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P.
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zuletzt 16. Okt.

Frage: Wieviele Kommandos zwingend notwendig?

Wie viele Kommandos müssen eure Hunde kennen und können? Und welche? Ich finde 7 sind vollkommen ausreichend... Sitz, hier, Stopp, bleib, Fuß, Pfui und Nein - meiner kennt natürlich noch mehr, aber die Frage ist ja ob ein Hund wirklich so viele zwingend braucht. An alle einen schönen Sonntag.
 
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Michi
7. Okt. 07:16
Bleib ist bleib! Egal wo und wann. Richtig ist, wie Du sagst, dass man dem Hund beibringt, dass er dort bleiben muss, wo man ihn z.B. hinsetzt (legt oder stellt) wenn man weggeht. Wenn er das beherrscht kannst Du BLEIB aber auch zurufen (oder mit Sichtzeichen), wenn er irgendwo mit einigem Abstand zu Dir rumläuft und er ( z.B. wenn plötzlich Fahrräder auftauchen) an der Stelle an der er ist, sicherheitshalber warten/bleiben soll.
Meiner kann es nur so wie ich es beschrieben habe.
Für den anderen Fall sage ich " Warte " , aber eigentlich nur beim Vorauslaufen. Letztendlich ist das Wort ja auch völlig egal, so lange es etabliert ist und der Hund weiß, was man meint.
Bei einem SharPei ist sowieso alles ein bisschen anders und nicht vergleichbar 😄
 
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Ker
7. Okt. 07:19
Meiner kann es nur so wie ich es beschrieben habe. Für den anderen Fall sage ich " Warte " , aber eigentlich nur beim Vorauslaufen. Letztendlich ist das Wort ja auch völlig egal, so lange es etabliert ist und der Hund weiß, was man meint. Bei einem SharPei ist sowieso alles ein bisschen anders und nicht vergleichbar 😄
Ist ja grundsätzlich auch richtig 🙂! Bei uns sind WARTE oder BLEIB unterschiedliche Dinge. Schau mal in meine vorherige Antwort, da habe ich's erklärt.
 
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Julia 🐾Nero
7. Okt. 07:30
Ein Fan von klaren, direkten Aussagen bin ich ebenfalls. Ich glaube ich weiß den Unterschied zwischen Kommandos und Hörzeichen aber sehr gut einzuordnen und anzuwenden. Und in meinem Sprachgebrauch bleiben es Hör- und Sichtzeichen, da ich meine Hunde nicht kommandiere und ihnen nichts befehle, wir sind ja schließlich nicht auf dem Exerzierplatz. Befehle und Kommandos sind i.d R. gebräuchlich im Militärbereich und werden entsprechend hart und mit Nachdruck, oft laut gesprochen. Lautstärke und Nachdruck sind im Umgang mit Hunden unnötig. Ich fordere sie in normaler Tonlage mit Hör- oder Sichtzeichen oder körpersprachlich auf etwas zu tun, und meine Hunde tun das sehr zuverlässig. Ansonsten hätte ich wohl auch meinen Job verfehlt. Leinenruck bleibt bei mir Leinenruck, negativen Umgang beschönige ich nicht mit einem "besseren" Wort. Leinenruck gibt es in meinem Umgang mit Hunden nicht. Ist bei unseren Hunden ohnehin nicht notwendig.
Da bin ich anderer Meinung.

Man muss Worte im Kontext betrachten.
Wir reden nicht über Militär, sondern über Hundetraining.
Worte haben je nach Kontext eine Bedeutung.

Ein Kommando ist im Hundetraining einfach eine klare Anweisung des Menschen, die ein Verhalten beim Hund erwirkt.

Hier mal eine Defition:

"Ein Kommando ist eine klare Anweisung oder ein spezifischer Befehl, den ein Mensch einem Hund gibt, um ein bestimmtes Verhalten zu erwirken oder zu unterlassen, wie zum Beispiel "Sitz", "Platz" oder "Aus". Diese Kommandos werden durch wiederholtes Training und positive Verstärkung erlernt, wobei der Hund das Wort oder Handzeichen mit der gewünschten Aktion verbindet, was die Kommunikation zwischen Mensch und Hund verbessert und für Sicherheit sorgt. 

Arten von Kommandos

Verbal: Ein gesprochenes Wort, das der Hund ausführen soll. 

Visuell/Handzeichen: Eine Geste, die das verbale Kommando unterstützen oder ersetzen kann."

