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P.
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Anzahl der Antworten 239
zuletzt 16. Okt.

Frage: Wieviele Kommandos zwingend notwendig?

Wie viele Kommandos müssen eure Hunde kennen und können? Und welche? Ich finde 7 sind vollkommen ausreichend... Sitz, hier, Stopp, bleib, Fuß, Pfui und Nein - meiner kennt natürlich noch mehr, aber die Frage ist ja ob ein Hund wirklich so viele zwingend braucht. An alle einen schönen Sonntag.
 
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P.
8. Okt. 00:48
Bei "nein" hab ich das actually noch nie gesagt bekommen, kannte das nur im Zusammenhang mit der Freigabe das man "ok" nicht nutzen soll.😅 Aber egal was für Worte ich nutze, Rocket zumindest weiß ob ich ihm nen Kommando gebe oder ob ich das Wort nur in nem Gespräch grad sage. Es kommt ja auch viel auf die Betonung und Energie dabei an.
Ist bei uns genauso
 
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Jochen
8. Okt. 04:32
Ich will auch noch, gemäß dem Dogomotto: "Es ist zwar schon alles gesagt, aber eben noch nicht von jedem."😀

Vor einiger Zeit gab es hier einen Thread zur intrinsischen Motivation. Das ist für mich das Ideal.

Bei drei Hunden waren/sind keine Kommandos im Sinne von verbalen Befehlen nötig, die haben intrinsisch gewusst was 'angesagt' ist. Trotzdem konnten sie viele, weil es mir einfach Spaß macht die beizubringen, natürlich auch viel Nonsens dabei.

Ein Hund jedoch hat sie dringend gebraucht und die unbedingte Befolgung war notwendig, sonst hatte man lange wieder zu kämpfen. Rückruf, bleib, stopp, leg dich usw. Dieser Hund war ohne nicht kontrollierbar.

Bei Pepe ist es so, dass ich von einer Sprachbehinderung (vllt durch Deprivation, vllt auch, weil seine Vorfahren alleine und eigenverantwortlich Spuren verfolgten) ausgehe.

Das habe ich erst relativ spät bemerkt, weil er extrem gut im Erraten ist, was ich von ihm will, also wie ein Blinder, der alles andere viel genauer auswertet. Wenn er zB. beim ZOS zwischen zwei Gegenständen wählen soll, dann hat er absolut keinen Plan. Obwohl wir das operant aufgebaut und wirklich lange lange und intensiv geübt haben.
Ebenso einfache Sachen in Folge wie sitz/platz/steh, wenn ich mich zwinge nur regungslos die Worte zu sagen, dann bietet er einfach irgendwas an. Bei 'steh' ist mir aufgefallen, dass ich Millimeter zurückweiche und er es daran festmacht. Ich könnte noch etliche andere Beispiele nennen. Wenn man bedenkt, dass Border nicht selten zwischen über 100 Kommandos zu differenzieren vermögen, könnte man aus Pepes Perspektive meinen, es handelt sich um eine andere Tierart.

Aber er ist perfekt und mehrsprachig in nonverbaler Kommunikation. Auch denkt er immer mit und ist extrem bemüht (bisweilen besorgniserregend, weil das ja auch Stress für ihn sein muss), alles richtig zu machen.
ZB. weiß er, wann er aufgrund der örtlichen Bedingungen angeleint werden muss, dann wartet er, ohne dass ich was sage, ohne dass wir das geübt hätten, bis der Karabiner schließt. Ebenso wenn uns jemand entgegen kommt, oder wenn wir auf den Bürgersteig müssen, weil ein Auto kommt usw...
 
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Katrin
8. Okt. 05:51
Bleib gibt es hier auch. Wird hier anstelle warte genutzt. Ob im stehen, sitzen, liegen ist mir da total egal.
 
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Kerstin
8. Okt. 06:35
Danke fürs teilen. Eine Diensthundeführerin hatte mir erzählt, dass die Hunde auf der Arbeit 4 Stunden Pause nach dem Essen machen müssen. Wegen Gefahr der Magendrehung. Hatte nie etwas davon gehört (kenne das aber von Pferden)aber seitdem füttere ich auch nur noch nach dem Gassi gehen. Dann haben die Hunde mindestens 1 bis 2 Stunden Ruhe, jeder an seinem Platz und das ist auch gleich eine super Übung für 1 jährige Hütehunde 😄👍🏼
4 Stunden ist aber echt viel. Da ist der Tag vorbei.
 
