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Luisa
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Anzahl der Antworten 21
zuletzt 24. Apr.

Erziehungshalsbänder, wenn Hund jagt einsetzen? (Vibration etc.)

Unser Hund hat einen ausgeprägten Jagdtrieb. In wildarmen Gebieten hört er gut, insbesondere auf seine Pfeife und Leberwurst. Wenn er in der Luft schnuppert kann ich ihn auch noch meistens vom Losrennen abwenden, indem ich zum Beispiel in strengem Ton sein Abbruchsignal verwende oder einen Raschelgegenstand (Dose mit Münzen oder Steinchen) werfe. Allerdings ist er mir nun auch wieder 2 mal angegangen und hat gejagt bzw. eine Fährte aufgenommen. Er kommt nach spätestens 5 Minuten wieder aber das ist für mich so furchtbar und ich habe Angst, dass etwas passieren könnte. Nun habe ich schon von ein paar Leuten gehört, dass ein Erziehungshalsband mit zum Beispiel Vibration so viel gebracht hat, dass der Hund nach einer gewissen Zeit sogar das Jagen ganz aufgehört hat. Habt ihr Erfahrung mit solchen Halsbänder und könnt diese empfehlen? Habt ihr eine bestimmte Marke/ ein bestimmtes Produkt was ihr empfehlen könntet? Wir freuen uns auf eure Antworten. :) Liebe Grüße
 
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Kati
3. März 18:51
Eigentlich ist schon alles dazu gesagt.
Die Halsbänder sind super, um zb taube Hunde "ansprechen" zu können. Mag sein, dass du damit noch einmal mehr zu ihm durchdringst, als nur über Rufen oder Pfiff. Aber am Ende muss er sich für dich entscheiden...und das ist Training!

Wäre auch nicht der erste Hund, der bei Benutzung (insbesondere des "etc") dann in die verkehrte Richtung los rennt.
Und dann lernen Hunde ganz schnell, dass deine "Macht" in diesem Halsband liegt...

Investiere das Geld lieber in eine gute Leine, Handschuhe und passendes Training. Das ist auch für eure Beziehung besser. Und ja, man kann auch an der Leine sehr glücklich sein als Hund.
 
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Guido
3. März 18:53
nutz doch einfach ein Tracker. Die können auch Signaltöne abgeben. Dann weisst du zumindest ens wo er ist und hättest die Möglichkeit ihn auf das piepsen des Tracker noch zu trainieren.
 
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Nadine
3. März 18:56
Bedenken sollte man auch, dass man das Halsband (nur Vibration!) evtl später wenn der Hund tatsächlich im Alter taub werden sollte noch gut nutzen kann.
Umso wichtiger ist es, es positiv zu belegen und nicht als das zu nutzen, was der Name "Erziehungshalsband" impliziert, nämlich einen schreckreiz. Mal ganz ab davon, dass das - genau wie Rütteldose etc - hochgradig unfair ist.

Hier gehört einfach eine Leine dran und dann muss trainiert werden.
Idealerweise positiv - Abbruchsignal oder sogar Schreckreiz, wenn der Hund noch nicht los rennt, halte ich für falsch. Denn genau dieses stehen bleiben und nicht los laufen ist doch erwünscht! Ich lobe und belohne das sogar hochwertig.
 
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Julia 🐾Nero
3. März 20:14
Naja so gesehen sind alle Hilfsmittel erst mal eins, und zwar Hilfsmittel fürs Training.
Wundermittel gibt es nicht, weder bei positiver noch negativer Verstärkung.

In der Regel verstehen Menschen intuitiv, dass ein Rückruf nicht einfach funktioniert, wenn man in eine Pfeife bläst.

Bei negativer Verstärkung herrscht aber der naive glaube vor, ich ziehe Halsband an (Vibration oder die "böse" Variante), drücke auf den Knopf und schon sitzt der Rückruf.
So funktioniert das nicht.
Man KANN mit Erziehungshalsbändern einen verlässlichen Rückruf trainieren. Aber entscheidend ist dabei das Training.

Und da das Risiko bei einem Erziehungshalsband größer ist bei unsachgemäßen Gebrauch Schaden anzurichten, als bei einer Pfeife, sind sie (die "bösen" zumindest) bei uns verboten.
International werden E-Halsbänder durchaus genutzt und der Erfolg hängt von der Expertise des Nutzers ab.
Ein grober Griff ins Halsband kann für einen Hund 100 mal schlimmer sein, als eine gezielte Korrektur durch ein konditioniertes und antrainiertes Halsband (zumal die Einstellung der Geräte von "Kitzeln/Kribbeln" bis "Grillen" reicht).
Das sind aber Nuancen die aufgrund unserer Gesetzeslage eh irrelevant sind.
 
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Sonja
3. März 20:47
Anti Jagdkurs besuchen (und dann darauf aufbauen), in einer Hundeschule die mit positiver Verstärkung arbeitet "trainieren statt dominieren " z.B. IBH-Hundeschulen , gibt es auch in der Schweiz unter (https://ibh-hundeschulen.org gibt es eine auflistung solcher) . Jagdtrieb kann nan nicht abtrainieren sondern nur umlenken/kontrollieren. Das Training ist langwierig , dauert einige Monate oder auch länger des konsequenten aber fairen Trainings. In der Zeit gilt strickt Schleppleine dran in Gebieten wo Wild möglich ist, auch in relativ wildarmen. Denn der Hund darf keinen Erfolg oder auch nur Teilerfog erreichen dann ist das Training oftmals dahin.. und msn muss von vorne beginnen. Es gibt diverse Methoden, (daher der Kurs,) ihr müsst rausfinden was für euch passt und dann daran aufbauen. Bei uns klappt Wild anzeigen durch "sitz" und zusammen beobachten gut. Hat aber ungefähr ein Jahr gebraucht bis ich meinen soweit hatte. Er hat einen mittelmäßig ausgeprägten Jagdtrieb. Daher bleibt/kommt er in Gebieten wo ich weiss das es Wild gibt oder wo ich es vermute an die Schleppleine. 100% gibt's nähmlich nie. Auf dem Video ist er Freilauf, da ich an der Landstraße nicht mit Wild rechnete. Das Reh war auf Höhe des Hauses (ca 20m entfent) ( Video ev Zoomen) und lief einige Minuten hin und her, da es wohl eine Lücke im Zaum suchte .
 
