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Alysha
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Anzahl der Antworten 52
zuletzt 7. Juni

Extrem stürmischer 2,4 Jahre alter Vizsla

So, jetzt hab ich auch eine Frage & hätte sehr gerne eure Erfahrungswerte dazu! ☺️ Dexter ist an sich ein super Hund. Typisch Vizsla. Er ist lernwillig, freundlich, verspielt und gesellig. Training und Erziehung, läuft alles gut. Dexter ist jedoch auch sehr sehr stürmisch und kennt meist absolut keine Distanz. Egal ob bei Mensch oder Hund. Vom gerade noch kuscheln (tiefenentspannt) zu aufgedreht sein, in unter 10 Sekunden, weil seiner Meinung nach sofort spielen angesagt ist. Eine Handvoll Trainer meinten alle, das legt sich schon, er ist noch jung und wild. Ich bin der Meinung ihm müsste man doch irgendwie klar machen können, etwas höflicher auf Mensch und Hund zuzugehen. Ältere Hunde, die ihm das auf hündisch deutlich mitteilen könnten, kennen wir kaum. Wir haben einige Trainerideen über längere Zeiträume getestet und jedes Mal herrscht Amnesie, als hätte er genau davon nie etwas mitbekommen. Fast jeder Vizsla-Halter den wir kennen/trafen meinten, manches geht bei Vizslas einfach nicht.. Dexter beherrscht, bis auf dieses distanzlose und stürmische, alles andere super, deshalb kann ich das nur schlecht akzeptieren. Und zum Verständnis, ich rede von (natürlich nur nach Absprache und okay aller Anwesenden, dass er laufen/kommen darf) extrem in Mensch oder Hund reinzubrettern, was schon aus Hundesicht total unhöflich ist. Wie fühlt sich wohl dann der Mensch.. Ist ihm auch vollkommen egal ob groß oder klein. & ja, er hat ein Abbruchsignal, das nutze ich auch, wenn nötig, und er kennt auch all seine Do‘s und Dont‘s sehr gut, klappt auch immer. Nur nach dem „Okay“ für den Freilauf oder die Begegnung von Mensch oder Hund, wird wieder losgerast oder umgerannt, natürlich ohne Bremse. Aber ausschließlich jedes Mal abbrechen lassen? Muss doch anders gehen, sodass er das verinnerlicht, oder? Mir ist auch klar, das Training und Erziehung ein Unterschied sind, aber wie erziehe ich ihn in dem Punkt „höflicher“? 😃 Wie mache ich ihm das, ohne ständigen Abbruch, klar? Oder ist es wirklich das junge Alter und ich muss nur dran bleiben? P.S. Niemand kam zu Schaden.. 😬 Vielen Dank für hilfreiche Tipps und eure Erfahrungen!
 
