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Marcel
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Anzahl der Antworten 25
zuletzt 10. Juli

Erfahrungen mit Hundeboxen als Ruhebereich.

Hallo zusammen, ich beschäftige mich aktuell viel mit der Thematik "Hundebox" und habe dazu verschiedene Berichte gelesen und bitte hier um einen reflektierten Austausch zu dem Thema. Den Bezug zu meiner Situation stelle ich weiter unten im Beitrag her. Erstmal beschreibe ich meine Ausgangssituation. Nach meinem aktuellen Kenntnisstand ist es laut Tierschutzgesetz/ Tierschutz-Hundeverordnung verboten seinen Hund länger als 30 Minuten in einem Käfig/ Box/ Zwinger usw. mit einer Grundfläche die kleiner als 6 qm ist einzusperren. Außer es handelt sich um einen angemeldeten Tierversuch oder eine Transportsituation. Jetzt zählt darunter auch den Hund beim Einkaufen beispielsweise im Auto zu lassen, sofern der Einkauf länger als 30 Minuten dauert. Entgegengesetzt dieser gesetzlichen Situation höre ich von Hundehaltern, Beratern in Tierbedarfsläden und teilweise auch von Hundetrainern den Vorschlag, eine Hundebox Zuhause zu etablieren, die auch verschlossen werden kann. Der Vorteil dieser Hundebox liegt wohl darin, dass der Hund in einer höhlenartigen Konstruktion schneller zur Ruhe kommt und solch eine Box auch für Reisen leicht zu transportieren ist. (Metallkonstruktionen ausgenommen. Ich rede von faltbaren Stoffboxen mit Verstärkungen). Nun der Bezug zu meinem Hund. Unser Boston Terrier hat Schwierigkeiten mit dem alleine bleiben. Als Unterstützung haben wir uns Lehrvideos von Andre Voigt und Martin Rütter angeschaut. Heißt also den Hund auf ein Zimmer begrenzen, kleinschrittig Tür auf - Tür zu etablieren, mit einer Kamera das Verhalten beobachten, wenn man den Raum verlassen hat und bei unruhigem Verhalten wieder den Raum betreten und irgendwas bewegen und wieder gehen usw. Zudem haben wir uns eine zertifizierte Martin Rütter Trainerin nach Hause geholt, die mit uns das alles auch nochmal durchgekaut hat. Wir haben den Hund also vorher auch ausreichend ausgelastet, sodass er müde sein sollte. Das ist er auch, aber er kommt einfach nicht zur Ruhe.. Mit einer Schleckplatte lässt es sich herauszögern, aber nicht verhindern. Wir haben auch schon zur Beruhigung Kleidung von uns in sein Korb gelegt oder beruhigende Musik angemacht. Das Tragen eines beduftetem Halstuches und das einführen von Ritualen blieb ebenfalls erfolglos. Nach einigen alternativen Lösungsansätzen ist uns aber aufgefallen, dass der Hund zur Ruhe kommt, wenn wir Ihn konsequent auf seinem Platz begrenzen und ihm nicht den ganzen Raum zur Verfügung stellen. Heißt also, sobald er versucht seinen Platz zu verlassen betreten wir den Raum, begrenzen ihn erneut und verlassen den Raum wieder. Nach maximal zwei Korrekturen legt er den Kopf ab und schläft sogar ein. Daher kam mir die Idee zur Beschaffung einer Hundebox, die man verschließen kann, um die Korrektur zu vermeiden und erhoffe mir, dass der Hund zur Ruhe kommt und ruhig bleibt, wenn man Mal doch für 2 Stunden die Wohnung verlassen muss. Da ich mir aber nicht sicher bin, ob es Rechtens wäre und die Art und Weise der Begrenzung vielleicht negative Konsequenzen für meinen Hund bedeuten würde, brauche ich reflektiertes Feedback und bin auch offen für konstruktive Kritik. Ich möchte nur, dass unser kleines Sensibelchen nicht so viel Stress hat, wenn wir halt Mal die Wohnung für 2 Stunden verlassen müssen. Ich freue mich auf eure Antworten und den Austausch 💪🏼
 