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Ker
8. Okt. 06:40
Aber erklärt wird einem ja das man z b. Nein nicht benutzen soll weil man das im Alltag zig mal sagt Ich sag auch pfui 😀
Ich benutze NEIN schon seit über 40 Jahren. Und meine Hunde wissen wann ich sie meine oder es nur zufällig irgendwie im Alltag sage. Man wendet sich doch dann dem Hund zu. Pfui passt für mich irgendwie nicht, wenn mein Hund z.B. zum Zaun rennt und ich ihm mitteilen möchte, dass er das nicht soll, oder nicht bellen soll. NEIN ist für mich das natürlichste Wort, wenn ich etwas nicht möchte. Hat übrigens auch bei meinen anderen Haustieren immer gut funktioniert 😉
 
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Kerstin
8. Okt. 06:49
Richtig, auch was du über Auslastung geschrieben hast, was einfach nur Spaß macht, das sehe ich auch so. Aber wir können auch ne halbe Stunde am Kanal ohne was rumbummeln. Das Bleib/Sitz fand ich schon in der Hundeschule doof. Ja, ein bisschen kann sie das auch -mittlerweile, aber für mich war das immer ein Flohmarkt-Bleib - ein „ich will kurz was ohne dich erledigen“ und das war für uns eh nie denkbar.
Naja, wenn ich da so an meine Situation denke: Meine Wohnung ist nicht sehr gross. Wenn Milo bei mir ist, dann liegt seine Decke an einer Stelle, wo er einerseits alles mitkriegen, andererseits aber nicht so im Weg liegt, dass ich ihn ewig hochscheuchen muss, weil ich mit dem Rollstuhl nicht durchkomme. Da ist es manchmal schon echt praktisch, ihn da hinzuschauen und ihm sagen zu können, dass er genau da bleiben soll. Seine selbst gewählten Liegestellen sind halt fast immer sehr ungünstig, wenn ich mich in der Wohnung bewege.
 
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Julia 🐾Nero
8. Okt. 07:23
Wenn man ein „Bleib“ anwenden muss, dann scheint „Sitz/Platz/Stopp“ nicht hundert Prozent zu funktionieren. Von daher ist „Bleib“ für mich ein unnötiges Kommando. Das musste ich auch erst einmal lernen😇 Ich erläutere das in Kürze mal näher.
Ich nutze das "Bleib" auch, allerdings glaube ich eher als eine Information an den Hund.
Wenn nach einem "Sitz" oder "Platz" ein "Bleib" folgt, ist es einfach die Information, dass es länger dauern wird.
Kann man für unnötig halten, aber wieso soll ich meinem Hund nicht den Hinweis geben dürfen?
Meistens nutze ich es auch im Kontext bestimmter Situationen. Zum Beispiel Dummy verstecken.

Kann man also durchaus als unnötig empfinden, aber ich teile Nero einfach gerne mit, dass es jetzt mal etwas länger dauert, bevor die nächste Ansage oder Auflösung kommt.
Aber er ist auch sehr stressanfällig, daher gebe ich ihm so viele Informationen wie möglich.
Wir haben auch einen Hinweis, wenn ich länger das Haus verlasse.
Kein Abschied in dem Sinne, aber ein Hinweis, den er kennt und dadurch weiß, dass ich jetzt nicht nur Müll rausbringe, sondern 1 oder mehrere Stunden weg bin.
Da gibt es ja auch Meinungen, dass man das nicht machen soll oder sogar einfach gehen, während der Hund schläft oder es nicht mitbekommt.
Das kommt für mich wiederum nicht in Frage 😅.
 
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Ker
8. Okt. 07:33
Ich nutze das "Bleib" auch, allerdings glaube ich eher als eine Information an den Hund. Wenn nach einem "Sitz" oder "Platz" ein "Bleib" folgt, ist es einfach die Information, dass es länger dauern wird. Kann man für unnötig halten, aber wieso soll ich meinem Hund nicht den Hinweis geben dürfen? Meistens nutze ich es auch im Kontext bestimmter Situationen. Zum Beispiel Dummy verstecken. Kann man also durchaus als unnötig empfinden, aber ich teile Nero einfach gerne mit, dass es jetzt mal etwas länger dauert, bevor die nächste Ansage oder Auflösung kommt. Aber er ist auch sehr stressanfällig, daher gebe ich ihm so viele Informationen wie möglich. Wir haben auch einen Hinweis, wenn ich länger das Haus verlasse. Kein Abschied in dem Sinne, aber ein Hinweis, den er kennt und dadurch weiß, dass ich jetzt nicht nur Müll rausbringe, sondern 1 oder mehrere Stunden weg bin. Da gibt es ja auch Meinungen, dass man das nicht machen soll oder sogar einfach gehen, während der Hund schläft oder es nicht mitbekommt. Das kommt für mich wiederum nicht in Frage 😅.
Machen wir auch schon immer so! Das mit dem BLEIB und auch einem Hinweis beim längeren außer Haus sein. Gibt den Hunden einfach nochmal eine nachhaltigere Information und mehr Sicherheit (einem selber somit auch). Außerdem würde ich mich nie " rausschleichen" wenn der Hund/Welpe schläft. Könnte, je nach Hund, zur Folge haben, dass er zukünftig verunsichert ist, Angst hat, dass er plötzlich alleine ist, niemand zu finden ist und er dann nicht mehr richtig abschalten kann, weil er immer aufpassen möchte, dass niemand einfach so verschwindet.
 
