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Louisa
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zuletzt 6. Juni

Erziehung/Training nur mit Trockenfutter unterwegs? Motivation finden

Ich wollte euch mal nach eurer Meinung fragen. Und zwar mein Hund (9 Monate) hat zur Zeit keine Lust mehr vernünftig an der Leine zu laufen und hört auch nicht mehr wirklich auf seinen Rückruf (Pubertät). Unser Trainer hat uns jetzt den Tip gegeben unserem Hund gar kein Essen mehr zu Hause zu geben sondern nur noch unterwegs, weil er so lernt dass er draußen hören muss. Ist ja an sich auch logisch und hat auch für einen Moment geklappt. Aber jetzt will er draußen kein Essen mehr annehmen, nur noch vereinzelt aber eine große Motivation ist nicht dabei. Wenn wir zu Hause ankommen habe ich noch fast sein ganzes Essen in der Tasche und dürfte ihm ja dann zu Hause nichts mehr geben. Zu Hause hat er dann aber Hunger. Soll ich ihn einfach Hungern lassen? Ich finde es so schwierig bei ihm die richtige Motivation zu finden, weil selbst Spielzeuge findet er langweilig.. 🥴😄 wie findet ihr den Tipp mit dem Futter nur noch unterwegs? Und habt ihr noch Tipps wie ich die richtige Belohnung für meinen Hund finden kann? 🫠😅
 
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Doro
19. Mai 13:58
Ich bin kein Fan davon, nur beim Spaziergang zu füttern und den Hund sonst hungern zu lassen. Jedenfalls bei meinem Hund und auch vorherigen Pflegehunden würde das 100% dazu führen, dass sie draußen wieder alles gefressen hätten, was sie finden können. Und hier liegt viel rum 🙈 Es sind allerdings auch ehemalige Straßenhunde und so haben sie früher überlebt. Aber auch ohne die "Nebenwirkung" finde ich es nicht fair - mein Ziel ist schließlich, dass mein Hund freudig mit mir zusammen arbeitet und nicht, weil er sonst hungern muss. Was macht Loki denn draußen gerne? Schnüffelt er viel, rennt er gerne oder springt? Das könntest du nutzen und mit ihm gemeinsam als Belohnung machen. Ich fahre ganz gut damit, rauszufinden, was mein Hund jetzt gerne tun möchte, und das gemeinsam mit ihm zu tun - zu meinen Bedingungen. Statt der Maus darf er das Futterstück jagen, wir buddeln gemeinsam (natürlich nur da, wo es niemanden stört, und die Löcher wieder schließen), rennen gemeinsam oder er darf das Futter oder den dummy suchen, statt nur ein schnödes Stück Futter aus meiner Hand zu bekommen. Beobachte ihn doch mal gut beim Spaziergang und überlege dir, was ihr gemeinsam machen könnt. Das lässt sich dann auch super als Belohnung einsetzen und stärkt darüber hinaus auch noch eure Bindung.
In gewisser Weise stimme ich dir zu. Mila hat als sie bei uns ankam irgendwie garnichts gut gefunden, außer fressen. Sie ist auch ein Straßenhund und hat noch lange nachdem sie regelmäßig ihr Futter zu Hause bekommen hat alles von der Straße aufgesammelt. Raus zu finden, was der Hund gut findet und ihn damit loben ist eine super Sache, wenn es funktioniert.
 
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Doro
19. Mai 14:02
Wenn er draußen aber kein Futter nehmen kann oder will, hungert er aber doch, wenn er es sonst nicht bekommt. Darum geht es doch hier in der Frage: "Soll ich ihn einfach hungern lassen?"
Ein oder zwei Tage zu hungern wird ihm aber auch nicht schaden. Bei Mila ging und geht fressen draußen fast immer. Und zum Thema will nicht würde ich für ein paar Tage echt auch mal denken, wer nicht will der hat schon. Soll ja kein Dauerzustand sein, sondern nur eine kurze Phase.
 
