Ich bin auch kein Freund von Leuten, die zB. bei Schäferhunden reflexartig das "Will to please" hervorkramen und häufig ist es schon zur Phrase verkommen.
Fakt ist aber, dass es viele unterschiedliche Bindungstypen auch unter den Hunden gibt.
Besonders rassetypisch eigenständig arbeitende Hunde hinterfragen zB. in der Regel (Individualität hat immer Vorrang) stärker als andere und folgen nicht so gerne. Andere wollen vllt. nicht gefallen, aber auf keinen Fall einen Fehler machen, obwohl sie keine Strafe oder ausbleibendes Lob zu erwarten hätten.
Ich bin mir sicher, dass es Hunde gibt, die bestimmte Dinge machen, weil es gut ankommt beim Menschen, ob nun strategisch oder aus charakterlichen Gründen.
Als Milo noch sehr jung war, wollte er einmal sein Frühstück nicht fressen. War das erste Mal und wir haben uns ein bißchen Sorgen gemacht. Ich habe ihm dann das Trockenfutter aus der Hand gegeben und das hat er genommen.
Eine Freundin mit Hundeerfahrung meinte, er habe das nur aus Will to please mir zu Liebe gemacht. Ich habe daraufhin für mich beschlossen, dass ich nie wieder versuchen werde, Milo zum Fressen zu animieren, ausser er ist krank und muss dringend fressen. Ich möchte nicht, dass er sich mir zu Liebe zwingt, etwas zu fressen. Wir haben auch manchmal keinen Appetit und sich dann zum Essen zu zwingen ist nicht gesund.