Schwieriges Thema, welches wir hier im Freundes- und Bekanntenkreis schon mehrfach erörtert haben.
Also: Es ist mit Sicherheit nicht alles falsch, was Herr Milan macht. Das Mal vorneweg.
Aber (ihr merkt, hier muss von meiner Seite aus ein 'Aber' kommen) es gibt so einiges, was definitiv nicht in Ordnung ist.
Darunter fallen zum Beispiel das Missachten von der zum Glück so eindeutigen Mimik und Gestik der Hunde (weshalb Herr Milan auch schon gebissen wurde und daraufhin sagte, dass er das nicht hat kommen sehen.. wobei das alles so offensichtlich war, nachdem der Hund mehrfach klipp & klar Bescheid gesagt hat) und zum anderen, das ist mir zumindest so aufgefallen, nicht arbeiten an den Grundproblemen.
Oft ist es so, dass dem Hund die Leine auf das Genick gelegt wird, wodurch er quasi zum Mitlaufen gezwungen wird. Klar, das macht er dann auch, weil es anders weh tun würde. Aber das Problem bzw. die eigentlich Ursache wurde (oft) nicht gelöst bzw. daran gearbeitet.
Gut, jetzt mag der eine oder andere sagen, dass das in Amerika sowieso anders gehandhabt wird. Das stimmt auch (bedingt).
Nichtsdestotrotz halte ich persönlich nicht sonderlich viel von den Methoden des Herrn Milan, obgleich es, wie eingangs erwähnt, auch Dinge gibt, die ohne Zweifel berechtigt sind.
Prinzipiell gilt: Jeder Hund ist ein Individuum und das Patent X, welches auf alle Hunde anwendbar ist, gibt es nicht.
So verschieden wie wir Menschen lernen (nehmen wir Mal als Beispiel Kinder), so verschieden sind auch unsere Hunde.
Generell bin ich, wie die wahrscheinlich meisten hier, gegen Gewalt in der Hundeerziehung und bin auch der Meinung, dass diese nicht notwendig ist.
Schaut man sich ein (Wolfs-)Rudel an, dann stellt man auch recht schnell fest, dass der Rudelführer eher ruhig und unauffällig und, wenn er Mal was sagen muss, sehr klar und eindeutig in seiner Kommunikation ist.
Davon kann man sich wirklich gut etwas abschauen, um noch eindeutiger zu kommunizieren.
Um auf Herrn Milan zurück zu kommen:
Der Trainer aus der Welpengruppe (er besucht Seminare von Herrn Bloch), in der wir waren, hat uns Mal erzählt, dass Herr Milan Hunden an empfindlichen Stellen (bspw. der Flanke) "korrigiert". Dass das unheimlich weh tut kann man ganz gut beobachten..
Zum Thema den Hund dominieren.. da ist man zum Glück mittlerweile auch schon weiter gekommen und schlauer geworden. Hoffe nur, dass sich das veränderte Verständnis auch auf die Hundeplätze überträgt.
Ansonsten kenne ich hier im Umkreis bessere Trainer und Institutionen (z. B. die Hellhound Foundation). Die haben zwar keine große Show, aber die brauchen sie auch gar nicht.
Dafür hätten sie gar keine Zeit. :-)