Home / Forum / Erziehung & Training / Draußen bin ich oft uninteressant

Verfasser-Bild
Gabi
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 15
zuletzt 22. März

Draußen bin ich oft uninteressant

Hallo ihr Lieben. Wir haben ein riesen Problem, so dass wir auch schlecht den Freilauf üben können. Casper ist mittlerweile 3 Jahre alt, seit Dezember kastriert, da er die Diagnose Hypersexualität hatte. Dadurch konnte er nicht richtig lernen, bzw das Erlernte hat sich trotz regelmäßiger Wiederholungen nicht gefestigt. Auch dazu muss ich erzählen, dass er mit 4,5 Monaten zu uns kam (Rumänien, dann Tierheim hier, Schäfer-Hüte-Mix) und die erste Zeit nicht mit uns in einem Zimmer sein wollte. Mittlerweile schmust er für sein Leben gerne und fordert auch ein. Trotzdem gibt es immer noch Momente, wo es ihm zu viel wird und geht und auch draußen nicht so dicht bei Fuß läuft, wie andere Hunde. Aber mir ist es wichtig, dass er überhaupt Fuß geht☺️, auch wenn ein paar Zentimeter dazwischen sind. Allerdings ist draußen alles interessanter, als ich 😕 Ein Vogel am Himmel, ein Auto, das weiter entfernt die Straße lang fährt, ein Spaziergänger, mit oder ohne Hund, uvm. Das muss beobachtet werden und da kann ich den Clown machen........auf mich wird nicht geachtet. Da kann aus meiner Hand sogar ein Leckerli fliegen, interessiert nicht. Ich habe schon versucht, mit einem Quitschie, aus einem kaputten Stofftier, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Er dreht kurz den Kopf zu mir, ich lobe ihn und dann ist das andere wieder interessanter. Sind wir unterwegs und es "stört" nichts seine Aufmerksamkeit, klappt der Rückruf an der 12m Schleppleine super. Aber ich traue mich nicht, ihn abzuleinen, da ich nicht weiß, kommt er, wenn er jemanden sieht?? Da ich aber eine leichte Gehbehinderung habe, möchte ich ihm aber auch mal das Rennen über die Wiesen und toben mit seinem Kumpel erlauben können. Hundeschule waren wir von Anfang an. Anfangs auf einem Platz, 1,5 Jahre jetzt Sozial Walk (wo ich aber sage, das letztere ist eher für Hunde, die zB Leinenpöbler sind und Casper ist keiner). Leider haben die meisten Hundeschulen bei uns keine Plätze mehr zum üben und bieten nur Einzelstunden oder eben die Walks an. Einzelstunden aber überteuert, kann ich mir nicht leisten. Meine Frage jetzt: was/wie kann ich mit ihm üben, dass er mir mehr Aufmerksamkeit schenkt, auch wenn er etwas anderes sieht???? Denn erst wenn das funktioniert, kann ich das Schleppleine Training weiter ausbauen. Liebe Grüße
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
Beliebteste Antwort
21. März 17:57
Hey ho überprüfe wie oft Ihr drinnen auf Ihn eingeht Streicheln, Futter bei dir in der Nähe liegen, Spielaufforderungen uvm. Wann entscheidet er das er etwas möchte und Ihr gebt es Ihm fordere Distanz drinnen ein (meist macht man das unabsichtlich und sehr unbewusst das auf den Hund ständig eingehen).Schicke Ihn in solchen Momenten wenn er entscheidet weg. Lade Ihn aktiv ein wenn du Lust hast auf streicheln und nicht wenn er Lust hat bei allem. Bei Hütis immer beachten wer bewegt wen? Schaut darauf bleibt konsequent bei Grenzen die Ihr setzt gebt Ihr eine Vorgabe haltet euch daran. Das gilt für Drinnen wie für Draußen. Achtet darauf Ihn nicht zu zu Texten bleibt klar bei allem was ihr macht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Fin
