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Julia
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Anzahl der Antworten 51
zuletzt 9. Juli

Extreme Leinenaggression Japan-Spitz

Hallo zusammen, ich brauche tatsächlich ein paar Leute, mit denen ich mich austauschen kann. Folgendes Thema: Seitdem unser Japan-Spitz bei uns ist (er kam mit 6 Monaten zu uns) hat er eine Leinenaggression. Dieses geht so weit, dass er uns ernsthaft beißt. Der Züchter meinte natürlich vorher wäre da nichts gewesen... Klar, wenn der Hund nur im Hintergarten lebt oder im Haus. Wir hatten bereits eine Trainerin, hier haben wir gewechselt, denn mit körperlicher Bedrohung bei einem unsicheren Hund ist niemandem geholfen. Aktuell befinden wir uns seit 2 Monaten im Training bei einer neuen Trainerin keine Fortschritte zu sehen. Aufgebaut wurde die bessere Ansprechbarkeit, Ruhezonentraining und strukturierte Spaziergänge. Ihn interessieren in dem Moment des Pöbelns keine Leckerlis, kein Spielzeug, einfach nichts. So langsam wissen wir tatsächlich nicht mehr weiter und es wird gefühlt immer schlimmer (3 Beißvorfälle in 3 Wochen). Einen Maulkorb werden wir jetzt leider organisieren müssen, aber unser Eigenschutz geht halt vor. Habt ihr mit einer solchen Extreme der Leinenaggression Erfahrung? Liebe Grüße an euch 😊
 
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Sonja
7. Juli 17:48
Leider kennen wir die Vorgeschichte nicht. Da es unser Ersthund ist, waren wir damals auch um ehrlich zu sein etwas überfordert und haben uns schnell mit Aussagen wie "Ja an der Leine laufen kennt er" abspeisen lassen. Nun ja, sowas ist eine Lehre, den Fehler macht man nicht erneut 😜 Bekannt ist, dass die Züchter auch andere Hunderassen (u.a. Kleinspitz-Zucht) hatten und die Tiere im gesamten Rudel gelebt haben..
Klingt nach einem astreinen Vermehrer. Aus so einem "Betrieb" (Polen) hat unser Nachbar auch seine Hündin mit 7 Monaten geholt. Die hat heute mit 2 Jahren noch Angst sobald sie andere, auch bekannte, Hunde trifft und nässt sich ein. Immerhin keine Aggression, aber unbeschwert ist auch anders. Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr einen kompetenten Trainer findet, der euch und eurem Hund weiterhelfen kann. Schnell geht das meistens nicht, verkehrt klingt das was die jetzige anbietet für mich jedenfalls erstmal auch nicht.
 
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Julia
7. Juli 17:54
Ich finde, das Training bei der neuen Trainerin klingt nicht schlecht. Keine Fortschritte heißt wahrscheinlich, keine beim Pöbeln. So schnell geht das aber auch nicht. Eure Trainerin baut die Grundlagen auf, die Eurem Hund zu mehr Ruhe verhelfen. Gibt es denn Fortschritte bezüglich Ansprechbarkeit ohne Reize, Ruhezonentraining und strukturierte Spaziergänge? Wenn Du den Moment des Pöbelns trainieren willst, wäre das reines Management ohne viel Aussicht auf Erfolg. Weil Dein Hund in dem Moment nicht auf Dich reagieren KANN. Du musst die Ursache beseitigen, dann hört das Pöbeln von alleine auf.
Ja das Training welches wir mit ihr machen ist super und darauf geht er auch tatsächlich ein. Ansprechbarkeit bei wenig Reizen ist deutlich besser und die Ruhezone funktioniert auch immer besser, leider noch mit fixieren.
 
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Julia
7. Juli 17:58
Wieso glaubst du, dass der Hund nur im Garten oder Haus gelebt hat? Dann müsste er ja große Probleme bzw Ängste mit Umweltreizen haben. Die rückgerichtete Aggression kommt aber nur bei Hundebegegnungen vor oder hat er Angst vor Autos, Mülltonnen, Fahrradfahrern usw? Dass er im Freilauf sozial und verträglich ist spricht jetzt auch nicht dafür, dass er nicht mit Artgenossen sozialisiert ist. Hat der Hundetrainer ihn als unsicher betitelt oder ist das euer Eindruck?
Ich glaube es nicht, sondern die Züchterin hat es uns so gesagt.
Das hat sich auch in den ersten Wochen gezeigt, denn er hatte Angst vor allem. Vor Autos, Fahrrädern, Kirchenglocken, damals Autolichtern im Dunkeln... Das ist mittlerweile deutlich besser.