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Daniela
5. Juni 06:48
Guten Morgen! Bei uns leben zwei Vizslas, 7 und 2 Jahre alt. Die Kleine hat also neben mir auch noch eine weitere „Erziehungsberechtigte“, die „hündisch“ kann. Da die Kleine jedoch aus der Unterart-Linie „Rampensau-Abrissbirnen-Mix“ stammt kann ich alles was du von deinem Vizsla erzählst zu 100% bestätigen. Die Kleine wird gemaßregelt von der Großen, 24/7. Letztlich ist es aber so, dass die Kleine nunmal ein „Bestimmer“ ist und die Große das mittlerweile mit sehr viel Langmut duldet. Von daher bringt mir hier die Sozialisierung mit anderen Hunden rein gar nichts. Hier bin ich bei Sonja, die es gut beschrieben hat, erstens dass sie maßregelt und zweitens wie. So mache ich es auch. Wird gepöbelt, wird gebrettert, wird getrieben, wird geärgert- dann gibt’s von mir ne Ansage, Abbruch und die Leine kommt wieder dran. Das andere ist die Auslastung. Da bin ich wie so oft auf Kassandras Linie. Das normale Hundeschul-Gedöns habe ich hinter uns gelassen. Ich nehme in erster Linie Einzelstunden, um bestimmte Themen mit der Trainerin zu besprechen und zu üben. Bei der Gelegenheit fragte sie mich, ob ich mit der Kleinen nicht „mehr“ machen möchte, sie wäre zu schlau und zu motiviert. Nun wurde ich also an eine Jägerin vermittelt, die nicht nur Hunde zur Jagd ausbildet, sondern auch für nicht jagdlich geführte Hunde Jagdersatztraining anbietet. Was soll ich sagen: wir sind alle begeistert 🤩. Der Hund hat eine Aufgabe, sie ist geradezu begierig interessiert an dem, was wir dort tun - dabei sind wir erst bei den absoluten Basics. Selbst ein paar Tage später hält diese Zufriedenheit aus diesem speziellen Training noch an. Das andere, was sie mit großem Stolz erfüllt ist Agility - dieses „wenn du das möchtest, dass ich da hoch kraxel - ich mach das!“, auch dieser Stolz hinterher, dass sie ganz viel richtig gemacht hat und ich sie deshalb super finde, das führt zu einer großen, großen Zufriedenheit. Was ich sagen will: man kämpft mit einer großen Unart, die man nicht einfach so abstellen kann. MMn sollte man das tatsächlich unterbinden und massregeln und dem Hund seinen diesbezüglichen Unmut auch zeigen. Dazu im Gegensatz dann aber positive Erlebnisse schaffen, anders trainieren, richtig tolle Auslastung schaffen. Ich habe mich eine Zeitlang auch davon verunsichern lassen, dass man den Hund nicht pushen und zu einem „was auch immer Junkie“ machen soll. Pushen ist das eine, Zufriedenheit beim Hund zu erreichen aber das andere. Druck muss schließlich auch raus. Von daher ist eine sinnvolle Beschäftigung das A&O. Ich kann es leider für mich noch nicht in Worte fassen, was genau bei uns gerade passiert. Ich kann nur mein Gefühl beschreiben: ich glaube, ich habe noch ein Stück Weg vor mir, aber ich habe endlich die Zuversicht, dass ich die Kleine dahin bekomme, dass sie nicht mehr vollkommen durchgeknallt ist, sondern doch noch ein verlässlicher Hund wird und wir zusammen, miteinander Freude haben werden. Damit möchte ich eine deiner Fragen so beantworten: bleib dran, ein paar gute Ratschläge hast du ja nun von einigen Leuten hier bekommen. Für Hunde, die sich ihre „Kicks“ selbst aussuchen musst du einen alternativen Kick schaffen und etablieren, um das unerwünschte Verhalten für den Hund unnötig zu machen.
 