21. März 17:33
Ich würde immer erst zu Hause üben. Alles an Essen was er bekommt, kommt nur noch aus deiner Hand und zwar einzeln. Augenkontakt halten! - So lange wie möglich. (10 min sollten es werden) Später: Fenster auf , Geräusche vom Handy oder Türklingeln (2 Personen , ohne öffnen der Tür) einfügen. Dann nach draußen auf ne Wiese setzen, das soll am Ende über Stunden funktionieren. Erst!: an sehr ruhigen Orten- volle Konzentration! - Es darf nicht langweilig werden. Spielen ist nicht der Fokus, sondern so lange Kontakt zu halten ohne ungeduldig zu werden. Daher vorher ausgiebig spazieren gehen, sodass er Hunger hat. Ich würde erst nachdem dass alles klappt auf Schleppleine übergehen. Und den Rückruf üben. - Weiterhin alles essen kommt aus deiner Hand. Wichtig , der Hund muss ausgelastet sein. Villt Fahrradfahren von 5-10 min einfügen. Vorher ne kurze Runde von 10 min gehen, danach ne größere von 20-30 - Je nach Energie. So ging es mit meinen American Staffordshire Terrier damals am besten. Nicht vergessen das Augentraining jeden Tag, es ist die Basis eurer Beziehung. ( so hab ich es in HH in der Hundeschule gelernt)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Gabi
21. März 17:44
Ich würde immer erst zu Hause üben. Alles an Essen was er bekommt, kommt nur noch aus deiner Hand und zwar einzeln. Augenkontakt halten! - So lange wie möglich. (10 min sollten es werden) Später: Fenster auf , Geräusche vom Handy oder Türklingeln (2 Personen , ohne öffnen der Tür) einfügen. Dann nach draußen auf ne Wiese setzen, das soll am Ende über Stunden funktionieren. Erst!: an sehr ruhigen Orten- volle Konzentration! - Es darf nicht langweilig werden. Spielen ist nicht der Fokus, sondern so lange Kontakt zu halten ohne ungeduldig zu werden. Daher vorher ausgiebig spazieren gehen, sodass er Hunger hat. Ich würde erst nachdem dass alles klappt auf Schleppleine übergehen. Und den Rückruf üben. - Weiterhin alles essen kommt aus deiner Hand. Wichtig , der Hund muss ausgelastet sein. Villt Fahrradfahren von 5-10 min einfügen. Vorher ne kurze Runde von 10 min gehen, danach ne größere von 20-30 - Je nach Energie. So ging es mit meinen American Staffordshire Terrier damals am besten. Nicht vergessen das Augentraining jeden Tag, es ist die Basis eurer Beziehung. ( so hab ich es in HH in der Hundeschule gelernt)
Zu Hause, wenn er Futter bekommt, muss er immer erst Augenkontakt machen. Wir haben jetzt auch angefangen, Leckerlis zu verteilen auf dem Boden und für jedes, dass er nehmen möchte, muss vorher Blickkontakt, dann gibt es das OK. Hmmm.....mit dem Fahrrad geht nicht, wegen meinem Knie 😔 Leider kam das, als Casper schon bei uns war und ich würde ihn nie wieder her geben. Er hat es geschafft, dass ich jetzt wieder 1h am Stück mit ihm gehen kann ☺️ Nur Berge klappen nicht so und davon haben wir einige. Aber wir fahren dann einfach raus, wo es flacher ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Fin
21. März 17:56
