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Louisa
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zuletzt 6. Juni

Erziehung/Training nur mit Trockenfutter unterwegs? Motivation finden

Ich wollte euch mal nach eurer Meinung fragen. Und zwar mein Hund (9 Monate) hat zur Zeit keine Lust mehr vernünftig an der Leine zu laufen und hört auch nicht mehr wirklich auf seinen Rückruf (Pubertät). Unser Trainer hat uns jetzt den Tip gegeben unserem Hund gar kein Essen mehr zu Hause zu geben sondern nur noch unterwegs, weil er so lernt dass er draußen hören muss. Ist ja an sich auch logisch und hat auch für einen Moment geklappt. Aber jetzt will er draußen kein Essen mehr annehmen, nur noch vereinzelt aber eine große Motivation ist nicht dabei. Wenn wir zu Hause ankommen habe ich noch fast sein ganzes Essen in der Tasche und dürfte ihm ja dann zu Hause nichts mehr geben. Zu Hause hat er dann aber Hunger. Soll ich ihn einfach Hungern lassen? Ich finde es so schwierig bei ihm die richtige Motivation zu finden, weil selbst Spielzeuge findet er langweilig.. 🥴😄 wie findet ihr den Tipp mit dem Futter nur noch unterwegs? Und habt ihr noch Tipps wie ich die richtige Belohnung für meinen Hund finden kann? 🫠😅
 
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Doro
19. Mai 22:54
Ich gehe bei den Ansätzen von Nadine und Isa mit, da es für meine Hündin und mich am meisten für gegenseitiges Verständnis und Zusammenarbeit gesorgt hat. Was mich an der obrigen Methode stört ist (nicht nur) das potentiell unbefristete Hungern lassen. Sondern auch das die Methode so pauschal ist. Der Hund lernt dabei nichts über den Halter, außer Kommando=Futter. Der Halter lernt nicht, womit der Hund beschäftigt ist, warum Dinge so schwer zu erfüllen sind, und wie Situationen für den Hund fair und gut machbar gestaltet werden können, wie man den Hund gut anleiten und führen kann. Und welche Aktivitäten möglich sind, die das Team zusammen schweißen können. Das finde ich sehr schade. Wie lange am Stück wäre es für euch gerechtfertigt, den Hund nicht zu füttern? Ab wann sollte man abbrechen, wenn man merkt, diese Methode fruchtet nicht? Der Hund ist am Anfang der Pubertät. Das Hirn ist Großbaustelle. Kommen läufige Hündinnen noch dazu, ist es bestimmt noch schwieriger, manche Rüden fasten dann schon freiwillig. Und dann? Ist es nicht sinnvoller genauer zu schauen, was man vom Hund erwarten kann und auch erwarten sollte, und welche Dinge erstmal nicht ganz so wichtig sind?
Da ich bisher nur „Second Hand Hunde“ hatte, weiß ich nicht, wie sich die Hunde in der Pupertät verändern. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Hunde durch die Hormonumstellung total überfordert sind. Mila war und ist heute noch oft mit ihrer Umwelt überfordert und für mich dann kaum erreichbar. Mit Futter konnte und kann ich sie aus vielen Situationen rausholen. Seitdem sie gelernt hat, dass wir ihr beistehen und sie in vielen Situationen besser für uns erreichbar ist, bekommt sie Morgens und Abends eine Portion und zwischendurch wird was erarbeitet. Es geht ja nicht darum einen Hund verhungern zu lassen und ihm über Wochen nichts zu Futtern zu geben. Ich denke für ein oder zwei Tage kann man das aber auch mal versuchen. Uns hat ein Trainer den Tip gegeben, ohne Rücksicht auf den Hund, die Richtung zu wechseln auch wenn dieser in die Leine rennt. Wenn sie irgendwas anstarrt sollen wir moderat an der Leine ruckeln und wenn das nicht funktioniert die Ohren fletschen. Das ist mich ein absolutes NO GO. Für uns funktioniert Leckerchen werfen und suchen gut. Wenn wir für die BH-Prüfung trainieren, RallyO machen oder Gegenstände suchen ziehe ich die Belohnungen ja auch vom Futter ab. Meine kurze Antwort auf deine Frage wäre 1 bis 2 Tage.
 
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M
19. Mai 22:54
Äh? Hungern lassen? Geht gar nicht. Es gibt so viele Methoden einen Hund zu motivieren, aber sicher nicht über einen Entzug von Grundbedürfnisse.
 