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Alysha
5. Juni 06:56
Guten Morgen! Bei uns leben zwei Vizslas, 7 und 2 Jahre alt. Die Kleine hat also neben mir auch noch eine weitere „Erziehungsberechtigte“, die „hündisch“ kann. Da die Kleine jedoch aus der Unterart-Linie „Rampensau-Abrissbirnen-Mix“ stammt kann ich alles was du von deinem Vizsla erzählst zu 100% bestätigen. Die Kleine wird gemaßregelt von der Großen, 24/7. Letztlich ist es aber so, dass die Kleine nunmal ein „Bestimmer“ ist und die Große das mittlerweile mit sehr viel Langmut duldet. Von daher bringt mir hier die Sozialisierung mit anderen Hunden rein gar nichts. Hier bin ich bei Sonja, die es gut beschrieben hat, erstens dass sie maßregelt und zweitens wie. So mache ich es auch. Wird gepöbelt, wird gebrettert, wird getrieben, wird geärgert- dann gibt’s von mir ne Ansage, Abbruch und die Leine kommt wieder dran. Das andere ist die Auslastung. Da bin ich wie so oft auf Kassandras Linie. Das normale Hundeschul-Gedöns habe ich hinter uns gelassen. Ich nehme in erster Linie Einzelstunden, um bestimmte Themen mit der Trainerin zu besprechen und zu üben. Bei der Gelegenheit fragte sie mich, ob ich mit der Kleinen nicht „mehr“ machen möchte, sie wäre zu schlau und zu motiviert. Nun wurde ich also an eine Jägerin vermittelt, die nicht nur Hunde zur Jagd ausbildet, sondern auch für nicht jagdlich geführte Hunde Jagdersatztraining anbietet. Was soll ich sagen: wir sind alle begeistert 🤩. Der Hund hat eine Aufgabe, sie ist geradezu begierig interessiert an dem, was wir dort tun - dabei sind wir erst bei den absoluten Basics. Selbst ein paar Tage später hält diese Zufriedenheit aus diesem speziellen Training noch an. Das andere, was sie mit großem Stolz erfüllt ist Agility - dieses „wenn du das möchtest, dass ich da hoch kraxel - ich mach das!“, auch dieser Stolz hinterher, dass sie ganz viel richtig gemacht hat und ich sie deshalb super finde, das führt zu einer großen, großen Zufriedenheit. Was ich sagen will: man kämpft mit einer großen Unart, die man nicht einfach so abstellen kann. MMn sollte man das tatsächlich unterbinden und massregeln und dem Hund seinen diesbezüglichen Unmut auch zeigen. Dazu im Gegensatz dann aber positive Erlebnisse schaffen, anders trainieren, richtig tolle Auslastung schaffen. Ich habe mich eine Zeitlang auch davon verunsichern lassen, dass man den Hund nicht pushen und zu einem „was auch immer Junkie“ machen soll. Pushen ist das eine, Zufriedenheit beim Hund zu erreichen aber das andere. Druck muss schließlich auch raus. Von daher ist eine sinnvolle Beschäftigung das A&O. Ich kann es leider für mich noch nicht in Worte fassen, was genau bei uns gerade passiert. Ich kann nur mein Gefühl beschreiben: ich glaube, ich habe noch ein Stück Weg vor mir, aber ich habe endlich die Zuversicht, dass ich die Kleine dahin bekomme, dass sie nicht mehr vollkommen durchgeknallt ist, sondern doch noch ein verlässlicher Hund wird und wir zusammen, miteinander Freude haben werden. Damit möchte ich eine deiner Fragen so beantworten: bleib dran, ein paar gute Ratschläge hast du ja nun von einigen Leuten hier bekommen. Für Hunde, die sich ihre „Kicks“ selbst aussuchen musst du einen alternativen Kick schaffen und etablieren, um das unerwünschte Verhalten für den Hund unnötig zu machen.
Vielen Dank für deine sehr verständliche Rückmeldung. Wir werden diese Themen auf jeden Fall mitnehmen & ansetzen, wo es für Dexter am besten ist. Aber auch alles hier zu lesen, motiviert sehr, dran zu bleiben und nicht das Handtuch zu schmeißen. Manchmal ist der Frust bei uns auch einfach sehr hoch gewesen. Deshalb danke für deine Worte.
 
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Kati
5. Juni 06:58
Es ist nicht die Aufgabe der Hunde, sich gegenseitig zu erziehen.
In Sachen Kontakt unter Hunden bzw Sozialverhalten? Na ich würde mir nicht anmaßen Bero beibringen zu wollen, wie seinesgleichen spricht. Managen ja, einbremsen und die Kontakte aussuchen definitiv, aber ich denke sehr wohl, dass er von den jeweiligen Hunden lernen darf, was sie mögen und was nicht. Zum Beispiel ein höfliches aufeinander zu gehen kann ich über das einbremsen an der Leine(!) in gewissem Maß erzwingen...und ich glaube trotzdem, dass es deutlich tiefgreifender ist, wenn das hündische Gegenüber sagt "So nicht!" Das bedeutet ja nicht, dassan keine Verantwortung übernimmt und seinen Hund in alles reinlaufen lässt!!!
 
