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Alysha
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zuletzt 7. Juni

Extrem stürmischer 2,4 Jahre alter Vizsla

So, jetzt hab ich auch eine Frage & hätte sehr gerne eure Erfahrungswerte dazu! ☺️ Dexter ist an sich ein super Hund. Typisch Vizsla. Er ist lernwillig, freundlich, verspielt und gesellig. Training und Erziehung, läuft alles gut. Dexter ist jedoch auch sehr sehr stürmisch und kennt meist absolut keine Distanz. Egal ob bei Mensch oder Hund. Vom gerade noch kuscheln (tiefenentspannt) zu aufgedreht sein, in unter 10 Sekunden, weil seiner Meinung nach sofort spielen angesagt ist. Eine Handvoll Trainer meinten alle, das legt sich schon, er ist noch jung und wild. Ich bin der Meinung ihm müsste man doch irgendwie klar machen können, etwas höflicher auf Mensch und Hund zuzugehen. Ältere Hunde, die ihm das auf hündisch deutlich mitteilen könnten, kennen wir kaum. Wir haben einige Trainerideen über längere Zeiträume getestet und jedes Mal herrscht Amnesie, als hätte er genau davon nie etwas mitbekommen. Fast jeder Vizsla-Halter den wir kennen/trafen meinten, manches geht bei Vizslas einfach nicht.. Dexter beherrscht, bis auf dieses distanzlose und stürmische, alles andere super, deshalb kann ich das nur schlecht akzeptieren. Und zum Verständnis, ich rede von (natürlich nur nach Absprache und okay aller Anwesenden, dass er laufen/kommen darf) extrem in Mensch oder Hund reinzubrettern, was schon aus Hundesicht total unhöflich ist. Wie fühlt sich wohl dann der Mensch.. Ist ihm auch vollkommen egal ob groß oder klein. & ja, er hat ein Abbruchsignal, das nutze ich auch, wenn nötig, und er kennt auch all seine Do‘s und Dont‘s sehr gut, klappt auch immer. Nur nach dem „Okay“ für den Freilauf oder die Begegnung von Mensch oder Hund, wird wieder losgerast oder umgerannt, natürlich ohne Bremse. Aber ausschließlich jedes Mal abbrechen lassen? Muss doch anders gehen, sodass er das verinnerlicht, oder? Mir ist auch klar, das Training und Erziehung ein Unterschied sind, aber wie erziehe ich ihn in dem Punkt „höflicher“? 😃 Wie mache ich ihm das, ohne ständigen Abbruch, klar? Oder ist es wirklich das junge Alter und ich muss nur dran bleiben? P.S. Niemand kam zu Schaden.. 😬 Vielen Dank für hilfreiche Tipps und eure Erfahrungen!
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 23:30
Also ich möchte direkt klar stellen, dass das folgende nur meine persönlichen Gedanken sind und keine Empfehlung oder ähnliches. Ich habe einen Hund mit einem beschissenen Sozialverhalten. Anfangs habe ich auch immer darauf geachtet, ihn entweder mit "Gleichgesinnten" (Richtung Rüpelgruppe) oder mit Hunden zusammen zu lassen, die ihm gewachsen sind und sehr deutliche Ansagen machen. Sein Verhalten hat sich kein bisschen gebessert, eher verschlechtert, weil er möglicherweise a) mit anderen Rüpeln Spaß am "rumrüpeln" hatte (ich glaube es gibt einfach Hunde die Bock haben Stress zu machen) und b) sich nicht selbst zurücknehmen musste, sondern durch Ansagen (von mir oder dem anderen Hund) ausgebremst wurde. Ergo, ohne Ansage, kein Zurücknehmen. Außerdem provoziert meiner einfach extrem gerne und ich glaube Korrekturen durch andere Hunde findet er sogar ziemlich geil 🙈, zumindest hat er sie sich immer wieder geholt ohne Lerneffekt. Oder es eskaliert halt, weil er nicht aufhört und der andere Hund dann ernsthaft die Schnauze voll hat. Dennoch kein Lerneffekt. Möglicherweise findet er auch die Eskalation geil, jedenfalls hat er sich auch schon Löcher geholt. Neulich hatte ich ein kleines Schlüsselerlebnis. Und zwar sind wir auf eine sehr kleine, ruhige, blinde Hündin getroffen. Normalerweise kommen solche Kontakte nicht zustande, weil ich Angst habe ihn auf kleine Hunde loszulassen und Halter von kleinen Hunden das ebenfalls für gewöhnlich nicht möchten (verständlich). Naja lange Rede, kurzer Sinn, mein Rüpel war innerhalb kürzester Zeit sehr vorsichtig und zurückhaltend. Die Hündin hat ihn auch kein einziges Mal korrigiert oder so. Und jetzt frage ich mich natürlich, ob ich es die ganze Zeit "falsch" gemacht habe und meinem Hund eigentlich Kontakt zu kleineren, ruhigeren Hunden gut getan hätte, die ihn nicht ausbremsen müssen, sondern er sich selber ausbremsen muss. Wir hatten danach nochmal Kontakt zu einem kleinen freundlichen Hund, dieser war zwar aufgeweckter, aber trotzdem hat sich meiner erstaunlich gut zurückgehalten. Wie gesagt, dass sind nur meine aktuellen Gedanken zum Thema Rüpelgruppen und Korrekturen durch andere Hunde. Also bitte nicht als gegebenen Fakt annehmen.
Das ist vollkommen normal. Rüpelgruppen als „Erziehungsversuch“ oder andere Hunde, die genervt maßregeln, bringen bei den meisten Hunden kein verändertes Verhalten. Weil das zu null Lernvorgang führt. Wie soll ein Rüpel in einer Rüpelgruppe lernen, dass rumrüpeln echt scheiße nervig ist? 😅 Wir setzen doch auch nicht 2 Jugendliche zusammen, die nur Scheiße im Kopf haben und lassen die zwei sich gegenseitig erklären, dass straffällig werden keine gute Idee ist?! Oder kommt jemand auf die Idee, dass Kinder im Sandkasten sich bis zum bitteren Ende mit der Schaufel auf den Kopf hauen dürfen? „Alles ok, bitte nicht eingreifen! Die regeln das gerade unter sich!“ 😂 Auch wenn viele Menschen das nicht hören möchten, weil es vielleicht am Ego kratzt: Das hündische Lernverhalten, die Entwicklung und wie wir den Hunden die Welt erklären sollten - das ist erwiesenermaßen ziemlich identisch zu uns Menschen. 🤷🏻‍♀️ Also nicht „Viel hilft viel“ oder „Je massiver umso besser“. Wenn ein Hund sich nicht gut regulieren kann, dann maßregle ich das nicht weg. Das geht auch nicht. Druck erzeugt Stress und Stress noch mehr Hibbeligkeit - und gerade die will man doch weg haben 😅 Also was tun? Gemeinsam Wege der Regulation finden. Entspannungsmöglichkeiten, bewusst und kleinschrittig Erregungswellen üben usw. Dann brettert der Hund auch nicht mehr in jeden rein. Gerade Jagdhunde wurden nunmal dazu gezüchtet, schnell ON zu sein. Reizempfindlich. Sonst taugen sie zur Jagd nicht. Davon abgesehen, beginnen die meisten Hunde erfahrungsgemäß eh erst mit 3 Jahren hirnlich langsam auszureifen. Bis dahin herrscht nunmal die Glitzerknete im Kopf. Da muss man mit Verständnis und Geduld ran, denn für die biologische, neurologische Entwicklung können die Hunde nunmal nichts 😊
 