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Annika
12. Apr. 21:58
Ich denke, hier ist der Knackpunkt "Räume, die NICHT dem menschlichen Aufenthalt dienen...". Das bezieht sich auf Zwinger, Käfige oder Verschläge, nicht aber auf eine Hundebox in einem von dir genutzten Raum, also Wohnung. Damit machst du Tierschutz rechtlich mit der Box nichts falsch, wenn euer Hund da zur Ruhe kommen kann.
Hmm. Also ein Raum kleiner als 6qm ist verboten, aber eine Box kleiner als 6qm ist gut? Die rechtliche Definition von "Raum" kenne ich nicht (könnte auch einfach eine von allen Seiten begrenzte Fläche sein), aber selbst wenn die Box nicht darunter fällt, würde ich behaupten, dass sich jemand etwas unter dem TierSCHUTZgesetz gedacht hat, dass einem Hund einen gewissen Platz zur Verfügung stehen muss, egal ob er sich gerade in einem Raum oder einer Box befindet. Es wird vermutlich nicht die Polizei bei einem vor der Tür stehen, um jemanden deshalb abzuführen, dennoch kann man sich an die Gesetze halten (meistens steckt eine gewisse Absicht dahinter).
 
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Bettina
13. Apr. 13:25
Hmm. Also ein Raum kleiner als 6qm ist verboten, aber eine Box kleiner als 6qm ist gut? Die rechtliche Definition von "Raum" kenne ich nicht (könnte auch einfach eine von allen Seiten begrenzte Fläche sein), aber selbst wenn die Box nicht darunter fällt, würde ich behaupten, dass sich jemand etwas unter dem TierSCHUTZgesetz gedacht hat, dass einem Hund einen gewissen Platz zur Verfügung stehen muss, egal ob er sich gerade in einem Raum oder einer Box befindet. Es wird vermutlich nicht die Polizei bei einem vor der Tür stehen, um jemanden deshalb abzuführen, dennoch kann man sich an die Gesetze halten (meistens steckt eine gewisse Absicht dahinter).
Das habe ich so nicht gesagt. Es ging nur um die Definition. Aber natürlich ist eine Box kein ständiger Aufenthaltsraum, da bin ich ganz bei dir. Das wäre wirklich tierschutzrelevant. Wenn aber der Hund in so einer Box entspannen und auch raus kann, ist der Gesetzestext für mich klar.
 
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Elvira
13. Apr. 13:52
Das Video hier fand ich sehr hilfreich: https://youtu.be/8OLDoxzD_lo Es geht da zwar um Welpen, kann aber natürlich auch bei Erwachsenen Hunden angewendet werden. Da geht es jetzt erst mal speziell um das „Ruhe beibringen“ und das alleine bleiben kommt in kleinen Schritten danach. Ich finde Boxen gut 👍🏼 also als meine jünger und noch nicht stubenrein war hat sie immer in der Box geschlafen (mittlerweile bei uns im Bett). Sie brauchte eine Weile um zu akzeptieren dass die Box bedeutet schlafen. Aber da muss man halt auch konsequent bleiben nach 20-30 Minuten Winseln war dann erst mal 1-2 Stunden schlafen angesagt und dann durfte sie wieder raus. Jetzt schläft sie im Büro freiwillig in der Box und ist im Auto in der Box auch immer total ruhig 😁
 
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Susanne
13. Apr. 14:57
Unsere Box ist immer offen, sie geht freiwillig da rein, weil wir ihr gezeigt haben, das dort ihre Safe-ZONE ist. Eingesperrt wird sie in den seltensten Fällen, aber selbst dann, ist sie sehr entspannt.
So ist das bei uns auch. Für Kian ist dieser Rückzugsort auch wichtig in Bezug auf unsere Enkelkinder, die alle im Kleinkind bis Grundschulalter sind und so leicht lernen können, diese Grenze zu akzeptieren. Grundsätzlich bleibt die Box aber auf, auch wenn er allein ist, damit er Wasser trinken kann. Beim alleinsein begrenzen wir auf einen Raum.
 
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M
10. Juli 11:58
Ich habe hier einen interessanten Beitrag von der Ackenheil Anwaltskanzlei zu der neuen Tierschutz-Hundeverordnung gefunden auch mit Links was vorher war und jetzt geändert wurde. https://www.tierrecht-anwalt.de/tierschutzhundeverordnung/tierschhuv-2021.html