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Tom
19. Mai 23:01
Halte absolut nichts von der Methode, besonders nicht bei sehr eigenständigen Rassen, und da sind einige in deinem Hund ja drin (Husky & Akita) . Diese Rassen lassen sich nicht durch Futter kaufen, erziehen besonders nicht in der Pubertät . Die hungern Lieber als "etwas fürs Futter zu tun" . Aber selbst bei "immer hungrigen Rassen" (wie z.b. Labrador etc) lernt ein Hund auf diese Weise nichts, er macht es einfach solange es dafür Futter gibt...🤗. Bei eigenständigen Rassen musst dir was besonderes einfallen lassen, da musst du ausprobieren. Meiner Northern Inuit (also Wolfhund )hatte zum Beispiel einen riesen Spass wenn ich mich zum Clown machte, odr extrem aktiv gespielt , das war seine grösste Belohnung 🤭 . Ich bin also auf der Stelle gejoggt, rumgehüpft und andern "Blödsinn" gemacht. Eine Bekannte (Wolfhundebesitzerin) hatte z.b. mit einem kleinen Handbesen den Waldboden gekehrt, jemand anderer lässt seinen Hund kurz als Belohnung buddeln etc.. also alles mögliche/unmögliche ausprobieren.
Exactamundo. Hab ich nix hinzu zufügen, kann diesen Beitrag einfach nur feiern. 😍🙏 So ist auch meine Meinung.
 
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Louisa
19. Mai 23:12
Find ich nicht tiergerecht und nicht mehr zeitgemäß, den Hund das komplette Fressen erarbeiten zu lassen. Aber es wird evtl funktionieren, das muss ich zugeben. Rest ist Ansichtssache. Mit was für Trainings Leckerli hast du es denn versucht, was irgendwann nicht mehr geklappt hat?
Er hat zu Hause Trockenfutter bekommen und unterwegs mal Fleischwurst oder andere besondere Leckerlis.. aber dann wollte er sein Trockenfutter zu Hause nicht mehr essen weil er ja wusste er könnte auch was besseres bekommen.. und dann meinte unser Trainer dass wir es mal damit versuchen sollen ihn nur noch das Trockenfutter zu geben (das funktioniert mal gut mal schlecht) 🙈
 
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Louisa
19. Mai 23:16
Ich finde das gar nicht gut ehrlich gesagt. Ich denke Grundbedürfnisse wie Futter, Wasser und ein Schlafplatz sollten zur Verfügung stehen und nicht als Strafe oder zur Erziehung entzogen werden. Habt ihr denn schon andere Methoden probiert? Das es zum Erfolg führt mag sein, aber das tun auch Elektroschocker, Würgehalsbänder usw.
Jaa hab auch schon versucht ihn mit Spielzeug oder so zu belohnen aber er lässt alles links liegen außer er hat jetzt Lust zu spielen 🫠 Loki ist irgendwie sehr arrogant und eher so ein bisschen Katzen ähnlich 😂 sein Charakter ist ganz schwierig zu beschreiben 🙈🙈 also mit super besonderen Leckerlis wie Leberwurst oder so klappt es aber wenn ich das jetzt jeden Tag mit nehmen würde, dann würde er auch nach einer Zeit das Interesse daran verlieren..
 
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Melissa
19. Mai 23:20
Er hat zu Hause Trockenfutter bekommen und unterwegs mal Fleischwurst oder andere besondere Leckerlis.. aber dann wollte er sein Trockenfutter zu Hause nicht mehr essen weil er ja wusste er könnte auch was besseres bekommen.. und dann meinte unser Trainer dass wir es mal damit versuchen sollen ihn nur noch das Trockenfutter zu geben (das funktioniert mal gut mal schlecht) 🙈
Also unsere Hündin hat auch mal des Öfteren das Trockenfutter stehen lassen, weil sie wusste, dass es draußen Leckerlis gibt. Wir haben dann auch eine zeitlang die Leckerlis gestrichen und nur noch Trockenfutter draußen gegeben außer im Hundeverein. Aber natürlich war sie dann nicht so mega motiviert zu trainieren und auf uns zu achten. Wir waren ja mit dem schnöden Trockenfutter jetzt nicht mehr so interessant. Wir sind dann dazu übergegangen an einem Spaziergang pro Tag mit Leckerlis zu trainieren und ansonsten mit einer Leberwurst Tube das nötigste zu belohnen. Also kein anbellen von anderen Hunden und nicht im Geschirr zerren. Das Trockenfutter haben wir dann draußen geworfen oder auf Wiesen verstreut so dass sie es suchen musste. Mittlerweile frisst sie wieder zu Hause ihr Trockenfutter auch wenn es bei jedem Spaziergang wieder Leckerlis gibt. Aber in Maßen! Aber wir hätten ihr niemals gar kein Futter mehr gegeben nur weil sie schlau genug ist für einen Trockenfutter Brocken kein Männchen zu machen und Pirouetten zu drehen… Natürlich hat euer Hund keinen Bock für Trockenfutter die spannende Welt auszublenden. Das lohnt sich für ihn einfach nicht. Limitiert die Leckerlis einfach so dass er sich davon nicht satt fressen kann und gebt dem armen Hund sein Futter abends zu Hause. Alles andere empfinde ich als unfair.
 