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Alysha
7. Juni 06:20
- Reizangeltraining richtig ist eigentlich ruhigeres Training, wenn man es als Reiz zum Üben von Impulskontrolle einsetzt. Einfach zum Hinterherrennen bzw. Auspowern sollte man das nicht machen (damit wird Interesse an Bewegungsreizen und am Jagen angeknipst/ verstärkt). Dabei verwendet man auch Signale und der Hund lernt etwas auszuhalten/ sich zu kontrollieren... man baut damit aber KEINE Erwartungshaltung ab. Das war also nicht, was Du genau wolltest. - Würde ständig schauen, in welchen Situationen ihr ohne Kommando auf Geduld achten könnt. Z.B. Futter: Wenn der Hund ruhig ist kommt der Napf näher, wenn er nicht abwartet geht er wieder hoch. Kofferraum/ Türen allgemein: Tür geht nur auf, wenn er ruhig ist, wenn nicht geht sie wieder runter/ zu, bis sie ganz offen ist und der Hund noch einen Moment wartet. Usw. - Den Hund erstmal garnicht mehr "Freigeben" bei Begegnungen und wenn er schon "frei" ist immer erstmal anleinen, wenn euch jemand begegnet. Und erst in einem ruhigen Moment ableinen bzw. freigeben, wenn ihr eine Weile nebeneinander her gelaufen seid und Du das Gefühl hast, der würde auch noch einen Moment bei Dir bzw. in Deiner Nähe bleiben. Und wenn auch der andere Hund ruhig ist. So nimmst Du dem Ganzen schon mal den Wind aus den Segeln. Wenn er an einer Schleppleine ist kann man, wenn er schon am losfetzen ist und die anderen noch nicht erreicht hat, auch mal auf die Schleppleine treten und in in die Leine laufen lassen (nicht am Halsband!). Wenn er sich darauf Dir zuwendet locken und loben. - Wenn er hochdreht, wieder kommentarlos anleinen. Auch im Garten oder wenn ihr Gäste habt, den Besuch anweisen, dass sie den Hund ignorieren sollen und den Hund erst freigeben, wenn er ruhig ist. Wenn er hochdreht, Leine wieder dran und irgendwo festbinden oder zum Körbchen bringen. - Er muss ab jetzt die Erfahrung machen, dass er mit diesem Verhalten nicht mehr näher in Richtung eines anderen Hundes / Mensch kommt bzw. keine Interaktion mehr stattfindet. Sondern ihn nur noch ruhiges Verhalten zum Erfolg bringt. - Wenn man die Hunde viel "auspowert", werden sie immer sportlicher... so dass es immer länger dauert, bis sie müde werden. - Glaube auch, dass der Hund eine sinnvolle Aufgabe braucht, die seinen Bedürfnissen gerecht wird. Damit er ausgeglichener ist.
Danke für die Infos. Einiges von deinem Input gehört bereits zu unserem Alltag und das setzen wir schon lange um und manches werden wir auf jeden Fall mit passendem Trainer angehen.