Unsere Trainerin hat anhand seines Verhaltens im Spaziergang und anhand einer zufällig Hundebegnung dieses festgestellt.
 
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Julia
7. Juli 18:05
Ich kann mich Nadine und Juli nur anschließen. Unsere Hündin hat am Anfang auch bei allen Hunden gepöbelt, mit rückgerichteter Aggression wegen Frust, nicht hin zu dürfen (zum Beißen ist es zum Glück nie gekommen). Dabei hat sie geschrien als würde ich ihr das Fell abziehen… Bei uns hieß es dann: A) keinen hundekontakt an der Leine mehr B) den richtigen Abstand kennenlernen, „Click für Blick“ aufbauen und uns laaaangsam rantasten C)Ruhetraining ohne Ende.. Decke zuhause positiv aufgebaut, dann immer ein Handtuch dabei gehabt und in jeder möglich Situation sich mit dem Hund drauf gesetzt, um Decke und damit Ruhe auch draußen zu üben. Und dann positive sozialkontakte, bei uns im Freilauf oder eben an der Schleppleine, jedenfalls klar getrennt vom Kontakt an der kurzen Leine (gibt es bei uns immer noch nicht, kommt er jedoch ungefragt und ungewollt zustande ist das für uns kein Problem mehr) Es hat ca 1 Jahr gedauert, bis es deutlich besser war und inzwischen kann sie im Freilauf sein, ohne zu fremden Hunden hinzurennen und an der Leine interessieren sie unbekannte fremde Hunde nicht.
Danke, das ist ein toller Erfahrungsbericht, ich hoffe dass es bei uns auch irgendwann so funktioniert 😊
 
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Julia 🐾Nero
7. Juli 18:15
Ich glaube es nicht, sondern die Züchterin hat es uns so gesagt. Das hat sich auch in den ersten Wochen gezeigt, denn er hatte Angst vor allem. Vor Autos, Fahrrädern, Kirchenglocken, damals Autolichtern im Dunkeln... Das ist mittlerweile deutlich besser. Unsere Trainerin hat anhand seines Verhaltens im Spaziergang und anhand einer zufällig Hundebegnung dieses festgestellt.
Oh wow, dass ein Züchter sich selber so schlecht macht ist schon ungewöhnlich.
Na immerhin war er ehrlich.

Aber dann habt ihr ja schon wahnsinnige Fortschritte gemacht!
 
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Julia
7. Juli 19:10
Oh wow, dass ein Züchter sich selber so schlecht macht ist schon ungewöhnlich. Na immerhin war er ehrlich. Aber dann habt ihr ja schon wahnsinnige Fortschritte gemacht!
Ja, im Nachhinein wissen wir natürlich auch, dass wir da sehr blauäugig waren und mehr hätten hinterfragen müssen. Einen Vorwurf machen wir uns daraus aber nicht, man kann nur drauß lernen 😊

Ich könnte da Storys erzählen die nach seinem ersten Pöbeln mit dem Züchter zur Sprache waren, da schlackern den meisten die Ohren und ich bin sehr sauer gewesen damals.

Und wie du bereits sagst, Fortschritte im Allgemeinen gibt es, nur dieses Thema der Leinenaggression ist schon sehr anstrengend. Daher wollte ich einfach mal Erfahrungen/Meinungen von anderen hören.
Das zeigt einem nämlich oft auch, dass man nicht allein ist wie man manchmal denkt 😊
 
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Julia
7. Juli 19:13
ich habe zwar kein Japan-Spitz, aber zum Thema Leckerlies und Stress kann ich aus Erfahrung mit unserem Hund erzählen. Der ist genau so drauf, beisst aber nicht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass wenn ich ihm im Vorfeld extrem Beschäftigte, kommt es garnicht zu solchen Dituationen. Dann sieht er zwar den anderen Hund, hat aber zu wenig Zeit um sich auf ihn einzulassen.
Danke für deine Erfahrung 😊
Grundsätzlich haben wir das auch bereits versucht, jedoch ist das mehr Ablenkung in unserem Fall wie Erziehung 😕

Und leider funktioniert das nicht immer, sobald man eine nicht einsehbare Strecke läuft.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Juli 20:22
Ich wäre nach wir vor sehr an Details zum Pöbeln interessiert.