Ok. Wenn man selber körperlich nicht fit ist, lohnt es sich 1-2 mal die Woche einen erfahrenen Hundesitter zu organisieren, oder diesen anzuleiten. Dieser soll mit ihm alleine gehen, ihn auspowern und Augenkontakt üben. Er ist villt unterfordert. - und für dich, falls ihr die in der Nähe habt, E-Roller. Natürlich langsam fahren. - Oder einen Kaufen, das Thema ist ja, er ist ja noch jung. Und nach Rumänien, kommt er nun in die Phase sich ausprobieren zu wollen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. März 17:57
Hey ho überprüfe wie oft Ihr drinnen auf Ihn eingeht Streicheln, Futter bei dir in der Nähe liegen, Spielaufforderungen uvm. Wann entscheidet er das er etwas möchte und Ihr gebt es Ihm fordere Distanz drinnen ein (meist macht man das unabsichtlich und sehr unbewusst das auf den Hund ständig eingehen).Schicke Ihn in solchen Momenten wenn er entscheidet weg. Lade Ihn aktiv ein wenn du Lust hast auf streicheln und nicht wenn er Lust hat bei allem. Bei Hütis immer beachten wer bewegt wen? Schaut darauf bleibt konsequent bei Grenzen die Ihr setzt gebt Ihr eine Vorgabe haltet euch daran. Das gilt für Drinnen wie für Draußen. Achtet darauf Ihn nicht zu zu Texten bleibt klar bei allem was ihr macht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Monika
21. März 18:07
Hallo, vllt gibt es ja in deiner Nähe ein eingezäuntes Gelände, dort kannst du den Rückruf gut trainieren. Ohne Schleppleine. So habe ich das mit Simba gemacht. Erst haben wir zusammen gespielt, dann haben wir Rückruf geübt. Als das gut geklappt hat, bin ich mit Simba aufs freie Feld, später dann auf Wegen, wo ich wusste, da ist es ruhiger, habe sie zwischendurch, immer wieder mal zurück gerufen und doll gelobt, wenn sie kam. Komischer Weise, wenn wir an kurzer Leine unterwegs sind, hier im Dorf mit viel Ablenkung, bleibt sie auch häufig stehen, alles wird beobachtet, da kann ich machen was ich will, da braucht sie ihre Zeit. Ich zähle dann bis 20 😅, lass die Leine locker, drehe mich von ihr weg, dann geht sie wieder mit. Simba ist aus dem Tierschutz, seit 1,5 Jahren bei uns. Ich habe das Gefühl, es ist die Leine, sie macht ihr immer noch ein bisschen Stress, Simba fühlt sich dann eingeengt. So erstaunlicher finde ich, wie sie im Freilauf selbstständig Autos und Fahrräder aus dem Weg geht. Alles Gute für euch, das wird. Einfach auch mal dem Hund vertrauen. 😊
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. März 18:08
Huhu. Tatsächlich wäre hier spannender wie du eure Beziehung beschreiben würdest :) Ist er denn irgendwann mal an dir orientiert? Und wie würdest du sagen zeigt sich das? Fragt er in der Wohnung mal irgendwas über Blickkontakt nach? Draußen, kommt da mal ein Blick in deine Richtung?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Gabi
21. März 18:43
Hey ho überprüfe wie oft Ihr drinnen auf Ihn eingeht Streicheln, Futter bei dir in der Nähe liegen, Spielaufforderungen uvm. Wann entscheidet er das er etwas möchte und Ihr gebt es Ihm fordere Distanz drinnen ein (meist macht man das unabsichtlich und sehr unbewusst das auf den Hund ständig eingehen).Schicke Ihn in solchen Momenten wenn er entscheidet weg. Lade Ihn aktiv ein wenn du Lust hast auf streicheln und nicht wenn er Lust hat bei allem. Bei Hütis immer beachten wer bewegt wen? Schaut darauf bleibt konsequent bei Grenzen die Ihr setzt gebt Ihr eine Vorgabe haltet euch daran. Das gilt für Drinnen wie für Draußen. Achtet darauf Ihn nicht zu zu Texten bleibt klar bei allem was ihr macht.