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Luisa
4. März 22:01
Anti Jagdkurs besuchen (und dann darauf aufbauen), in einer Hundeschule die mit positiver Verstärkung arbeitet "trainieren statt dominieren " z.B. IBH-Hundeschulen , gibt es auch in der Schweiz unter (https://ibh-hundeschulen.org gibt es eine auflistung solcher) . Jagdtrieb kann nan nicht abtrainieren sondern nur umlenken/kontrollieren. Das Training ist langwierig , dauert einige Monate oder auch länger des konsequenten aber fairen Trainings. In der Zeit gilt strickt Schleppleine dran in Gebieten wo Wild möglich ist, auch in relativ wildarmen. Denn der Hund darf keinen Erfolg oder auch nur Teilerfog erreichen dann ist das Training oftmals dahin.. und msn muss von vorne beginnen. Es gibt diverse Methoden, (daher der Kurs,) ihr müsst rausfinden was für euch passt und dann daran aufbauen. Bei uns klappt Wild anzeigen durch "sitz" und zusammen beobachten gut. Hat aber ungefähr ein Jahr gebraucht bis ich meinen soweit hatte. Er hat einen mittelmäßig ausgeprägten Jagdtrieb. Daher bleibt/kommt er in Gebieten wo ich weiss das es Wild gibt oder wo ich es vermute an die Schleppleine. 100% gibt's nähmlich nie. Auf dem Video ist er Freilauf, da ich an der Landstraße nicht mit Wild rechnete. Das Reh war auf Höhe des Hauses (ca 20m entfent) ( Video ev Zoomen) und lief einige Minuten hin und her, da es wohl eine Lücke im Zaum suchte .
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die Homepage werde ich mir anschauen 😊
 
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Luisa
4. März 22:02
Naja so gesehen sind alle Hilfsmittel erst mal eins, und zwar Hilfsmittel fürs Training. Wundermittel gibt es nicht, weder bei positiver noch negativer Verstärkung. In der Regel verstehen Menschen intuitiv, dass ein Rückruf nicht einfach funktioniert, wenn man in eine Pfeife bläst. Bei negativer Verstärkung herrscht aber der naive glaube vor, ich ziehe Halsband an (Vibration oder die "böse" Variante), drücke auf den Knopf und schon sitzt der Rückruf. So funktioniert das nicht. Man KANN mit Erziehungshalsbändern einen verlässlichen Rückruf trainieren. Aber entscheidend ist dabei das Training. Und da das Risiko bei einem Erziehungshalsband größer ist bei unsachgemäßen Gebrauch Schaden anzurichten, als bei einer Pfeife, sind sie (die "bösen" zumindest) bei uns verboten. International werden E-Halsbänder durchaus genutzt und der Erfolg hängt von der Expertise des Nutzers ab. Ein grober Griff ins Halsband kann für einen Hund 100 mal schlimmer sein, als eine gezielte Korrektur durch ein konditioniertes und antrainiertes Halsband (zumal die Einstellung der Geräte von "Kitzeln/Kribbeln" bis "Grillen" reicht). Das sind aber Nuancen die aufgrund unserer Gesetzeslage eh irrelevant sind.
Liebe Julia, danke für deine Nachricht. :)
 
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Luisa
4. März 22:03
nutz doch einfach ein Tracker. Die können auch Signaltöne abgeben. Dann weisst du zumindest ens wo er ist und hättest die Möglichkeit ihn auf das piepsen des Tracker noch zu trainieren.
Danke für die Info.
 
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Luisa
4. März 22:03
Eigentlich ist schon alles dazu gesagt. Die Halsbänder sind super, um zb taube Hunde "ansprechen" zu können. Mag sein, dass du damit noch einmal mehr zu ihm durchdringst, als nur über Rufen oder Pfiff. Aber am Ende muss er sich für dich entscheiden...und das ist Training! Wäre auch nicht der erste Hund, der bei Benutzung (insbesondere des "etc") dann in die verkehrte Richtung los rennt. Und dann lernen Hunde ganz schnell, dass deine "Macht" in diesem Halsband liegt... Investiere das Geld lieber in eine gute Leine, Handschuhe und passendes Training. Das ist auch für eure Beziehung besser. Und ja, man kann auch an der Leine sehr glücklich sein als Hund.
Danke für deine Nachricht. :)
 
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Luisa
4. März 22:04
Keine Rütteldose, keine anderen Schreckreize, kein Vibrations-Halsband und auch keine mit Strom 🤨. Und nein, auch nicht den Hund zum Balljunkie erziehen. Es gibt einfach keine schnelle Lösung, kein *Magic*, da hilft nur Training, Training, Training. Selbst mal ganz viel nachdenken, sich selbst in der Rolle der Beziehung Mensch-Hund überprüfen und einen cut machen. Und zum „wie“ gleich mal in diesen Thread wechseln, da gibts weitere Infos: https://dogorama.app/de-de/forum/Verhalten_Psychologie/Was_tun_wenn_Hund_beim_spazieren_gehen_abhaut-wOC4atqrPWPosKRMvh9f/
Danke für deine Antwort und den Link :)