Helle Aufregung und Überreaktion ist ja jetzt nix sonderlich Ungewöhnliches bei pubertierenden Junghunden und ohne die suboptimale Vorgeschichte schmälern zu wollen, fände ich eine sachliche Analyse der aktuellen Problemstellung schon recht hilfreich.

Es ist ja keineswegs ausgeschlossen, dass sich diesbezüglich alleine schon über ein paar Justierungen auf Halterseite etwas zum Positiven verändern lassen könnte.
 
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Julia
7. Juli 20:44
Ich wäre nach wir vor sehr an Details zum Pöbeln interessiert. Helle Aufregung und Überreaktion ist ja jetzt nix sonderlich Ungewöhnliches bei pubertierenden Junghunden und ohne die suboptimale Vorgeschichte schmälern zu wollen, fände ich eine sachliche Analyse der aktuellen Problemstellung schon recht hilfreich. Es ist ja keineswegs ausgeschlossen, dass sich diesbezüglich alleine schon über ein paar Justierungen auf Halterseite etwas zum Positiven verändern lassen könnte.
Sorry, das ist total untergegangen 😕
Um deine Fragen zu beantworten: - Es triggert ihn schon sobald er einen Hund kommen sieht. Da geht er schon vor. Spätestens sobald der andere Hund an uns vorbei ist fängt das Pöbeln an.
- Reagiert wird mit zuerst fixieren, auf die Hinterläufe stellen. In dem Moment ist er meist schon nicht mehr abrufbar. Weiterhin dann das übliche Pöbeln, darunter auch gequietsche.
Mal springt er uns dann nur an, mal schnappt er in unsere Richtung und beim anderen Mal ist es der Biss.
- Wir versuchen ihn vorerst anzusprechen, funktioniert aber nur wenn wir schnell genug sind. Andernfalls nehmen wir ihn kurz und laufen mit Abstand weiter oder falls möglich drehen wir um. Aber selbst da meckert er weiter.
- Das einzige was mir zum Beißen vor allem auffällt ist, dass er das meist nur macht, wenn die Hunde gegenüber doppelt so groß sind wie er (zb. Husky, Labradoodle..)

Was sehr oft dazu kommt im Nachhinein ist das Grasfressen und/oder Zoomies.

Mit der Trainerin konnten wir dieses noch nicht analysieren, da sie momentan keine Hundebegnungen trainert.
Demnächst steht jedoch ein Training mit einem Dummy aus.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Juli 21:06
Sorry, das ist total untergegangen 😕 Um deine Fragen zu beantworten: - Es triggert ihn schon sobald er einen Hund kommen sieht. Da geht er schon vor. Spätestens sobald der andere Hund an uns vorbei ist fängt das Pöbeln an. - Reagiert wird mit zuerst fixieren, auf die Hinterläufe stellen. In dem Moment ist er meist schon nicht mehr abrufbar. Weiterhin dann das übliche Pöbeln, darunter auch gequietsche. Mal springt er uns dann nur an, mal schnappt er in unsere Richtung und beim anderen Mal ist es der Biss. - Wir versuchen ihn vorerst anzusprechen, funktioniert aber nur wenn wir schnell genug sind. Andernfalls nehmen wir ihn kurz und laufen mit Abstand weiter oder falls möglich drehen wir um. Aber selbst da meckert er weiter. - Das einzige was mir zum Beißen vor allem auffällt ist, dass er das meist nur macht, wenn die Hunde gegenüber doppelt so groß sind wie er (zb. Husky, Labradoodle..) Was sehr oft dazu kommt im Nachhinein ist das Grasfressen und/oder Zoomies. Mit der Trainerin konnten wir dieses noch nicht analysieren, da sie momentan keine Hundebegnungen trainert. Demnächst steht jedoch ein Training mit einem Dummy aus.
Wann innerhalb dieser Dynamik sprecht ihr ihn an bzw wann nehmt ihr ihn kurz und lauft vorbei?

Wäre es möglich, dass ihr von solchen Situationen mal ein paar Videos macht?


Mein Hund war vorübergehend auf ein paar Sachen stark reaktiv und ich hab festgestellt, dass mein Timing und meine innere Haltung extrem viel Einfluss darauf haben.