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Simone
19. Mai 14:14
Wenn er draußen aber kein Futter nehmen kann oder will, hungert er aber doch, wenn er es sonst nicht bekommt. Darum geht es doch hier in der Frage: "Soll ich ihn einfach hungern lassen?"
Man kann in diesem Fall auch Übungen zuhause machen. Man muss auch wissen was man erreichen will mit seinem Hund
 
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Nadine
19. Mai 14:17
Ein oder zwei Tage zu hungern wird ihm aber auch nicht schaden. Bei Mila ging und geht fressen draußen fast immer. Und zum Thema will nicht würde ich für ein paar Tage echt auch mal denken, wer nicht will der hat schon. Soll ja kein Dauerzustand sein, sondern nur eine kurze Phase.
Kann ja jeder machen wie er will. Ich bleibe bei meiner Meinung und finde es nicht fair, vor allem wenn der Hund Futter draußen nur sehr schlecht annimmt wie von Louisa beschrieben. Als allerletzte Lösung, wenn alles andere nicht funktioniert, würde ich es vielleicht irgendwann sogar auch machen. Aber wir wissen ja nicht, was Louisa sonst schon alles probiert hat, und darum kann ich die Empfehlung vom Trainer, ausschließlich (!) draußen zu füttern, mit den geschrieben informationen nicht unterstütze. Stattdessen würde ich empfehlen, sich die Zeit zu nehmen, den Hund gut zu beobachten und darüber Motivation für ihn zu finden. Das macht beiden viel mehr Spaß. Bei uns war es übrigens auch eine Reise über mehrere Monate, bis ich rausgefunden habe, wie ich Wayne draußen motivieren kann. Es war sehr anstrengend, dafür ist unsere Bindung dadurch jetzt viel viel besser geworden. Und auch heute gibt es noch Situationen, in denen er nicht ansprechbar ist, aber die sehe ich meistens kommen und kann sie dadurch umgehen.
 
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Sabine
19. Mai 14:20
Obelix muss sich sein Abendbrot auch erarbeiten. Habe mich allerdings schon immer gefragt, wie das mit dem "Schlinger" zusammen passt. Hunde müssen aus irgendeinem Grund, den ich nicht kenne, ihr essen runterschlingen können, hab ich mal gehört. Die letzten Brocken darf Obelix deshalb immer schlingen. Da er aber sein Mittagessen aus dem Napf schlingen darf, ist das wohl kein Problem. Aber wenn jetzt das ganze Futter über den Tag verteilt in Einzelportionen verfüttert wird, bleibt das Schlingen auf der Strecke. Mmmmh, käme mir komisch vor. Leinenführigkeit über Futter herzustellen, finde ich auch grenzwertig. Stelle mir gerade Obi mit Lekkerli vor der Nase vor und denke, ich würde ihn damit animieren, mich anzumeckern. Also mich anzurempeln, anzustupsen usw. Und für das Anpöbeln gibt's jedenfalls bei uns kein Futter. Ich bin da eher ein Freund von Orientierung am Menschen herstellen über soziales Lernen. Das andere wäre ja doch nur Konditionierung und ich möchte z.B. das Obi auch ohne Lekkerli bei Fuß geht. Aber jeder wie er mag 🤗
 
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Tom
19. Mai 14:41
Ein oder zwei Tage zu hungern wird ihm aber auch nicht schaden. Bei Mila ging und geht fressen draußen fast immer. Und zum Thema will nicht würde ich für ein paar Tage echt auch mal denken, wer nicht will der hat schon. Soll ja kein Dauerzustand sein, sondern nur eine kurze Phase.
"wird schon nicht schaden" ist jetzt für mich nicht so ein tolles Argument, dass etwas WIRKLICH sinnvoll ist.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Mai 15:21
Ich finde das gar nicht gut ehrlich gesagt. Ich denke Grundbedürfnisse wie Futter, Wasser und ein Schlafplatz sollten zur Verfügung stehen und nicht als Strafe oder zur Erziehung entzogen werden. Habt ihr denn schon andere Methoden probiert? Das es zum Erfolg führt mag sein, aber das tun auch Elektroschocker, Würgehalsbänder usw.
 