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Carina
5. Juni 07:05
Ich will mal noch kurz in den Raum werfen, mir wurde auch immer gesagt "die regeln das unter sich". Ja, haben sie. Bis Balto irgendwann von einem anderen Hund gebissen wurde, weil er zu aufdringlich war. Den Rest des Spaziergangs war er dann sehr höflich dem Hund gegenüber. Beim nächsten Treffen auch noch. Aber danach hat er sich schon wieder rangetastet und es ging von vorne los 🤦‍♀️ Meine Erfahrung ist außerdem, dass RICHTIGE Ansagen eines Hund dann auch nur bei DIESEM einen Hund für Respekt sorgen (und selbst da nicht immer). Bei seiner Tante zum Beispiel robbt er sich halb auf dem Rücken ran und traut sich nicht mal einen falschen Blick, weil er weiß, bei ihr knallts direkt richtig. Aber deshalb überträgt er das noch lange nicht auf andere Hunde.
 
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Daniela
5. Juni 07:06
Vielen Dank für deine sehr verständliche Rückmeldung. Wir werden diese Themen auf jeden Fall mitnehmen & ansetzen, wo es für Dexter am besten ist. Aber auch alles hier zu lesen, motiviert sehr, dran zu bleiben und nicht das Handtuch zu schmeißen. Manchmal ist der Frust bei uns auch einfach sehr hoch gewesen. Deshalb danke für deine Worte.
Dafür ist so ein „Stuhlkreis“ doch da: mindestens dafür, dass du merkst, du bist nicht alleine 🫶🏻
 
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Sandra
5. Juni 07:40
Also ich möchte direkt klar stellen, dass das folgende nur meine persönlichen Gedanken sind und keine Empfehlung oder ähnliches. Ich habe einen Hund mit einem beschissenen Sozialverhalten. Anfangs habe ich auch immer darauf geachtet, ihn entweder mit "Gleichgesinnten" (Richtung Rüpelgruppe) oder mit Hunden zusammen zu lassen, die ihm gewachsen sind und sehr deutliche Ansagen machen. Sein Verhalten hat sich kein bisschen gebessert, eher verschlechtert, weil er möglicherweise a) mit anderen Rüpeln Spaß am "rumrüpeln" hatte (ich glaube es gibt einfach Hunde die Bock haben Stress zu machen) und b) sich nicht selbst zurücknehmen musste, sondern durch Ansagen (von mir oder dem anderen Hund) ausgebremst wurde. Ergo, ohne Ansage, kein Zurücknehmen. Außerdem provoziert meiner einfach extrem gerne und ich glaube Korrekturen durch andere Hunde findet er sogar ziemlich geil 🙈, zumindest hat er sie sich immer wieder geholt ohne Lerneffekt. Oder es eskaliert halt, weil er nicht aufhört und der andere Hund dann ernsthaft die Schnauze voll hat. Dennoch kein Lerneffekt. Möglicherweise findet er auch die Eskalation geil, jedenfalls hat er sich auch schon Löcher geholt. Neulich hatte ich ein kleines Schlüsselerlebnis. Und zwar sind wir auf eine sehr kleine, ruhige, blinde Hündin getroffen. Normalerweise kommen solche Kontakte nicht zustande, weil ich Angst habe ihn auf kleine Hunde loszulassen und Halter von kleinen Hunden das ebenfalls für gewöhnlich nicht möchten (verständlich). Naja lange Rede, kurzer Sinn, mein Rüpel war innerhalb kürzester Zeit sehr vorsichtig und zurückhaltend. Die Hündin hat ihn auch kein einziges Mal korrigiert oder so. Und jetzt frage ich mich natürlich, ob ich es die ganze Zeit "falsch" gemacht habe und meinem Hund eigentlich Kontakt zu kleineren, ruhigeren Hunden gut getan hätte, die ihn nicht ausbremsen müssen, sondern er sich selber ausbremsen muss. Wir hatten danach nochmal Kontakt zu einem kleinen freundlichen Hund, dieser war zwar aufgeweckter, aber trotzdem hat sich meiner erstaunlich gut zurückgehalten. Wie gesagt, dass sind nur meine aktuellen Gedanken zum Thema Rüpelgruppen und Korrekturen durch andere Hunde. Also bitte nicht als gegebenen Fakt annehmen.
Ich muss dir da beipflichten. Genau so ist meine „neurologische Aussetzer-Hündin“ auch unterwegs. Hunde, die ihr das Wasser reichen könnten (also sagen wir Gleichgesinnte) = 0 Lerneffekt. Aber: Dackel mit Bandscheibenvorfall oder wenn der beste HundeFreund gesundheitlich gar nicht gut auf dem Damm ist, muss ich gar nichts sagen oder Bedenken haben - da mutiert sie zur Super-Krankenschwester mit Kümmer-Effekt. Das hab ich schon sehr früh erkannt und genutzt. Es ist also nicht ihr „mangelndes Sozialverhalten“, das ich ursprünglich unterstellte.
 