Wenn man sich jetzt besser fühlt, wenn man das Wort Kommando meidet und es nur im militärischen Kontext sieht und Attribute wie laut und hart dranhängt, dann bitteschön.
Das darf man aber nicht allen anderen unterstellen, die das Wort sinngemäß im richtigen Kontext nutzen, als das was es ist und nicht mehr.

In deiner Erklärung, was bei euch das Kommando Bleib bedeutet schreibst du, dass dein Hund seine Position bis zur Auflösung nicht ändern DARF. Wenn das kein Befehl ist, was dann?
Natürlich befehligen wir alle unsere Hunde, das sollte man schon zugeben können.
 
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Katrin
7. Okt. 07:50
Wie kann man sich so an dem Wort Kommando aufhängen🫣. Ganz ehrlich, es ist total egal ob ich das Wort zB aus für ausspucken flüster, singe oder laut und zackig ausspreche. Ich erwarte das es vom Hund in dem Moment zuverlässig ausgeführt wird. Egal ob der 30cm oder 13m von mir entfernt ist.

Meine Stimme/Tonlage kann vieles bewirken. Je nach Hund muss man schauen was man wie sagen kann/sollte. Sehr sensible Hunde spricht man eher leiser an. Man kann durch schnelle zackige Kommandos einen Hund aber auch pushen. Meine steht da ehrlich gesagt drauf. Ist dann auch eine Frage der Energie die man mit ausstrahlt.
 
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Babs
7. Okt. 07:52
Ich würde gerne insgesamt noch etwas erweitern. Ein Kommando/Signal sollte m. E. mit der entsprechenden Emotion erfolgen. Klassisches Beispiel ist das Abbruchkommando (oft "nein"). Dieses Wort kommt oft im Sprachgebrauch vor, sodass der Hund jedesmal seine Handlung abbrechen würde. Meine machen es dann nicht. Sie brechen erst dann ab, wenn sie merken dass ich sie direkt anspreche UND es auch so meine. Würde ich beim "Nein" lachen, käme entweder ein Übersprung dabei raus oder sie würden nicht abbrechen.
Gut zu erkennen war es letztens bei dem Kommando "Sitz". Eine HF wollte, dass Newton sich hinsetzt (das war für mich ok und hatte auch einen Grund, dass sie das mal machen sollte). Newton reagierte null, obwohl er das Kommando kennt (auch auf Distanz und in vielen unterschiedlichenSituationen). Sie stand vor ihm mit erhobenen Zeigefinger und sagte immer:" Sitz, sitz, sitz". Letztendlich stimmte ihre innere Einstellung - es von Newton ehrlich zu erwarten - nicht mit dem Kommando überein.
 
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Ker
7. Okt. 07:57
Da bin ich anderer Meinung. Man muss Worte im Kontext betrachten. Wir reden nicht über Militär, sondern über Hundetraining. Worte haben je nach Kontext eine Bedeutung. Ein Kommando ist im Hundetraining einfach eine klare Anweisung des Menschen, die ein Verhalten beim Hund erwirkt. Hier mal eine Defition: "Ein Kommando ist eine klare Anweisung oder ein spezifischer Befehl, den ein Mensch einem Hund gibt, um ein bestimmtes Verhalten zu erwirken oder zu unterlassen, wie zum Beispiel "Sitz", "Platz" oder "Aus". Diese Kommandos werden durch wiederholtes Training und positive Verstärkung erlernt, wobei der Hund das Wort oder Handzeichen mit der gewünschten Aktion verbindet, was die Kommunikation zwischen Mensch und Hund verbessert und für Sicherheit sorgt.  Arten von Kommandos Verbal: Ein gesprochenes Wort, das der Hund ausführen soll.  Visuell/Handzeichen: Eine Geste, die das verbale Kommando unterstützen oder ersetzen kann." Wenn man sich jetzt besser fühlt, wenn man das Wort Kommando meidet und es nur im militärischen Kontext sieht und Attribute wie laut und hart dranhängt, dann bitteschön. Das darf man aber nicht allen anderen unterstellen, die das Wort sinngemäß im richtigen Kontext nutzen, als das was es ist und nicht mehr. In deiner Erklärung, was bei euch das Kommando Bleib bedeutet schreibst du, dass dein Hund seine Position bis zur Auflösung nicht ändern DARF. Wenn das kein Befehl ist, was dann? Natürlich befehligen wir alle unsere Hunde, das sollte man schon zugeben können.
Nenne es wie Du willst, bei mir privat sowie in meinem Unterricht heißt es Hör- und Sichtzeichen, ich finde diesen Sprachgebrauch nunmal zeitgemäßer, freundlicher und weniger antiquiert. Auch Hörzeichen sind bei unseren Hunden kein "wünsch Dir was", nur weil sie nicht Kommando heißen. Auch unsere Hör- und Sichtzeichen werden zuverlässig ausgeführt. Die Bezeichnung ändert ja nichts daran, dass ein Hund sie zuverlässig befolgen sollte. Das versteht sich m.E. von selbst. Dass wir hier nicht über Militär reden ist mir klar. Aber im Kontext solltest Du verstanden haben, dass ich damit versucht habe zu erklären, wo Kommando/Befehl ihre eigentliche Verwendung haben (sollten). Und Kommandos/Befehle sind halt nach meiner Auffassung ein anderer Umgang, eine andere Form der Anspache, ein anderer Ton, eine andere Lautstärke als ich es im Umgang mit Hunden sehe und umsetze.
 