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Kati
19. Mai 23:23
Ich würde erstmal die Ursache suchen, warum dein DSH (der ja laut Profil drin ist) nicht mit dir arbeiten will. Das ist ja eigentlich ein Hund, der gerne arbeitet. Also irgendwie läuft da etwas falsch. Meiner mag zB nicht, wenn es ihm langweilig ist, weil wir viel das gleiche üben. Bedeutet jetzt nicht, dass der Hund jeden Tag was Neues lernen soll, sondern dass man das Training interessant gestalten muss. Und da wäre mein Ansatz. Das bedeutet auch mal 2-3 Tage nicht trainieren. Was trainiert ihr überhaupt? Und macht ihr auch mal was lustiges und einfach nur was für eure Beziehung? Raufen, zergeln, Dinge entdecken? Freust du dich ehrlich über deinen Hund? Wahrscheinlich ist die Belohnungsrate auch über längere Zeit zu gering gewesen. Jetzt kann man über höherwertige Leckerchen versuchen was zu reißen oder mal schauen, was Hund sonst gern hat. Was mag dein Hund? Wie lässt sich das als Belohnung nutzen? Und hey ganz ehrlich: wir haben auch nicht immer die gleiche Motivation. Hungern tut hier auch keiner, nur weil er nicht perfekt Sitz macht. Und mit 10Mo hat er das perfekte Alter, dass Futterbelohnungen an Wert verlieren. War hier auch so. Dann muss Mensch sich was anderes suchen.
 
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Louisa
19. Mai 23:23
Also ich bin gerade etwas irritiert. In einem anderen Thread wurde über "aversive Methoden" diskutiert, wo z.B. die Massregelung des Hundes per Wasserflasche oder Leinenruck aufs Übelste verurteilt wurde (an dieser Stelle bitte keine Diskussion, dazu ist der andere Thread da). Und hier wird von einigen rigoros geraten "lass ihn hungern", wenn er nicht gehorcht/mitmacht. Finde ich zumindest bedenklich, wie schnell hier zu solch drastischen Maßnahmen geraten wird. Für mich persönlich kommt das überhaupt nicht in Frage, denn der Hund wird ja nicht zwangsläufig verstehen, dass der Nahrungsentzug im Zusammenhang mit seinen "Verfehlungen" beim Gassigehen zu sehen ist.
Ja ich muss sagen, mein Menschenverstand hat da schnell geschaltet und ich habe ihn nicht Hungern lassen und versuche ihn mit anderen Dingen zu motivieren.. vor allem wenn man selbst schon kein gutes Gefühl dabei hat sollte man es ja eh sein lassen :)
 
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Louisa
19. Mai 23:25
Wenn bei deinem Hund charakterlich der Asiate durchkommt, würde er vor stolz lieber auf sein Futter verzichten, als sich mit Futter manipulieren zu lassen. Es gibt durchaus andere Methoden außer dem Tier eine lebenswichtige Ressource zu entziehen.
Oh jaa manchmal nimmt Loki sein Essen in den Mund und spuckt es vor meine Füße 🤯 und da habe ich schon gemerkt, dass ist alles andere als gut für unsere Bindung und macht ja so niemandem Spaß :( ich muss echt eine andere Motivation bei ihm finden
 
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Dogorama-Mitglied
19. Mai 23:25
Wir hatten mal einen Pflegehund, bei dem habe ich tatsächlich nur noch draußen aus dem Futterbeutel gefüttert. Der war aber auch nen Labbi 🤪 Bei Lína könnte es funktionieren, bei Emil würde ich damit gar nichts erreichen im Training und eher das - häufig schon erwähnte - alles wieder draußen futtern fördern. Der Findet Aufmerksamkeit und spielen geiler. Ja, er nimmt Kekse, aber die Motivation ist eben nicht so wie bei Lína oder dem Pflegelabbi. Ich würde mir anschauen, was ich für einen Hund habe und dementsprechend entscheiden, ob das sinnvoll ist oder nicht.