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Babs
5. Juni 07:46
Hallöchen, hier wurde schon super viel Gutes und Sinnvolles geschrieben 👍. Ich habe aber noch Fragen. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann gibt Dir dieses ständige abbrechen kein gutes Gefühl. Grundsätzlich ist das Abbrechen eines blöden Verhalten schon wichtig, aber was machst Du dann? Wie läuft das Ableinen ab? Was macht er, wenn ihr das Haus verlasst und/oder aus dem Auto rausspringt? Wie gut klappt der Rückruf? Wie benimmt er sich bei Menschen (läuft er die ignorant um oder hat er keine Ahnung, wie er sich verhalten könnte?)?
 
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Sonja
5. Juni 07:51
Ich will mal noch kurz in den Raum werfen, mir wurde auch immer gesagt "die regeln das unter sich". Ja, haben sie. Bis Balto irgendwann von einem anderen Hund gebissen wurde, weil er zu aufdringlich war. Den Rest des Spaziergangs war er dann sehr höflich dem Hund gegenüber. Beim nächsten Treffen auch noch. Aber danach hat er sich schon wieder rangetastet und es ging von vorne los 🤦‍♀️ Meine Erfahrung ist außerdem, dass RICHTIGE Ansagen eines Hund dann auch nur bei DIESEM einen Hund für Respekt sorgen (und selbst da nicht immer). Bei seiner Tante zum Beispiel robbt er sich halb auf dem Rücken ran und traut sich nicht mal einen falschen Blick, weil er weiß, bei ihr knallts direkt richtig. Aber deshalb überträgt er das noch lange nicht auf andere Hunde.
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen bezüglich Benny. Wir sind regelmäßig auf Hundewiesen gegangen, als er 1-2 Jahre alt war. Ich habe da (zu) viel laufen lassen, und Benny hat einige Hunde genervt, von distanzlosem reinbrettern über penetrante Spielaufforderungen bis hin zu Aufreiten. Ich habe in der Zeit gelernt, dass viele Hunde mit Benny's rüpelhaftem Verhalten gar nichts anfangen können, und sich zu wenig oder zu viel wehren. Wir haben Glück gehabt, dass er nicht ernsthaft gebissen wurde. Aus der Zeit der Hundewiesenbesuche ist Benny genauso rüpelhaft rausgekommen, wie er vorher war, das hat gar nichts gebracht. Als es Yoshi langsam zu viel wurde, und dann auch noch die kleine Lucy dazu kam, war ich gezwungen, Benny das Verhalten abzugewöhnen. Es ist langwierig, aber es geht. Allerdings nur, wenn ICH diese Erziehung übernehme. Eine kluge Halterin hat mir mal gesagt, "wenn Dich etwas stört, was der Hund macht, dann sag ihm das." Seit ich mich daran halte, läuft hier vieles besser. Es geht dabei nicht darum, dass andere Hunde keine Ansagen machen dürfen. Sondern nur, dass man seine eigene Verantwortung nicht zu sehr abschiebt. In erster Linie bin ich verantwortlich. Angenehmer Nebeneffekt, wenn ich solche Dinge regele, ist ein deutlich gewachsenes Vertrauen in meine Führung, was sich in mehr Aufmerksamkeit und größerem "Gehorsam" widerspiegelt.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juni 08:01
Ich kenne das stürmische auch von meinem Hund. Nicht gegenüber Menschen, aber definitiv bei Hunden. Da war das Programm lieber Vollgas als kein Gas. Bei Dobby lag es aber extrem am Stress in diesem Moment. Er hat ganz lang Hunde mit Stress verbunden. Durch den Stress kam er nicht mehr so richtig zum Denken und wurde dann auch sehr stürmisch. Er wollte dann mit der ganzen Bewegung den Stress abbauen und wurde dann nur noch mehr gestresst. Eine Trainerin meinte, dass er mit mir den Stress abbauen soll. Also wildes zergeln etc., dannach hatten wir dann noch mehr Stress 🫣 Dann hab ich ein anderes Programm gefahren. Erstmal schauen wo man Stress einsparen kann. Dann hab ich in großer Entfernung von Hunden ein wenig Ruhe und Entspannung geübt, aber ohne Frust sondern mit viel Suchspielen und ganz ruhiger Aktivität. Nach langem üben dieser Ruhe in Anwesenheit von anderen Hunden haben wir einige Spielpartner mit denen Dobby spielen kann. Fremde Hunde sind ihm inzwischen entweder egal oder interessieren ihn mehr oder weniger stark. Aber bei uns hat vor allem das Senken der generellen Erregungslage geholfen. Ist natürlich immer individuell von Hund zu Hund.
 