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Claudia
8. Okt. 07:51
Naja, wenn ich da so an meine Situation denke: Meine Wohnung ist nicht sehr gross. Wenn Milo bei mir ist, dann liegt seine Decke an einer Stelle, wo er einerseits alles mitkriegen, andererseits aber nicht so im Weg liegt, dass ich ihn ewig hochscheuchen muss, weil ich mit dem Rollstuhl nicht durchkomme. Da ist es manchmal schon echt praktisch, ihn da hinzuschauen und ihm sagen zu können, dass er genau da bleiben soll. Seine selbst gewählten Liegestellen sind halt fast immer sehr ungünstig, wenn ich mich in der Wohnung bewege.
Das sind dann ja eher auslegungsformen, wofür man welches Wort verwendet. Bei uns würde das dann „geh auf deinen Platz“ sein und den Platz gibt es dann auch nur 1x
 
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Lisa-Eileen
8. Okt. 11:12
Ich will auch noch, gemäß dem Dogomotto: "Es ist zwar schon alles gesagt, aber eben noch nicht von jedem."😀 Vor einiger Zeit gab es hier einen Thread zur intrinsischen Motivation. Das ist für mich das Ideal. Bei drei Hunden waren/sind keine Kommandos im Sinne von verbalen Befehlen nötig, die haben intrinsisch gewusst was 'angesagt' ist. Trotzdem konnten sie viele, weil es mir einfach Spaß macht die beizubringen, natürlich auch viel Nonsens dabei. Ein Hund jedoch hat sie dringend gebraucht und die unbedingte Befolgung war notwendig, sonst hatte man lange wieder zu kämpfen. Rückruf, bleib, stopp, leg dich usw. Dieser Hund war ohne nicht kontrollierbar. Bei Pepe ist es so, dass ich von einer Sprachbehinderung (vllt durch Deprivation, vllt auch, weil seine Vorfahren alleine und eigenverantwortlich Spuren verfolgten) ausgehe. Das habe ich erst relativ spät bemerkt, weil er extrem gut im Erraten ist, was ich von ihm will, also wie ein Blinder, der alles andere viel genauer auswertet. Wenn er zB. beim ZOS zwischen zwei Gegenständen wählen soll, dann hat er absolut keinen Plan. Obwohl wir das operant aufgebaut und wirklich lange lange und intensiv geübt haben. Ebenso einfache Sachen in Folge wie sitz/platz/steh, wenn ich mich zwinge nur regungslos die Worte zu sagen, dann bietet er einfach irgendwas an. Bei 'steh' ist mir aufgefallen, dass ich Millimeter zurückweiche und er es daran festmacht. Ich könnte noch etliche andere Beispiele nennen. Wenn man bedenkt, dass Border nicht selten zwischen über 100 Kommandos zu differenzieren vermögen, könnte man aus Pepes Perspektive meinen, es handelt sich um eine andere Tierart. Aber er ist perfekt und mehrsprachig in nonverbaler Kommunikation. Auch denkt er immer mit und ist extrem bemüht (bisweilen besorgniserregend, weil das ja auch Stress für ihn sein muss), alles richtig zu machen. ZB. weiß er, wann er aufgrund der örtlichen Bedingungen angeleint werden muss, dann wartet er, ohne dass ich was sage, ohne dass wir das geübt hätten, bis der Karabiner schließt. Ebenso wenn uns jemand entgegen kommt, oder wenn wir auf den Bürgersteig müssen, weil ein Auto kommt usw...
Ist bei mir mit Rocket genauso.
Und Tricksen oder so geht halt garnicht mehr außer wenige die er echt liebt weil da hört er halt null zu und fiddelt nur rum oder spult irgendwas ab obwohl er ja eigentlich weiß was was ist.
Ich blick da immernoch nicht durch.
Zu viel Will to Please ist halt auch net so gut.