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Monika
19. Mai 17:25
Hallo Luisa, mein Bauchgefühl würde bei meiner Hündin sagen, nicht füttern ist nicht gut, ist ja eine Art Bestrafung. Manches braucht einfach seine Zeit. Geduld und immer wieder üben und manchmal heißt das auch wieder von vorne anzufangen. Wenn ich bei Simba gemerkt habe, der Rückruf klappt nicht mehr so wie ich mir das vorstelle, kam sie erst mal wieder an die Schleppleine. Parallel dazu, haben wir den Rückruf wieder auf einem eingezäunten Gelände aufgebaut. Simba bekommt Trockenfutter und als Leckerli das besonders weiche Trockenfutter von Platinum. Das ist für sie was Besonderes. Habe dadurch auch gut ihre Futterration im Auge. Leinenführigkeit würde ich so nochmal aufbauen, kleinere Runden gehen und Ruhepausen zwischendurch. Alle paar Schritte gut belohnen auch mit Worten. Anschließend vllt noch mal im Garten zusammen spielen. Nicht nur du bist Glücklich über Fortschritte, dein Hund auch......🙂 Heute nach gut 1.5 Jahren kann ich sagen, Simba( ist aus dem Tierschutz ca.4Jahre) und ich haben eine gute Bindung aufgebaut. Wenn ihr ein gutes Team seit, versteht dein Hund auch, was du von ihm willst, ganz ohne Leckerlis. Alles Gute
 
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Heike
19. Mai 17:32
Ich würde ihn auch hungern lassen. Die Entscheidung liegt ja letztlich beim Hund 😜
 
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Dogorama-Mitglied
19. Mai 17:41
Ich habe einen weder Futter noch Spielzeug affinen Hund dieser lässt mich selbst beim rohen Fleisch stehen was am Anfang super frustrierend war weil ich wie du dastand und leider die meisten Trainer nur über Klicker, Futter oder Spielzeug arbeiten. Jetzt nach meiner Ausbildung vor lauter Frust selbst zum Trainer habe ich einige Methoden durch die alle ein für und ein Wider haben. Das was draußen bei uns, jedoch am besten funktioniert ist wir Konditionieren nicht sondern wir Diskutieren unverstandenes aus und ich erkläre ihm in einer für Ihn verständlichen Sprache welches Verhalten angebracht wäre. Dies mach ich über Körpersprache und über verbales Lob. Über Distanz und Nähe und über ein Miteinander so dass ich weder für einen Rückruf noch für sonst etwas ein Leckerlie brauche. Mir sagte mal jemand ein Schäfer schmeißt auch keine Kekse zwischen die Schafe😉 und der Hund achtet trotzdem auf das was von ihm gerade verlangt wird auch wenn es einfach im Grasliegen und Nichtstun ist. Daran hab ich viel Freude gefunden und auch eine Trainerin die genau diesen Ansatz mit einem Miteinander und Gegenseitigen Respekt folgt. Meine Trainerausbildung nutze ich vorwiegend nur für mich und meine Hunde aber finde man sollte nicht erst einen Trainerschein machen müssen um Hilfe zu finden. Suche einen Trainer der dies lehrt anstatt deinen Hund auf etwas zu Konditionieren was aus seiner Sicht nicht so ansprechend und hoch im Kurs steht wie auf einen Reiz zu reagieren als auf dich. Es ist viel fairer deinem Hund deine Welt zu erklären woher soll er unsere Regeln wissen wenn wir sie ihm nicht für Ihn verständlich Erklären und zeigen. Achso bei Ihm half auch kein hungern lassen er verlor so viele Kilos das selbst der TA darum bat Ihn wieder normal zu Füttern und das hören wurde dadurch nicht besser. Also mach es nicht es schadet eher als das es nützt und wäre es ein gut ausgebildeter Trainer nützt er nicht nur eine Methode sondern schaut auf das Mensch Hund Team individuell und stimmt verschiedene Methoden darauf ab. Bindungsarbeit ist hier das Zauberwort was die Trainer vor lauter Kommandowald und funktionieren vergessen. Besonders bei deiner Rassekombination Husky und Deutscher Schäferhund diese arbeiten beide mit dem Menschen eng zusammen in Ihrem Ursprung und machen viel lieber für Ihre Beszugsperson Sachen als für Trockenfutter oder irgendetwas anderes.