1. Den Schuh, dass Hundeschulen Hunde erziehen, sollten sich langsam mal alle ausziehen.
Hier geht es um "Train the Trainer" (also den Halter). Wenn der aber außerhalb der Schule das Training nicht vertieft, bringt auch die beste Schule nichts.
Damit verbunden geht es auch eher darum den Haltern Sicherheit mit ihren Hund zu vermitteln.
Was bedeutet es überhaupt einen "erzogenen Hund" zu haben.
Das liegt wohl im Auge des Betrachters. Der einem reicht es, wenn er niemanden beißt und nicht auf den Teppich kackt. Der Andere hätte gerne, dass ihm der Hund eine Dose Bier aus dem Kühlschrank holt und sich nachdem der Halter dieses genossen hat, am besten noch um die Einholung des Dosenpfands kümmert.
Für mich wichtig:
- ICH muss mit meinem Hund klar kommen.
- ICH muss seine Macken kennen(lernen)
- ER muss Menschen und Situationen akzeptieren können, in denen wir uns bewegen.
Alles weitere ist für mich Bonus.
Zur Erziehung:
Ja wie bei der Kindererziehung geht man da mittlerweile andere Wege, was es uns meiner Meinung aber nicht leichter macht.
Mein Großvater hat vier Hunde mit Zuckerbrot und Peitsche (primär Peitsche) erzogen.
Sie hatten KEINE Angst vor ihm, lediglich gebührenden Respekt.
Dennoch liebten sie ihn über alles.
Alle vier konnten problemlos ohne Leine laufen und "spurten" wenn sie es sollten.
Wer gut sozialisierte Hunde unter sich beobachtet, wird feststellen, dass hier auch deutlich mehr Strenge als Zärtlichkeit zum Tragen kommt, wenn einer es mal übertreibt.
Und interessanterweise geht es hier nicht immer um Stärke.
Eve (28 kg) ist beim spielen mit ihrem Freund (40 kg) mal versehentlich mehrfach über eine kleinere Hündin (18 kg) gestolpert .
Das hat die sich genau EINMAL gefallen lassen, beim nächsten Mal wurde sie laut und hat auch geschnappt.
Eve hat die Schelte über sich ergehen lassen und achtet seitdem deutlich mehr auf die Kleine.
An der "3H - Regel" (Höfliche Härte Hilft) ist also "grundsätzlich" nichts auszusetzen, auch wenn ich so nicht erziehe.
Warum ?:
Erziehung sollte auf den Hund abgestimmt sein (was viele Hundeschulen übrigens nicht schaffen, da man gerne alles nach Schema F macht)
Einem Hund der bislang nur Härte im Leben erfahren hat, braucht man nicht mit einer strengen Erziehung kommen.
Der denkt sich "noch so einer" und schaltet im besten Fall auf Durchzug im schlechtesten Fall setzt er sich zu Wehr.
Der hochgelobte Sofahund der bisher einfach immer ALLES richtig gemacht hat, reagiert dahingegen auf verbales loben so gut wie gar nicht mehr, wundert sich eher wenn das mal ausbleibt.
O.g. beruht auf meinen Erfahrungen, hat daher keinen Anspruch auf Richtigkeit 😉.
2. "Richtig gut erzogene Hunde" sind meiner Meinung nach zu jeder Zeit und in jeder Situation abrufbar und auch allen anderen sollte man im Rahmen seiner Möglichkeiten (sicherer Raum , eingezäunter Freilauf, Garten etc.) die Möglichkeit geben, Freiheit zu erleben und ihrer Natur nachzugehen.
Alles Andere ist meiner Meinung nach nicht artgerecht.
Ein großes Problem:
Leider erlebt man heute immer mehr Hunde die ausschließlich für ihren Halter da zu sein haben. Sie hatten / haben wenig Kontakt zu Artgenossen und drücken sich daher körpersprachlich oftmals falsch aus.
"Freigänger" reagieren oft allergisch auf an der Leine geführte Hunde, die gerne mal den Molly markieren.
Weißt der Freigänger den an der Leine geführte Hund dann körperlich zurecht, wird er gleich als aggressiv empfunden, was definitiv nicht der Fall ist.
3. Wichtig war mir eigentlich nur die Größe. Kniehoch oder auch kurz darunter ist ok. Kleiner sollte er für mich aber nicht sein.
Gesundheitlich gilt:
Lieber einen gesunden Mischling, als einen kranken Rassehund.
Bedauerlicherweise leiden die Rassehunde aufgrund schwindendet Genpools und Überzüchtung immer mehr an Krankheiten.
Auch kam es für mich nicht in Frage ein Tier / eine Rasse zu wählen, die sich in unserem Klima nicht wohlfühlt oder wo ich das Gefühl gehabt hätte, dass ich ihm nicht das bieten kann was es braucht.
Final hat aber Eve die Entscheidung getroffen und sich und ausgesucht 😉.