Ok, da werde ich mal mehr drauf achten, auch bei meinem Mann.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Gabi
21. März 18:48
Hallo, vllt gibt es ja in deiner Nähe ein eingezäuntes Gelände, dort kannst du den Rückruf gut trainieren. Ohne Schleppleine. So habe ich das mit Simba gemacht. Erst haben wir zusammen gespielt, dann haben wir Rückruf geübt. Als das gut geklappt hat, bin ich mit Simba aufs freie Feld, später dann auf Wegen, wo ich wusste, da ist es ruhiger, habe sie zwischendurch, immer wieder mal zurück gerufen und doll gelobt, wenn sie kam. Komischer Weise, wenn wir an kurzer Leine unterwegs sind, hier im Dorf mit viel Ablenkung, bleibt sie auch häufig stehen, alles wird beobachtet, da kann ich machen was ich will, da braucht sie ihre Zeit. Ich zähle dann bis 20 😅, lass die Leine locker, drehe mich von ihr weg, dann geht sie wieder mit. Simba ist aus dem Tierschutz, seit 1,5 Jahren bei uns. Ich habe das Gefühl, es ist die Leine, sie macht ihr immer noch ein bisschen Stress, Simba fühlt sich dann eingeengt. So erstaunlicher finde ich, wie sie im Freilauf selbstständig Autos und Fahrräder aus dem Weg geht. Alles Gute für euch, das wird. Einfach auch mal dem Hund vertrauen. 😊
Bei Casper bleibe ich mittlerweile dann auch stehen und zeige ihm den Rücken. Oft dauert es nicht lange und er steht neben mir und will ein Leckerli (zeigt er, indem er dann an der Hand stubst). Ich gehe dann aber wortlos los, lasse ihn ein paar Meter weiter irgendwas machen, zB Fuß gehen und dann bekommt er erst ein Leckerli. Hat mir die Trainerin gesagt, als sie das beim Spaziergang sah.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Petra
21. März 19:06
Wir haben einen Catahoula-Mix. Diese Rasse orientiert sich nicht an dem Menschen sondern wurde für selbständiges Arbeit und Entscheidungen treffen gezüchtet. Ansatz unserer Trainerin: Wenn unser Hund drinnen alles bekommt (Aufmerksamkeit und Futter), wozu braucht sie uns dann draußen? Lösungsansatz bei uns war, die Aufmerksamkeit drinnen massiv einschränken, Futter grundsätzlich nur noch draußen aus der Hand für Aufmerksamkeit/Kontaktaufnahme. Hierdurch hat sie gelernt, dass sie draußen von uns abhängig ist. Ihr Radius ist sehr eng bei uns und der Rückruf klappt aus jeder Situation heraus.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
21. März 19:36
Ich habe einen ehemaligen Straßenhund mit (vermutlich) Herdi-Anteilen. Sehr selbstständig, damit der mal bei mir Schutz sucht muss einiges passieren. Wir haben Anfangs in der Wohnung viel an Aufmerksamkeit gearbeitet und das mit einem Aufmerksamkeitssignal verbunden. Nach und nach wurden die schon bekannten Übungen nach draußen verlegt. Außerdem freue ich mich auch heute noch über jeden Blickkontakt (außen). Mit unserer Trainerin haben wir viele Übungen für Rückruf und Orientierung gemacht. Besonders der Rückruf muss sich lohnen und man muss die Ablenkung langsam steigern. Wir hatten bei meinem verfressenen Hund zum beispiel Futter als Ablenkung, wo er vorbei laufen musste und bei mir das super Leckerli bekommen hat, bevor er dann ans ausgelegte Futter durfte. Ich übe das momentan mit rennenden Hunden (Entfernung so wählen, dass der Hund es schafft), das lässt sich zb gut in den Alltag einbauen. Die Belohnung muss auch Bedürfnisgerecht sein - wenn er eigentlich toben will, spiele ich mit ihm, will er jagen, darf er ein paar Leckerli hinterher jagen. Außerdem hat er einen Vorteil davon, bei mir zu sein. Ich finde tolle Sachen (federn, mauselöcher,...), baue kleine Spiele ein etc. Funktioniert bei uns ziemlich gut, auch wenn er aufgrund einiger Baustellen noch nicht oft frei laufen darf, hat er trotz selbstständigem Charakter eine super Orientierung an mir. Da er verfressen ist, hätte ich es wohl auch geschafft, indem ich ihn von mir abhängig mache und er beim Spaziergang Futter erarbeiten muss und sonst nichts bekommt. Meinen Weg finde ich aber dem Hund gegenüber fairer, und ich bin außerdem nicht darauf angewiesen, IMMER Futter dabei zu haben. Wir haben dadurch eine super Bindung 😍 Dazu kommt, dass er als ehemaliger Straßenhund alles gefressen hat, und wir das aus ihm raus bekommen haben, indem er weiß, er bekommt sein Futter immer und bedingungslos. Würde ich das wieder ändern, hätten wir ganz andere Probleme. Es gibt auch einen aktuellen Thread, wo diskutiert wird, ob es ein Grundbedürfnis für den Hund ist, den Napf immer zur Verfügung zu haben. Handfütterung/Futter erarbeiten wird da auch am Rande diskutiert, vielleicht möchtest du da mal rein schauen 😉 https://dogorama.app/de-de/forum/Verhalten_Psychologie/Napf_wegnehmen_bei_Maekeligkeit_-_tatsaechlich_der_richtige_Weg-7wcBfgZ1qXr5NdvuADgA/