Lach, da hast Du ja noch ein paar abwechslungsreiche Wochen vor Dir.
Hattest Du schon mal einen Hund oder bist Du auch ein Neuling, wie ich es war?
Als Lotte noch so klein war habe ich sie öfters falsch eingeschätzt.
Trotz guter Vorbereitung und viel Lesen usw. ist es doch noch mal ganz anders, wenn das Baby im Haus ist.
Ich hab sie, weil sie so klein war, oft unterschätzt, wenn wir anderen Hunden begegnet sind, vor allem sehr großen. Sie hat gemerkt, daß ich unsicher war und daß war nicht gut.
Ganz am Anfang habe ich ihre Ausdauer überschätzt. Die heute kürzeste Runde, also 10min war für sie als Welpe im Sommer zu lang. Ich hatte dann eine Tragetasche dabei und hab sie da rein gelegt, wenn sie nicht mehr konnte. Ich denke heute noch, daß es richtig war, daß sie auf den Wiesen Auslauf hatte und nicht auf Fußwegen. Heute kann sie auch in der Stadt bei Fuß laufen.
Um ihre "Sprache" besser zu verstehen war wieder Literatur nötig.
Aber ich gebe gerne zu, daß es viele Hunde gibt die besser erzogen sind. Sie ist ein Bollerkopp.
Es macht sich aber auch sehr bemerkbar, daß sie nun "erwachsen" ist.
Dieses wilde: "Ich will doch nur Spielen" ist nicht mehr da. Sie möchte wissen, was da für Hunde bei uns unterwegs sind, wendet sich aber fast immer nach einem kurzen Beschnuppern einfach ab und markiert mal kurz. Ich muss dazu sagen, daß man hier Begegnungen nur schlecht aus dem Weg gehen kann.
Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.
Sie könnten frei Laufen, folgt mir sehr gerne aber nicht wenn sie eine Katze sieht, zack Tunnelblick, Gehör abgeschaltet und weg ist sie. Das hab ich nicht hin bekommen.
Ich hatte in meiner Jugend einen nicht jagdlich geführten Jagdhund, den mein Vater anschleppte und den ich 12jaehrig mit Büchern aus der Stadtbibliothek versuchte zu erziehen. Das Ergebnis kann man sich ungefähr vorstellen. Wir waren später ein tolles Team, aber ich weiß ziemlich genau wie man es nicht macht. Jetzt hab ich in Vorbereitung auf den Welpen, auf den ich 22 Jahre gewartet habe und der vor 4 Wochen bei uns eingezogen ist ca. 40 Hundebücher gelesen (nein, ich werde trotzdem keine Kekse aus seinem Napf essen um ihm zu zeigen dass ich der Chef bin), bin mit dem theoretischen (Un) Wissen gegen die Realität geprallt und habe zum Glück eine tolle Hundetrainerin, die mir direkt auf den Kopf zusagt wenn ich Mist baue.
Die Gassigänge fallen mir auch schwer zeitlich abzuschätzen. Im Moment ist auch alles etwas schwieriger da er vor kurzem gebissen wurde und nun Angst vor großen schwarzen Hunden und aktuell noch unklaren Durchfall hat, aber grundsätzlich wird alles mit jedem Tag einfacher und besser und ich lerne jeden Tag dazu.