizlage bombenfesten Rückruf. Also wirklich um ein Kommando, ein Kommando von dem ich erwarte, dass er es unbedingt ausführt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
9. Okt. 09:03
Mein Securitykomando ist ein total fröhlich gerufenes "Halihalo". Es soll ja animieren, dass er sofort motiviert kommt und nicht erst überlegt, ob er sich irgendeinen Zwang aussetzt. Die Armee möchte ich sehen, in der Kommandos in solch einer Tonlage und Motivation erfolgen. Und mein Notfallkommando Halihalo wird ganz stark konditioniert und mit dem lebenslangen Versprechen (genauso wie auch das Markerwort "Top") immer eine meist hochwertige Belohnung (Leckerli, Superleckerlie, wenn ich eins bei habe, soziales Lob, Spiel) zu erhalten. Wie gesagt, es geht um den hoffentlich auch in Gefahrensituationen, oder auch bei extremer Reizlage bombenfesten Rückruf. Also wirklich um ein Kommando, ein Kommando von dem ich erwarte, dass er es unbedingt ausführt.
Das kannst du aber nicht auf alle Hunde und Situationen umlegen.
Nehmen wir mal das Abbruchwort bei einem Hund, der gerade ansetzt, einem Reh hinterher zu springen.
Zumindest bei meinem Hund würde ein gesäuseltes - was auch immer - überhaupt nichts bewirken.
Er bekommt ein NEIN, wo er durchaus merkt, dass ich das Ernst meine. Und meinetwegen darf er sich auch einem Zwang ausgesetzt fühlen, der ihn daran hindert eine Hetzjagd auszuführen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Friedel
9. Okt. 09:28
Ach ja: wenn ich in der Situation nicht agiere (bei uns halt nur meist nicht über konditioniertes Kommando, sondern anders) würde Wayne ganz sicher auch nicht einfach an Menschen, Hunden oder irgendwas anderem lebendigen vorbei laufen, sondern seine eigenen Entscheidungen treffen, die dann wohl keiner gut findet 🫣
Jaaaa, daran arbeiten wir noch, haben aber schon erste Erfolge zu verzeichnen: Eichörnchen(eins der "Superreize") werden zwar noch lauthals gemeldet, aber Moppy weicht oft (jenachdem, was ich gerade mache und wie ich drauf bin) schon davon ab, dass er unbedingt das Eichhörnchen einschränken will (ist ihm scheinbar zu hektisch). Er meldet es oft einfach nur und fragt mich dann wie weiter und nimmt dann gerne ein Schmusen, aber auch die Decke als Alternativverhalten an. Das färbt inzwischen auch auf Rüdenbegegnungen (ein weiter "Supereiz" und Begegnungen mit impulsiven, hektischen oder von ihm als bedrohlich eingeschätzte Menschen ab.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Friedel
9. Okt. 09:37
Bei "nein" hab ich das actually noch nie gesagt bekommen, kannte das nur im Zusammenhang mit der Freigabe das man "ok" nicht nutzen soll.😅 Aber egal was für Worte ich nutze, Rocket zumindest weiß ob ich ihm nen Kommando gebe oder ob ich das Wort nur in nem Gespräch grad sage. Es kommt ja auch viel auf die Betonung und Energie dabei an.
Und er merkt, dass du ihn ansprichst. Vermutlich wendest du dich ihm zu, oder du atmetst kurz heftig ein oder sowas....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Friedel
9. Okt. 11:36
Das kannst du aber nicht auf alle Hunde und Situationen umlegen. Nehmen wir mal das Abbruchwort bei einem Hund, der gerade ansetzt, einem Reh hinterher zu springen. Zumindest bei meinem Hund würde ein gesäuseltes - was auch immer - überhaupt nichts bewirken. Er bekommt ein NEIN, wo er durchaus merkt, dass ich das Ernst meine. Und meinetwegen darf er sich auch einem Zwang ausgesetzt fühlen, der ihn daran hindert eine Hetzjagd auszuführen.
Es ging mir hier eher um diese Wortverbindung Komando mit Armee.

Hm, ja es ist ein Abwägen welche Tätigkeit bzw. Belohnung mehr Befriedigung verspricht ein Happen vom toten Schnitzel oder Dopaminausstoß bei einer Jagd auf flinkes Reh.

Mein Moppy hat wenig Jagdmotivation. Er ist vermutlich ein Wächter (der zur Not sein Leben für sein Familie/Rudel/Sozialpartner/... gebe würde) oder/und tierisches Ordnungsamt, der versucht hektisches Verhalten zu unterbinden, also Ruhe reinzubringen, damit er seiner Wächterfunktion nachkommen kann.