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Daniela
5. Juni 08:02
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen bezüglich Benny. Wir sind regelmäßig auf Hundewiesen gegangen, als er 1-2 Jahre alt war. Ich habe da (zu) viel laufen lassen, und Benny hat einige Hunde genervt, von distanzlosem reinbrettern über penetrante Spielaufforderungen bis hin zu Aufreiten. Ich habe in der Zeit gelernt, dass viele Hunde mit Benny's rüpelhaftem Verhalten gar nichts anfangen können, und sich zu wenig oder zu viel wehren. Wir haben Glück gehabt, dass er nicht ernsthaft gebissen wurde. Aus der Zeit der Hundewiesenbesuche ist Benny genauso rüpelhaft rausgekommen, wie er vorher war, das hat gar nichts gebracht. Als es Yoshi langsam zu viel wurde, und dann auch noch die kleine Lucy dazu kam, war ich gezwungen, Benny das Verhalten abzugewöhnen. Es ist langwierig, aber es geht. Allerdings nur, wenn ICH diese Erziehung übernehme. Eine kluge Halterin hat mir mal gesagt, "wenn Dich etwas stört, was der Hund macht, dann sag ihm das." Seit ich mich daran halte, läuft hier vieles besser. Es geht dabei nicht darum, dass andere Hunde keine Ansagen machen dürfen. Sondern nur, dass man seine eigene Verantwortung nicht zu sehr abschiebt. In erster Linie bin ich verantwortlich. Angenehmer Nebeneffekt, wenn ich solche Dinge regele, ist ein deutlich gewachsenes Vertrauen in meine Führung, was sich in mehr Aufmerksamkeit und größerem "Gehorsam" widerspiegelt.
Zu deinem Zitat „wenn dich etwas stört, was der Hund macht, dann sag ihm das“. Das möcht ich gerne noch ergänzen. In irgendeinem Thread hat hier irgendjemand mal ganz plakativ geschrieben: „Wenn du eine Fahrkarte kaufen möchtest, dann nützt es wenig, wenn du dem Mann am Schalter sagst, dass du NICHT nach Stuttgart möchtest.“ Das Beispiel finde ich so wunderbar, so einleuchtend: Abbruch UND Alternative. Ist nicht einfach, ich weiß 🙄, aber nur so geht’s.