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Lisa-Eileen
7. Okt. 09:09
Warte sage ich auch, wenn er vorläuft, eine Kurve kommt, die ich nicht einsehen kann. Dann soll er stehenbleiben. Er weiß bei vielen anderen Sachen auch was sie bedeuten. Zb langsam oder bleib hier. Das sind aber keine Kommandos und das wurde nie trainiert. Er versteht es einfach.
Es ist faktisch ein Kommando, man sagt ja etwas und der Hund soll verbindlich reagieren.
Rocket hat auch viele Kommandos direkt verstanden weil sie aus der Situation heraus im Alltag entstanden wie das "komm ran" am Fahrrad zum an und ableinen.
Es ist trotzdem ein Kommando
 
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Lisa-Eileen
7. Okt. 09:15
Bleib und Warte sind bei uns z.B. unterschiedliche Sachen. Bleib bedeutet: Genauso wie Du jetzt bist, bleibst Du bis ich es auflöse (also entweder Steh, Sitz oder Platz, je nachdem was ich ihnen gesagt habe). Bei BLEIB dürften sie ihre Position nicht verändern. Wenn unsere Hunde aber z.B. mal ein wenig zu weit verlaufen, oder ich einen Weg/ eine Kurve nicht einsehen kann, nutzen wir WARTE, dann sollen sie nur an der Stelle warten, egal ob sie dann dort am Rand schnüffeln gehen, ihr Tempo stark verringern, stehen bleiben, sich im Gras wälzen, das ist dann egal, sie müssen halt lediglich irgendwie dort auf uns warten oder bis wir das auflösen. Zudem nutzen wir WARTE auch, wenn wir sie kurz irgendwo anbinden müssen, dann können sie aber entscheiden ob sie stehen, entspannt liegen oder sitzen möchten, sie müssen halt nur warten.
Bei mir gibts für letzteres kein Wort.
Wie im Westernreitsport gilt bei mir Leine aufm Boden = nicht weitergehen/ festgebunden.
Ist praktisch wenn einem mal die Leine aus der Hand rutscht oder es nichts zum anbinden gibt.
 
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Babs
7. Okt. 09:17
Es ist faktisch ein Kommando, man sagt ja etwas und der Hund soll verbindlich reagieren. Rocket hat auch viele Kommandos direkt verstanden weil sie aus der Situation heraus im Alltag entstanden wie das "komm ran" am Fahrrad zum an und ableinen. Es ist trotzdem ein Kommando
Ich bin mir nicht sicher, ob man immer von Kommandos redet. Manches gehört auch einfach zu einer normalen Kommunikation. Wenn ich einer Freundin sage, dass sie sich hinsetzen kann, oder sie mir den Zucker rüberreichen soll oder einfach mal stehen bleiben soll ...dann ist das weder ein Kommando noch ein Signal ..., sondern es ist einfach nur Kommunikation.
 
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Lisa-Eileen
7. Okt. 09:20
Ich bin mir nicht sicher, ob man immer von Kommandos redet. Manches gehört auch einfach zu einer normalen Kommunikation. Wenn ich einer Freundin sage, dass sie sich hinsetzen kann, oder sie mir den Zucker rüberreichen soll oder einfach mal stehen bleiben soll ...dann ist das weder ein Kommando noch ein Signal ..., sondern es ist einfach nur Kommunikation.
Das ist dann aber ne Bitte und eben kein Kommando.
Alles was wir körperlich oder verbal mit dem Hund sprechen ist Kommunikation.
Ob wir nun n Kommando geben oder um etwas bitten oder es mal Anschiss gibt.
Gehört alles dazu.