Nuja, bisher ist Moppys größter Bewegungsfreiraum immernoch durch eine maximal 10m-Schleppleine begrenzt, so dass ich meinen Rückruf zur Not auch durchsetzen kann. Ein zweites "Halihalo" gibt es in der Situation nicht. Wir sind beim Securitysignal aber erst noch bei 2 ... 3 ...4 m Entfernung und das noch in eher reizarmer Umgebung.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lisa-Eileen
9. Okt. 11:38
Ich habe mit Newton toter Hund (Peng) antrainiert. Fand unser TA gut, da er ihn auch gut unten am Bauch untersuchen konnte. Und da bin ich voll bei Dir. Gut aufgebaute Kommandos können Sicherheit geben.
Ich habs grad bei sowas oder auch duschen, Physio, Fell und Pfotenpflege auch das ich viele Kommandos habe.
Er dreht sich in die gewünschte Richtung oder Position, legt sich auf die Seite usw.
Hatte bei ihm nämlich schnell gemerkt das ers super unangenehm findet wenn man ihn rumschiebt usw, grad wenn jemand fremdes wie n Tierarzt oder so dann drangeht.
So ist es für ihn viel angenehmer wenn er auch mehr Selbstwirksamkeit hat wodurch er entspannter ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kai und
9. Okt. 11:45
Bei uns ist es so, dass der Hund alle Kommandos die seiner eigenen Sicherheit dienen können sollen muss. Wir sind da aber noch lange nicht am Ziel. Priorität hat bei mir da stopp, bleib, Rückruf, Sitz und Einhalt (bei uns nein) und vielleicht noch aus. Aber das scheint ja so insgesamt der Konsens in dem Thread zu sein, wird nur auf unterschiedliche Art umgesetzt.
Wir benutzen zusätzlich aber Quatsch Kommandos auch als auslastungsübung, weil hatschi gar nicht spielt und insgesamt nicht der agilste ist.
Ich glaube das ist auch voll individuell, fand es interessant hier ein bisschen durchzulesen, wie sehr sich die Bedürfnisse und Wesen der Hunde unterscheiden . Jagdtrieb ist für uns zb gar kein Thema und neben Fahrrad laufen auch nicht, da würde Hatschi uns einen Vogel zeigen, aber an der Ampel stehen bleiben und nicht auf den Fahrradweg rennen iat mit Hund in der Großstadt essenziell.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kai und
9. Okt. 11:48
Ich habs grad bei sowas oder auch duschen, Physio, Fell und Pfotenpflege auch das ich viele Kommandos habe. Er dreht sich in die gewünschte Richtung oder Position, legt sich auf die Seite usw. Hatte bei ihm nämlich schnell gemerkt das ers super unangenehm findet wenn man ihn rumschiebt usw, grad wenn jemand fremdes wie n Tierarzt oder so dann drangeht. So ist es für ihn viel angenehmer wenn er auch mehr Selbstwirksamkeit hat wodurch er entspannter ist.
Das ist voll gut, wir müssen mit Hatschi auch mehr medical Training (geht ja in die Richtung) machen. Das ist echt so wichtig und erleichtert den Alltag. Habe ich in meinem Beitrag auch voll vergessen.
Fürs duschen könnten wir das mit Hatschi auch mal probieren, mag er nämlich auch nicht so gern.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Friedel
9. Okt. 12:11
Ich habs grad bei sowas oder auch duschen, Physio, Fell und Pfotenpflege auch das ich viele Kommandos habe. Er dreht sich in die gewünschte Richtung oder Position, legt sich auf die Seite usw. Hatte bei ihm nämlich schnell gemerkt das ers super unangenehm findet wenn man ihn rumschiebt usw, grad wenn jemand fremdes wie n Tierarzt oder so dann drangeht. So ist es für ihn viel angenehmer wenn er auch mehr Selbstwirksamkeit hat wodurch er entspannter ist.
Oh ja Fellpflege = Dauerbrenner durch das Bolonkafell nur mindestens 2mal so viel, da er 3mal so groß als ein Bolonka ist. Habe Moppy gerade nur zum Teil geschoren bekommen, da ihm dann doch der Geduldsfaden gerissen ist. Ich konnte noch ein wenig die Symetrie angleichen, aber trotzdem sieht er gerade wie ein gerupftes Huhn mit Löwenköpfchen und Schneeschuhen aus🤪 Ja ich könnte mir vorstellen, wenn er sich über Komandohilfe selbst in Position (vorallem auf die Seite legen und Bauch präsentieren) hätte bringen können, wären wir vermutlich weitergekommen. Ich muss ja auch an den Bauch und an den Kehlbereich ran ....